
jetztistgut
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Ich selbst habe eine schizoaffektive Störung seit dreißig Jahren, und seit zwanzig Jahren nehme ich nur Risperidon, und seit ich frischen Wind in meinen Alltag gebracht habe, so wie zum Beispiel mit einem Psychiater-Wechsel und einer Reduzierung der Dosis und Einnahme nur zur Nacht und nicht mehr tagsüber, fühle ich mich auch nicht mehr so ruhig gestellt, und die durch Risperidon ausgelöste Angst ist weg, beziehungsweise nur da, wenn ich schlafe. Abgesehen davon habe ich neben der Erwerbsminderungsrente wieder angefangen freiberuflich beziehungsweise gewerblich zu arbeiten, und des weiteren meine Hobbies ausgebaut, will sagen, eigenverantwortlich eine Struktur erstellt. Anweisungen von oben herab, und dauerhaft zu viele Fremde in meinem Leben, die sich für nichts interessieren, machen mich (auch) depressiv. Hatte da mal auf richterliche Anweisung in betreutem Wohnen gelebt und gearbeitet gehabt, und hatte mich für ein Wohnheim entschieden gehabt.
Zudem achte ich mehr auf mein Wohlbefinden, habe vor langer Zeit aufgehört Schweinefleisch zu essen, aufgehört zu rauchen, aufgehört Alk. zu trinken, habe die Rübenzuckersucht überwunden, ebenso die Abhängigkeit von Beruhigungsmitteln, und so weiter, bin wieder körperlich aktiv, gehe jeden Tag durch die Stadt und die Parks dieser, mach Yoga, Tai Chi und Qi Gong. Und mache auch oft nichts, außer eine Serie oder noch lieber Filme schauen, und Musik hören. Einfach von Vielem ein bisschen, und gefühlt ausgewogen.
Nun, es ist natürlich komplexer, als das was ich nun geschrieben hatte, bei dir sicher auch, und es gibt so Dinge im Leben, wie die Familie, und Menschen, auch in dieser, die ich meiden muss, um die eigene emotionale Gesundheit zu schützen, und es ist natürlich viel Selbsterfahrung dabei, und viel Reflektion über Jahrzehnte hinweg, und viele Aufs und Abs, und natürlcih kostet das alles viel Kraft, aber es ist den Aufwand wert.
Ich will nicht sagen, schmeiß alles über den Haufen, aber empfehlen kann ich dir, zu schreiben, so eine Art Tagebuch, für den Anfang und immer, um zu ermitteln, was dich glücklich macht, und was nicht, und vor allem wer, und was und wen du loslassen möchtest, meiden, oder was und welchen Kontakt du intensivieren möchtest. Siehst du, in welche Richtung das geht?
Früher sagte man, Jeder ist seines Glückes Schmid und Wie man sich bettet, so liegt man und solche Sachen, die meisten davon sind überholt, oder zu einfach gestrickt... selbst Carpe diem zieht nicht mehr so wirklich. Nur einer hat für mich noch Kraft und Sinn zurzeit und immer irgendwie gehabt und mich weiter gebracht: Erkenne dich selbst.