67

Depression mit Panikattacken

D
Hallo,ich bin Dennis und Neu hier

Ich bräuchte Hilfe und Meinungen von euch.

Kurze Geschichte:Ich war 2015 mit einem Firmenwagen unterwegs auf der Autobahn mit 120 Sachen und aufmal wurde mir Schwindelig und konnte mich gerade noch aufrecht erhalten und die nächste Abfahrt nehmen und bin in den Laden zurück gefahren(Einzelhandel tätig).

Die nächsten Tage und Fahrten zur Arbeit wurden immer schlimmer und bin eines Tages auf der Verkaufsfläche heulend zusammengesackt.

Darauf hab ich mehrere Ärzte Neurologen etc.besucht und wurde körperlich untersucht und nix gefunden und wurde mit Antidepressiva gefüttert.Ich war dann 2016 in einer Klinik worauf ich gar nicht zurecht kam und habe mich wieder entlassen und bin kurz darauf in einer Tagesklinik gegangen,da konnte ich teils noch mit dem Auto fahren bzw.mit dem Bus.
Nach 8 Wochen war dann Schluss.
Ich habe mein Job dann auf Ärztlichen Rat gekündigt und hab mir Teilzeit was neues gesucht und es ging sogar teilweise wieder mit dem Autofahren,was aber nicht lange hielt.

Jeden Morgen war eine Qual dahin zufahren,mit etlichen Panikattacken und Angstzustände,wo ich dann nur dachte,das mein Leben vorbei ist.

Ich habe es 4 Jahre lang so gemacht uns wusste gar nicht was mit mir los ist,denn auf dem Heimweg war alles wieder halbwegs normal.

Vor 2 Jahren war es so Schlimm,das ich mit dem Auto nicht mehr aus der Straße kam.Alles hat sich gedreht und war richtig am Ende.

Bin dann ein halbes Jahr später in die Ambulante Klinik und dann später auf die Psychosymatik.Dort ging es mir relativ wieder gut,aber heute weiss ich,das ich zu dem Zeitpunkt nicht bereit war.

Zuhause sein bei der Familie bzw.den Alltag schaffen war unmöglich.Es wurde schlimmer,denn ich habe das Haus nicht mehr Verlassen. Keine Kontakte mehr etc.Hatte mich auch gewehrt Tabletten zunehmen,was ich jetzt wieder tue.
Hab eine Verhaltenstherapeuten,aber die sagt,das ich mich meine Ängste stellen muss.Ich habe Fortschritte gemacht,aber es reicht halt noch nicht.Wir haben uns ein Hund geholt,damit ich wieder rausgehen kann/muss.Es ist schon besser geworden,aber jeden Morgen den ich aufstehe ist eine Qual. teilweise Schwindelig,bin gereizt,bin müde und depressiv.Autofahren geht Vormittags noch gar nicht.
Ab Nachmittags ist komischerweise alles besser,ich kann kleine Strecken wieder mit dem Autofahren,hab klarere Gedanken und kein Nebel vor mir.

Kann mir jemand sagen,was das ist?!
Meine Gefühle und Emotionen sind komplett weg.Ich freue mich auf nix mehr.

Autofahren war immer meine Freiheit und jetzt geht das alles nicht mehr.Hab Höhenangst bekommen und kann nicht in den Urlaub fliegen etc.

Würde mich auf Ratschläge freuen.

07.08.2022 17:22 • x 3 #1


Pilsum
Hallo Dennis,

hier im Forum begrüße ich Dich.

Wie Du schreibst, fühlst Du Dich leider schon lange sehr schlecht. Unsere Seele, die Psyche,
kann es uns immer mal sehr, sehr schwer machen.
Natürlich habe ich eine ungefähre Vermutung, wo Schwierigkeiten in Deiner Persönlichkeit liegen
könnten. Es macht aber wenig Sinn, wenn andere, auch Ärzte und Therapeuten Dir sagen, was
Dich vermutlich belastet. Was Dich sehr belastet kannst Du nur selbst herausfinden.
Ansonsten ist es für Betroffene schwierig das zu akzeptieren, was die eigene Seele so belastet.
Bei der Suche nach den Gründen können Dir Gespräche mit Psychologen und Therapeuten sicher helfen.
Wenn Du herausgefunden hast, wo etwa Deine Probleme herkommen könnten, dann kannst Du nach und
nach damit beginnen zu erkennen, wie Du mit den Dingen, die Dir heute noch unbewusst große Angst bereiten,
zukünftig besser zurechtkommst. Dadurch sollte es im Laufe der Zeit stetig besser werden.
Den Schlüssel zur Verbesserung, hast Du vermutlich selbst in Deiner Hand.

08.08.2022 10:49 • x 3 #2


A


Hallo Dennis81,

Depression mit Panikattacken

x 3#3


D
Hallo und danke für deine Antwort:)

Ich habe eine Vermutung:Und zwar wo ich Vater geworden bin und kurz davor die Hochzeit war und zusätzlich einen Job mit Verantwortung hatte,denke ich,das es alles zuviel geworden ist.Ich habe mich immer in meiner Arbeit reingesteigert und an nix anderes mehr gedacht.
Keine Ahnung ob es sowas liegen kann,aber mir fällt nix anderes mehr ein.

So richtig Schlimm ist es halt vor 2 Jahren geworden und die anderen 5 Jahre,da konnte ich ja noch teilweise Arbeiten etc.

08.08.2022 10:55 • x 1 #3


Pilsum
Das kann duchaus sein, dass Dir alles etwas zu viel geworden ist.
Die Verantwortung für eine Familie kann schon belasten.

Zitat von Dennis81:
Ich habe mich immer in meiner Arbeit reingesteigert und an nix anderes mehr gedacht.

Einerseits verstehe ich das. Aber ich frage Dich. Würdest Du es anderen ebenfalls empfehlen,
das genauso zu machen, wie Du es gemacht hast?
Konntest Du Dich damals noch mit irgendetwas entspannen? Kannst Du Dich heute noch mit
irgendetwas entspannen?
Nur funktionieren wollen oder müssen, kann auch krank machen.

08.08.2022 11:06 • x 2 #4


D
Ich steh morgens auf und es ist alles sch...mit Müdigkeit und Ängsten viel zu tun.Ab Nachmittags lässt es nach und zum Abend auch.

Entspannen kann ich mich nicht wirklich..war bis jetzt ein paar mal wieder an der Nordsee und da konnte ich mal abschalten.

Man fühlt sich morgens nachdem Aufstehen wie in einer anderen Welt..es ist schwer zu beschreiben

08.08.2022 13:10 • x 1 #5


Pilsum
Zitat von Dennis81:
Man fühlt sich morgens nachdem Aufstehen wie in einer anderen Welt..es ist schwer zu beschreiben

Empfindest Du Dein Leben, wie Du es führen sollst, als nicht akzeptabel?

08.08.2022 21:59 • x 2 #6


D
Schwierige Frage...ich möchte mein Leben wieder genießen können,auch wieder Arbeiten gehen und wieder Autofahren können.
Genauso wieder Gefühle spüren können für meine Familie oder Vorfreude spüren.

Im Endeffekt wurde mir irgendwie alles genommen,was ich gelebt oder geliebt habe.

08.08.2022 22:08 • #7


Pilsum
Zitat von Dennis81:
Schwierige Frage...ich möchte mein Leben wieder genießen können,auch wieder Arbeiten gehen und wieder Autofahren können.

Was stimmt denn an Deinem Leben jetzt nicht mehr? Das Leben genießen können, ist vielleicht nicht
unbedingt der passende Begriff. Je mehr Verantwortung man für sich und andere Familienmitglieder
übernimmt, umso mehr kann das genießen in der Hintergrund treten.
Das sollte sich z.b. in Richtung mehr Zufriedenheit, mehr Sicherheit und Lebenssinn hin verändern.

Zitat von Dennis81:
Genauso wieder Gefühle spüren können für meine Familie oder Vorfreude spüren.

Um mehr Gefühle für Deine Familie spüren zu können, solltest Du Gefühle zuerst einmal mehr wieder
für Dich spüren lernen. Was macht Dir denn so Angst, dass Du Deine Gefühle ein wenig unterdrückst?

Zitat von Dennis81:
Im Endeffekt wurde mir irgendwie alles genommen,was ich gelebt oder geliebt habe.

Und was ist das, was Dir genommen wurde?

09.08.2022 08:17 • x 3 #8


D
Naja..ich möchte normal wieder Leben können..Arbeiten,Auto fahren und Urlaub machen.
Nachdem Aufstehen beginnt schon die Angst und das kostet viel Kraft.
Ich kann nichtmal mehr Gefühle zulassen bzw.weinen um alles rauszulassen(Denke es liegt an den Tabletten).
Alles was ich mache kostet viel Kraft ..
Ich habe kaum noch Kontake,da ich mich eingeschlossen habe bzw.kein Interesse mehr habe und ich war früher so aufgeschlossen und hatte immer Leute um mich herum.Mir macht das Teilweise Angst und verstehe mich selbst nicht mehr.Ich hoffe du verstehst was ich jetzt meine?!

09.08.2022 08:46 • x 1 #9


Pilsum
Zitat von Dennis81:
.ich möchte normal wieder Leben können..Arbeiten, Auto fahren und Urlaub machen.

Das verstehe ich. Wieder aber frage ich Dich. Was hindert Dich daran? Deine Ängste?

Zitat von Dennis81:
Mir macht das Teilweise Angst und verstehe mich selbst nicht mehr.Ich hoffe du verstehst was ich jetzt meine?!

Ich denke, ich verstehe was Du meinst. Angst wovor? Zu versagen? Alles nicht mehr zu schaffen?

Zitat von Dennis81:
Ich kann nichtmal mehr Gefühle zulassen bzw.weinen um alles rauszulassen

Es wird ja auch nicht einfach sein, Gefühle rauszulasen, wenn sich über Jahre vieles aufgestaut hat.
Konntest Du überhaupt schon mal mit jemandem über etwas reden, was Dir Angst macht?

Zitat von Dennis81:
Ich habe kaum noch Kontake,da ich mich eingeschlossen habe bzw.kein Interesse mehr habe und ich war früher so aufgeschlossen und hatte immer Leute um mich herum

Hast Du früher denn mit den Leuten um Dich herum auch schon mal über Deine persönlichen
Gefühle und Ängste gesprochen?

09.08.2022 09:52 • x 3 #10


D
Was mich hindert?Ich habe unter anderem Angst vor der Angst..ich schaffe es nicht vormittags auf die Reihe zubekommen..wenn die Angst kommt,sowie eben wo ich mit dem Hund draussen war,wurde mir Schwindelig.Ab Nachmittags ist es meistens weg.So eine Panikattacke kostet auch viel Kraft und Erschöpft auch.Ich fahre kein Auto mehr,weil es da gefährlicher im Straßenverkehr ist und ich Angst habe die Kontrolle zu verlieren.
Eben war ich mit dem Hund draussen und hatte beim Spazierengehen eine Panikattacke bzw Angstzustände.Weiss halt nicht woher es kommt.Hab eine Verhaltenstherapeutin und ne Psychaterin.Die sagen,daß ich die Angst besiegen muss,indem ich mich stelle,aber es klappt halt nicht wie zum Bsp.beim Autofahren.Ich fahre auch kein Bus oder Bahn,weil ich mich darin gefangen fühle und bekomme dann Angst und ich weiss halt nicht warum.


Ich spreche momentan nur mit meiner Frau über Gefühle.Liegt auch vielleicht daran,daß ich nicht möchte,daß andere mich so sehen.
Das Schlimmste kommt noch,das ich nicht mal mich richtig um mein Sohn kümmern kann.Nirgends hinfahren bzw.was alleine unternehmen.

09.08.2022 10:19 • x 1 #11


Pilsum
Zitat von Dennis81:
Was mich hindert?Ich habe unter anderem Angst vor der Angst

Angst vor der Angst haben, ergibt im Grunde kaum einen Sinn.
Was ist denn Angst? Angst ist ein Gefühl, vielleicht unser wichtigstes Gefühl?
Und ein Gefühl macht Dir Angst. Warum? Hast Du mit Deiner Therapeutin schon mal darüber gesprochen.

Zitat von Dennis81:
Die sagen,daß ich die Angst besiegen muss,indem ich mich stelle,aber es klappt halt nicht wie zum Bsp.beim Autofahren.

Die Angst besiegen, das halte ich nicht verständlich erklärt. Ein Gefühl kommt oder nicht. Wir können nicht
beeinflussen, ob ein Gefühl gerade kommt oder nicht. Wenn ein Gefühl kommt, dann können wir aber
mitentscheiden, ob uns das Gefühl Angst macht oder eher nicht.
Wenn wir also zulassen, dass ein Gefühl kommt, ohne dass wir es gerufen haben, dann akzeptieren wir
das Gefühl. Meint die Therapeutin das, mit Die Angst besiegen?

Zitat von Dennis81:
Ich spreche momentan nur mit meiner Frau über Gefühle

Und Du mit Dir selbst? Wie oft sprichst Du mit Dir selbst über Deine Gefühle?

Zitat von Dennis81:
Das Schlimmste kommt noch,das ich nicht mal mich richtig um mein Sohn kümmern kann.

Du kannst Dich doch um Deinen Sohn kümmern. Dein Sohn hat doch auch Gefühle. Er sucht sicher Deine Nähe.
Möchte von Dir lernen und Deine Zuneigung spüren. Schon ein klein wenig sich kümmern, hilft euch beiden
und ist viel, viel besser als nichts.

09.08.2022 10:49 • x 3 #12


D
Ich habe Angst Auto zufahren und warum?Ich weiss es nicht.Es war mein Hobby damals und seitdem ich die Panikattacke hatte,da wurde es nur schlimmer bis ich so gut wie gar nicht mehr fahre,weil die Angst dann wieder da ist.
Genauso vor grossen Räumen,Fahrstuhl und Höhe..und ich weiss nicht warum aufmal?

Ich über meine Gefühle sprechen?Ich spüre nur Trauer,Wut über mich selbst.Ich ärgere mich selbst,das ich momentan nicht soviel mehr auf die Reihe kriege.

Es geht bei mir und meinen Sohn,das ich nichtmal mit ihm alleine wegfahren kann.

Hab halt iwo auch sehr viel Wut über mich selbst,weil ich die kleinsten Dinge nicht mehr hinbekomme...

09.08.2022 12:19 • x 1 #13


Jedi
Hallo @Dennis81

Zitat von Dennis81:
Was mich hindert?Ich habe unter anderem Angst vor der Angst..

Die Angst vor der Angst kenne ich auch gut u. hatte es auch längere Zeit.
In der Regel verbergen sich da Vorstellungen, die wir uns machen u. erzeugen dadurch erst recht unsere Ängste.
Wenn man dies nicht auf irgendeine Weise reguliert bekommt, was man in der VT lernen kann, dann kann
es sich hin zu einer Panikattacke ausweiten.
Warum ist das so, - ich habe in meiner Therapie gelernt, dass diese Ängste sich in meiner Prägungszeit
entwickelt haben u. ich dies mit ins Erwachsensein kultiviert habe.
Hilfreich wird bestimmt sein, einmal mit der TPin zu schauen, wo da die möglichen Ursachen zu finden wären.
Dann wirst Du lernen, wie Du dich verhalten kannst, wenn diese Vorstellung von der Angst, sich in deinem Kopf
breit machen will.
Da gibt es gute Hilfen, aus dem sogenannten Notfallkoffer, den Du in der Therapie noch kennenlernen wirst.

Natürlich ist dies ein Prozess u. es klappt nicht gleich alles bei 1-2-3-4x, sondern es ist ein stetiges Üben u.
dann irgendwann wirst Du bemerken, dass die Angst mehr u. mehr unrealiisch ist, da es keine Gefahr gibt.
Die Angst u. dann dies Fluchtverhalten ist eine Reaktion auf den Stress, der in uns entsteht u. wir diesen
Stresslevel nicht mehr reguliert bekommen.
Ich hatte oft Angst bekommen, obwohl gar keine Gefahr für mich gab - alles war nur eine Vorstellung einer möglichen Gefahr.

Bleibe geduldig mit Dir u. lass Dich auf diesen Prozess ein u. ich bin mir sicher, dass Du dann auch wieder
das Leben kannst, was Du hier beschrieben hast u. Dir so sehr wünscht, es wieder zu können.

09.08.2022 13:23 • x 3 #14


A


Hallo Dennis81,

x 4#15


D
@Jedi Ja so in der Art ist es.

Beim Autofahren wird mir teilweise Schwindelig,weil ich Angst habe,aber ich weiss halt nicht wovor.Ich habe so krasse Panikattacken hintermir,das ich dachte,das ich sterben werde.
Wenn ich im Stau stehe oder dieses Warten an der Kasse,da kommt dieses Gefühl was schwer zu beschreiben ist.

Aber finde es merkwürdig, daß es ab nachmittags teilweise besser wird.

Leidiges Thema.

Bist du mit dem Thema durch und leidest nicht mehr darunter?

09.08.2022 13:32 • x 1 #15

Weiterlesen »




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag