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Das kleine Mädchen, der kleine Junge in Uns

Kate
Zitat von Jedi:
Wenn ich damals nicht durch die Eltern meines damaligen Freundes nicht Hilfe gehabt hätte, wer weiß,
ob ich noch am Leben wäre.


Ich tröste mich damit, meine Mutter als verantwortungslos zu bezeichnen, sie hat es nicht besser gewusst.
Ich kann gedanklich gar nicht richtig folgen, das macht mich fertig.
Irgendwann lese ich das Thema von vorn bis hinten und fühle mich in der Lage was dazu zu sagen.

26.12.2020 18:36 • x 3 #91


Jedi
(Zitat von @Kate )
Wahrheit macht frei, aber zuerst macht sie dich fertig.
Stimmt u. es ist Tränenreich !
Aber mir tat es gut, nicht zu Vermeiden, sondern den Schmer anzunehmen u. durch den Schmerz hindurchzugehen !
Wie fertig sie einen machen kann, wird ganz gern nicht erwähnt.
Bei mir gab es einige Vorgespräche, wo mir schon deutlich wurde, was da auf mich zukommt.
Da hätte ich alles Absagen können - zusätzlich war es eine stationäre u. medikamentös Begleitete Therapie.
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Natürlich weiß ich nicht, ob es immer so verläuft u. hängt sicher auch vom Klient ab, wie stabil er sich,
gffs. auch für eine amb. Therapiebegleitung ist.

LG Jedi

26.12.2020 18:38 • x 4 #92


A


Hallo Jedi,

Das kleine Mädchen, der kleine Junge in Uns

x 3#3


E
Ich hab es nie als lächerlich empfunden.

Und was du schreibst erschüttert mich. Maßlos .. obgleich ich selbst solche Fälle schon begleitet habe.

Aber diese Erlebnisse hatte ich nicht. Ich für mich muss an meinem innerem Teenager arbeiten..

26.12.2020 18:53 • x 3 #93


Jedi
Zitat von Pilsum:
Unsere Angst ist vermutlich unser stärkstes Gefühl.
Diese Angst können wir nur begrenzt beeinflussen.

Das stimmt, es gehört zu den stärksten Gefühlen !
Die Angst ist normal u. hilfreich !
Nur, wenn wir einen normalen Umgang mit der Angst verlieren, dann kann sie uns sehr krank machen u.
unser Leben sehr u. nachhaltig negativ Beeinflussen, gar völlig Blockieren !
------------------
Zitat von Pilsum:
Bewertung von Hoffnungslosigkeit zusätzlich stark verstärken.

Beurteilungen u. Bewertungen gehören zu den Antreibern der Angst u. es stimmt auch, dass ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit,
zusätzlich ebenfalls unsere Ängste verstärken kann.
--------------
Zitat von Pilsum:
Der persönliche Glaube und die persönliche Überzeugung der Hoffnung jedoch, wirken unserer
Angst direkt entgegen.

Beides, der pers. Glaube u. eine pers. Überzeugung an eine Hoffnung, die auch für uns ein Lichtblick sein kann,
hilft sicherlich, die Angst deutlich zu reduzieren.

26.12.2020 18:57 • x 2 #94


Jedi
@ClaraFall

Zitat von ClaraFall:
Ich hab es nie als lächerlich empfunden.

Das glaube ich Dir !
-------
Zitat von ClaraFall:
obgleich ich selbst solche Fälle schon begleitet habe.

Dafür mein Respekt u. das ist bestimmt sehr harte Arbeit u. vorallem, wenn man selbst Mutter ist,
gehen solche Fälle, sicher nicht so einfach an einem vorbei .

26.12.2020 19:05 • x 1 #95


E
Weißt du was ich, natürlich nach dem Leid des Kindes, am wirklich schlimmsten finde?

Die Wege zur Hilfe. Die Stufen. Die Hürden. Während wir in Gesprächen mit Schule und Jugendamt sitzen . . Wieder und wieder.

Vergleichsbögen verschiedener interdisziplinären Teams zur Stufenbewertung der Ampel. ( weiß gelb rot) .. ausfüllen und vergleichen. .

wird die Familie hellhörig, zieht in einen anderen Kreis oder beantragt erstmal ne Familienhilfe ( taktisch, nicht gewollt . . )

Dauert es Wochen! Monate.. Bis wirkliche Hilfe beginnt.

Umzug ändert die Zuständigkeit.. und es vergeht noch mehr und noch mehr Zeit.

Wuu .. nee . .

26.12.2020 19:12 • x 5 #96


E
Hey Jedi,

es tut mir leid, dass der von mir belebte Beitrag heute sich in diese Richtung entwickelt hat. Das wollte ich nicht.
Ich bin foh, dass du damals die Eltern deines Freundes hattest, die dir geholfen haben.
Und offenbar eine gute und heilsame Therapie hattest.

Ich war früher das kleine Mädchen, das bei ähnlichen Ausbrüchen daneben stand ... gegen meine freunde ... aus heiterem himmel ... war erstarrt ... in schock ... angst ... um sie (kinder wie du) ...

alles Liebe für dich, joline

26.12.2020 19:55 • x 4 #97


E
Guten Morgen!

Zitat von Jedi:
Habe lange in meiner Therapie daran gearbeitet zu verstehen, wie Eltern in der Lage sind, ihr Kind mit
allmöglichen Gegenständen zu schlagen,

Hast du es wirklich verstanden?

Für mich war es nicht die Frage des Verstehens, sondern es zu akzeptieren, auch , daß ich keine Schuld trage- denn das kam ja noch dazu:
Du bist schuld, daß wir dich schlagen müssen, daß ich dir weh tue.
Du bist schuld, daß ich mich verführt fühle.

Nein, es war nie meine Schuld, und ich werde fuchsteufelswild wenn mir heute noch jemand versucht einzureden, daß es ein Gesetz der Anziehungskraft gibt oder womöglich, daß man sich seine Eltern aussucht.
Jedes Kind braucht Schutz und Zuwendung.
PUNKT.

Zitat:
So wie Du es auch hier in Deinem Beitrag beschrieben hast, leuchtet es mir völlig ein, wie Du Deinen Weg dahin gefunden hast.

Dem ging ja auch noch vieles voraus, auch die ganze Arbeit in der Selbsthilfegruppe über viele Jahre hinweg- im Prinzip bin ich schon lange an dem Thema dran, aber erst über fünfzig hat es Früchte getragen

27.12.2020 07:06 • x 2 #98


Jedi
Zitat von joline:
es tut mir leid, dass der von mir belebte Beitrag heute sich in diese Richtung entwickelt hat.

Alles ist gut @joline
Diese meine Kindheitserfahrungen habe ich schin lange abgehakt !
Habe diesen Thread hier eingesetzt, weil ich immer wieder, auch von Forenmitgliedern gelesen habe,
welche Kindheitserfahrung u. Prägungen sie erfahren haben u. wollte mit diesem Thread,
auch euinwenig den Raum hier geben, darüber schreiben zu können.
Dabei habe ich auch ein Stück von meiner inneren Kind Therapieerfahrung geschrieben,
villt. hat es den Ein oder Anderen interessiert oder gar Mut gemacht, sich dahin auch auf den Weg zu machen,
um diese Wunden aus der Kindheit heilen zu können.

Somit sind alle Beiträge hier, so finde ich, Wichtig, können Notwendig sein (zur Entlastung) u. Interessant !
Ein solches Forum dient ja dem Austausch - dem Austausch von eigenen gemachten Erfahrungen u.
auch Ermutigung, sich mit einem Thema zu beschäftigen, was bei dem Ein oder Anderen oft schon
länger im Kopf herumschwirrt.
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Zitat von joline:
Ich war früher das kleine Mädchen, das bei ähnlichen Ausbrüchen daneben stand ... gegen meine freunde ... aus heiterem himmel ... war erstarrt ... in schock ... angst ... um sie (kinder wie du) ...

Umso wichtiger, dass es einen Ort gibt, hier in diesem Forum, wo wir darüber auch schreiben können (wenn wir möchten) !
Denke gerade jetzt auch an die Kinder, die durch die Corona-Zeit, auch vieles jetzt zu Hause ertragen müssen,
wo ihre Eltern nicht instande sind, in ihrem Leben mit Verantwortungsvoll sich zu verhalten !

LG Jedi

27.12.2020 12:21 • x 4 #99


Jedi
Hi @Resi

Zitat von Resi:
Hast du es wirklich verstanden?

Du hast sicherlich recht - Ich müsste viel eher wohl schreiben, habe versucht zu verstehen !
--------------
Zitat von Resi:
Für mich war es nicht die Frage des Verstehens, sondern es zu akzeptieren,

Akzeptanz ist ein sehr wichtiger Punkt u. da bin ich ganz bei Dir !
Aber das kam erst bei mir viel viel später.
Für mich war immer Unverständlich, was in einem Menschen vor sich geht, die einem gezeugt u. geboren hat.
Vorallem unter den Gesichtspunkt, da meine Eltern gläubige Katholiken waren. Konnten wohl aber offensichtlich,
mit dem freien Willen, den ihr Gott ihnen geben hat, nicht Verantwortungsvol damit umgehen ?
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Zitat von Resi:
im Prinzip bin ich schon lange an dem Thema dran,
aber erst über fünfzig hat es Früchte getragen

Ich find, dass es nie zu spät sein kann, für sich etwas zu tun - wenn es denn auch Sinnvoll ist !
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Zitat von Resi:
Jedes Kind braucht Schutz und Zuwendung.

PUNKT.

Auch von mir PUNKT u. diesen Deinen Satz, kann man nicht oft genug unterstreichen !

LG Jedi

27.12.2020 12:33 • x 4 #100


E
Hallo Ihr Lieben,

@jedi, danke für deine Zeilen an mich gestern.

Ich komme jetzt mal gaaanz vorsichtig hierher zurück. Konnte nicht alles lesen. Konnte nicht alles aushalten.

Es tut mir soooooo wahnsinnig leid für euch, dass ihr solche traumatischen .... erfahren habt.
Es ist so schlimm, so schrecklich, dass mir die Worte fehlen.

Auch wenn ich nicht weiß, ob du/ihr das von mir als Neuling hier annehmen wollt,
ich nehme dich, jede/n von euch jetzt ganz lieb und ganz fest und tröstend und beschützend in den Arm,
werde dazu riesengroß und fühle mich genau so an, wie du es brauchst,
um dich wohl, beschützt, geborgen und sicher zu fühlen und
halte dich solange fest, bis du
zu Ende geweint hast, dich entspannt, beruhigt hast
und dich wieder hinaus in die Welt traust,
an einen Ort zu gehen, wo es besser für dich ist
(denn das kannst du heute.)



Ich weiß, ihr braucht viel, viel mehr ... aber vielleicht hilft das schon mal ein bisschen

ganz, viele liebe grüße, joline

28.12.2020 09:50 • x 5 #101


Jedi
Hallo @joline !

Erstmal möchte ich Dir dafür Danken, für Deine Empathie u. für das Mitgefühle
Das tut immer gut u. gerade in einem solchen Forum, zu Wissen, dass es hier Menschen gibt,
die diese Gabe haben !
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Zitat von joline:
Es ist so schlimm, so schrecklich, dass mir die Worte fehlen.

Ich kann jetzt nur von Mir jetzt sprechen, dass ich das Erlebte hinter mir gelassen habe !
Es hat eine intensive Therapie u. etwas Zeit bedurft, aber ich ermutige hier im Forum gerne,
auch für sich einen Weg zu suchen u. zu finden, um diese traumatischen Erlebnisse Loslassen zu können.
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Zitat von joline:
Es ist so schlimm, so schrecklich,
dass mir die Worte fehlen.
Und gerade deshalb ist es so wichtig, hinzuschauen - hinzuhören, wenn man glaubt wahrzunehmen,
dass ein Kind mißhandelt wird oder eine Vernachlässigung vorliegen könnte u. sich nicht scheuen,
auch selbst aktiv zu werden u. auf die Eltern zugehen oder auch die Behörden einzuschalten.

Leider sprechen die Menschen immer davon, wie bedauerlich es ist, aber schauen auch gerne weg,
nach dem Motto, Es geht mich nichts an - dies ist meiner Meinung nach ein Fehler u. das wohl eines Kindes u.
da meine ich nicht nur unsere eigenen, geht uns sehrwohl etwas an !



LG Jedi

28.12.2020 13:12 • x 3 #102


E
Guten Morgen,

Zitat von Jedi:
Hallo !

Erstmal möchte ich Dir dafür Danken, für Deine Empathie u. für das Mitgefühle
Das tut immer gut u. gerade in einem solchen Forum, zu Wissen, dass es hier Menschen gibt,
die diese Gabe haben !


@jedi, danke für deine Zeilen. Das bedeutet mir echt viel.


Zitat von Jedi:
Ich kann jetzt nur von Mir jetzt sprechen, dass ich das Erlebte hinter mir gelassen habe !
Es hat eine intensive Therapie u. etwas Zeit bedurft, aber ich ermutige hier im Forum gerne,
auch für sich einen Weg zu suchen u. zu finden, um diese traumatischen Erlebnisse Loslassen zu können.


Ich bin so froh darüber, dass dir das gelungen ist!
Und ich wünschte mir, jede/r bekäme die genau richtige Hilfe dafür für sich und könnte das auch.

Ich möchte hier ein Buch erwähnen, dass mir in einer sehr schweren Zeit Hoffnung gab, dass ein besseres Leben möglich ist.
Dass ich nicht immer wieder bei dem verzweifelten Satz ankomme: Hört das denn nie auf!? (Diese Last, diese Angst, diese ewige erschöpfende Anstrengung, diese Unruhe, diese Dauer-Anspannung, dieses ewig getrieben sein)
Doch, das hat jetzt aufgehört.
Mir hat ein neu eingeschlagener Weg geholfen, den ich durch dieses Buches fand:
Imagination als heilsame Kraft - zur Behandlung von Traumafolgen mit ressourcenorientierten Verfahren.
Geschrieben von Louise Reddemann auch für Betroffene.
Dort steht die Betroffene im Mittelpunkt, sie behält die Kontrolle und die Behandler orientieren sich daran, was sie kann und braucht. Damit sie Sicherheit, Schutz, Kraft findet. Das ist der Anfang und dafür wird sich Zeit genommen, viel Zeit, Jahre. Aber es lohnt sich, wenn das der richtige Weg ist.

Zitat von Jedi:
Und gerade deshalb ist es so wichtig, hinzuschauen - hinzuhören, wenn man glaubt wahrzunehmen,
dass ein Kind mißhandelt wird oder eine Vernachlässigung vorliegen könnte u. sich nicht scheuen,
auch selbst aktiv zu werden u. auf die Eltern zugehen oder auch die Behörden einzuschalten.
Leider sprechen die Menschen immer davon, wie bedauerlich es ist, aber schauen auch gerne weg,
nach dem Motto, Es geht mich nichts an - dies ist meiner Meinung nach ein Fehler u. das wohl eines Kindes u.
da meine ich nicht nur unsere eigenen, geht uns sehrwohl etwas an !

Ja, da stimme ich dir auch zu. Es ist schwierig und ich habe lange gebraucht bis ich mich das getraut habe.
Als Kind war ich immer zu klein, hilflos, ohnmächtig, eingeschüchtert, damals hörte man auch seltener auf Kinder.
Aber jetzt bin ich erwachsen und als ich wieder mal gesehen hatte, dass eine Mutter ihr Kind gehauen hat, bin ich dann zu ihr gegangen und habe sie angesprochen. Freundlich von Mutter zu Mutter, da ich wusste, dass sie überfordert war in dem Moment und sie hat gut reagiert. Ich habe sie gebeten, sie möge ihr Kind bitte nicht schlagen, auch wenn es gerade eine sehr stressige und anstrengende Situation für sei. Ich wüsste das gut als Mutter. Aber das sei nicht gut fürs Kind. Sie war sehr betroffen und beruhigte sich und ging daraufhin ruhig mit ihren Kindern um.

Ich wünsche dir und euch einen angenehmen Tag und ein paar Freuden- oder Glücksmomente.

Liebe Grüße, joline

29.12.2020 10:00 • x 4 #103


Jedi
Du hast Deine Kindheit vergessen.
Doch aus den Tiefen deiner Seele wirbt Sie um Dich.
Sie wird Dich so lange leiden machen, bis du Sie erhörst !

(Hermann Hesse)

29.12.2020 16:37 • x 3 #104


A


Hallo Jedi,

x 4#15


E
Lieber Jedi

Zitat von Jedi:
Du hast Deine Kindheit vergessen.
Doch aus den Tiefen deiner Seele wirbt Sie um Dich.
Sie wird Dich so lange leiden machen, bis du Sie erhörst !

(Hermann Hesse)


gestern habe ich deinen Betrag gelesen und musste sofort an das viele Schlimme denken und war ganz entmutigt, bei dem Gedanken, was alles noch zu verarbeiten ist.

Jetzt gerade denke ich an das kleine Mädchen, das Uch noch da ist, viele schöne Ideen hat, sich wunderbar freuen kann, vor Freude ganz aufgeregt zu hüpfen beginnt, das Sonnenkind.
Und um das kümmere ich mich jetzt zuerst (und das kleine Traurige ist im Schutz mit dabei und erholt sich).

Liebe Grüße, joline

30.12.2020 11:48 • x 2 #105

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