3

Depression/Soziale Phobien/Panikattacken

N
Hallo ihr lieben!

Ich bin mittlerweile so verzweifelt, dass ich auf diesem Wege Hilfe suche.

Zu mir; Ich bin weiblich, 18 Jahre alt und frisch von Zuhause ausgezogen zu meinem Freund.

Ich beginne einfach mal mit meiner Geschichte:

Früh in der Schule hat es angefangen, ich bin bereits in der 4. Klasse in die Depression verfallen, familiär waren viele schlimme Probleme vorhanden. Und zu den Depressionen kamen schnell auch starke Phobien, soziale Phobien hinzu.
Ich habe mich immer mehr zurück gezogen.
In der 6. Klasse wurde dann alles noch schlimmer. Ich habe angefangen mich zurück zu ziehen da ich in der Schule stark gemobbt wurde von mehreren Klassen gleichzeitig. Von Beleidigungen bis zum Ignorieren, bis zum schubsen, schlagen, Drohungen ich habe in der Schule alles über mich ergehen lassen.
So fing ich an die Schule zu Schwänzen. Es kamen immer mehr fehltage auf. Teilweise war es ein Rekord wenn ich pro Woche mal wirklich einen Tag in der Schule war. Aus Angst vor dem mobbing. Ich habe mich auch damals in der Schule an die Lehrer und Sozialarbeiter dort gewendet aber die meinten ich übertreibe oder muss das selber klären. Ich wechselte die Schule. Die ersten 2 Wochen dort waren ok. Es war zwar hart abends heulend im Bett zu liegen mit dem Gedanken das ich am nächsten Tag mit starker sozial Phobie Bus fahren muss und in die Schule muss. Nach 2 Wochen aber ging auch in der neuen Schule das mobbing los. Nach einem halben Jahr ca ging ich dann wieder auf die alte Schule. Ich war dort in der 7. Klasse dann. Das mobbing ging weiter bis fast in das 8. Schuljahr. . In dieser Zeit fiel ich wegen privaten familiären Gründen und dem mobbing in der Schule in noch schlimmere Depressionen.
Wenn ich denn dann zur Schule ging( oft hatte ich Riesen Panik davor in die Schule zu gehen) oft aber auch keine Kraft mehr aufzustehen weil ich teilweise bis zu 5 Tage durchgehend ohne Schlaf war aus Panik, waren meine Noten so lala. In Mathe bin ich leider trotz aller Versuche zu lernen eine Niete. In den anderen Fächern stand ich oft auf einer 3 bis 4.
So zog es sich weiter. Ab der 7.klasse ca habe ich angefangen kaum noch zu schlafen. Ich Ritze mich, ging nur noch aus dem Haus wenn ich zur Schule ging, was auch nicht regelmäßig war. Ich ging nicht einmal sonst vor die Tür. Geschweige denn habe ich mein Zimmer verlassen. Ich habe dann angefangen weniger zu essen, jeden Tag geweint, ich nahm viel Gewicht ab.
Ich hatte wirklich (ohne zu übertreiben) jeden Tag und jede Nacht Panikattacken, oft mehrere am Tag und in der Nacht, die sich so äußerten; ich bekam wenig Luft, mir wurde schwindelig, Panik machte sich breit, herzrasen, ich zitterte, Hände und Beine wurden taub, heulattacken, Zusammenbrüche. Diese Panik Attacken sind bis heute noch aktuell und jetzt bin ich 18 Jahre alt, fast 19. Sie fühlen sich jedes Mal so an als würde ich ersticken und einfach sterben.
In der 9.Klasse ging es einigermaßen, ich versuchte mich zusammenzureißen was wegen vieler Gründe nicht leicht war. Als ich dann noch in eine Beziehung einging, die mich psychisch so kaputt machte, war wieder alles verloren. Er misshandelte mich, schlug mich, sperrte mich ein, stalkte mich. Er stand nachts vorm Haus meiner Eltern wo ich bis vor kurzem wohnte, er überwachte mich und selbst in der Schule stalkte er mich. Irgendwann war es so schlimm das ich keinen Kontakt mehr zu niemanden hatte, mit meinen Eltern schon aber die haben nicht mitbekommen was er mit mir machte weil ich meinen Eltern erzählen und zeigen sollte es wäre alles ok, ansonsten würde er meiner Familie weh tun. Irgendwann kam es raus was er mit mir machte. Das er mich schlug, vergewaltigte und mit Alk. unfreiwillig abfüllte. Ich kam aus der Beziehung raus und ging in eine Therapie in der ich knapp 2 Jahre war. Dort versuchte man alles aufzuarbeiten was ich erlebte. Diagnose ;Depression, soziale Phobie, Trauma, suizidgedanken, Alk. und Medikamenten sucht.Ich war bei verschiedenen Psychologen, der erste gab mich nach 2 Gesprächen direkt an eine andere Psychologen weil der erste schon nach 2 Gesprächen nicht wusste wie er mir helfen sollte. Als ich dann beim nächsten Psychologe war(bei dem ich 2 Jahre dann war) gab es zwischen durch leichte Lichtblicke, zwar nur kleine aber wenigstens etwas. Das änderte sich aber wieder schnell, ich fing wieder an nicht zu essen. Mich einzusperren. Mich selbst zu bestrafen stand an der Tagesordnung, weil ich nie etwas hin bekam(Schule etc.) sagte ich mir jeden Tag ich sei eine verlieren, wertlos, usw. weshalb ich dann anfing mich selber zu bestrafen, ich dachte ich würde gewisse Dinge nicht verdienen , wie essen, ich habe teilweise so selten gegessen das ich schon schlimme Magenschmerzen hatte, ich hab meist so 3 Tage nichts, wirklich garnichts gegessen, zu dem selber bestrafen gehört auch, dass ich dachte ich bin so wertlos das ich es nicht verdient hätte in einem Bett zu schlafen, so fing ich an auf dem Boden zu schlafen weil ich dachte das ich so wertlos bin, dass ich kein Bett verdiene.Ich fing an zu trinken. Ich nahm so viele schmerztabletten aufeinmal das ich schon teilweise jeden Tag eine Überdosis hatte. Ich nahm die Tabletten in der Hoffnung meinen seelischen Schmerz weg zu bekommen. Ich war jeden Tag entweder mit Alk. oder Tabletten , oder beiden betäubt.kratze und ritzte mir alles auf. So war ich teilweise auf Tabletten in der Schule. Anders hätte ich es nicht geschafft. Und jeden Tag Die panickattacken. Ich war schon X mal im Krankenhaus. Auch mitten in der Nacht weil mein Puls durch meine Panikattacken so hoch wurde das die Ärzte dort mir irgendwann nicht mehr nur pflanzliches Beruhigungsmittel gaben. So habe ich dann weiter gemacht. So meinen 10.klasse Abschluss geschafft. Doch jetzt, wo ich 18 bin. Stehe ich am selben Punkt. Ich habe zwar eine Ausbildung begonnen aber jedoch nach knapp 6 Monaten abgebrochen, wegen meiner Depression und Phobie. Ich habe die Ausbildung jetzt vor gut 3 Monaten beendet. Ich bin arbeitslos. Ich wohne mit meinem Freund zusammen er ist zwar für mich da aber momentan bin ich eine echt krasse Last für ihn auch wenn er es nicht so sagt. Eine Ausbildung kommt für mich nicht in Frage.ich bekomme keine Gelder, nichtmal Kindergeld, weil ich im Streit ausgezogen bin und meine Eltern dem Kindergeld Antrag unterschreiben müssen, was sie nicht tun. Denn in einen Betrieb und gleichzeitig eine Schule zu gehen ist für mich zu schlimm. Ich möchte so arbeiten gehen, Geld verdienen. Auf eigene Beine kommen. Meinen Partner finanziell unterstützen. Da ich leider seid 2 Monaten auf seiner Tasche liege. Ich habe zwar in den 2 Monaten wo ich schon bei ihm wohne ein paar Vorstellungsgespräche gehabt, aber manche vorher abgesagt aus Angst und Panik, oder es waren Putzstellen für 2 mal in der Woche für 1-2 Stunden und das hätte sich nicht gelohnt da ich keinen Führerschein habe und nur mit Bus von dem Ort wo ich lebe weg komme, und hier kostet eine Fahrt (nur hin) mehr als 12 Euro. Das würde sich nicht lohnen. Ich habe Angst davor arbeiten zu gehen. Möchte aber Geld verdienen und meinen Partner nicht auf der Tasche liegen. Wir haben beide gesagt das wir 2 Jahre arbeiten wollen(das ich halt wenigstens noch 2 Jahre arbeiten gehe) das ich mal die Berufswelt gesehen habe, da wir beide einen starken Kinderwunsch haben aber wie gesagt das ich erst bevor ich Kinder bekomme arbeiten war und psychisch stabiler bin. Aber wie soll ich es schaffen, arbeiten zu gehen, bei so starker Panik und sozialer Phobie. Ich kann nichtmal an der Kasse bezahlen ohne sich schon Stunden vorher zu überlegen was man genau sagt, ob das Geld was man bei hat reicht, ob mich jemand anguckt, mich auslachen könnte wegen irgendwas. Ich kann nicht mal Leute anrufen(zb. Wegen Vorstellungsgespräch ) weil ich so starke Angst davor habe das wenn ich dann doch irgendwo(weil mein Freund langsam sauer wird weil ich seid 2 Monaten nur zuhause sitze) anrufe mir 2 Tage vorher aufschreibe was genau ich sage. Ich habe Angst zu Vorstellungsgesprächen zu gehen und im allgemeinen zu arbeiten. Mit fremden Menschen zutun zu haben. Was soll ich tun. Bitte helft mir.
Die Therapie habe ich nach 2 Jahren abgebrochen weil ich dann irgendwann gemerkt habe das mein Zustand sich verschlimmert, ich sollte in die Psychiatrie, Zwangsernährung usw aber das lehnte ich ab. Ich hatte teilweise nicht mal mehr Kraft zur Therapie zu gehen. Gegen Ende meiner Therapie wollte meine therapeutin( so hart es auch klingt) mich auf antidepressiva und angstlöser setzen(dort war ich ca 17 grad) aber meine Mutter lehnte es ab. Da sie meine Therapie "schwachsinnig" fand und meinte es wäre nur eine Phase die ich habe. Diese Phase hält aber nun seid der 4. klasse an und jetzt bin ich schon fast 19. so brach ich alles ab. Therapie und Ausbildung. Und komme nun nicht voran. Ich bin echt am verzweifelnliebe Grüße

27.09.2021 01:45 • x 1 #1


Heideblümchen
Hallo @Natascha411 . Zuserst mal vielen Dank für deinen ausführlichen Text.

Was mir zwischen den Zeilen sofort aufgefallen ist:
Zitat von Natascha411:
wir beide einen starken Kinderwunsch haben aber wie gesagt das ich erst bevor ich Kinder bekomme arbeiten war und psychisch stabiler bin

Das heißt, du hast zumindest dies schon als eine Lösung deiner Probleme durchdacht. Allerdings (und ich denke, dass ich mit meiner Meinung nicht allein dastehe) solltest du diesen Wunsch ganz, ganz weit nach hinten schieben. Ein Kind ist keinesfalls eine Lösung für deine Probleme. Weder finanziell (Kindergeld etc.), noch für deine psychische Verfassung! So, wie du schreibst, liest es sich auch für einen Laien wie mich, als hättest du noch einen sehr langen Weg vor dir, bevor du in der Lage bist, auch nur ansatzweise für einen kleinen Menschen dazusein und Kraft für zwei zu haben. Und was du dir als Limit gesetzt hast (erst mal 2 Jahre arbeiten und dann.....)...du bist, wie du schreibst, nicht in der Lage, auch nur eine kurze Zeitspanne etwas durchzuziehen. Da können 2 Jahre ganz schön lang sein!

Was erwartest du dir hier für Antworten auf deine Fragen? Du hast alles abgebrochen, was dir bisher angeboten wurde. Du bist allerdings auch noch sehr jung. Wäre es nicht ein Lösungsansatz, mit deinen Eltern zu sprechen und ihnen deine vertrackte aktuelle Lage zu erzählen? Dass du allein nicht aus deinem Chaos kommst? Dass du erst mal wieder mit ihnen zusammenleben könntest, statt arbeitslos, perspektivenlos und krank bei deinem Partner zu sitzen und nicht voran zu kommen?
Eine Alternative wäre auch eine Wohngruppe für junge Menschen wie dich. Dafür musst du aber Hilfe annehmen können (!) und nicht gleich alles wieder ablehnen, weil du vielleicht erst mal keinen Sinn darin siehst. Du siehst ja scheinbar selber ein, dass du so (!) nicht weiter kommst und dass es wahrscheinlich eher falsch war, alles an Hilfe abzulehnen und alles abzubrechen, was dich weitergebracht hätte. Dein erster Weg müsste doch wahrscheinlich sein, alles nochmals auf Anfang zu setzen. Zu den Eltern zu gehen, zum Arzt zu gehen, dann zum Facharzt/Psychiatrie/Therapie etc. Eins nach dem anderen, um deine vielen Baustellen der Reihe nach anzugehen. Gar nichts zu tun hilft dir jedenfalls nicht weiter und von selber wird niemand zu dir kommen und dir helfen. Dazu musst du deine restliche Energie selbst in die Hand nehmen und um Hilfe bitten und auch, wenn das ggfs. heißt, dass du erst mal medikamentös eingestellt wirst, um überhaupt etwas in Angriff nehmen zu können (sofern deine Ärzte das dann auch so sehen. Ich bin keine Ärztin).
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft dazu, aber fang möglichst an, bei deinen Eltern Hilfe zu suchen und wenn es erst mal nur ein Gespräch ist. Da ist sicher viel aufzuarbeiten, aber das wäre ein erster Schritt, damit du nach und nach einen Sinn in deinem Leben findest und wieder aktiv an der Gesellschaft teilnehmen kannst! Der Weg dahin ist sicher lang, aber tu den ersten Schritt! Alles Gute!

27.09.2021 13:30 • #2


A


Hallo Natascha411,

Depression/Soziale Phobien/Panikattacken

x 3#3


Silentium
Hallo Natascha, erstmal herzlich willkommen hier.

Ich sehe das ähnlich wie Heideblümchen. Deine psychische Verfassung mit Tabletten und Alksucht sind keine guten Voraussetzungen, um sich um ein Kind zu sorgen. Ich spreche da aus Erfahrung mit einer tablettensüchtigen Mutter. Du solltest erstmal eine ganze Menge in deinem Leben in Ordnung bringen, ehe ein Kind ein Thema sein sollte. Und das wird vermutlich ein sehr langer Weg werden. Das Gute ist, dass du noch sehr jung bist und noch genügend Zeit hast, Kinder zu bekommen. Aber Sucht, Depression, Phobien, Borderline- das sind keine guten Voraussetzungen für ein Kind.

Vielleicht kannst du nochmal mit deinen Eltern reden, vielleicht auch zum Amt gehen und dort erfragen was du für Möglichkeiten hast, um finanziell besser dazustehen.

Ich wünsche dir viel Kraft

27.09.2021 13:42 • x 1 #3


CCC
ich sehe das alles genau so wie Silentium und Heideblümchen.

27.09.2021 15:58 • x 1 #4