schusi26
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Bin neu hier und habe hier schon einiges gelesen. Ich bin schusi26 und wohne zwischen Köln und Düsseldorf. Ich habe 3 erwachsenen Söhne.
Ich wollte nur erzählen, dass ich wirklich schlimme Weihnachten hatte. Ich habe fast nur geweint. Ich nehme seit gefühlt 20 Jahren Antidepressiva, zuletzt Escitalopram.
Hatte dann ab Oktober keine Lust mehr darauf, weil ich eh immer traurig bin und nicht das Gefühl hatte, dass diese Pillen noch irgendwas bewerkstelligen können oder gar ändern an meiner Tristesse. Dazu sei gesagt, ich bin nie, wirklich nie müde, ich bin einfach nur Hölle gelangweilt von wirklich allem und jedem.
Jedenfalls war Weihnachten mein absoluter Tiefpunkt und ich habe gemerkt, dass ich ( auch wenn ich es nicht will) diese Pillen wieder nehmen muss.
Meine Probleme sind:
Ich komme mit dem Gegebenen nicht zurecht, mit der Realität, mit dem was für mich bestimmt (oder auch nicht) war, oder auch Schicksal, wie man es nennen mag.
Ich leide seit 30 Jahren darunter, dass mir mein Lebenstraum verwehrt blieb. Ich bin neidisch ( nicht missgünstig, das ist mir wichtig. ) Es geht nur ums Objekt, nicht ums Subjekt. Also sprich: Ich missgönne nicht einer Person etwas, sondern das ETWAS macht mich neidisch.
Ich fühle mich vom Schicksal betrogen, vernachlässigt und gearscht.
Um mich herum scheint allen alles zu gelingen, oder die Menschen sind oberflächlich, unehrlich und nicht direkt. Zumindest kommt mir das so vor.
Ich leide und mein Mann kann meinen Dauerschmerz nicht mehr ertragen. Ich selbst auch nicht. Schon während ich das hier schreibe laufen wieder die Tränen. Ich weiß auch, dass nach über 50 Jahren Depression und selbst anerzogenem Dauerleid keine Therapie der Welt mehr helfen kann ( hatte ja schon 4-5, völlig nutzlose und sinnfreie)
Ich kann mich mit Gegebenheiten einfach nicht abfinden, ich kann nichts abschließen, ich rolle immer alles wieder von vorne auf, als würde ich unglücklich sein wollen.
Meine beste Freundin wird Oma, wir haben noch letztes Jahr im Urlaub geunkt, dass wir beide nie Oma werden. Diese Nachricht hat mich so richtig in eine tiefe Depression katapultiert. Natürlich gönne ich ihr das, ich will aber auch. Und ich weiß, es wird nie so kommen. Ich habe einfach nur Pech.
Auch habe ich meine Krankheit meinen Söhnen vererbt, sie sind unglücklich, einsam, Einsiedler und nicht Menschenkompatibel. Letzteres hat eher mein Mann vererbt.
Die Tochter einer Kollegin bekommt das zweite Kind, erst Junge dann Mädchen. Die Nachbarin hat Junge und Mädchen. Die daneben auch , und die daneben auch. Dieser Schmerz wird nie vergehen.
Dazu kommt diese innere Unruhe, ich will immer flüchten, schaffe es nicht auch nur 2 Seiten in einem Buch zu lesen, weil ich irgendwie immer auf dem Sprung bin, immerzu nur weg will. Ich kann mit ritualisierten Tagesabläufen nichts anfangen, die killen mich. Ich finde das ganze Leben nur grottenlangweilig, schaffe es daneben aber auch nicht alleine was los zu treten.
Ach mennoh, ich weiß auch nicht, sorry, wollte das nur mal loswerden.