Mir hilft sehr, dass mein Freund meine Stimmungen akzeptiert und kein großes Aufheben davon macht.
Habe ich einen schlechten Tag und will einfach nur noch auf dem Sofa liegen, mit Körnerkissen und vielleicht einem Buch... dann ist mein Freund einfach da, sorgt für die Verpflegung, die notwendige Ordnung oder setzt sich mit seinem Buch in den Sessel gegenüber.
Bei Unruhezuständen geht er mit mir an die Luft; manchmal reicht da schon ein kurzer Gang über den nahegelegenen Friedhof. Ich liebe Friedhöfe, besonders den hier um die Ecke, weil mein Freund zu vielen der Verstorbenen eine Geschichte erzählen kann.
Auch nimmt er es sehr gelassen, wenn ich mal wieder keine Energie für Verwandten-/Freundebesuche habe. Dann geht er eben alleine.
Die Selbstverständlichkeit, mit der er meine Depression annimmt, tut mir gut, da ich mich nie unter Druck gesetzt fühle, irgendwas zu tun oder zu können.
Ähnlich ist es auch mit meinen Freundinnen; sie nehmen es mir nicht übel, wenn ich manchmal einfach keine Kraft für Verabredungen oder Telefonate habe. Und sie machen kein großes Aufheben um meine Erkrankung sondern behandeln mich normal. Trotzdem sprechen wir natürlich darüber, so wie wir auch über Rückenprobleme und Migräne sprechen, und natürlich geben wir uns auch gegenseitig Trost und Rat.
Also... Dasein, Akzeptanz, Verständnis, Hilfe im Alltag sofern nötig, und ansonsten mich nicht wie eine Kranke behandeln.
Das hilft mir am meisten.
Es grüßt
Greta
23.12.2020 14:47 •
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