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Das Morgentief

Anita1967-2023
Einen guten Morgen wünsche ich !

Bin auch neu hier und muss mich noch zurecht finden

Seit meinem Bandscheibenvorfall im November 2022 bin ich nicht mehr die selbe. Durch Medikamente, Schmerzen OP und das ganze, befinde ich mich in einem Loch aus dem ich noch nicht den Ausgang gefunden habe.

Oxycodon und Pregabalin haben in mir eine Depression ausgelöst, unter anderem auch weil die Medikamente ohne Ausschleichen direkt auf 0 gesetzt wurden. Nun kämpfe ich mit Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, null Antrieb, Ängsten etc.

Habe alles in Bewegung gesetzt um mich aus diesem Loch zu befreien. Ich kann es einfach nicht wahrhaben, warum ich so bin, wie ich gerade bin, wo ich doch vorher wunderbar funktioniert habe.

Derzeit absolviere ich eine Reha, um mich körperlich wieder fit zu machen. Ich weiß aber, dass ich nach der Rhea so nicht arbeiten kann. Was mir besonders stark auffällt ist, dass es mir morgens am schlechtesten geht und ab dem Nachmittag geht’s dann besser.
Hat jemand von Euch das gleiche Empfinden? Und was könnte die Ursache sein?

Bin gespannt auf Euer Feedback ‍️
Liebe Grüße Anita

14.03.2023 07:12 • x 1 #1


Nuance
Warum wurden die Medikamente denn abgesetzt?
Hat Du keine Schmerzen mehr? Wurdest Du operiert?

Ärzte rieten dazu, sie abrupt abzusetzen? Das wäre erschreckend!
Wie lange ist das her?

Warst Du früher denn morgens sofort/schnell fröhlich und gut gelaunt?

Manchmal kommt mir der Gedanke, dass Morgentiefs (u.a.?) durch schlechte Träume ausgelöst werden können.
Teilweise schlafe ich morgens wieder ein oder schlafe leichter und erinnere mich an die - traurigen - Träume.
Man verarbeitet ja sein Leben im Traum - Ängste, Belastungen.
Und ist dann - genau wie tagsüber - im schlafend in diesen Gefühlszuständen. Diese werden mit dem Aufwachen mindestens noch etwas fortwirken.

14.03.2023 09:07 • x 1 #2


A


Hallo Anita1967-2023,

Das Morgentief

x 3#3


Dys
@Anita1967-2023
Dir auch einen guten Morgen.

Ein Morgentief habe ich eigentlich schon mein ganzes Leben lang. Bin wohl die klassische Eule
Aber die meisten Menschen mit einer Depression haben mit dieser Symptomatik zu kämpfen, von daher ist das nicht außergewöhnlich. Ein Absetzen von Schmerzmittel, besonders bei Opiaten, sorgt meistens dafür, das es einem eine Zeitlang nicht gut geht.

Nach einer OP ist auch sicher zunächst wenig Zuversicht, wieder ins Arbeitsleben einzusteigen zu können, ein normaler Gedankengang. Besonders wenn auch noch Schmerzen vorhanden sind. Hatte mal einen Unfall und kenne das daher.

Bei Dir ist das ja auch noch nicht mal ein halbes Jahr her und je nach schwere der OP, braucht es einfach erstmal Zeit. Machst Du deine Reha ausschließlich wegen dem Rücken?
Und wurde die Depression bei Dir diagnostiziert oder denkst Du, dass Du eine hast, weil die Symptomatik passen könnte?

VG Dys

14.03.2023 09:11 • x 1 #3


Anita1967-2023
@Nuance Hi
die Medikamente wurden abgesetzt weil ich keine Schmerzen mehr hatte.
Leider wurde bei der Entlassung versäumt mir einen detaillierten Ausschleichplan mitzugeben. Zuhause hatte ich dann heftige Entzugssymtome. Und nun kämpfe ich seitdem mit meiner Psyche.
Hatte vorher nie was mit Depressionen zu tun.

14.03.2023 09:26 • #4


Anita1967-2023
@Dys Hi ja die Reha mache ich wegen dem Rücken. Gleich zu Beginn habe ich auf mein Problem aufmerksam gemacht. Für mich stellt sich nach wie vor die Frage sind das noch Nachwirkungen von den Medikamenten die ohne großes Ausschleichen abgesetzt wurden? Oder leide ich wirklich an einer entstandenen Depression?
Das Morgentief ist so prägnant und am Abend als wäre nichts!
Ich kämpfe da gegen etwas was für mich noch unsichtbar ist.

14.03.2023 09:31 • x 1 #5


Dys
@Anita1967-2023
Depression ist nicht gleich Depression, es gibt unterschiedliche Ausprägungen und dann gibt es noch die sogenannte Anpassungsstörung, die aber nicht meint, Du wärst jemand, der sich nicht anpassen könnte oder Du ein unangepasstes Verhalten gegenüber Anderen an den Tag legst. Sondern das Du mit einer Situation, die sich ausgeprägt auf deinen Alltag, beziehungsweise auf dein Leben auswirkt und die Du bislang so nicht kanntest, nicht ohne weiteres zurecht kommst. Diese „Störung“ kann eine depressive Reaktion hervorrufen, ist aber keine klassische Depression. Vielleicht gibt es in Deiner Rehaklinik auch psychologische Unterstützung, die Du in Anspruch nehmen könntest.
Wegen der Medikamente, wäre es natürlich wichtig zu wissen, wie lange Du die genommen hast und ob vor allem das Opiat schon ein Suchtpotenzial entwickeln konnte. Das wird Dir aber nur ein Arzt genauer sagen können.

VG Dys

14.03.2023 09:50 • x 1 #6


dynamit77
Hallo Anita

Ich denke nicht das es etwas mit dem absetzen zu tun hat.Es kann gut sein,das sich über die Jahre eine kleine Depression eingeschlichen.Meist hat man dies nicht von einem auf den anderen Tag bzw auch eine Burn Out Problematik.
Sehr oft stehen am Anfang körperliche Schmerzproblematiken.
Eine Bandscheiben OP hat immer eine Vorgeschichte.Vielleicht eine jahrelange körperliche Überlastung oder Überarbeitung im Job bzw private Problematiken wo man innerlich unbewusst ständig verkrampft.Dann weiß man schon gar nicht mehr wie es ist locker zu lassen...oft will der Körper einen was sagen.
Finde heraus was,und du wirst einen Zugang zu deiner Problematik bekommen.

14.03.2023 10:03 • x 1 #7


Anita1967-2023
In der Reha erhalte ich psychologische Unterstützung. Hier spricht man von einer gewissen Anpassungsstörung.
Ich wehre mich derzeit noch will es nicht wahrhaben dass ich nicht nur gegen einen BSV kämpfe sondern auch mit meinem Ich, meiner verletzten Seele.
Wie habt ihr den Zugang gefunden, die Akzeptanz erlernt?
Habe immer funktioniert, war nie ernsthaft krank daher fällt es mir so schwer es zu zulassen.

14.03.2023 11:24 • #8


Dys
Zitat von Anita1967-2023:
Hier spricht man von einer gewissen Anpassungsstörung.

Das kam mir ja auch in den Sinn. Und das ist nunmal keine klassische Depression. Ob Du das jetzt annehmen magst oder nicht, es ist eigentlich gut behandelbar und es ist halt was, dass jeden ereilen kann, aus unterschiedlichen Gründen. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass sich daraus eine Depression entwickelt, aber zwangsläufig muss das nicht passieren.

Ich war auch mal nie ernsthaft krank und hab immer funktioniert, bis ich mal ernsthaft krank wurde. Und da ist es eben so, weil mans ja nicht gewohnt ist, hat man Probleme damit umzugehen. Was Akzeptanz angeht, brauchst Du die vielleicht zunächst bezüglich der körperlichen Komponente gegenüber deiner Psyche. Aber beurteilen kann ich das natürlich nicht. Bei mir war es nach einem Herzinfarkt so. Den hab ich gut überstanden, aber natürlich änderte das was bezüglich meinem bis Dato gelebten Dasein. Alleine eine gewisse Angst, es könnte wieder einer kommen, schwirrte mir da erstmal im Kopf rum und das beeinflusst ja nunmal die Psyche. Allerdings war ich schon vor dem Infarkt depressiv, daher lag eine Anpassungsstörung als einzelne Diagnose vor, sondern fügte sich in die ohnehin vorhandene Depression ein. Ich hab auch lange mit der Depression gut funktioniert, aber eben auch nur funktioniert und mehr auch nicht.

14.03.2023 12:46 • x 1 #9


Marylu
Hallo Anita,
das Morgentief ist typisch bei Depressionen, es hat wohl auch etwas damit zu tun, dass der Tag für einen Depressiven sehr lang und anstrengend, wie ein Berg, der vor einem liegt, ist und man am Morgen noch alles vor sich hat, hingegen sich der Tag am Abend ja dem erlösendem Ende neigt
Die Akzeptanz der Depression ist eine der schwersten Übungen, denn na klar möchte jeder funktionieren und sein Leben wie vorher weiterleben, aber genau das geht nicht mehr und daran musst du arbeiten, am besten in einer Therapie, wenn du wieder zu Hause bist. Die Einsicht, dass du etwas an deinem Leben ändern musst, steht an erster Stelle.

14.03.2023 13:16 • x 1 #10


Anita1967-2023
@Marylu Seine Friseur oder Outfit zu ändern ist tausend mal leichter als das eigene Leben.
Es fehlt an Übersicht, Mut und Kraft auch weil man noch an alten Zöpfen festhalten will. Vielleicht auch erst mal suchen muss; wo fange ich an und was ist eigentlich schlecht gelaufen.
Aber Du hadern recht , es steht an erster Stelle…. Das eigene Leben

14.03.2023 13:26 • x 2 #11


Marylu
Auf jeden Fall sind diese Äußerlichkeiten leichter zu ändern und mit zunehmendem Alter wird es immer schwerer, alte Wege zu verlassen.
Wichtig ist als erstes herauszufinden, warum der Körper streikt. Schafft man das, sich mehr auf das Wesentliche zu konzentrieren, kann es ein großer Gewinn sein, aber ja, es ist ein langer, schwerer Weg

14.03.2023 14:03 • x 1 #12


A


Hallo Anita1967-2023,

x 4#13


BlackKnight
Du solltest, meiner Meinung nach, auf jeden Fall (weiter) professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

14.03.2023 16:07 • x 2 #13

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