Guten Morgen!
Zitat von ZeroOne: Vielleicht ergeht es dem ein oder anderen User ja ähnlich.
Wie sehr erkenne ich mich da wieder, ZeroOne.
Zitat von ZeroOne:Aber dann - immer wenige Tage davor - kippt die Stimmung deswegen total und ich falle in eine richtige Depression. Also nicht nur angenervt, lustlos oder plötzlich antriebslos, sondern richtig massiv traurig und niedergeschlagen, als ob der Weltuntergang bevorstehen würde.
Ich nenne das Gefühl das Bodenlose, denn so empfinde ich das bei mir, für mich ein nicht
wirklich zu beschreibendes Gefühl.
Eine Zeitlang habe ich ganz viel Aktivität vermieden, um nicht wieder das Bodenlose zu bekommen.
Das fängt dann an mit kleinem Zweifeln und wird im Lauf der Tage wie ein dunkles Spinnennetz, in dem ich dann zapple.
Es ist auf jeden Fall etwas wahres dran, das Gefühl zu haben, es nicht wert zu sein.
Aber, zumindest bei mir, gibt es noch ganz viele andere Aspekte und ich weiß auch, woher sie kommen.
Zitat von Nickse: Weil es halt normal ist, dass wir uns gut unterhalten, wenn wir Freunde treffen oder uns über eine neue technische Spielerei freuen?
Auf diesen Gedanken bin ich durch diesen Teil eines Satzes von dir gekommen:
Nickse- da sagst du was ganz wahres, zumindest für mich.
Es wird uns pausenlos vorgegeben, wie wir zu sein haben- ich tappe auch immer wieder in diese Falle- und wie wir nicht zu sein haben, wie gut wir uns fühlen werden, wenn wir in einer Runde fröhlicher, gutaussehender, erfolgreicher Menschen wunderbar zubereitete Mahlzeiten zu uns nehmen und dabei mehr oder weniger angeregte und geistreiche Unterhaltungen über unsere letzte Reise, die Kinder, oder die Katzen führen.
Wie großartig es ist, zu reisen, raus zu kommen, andere Kulturen zu erleben- und vor allem, wie großartig es ist, darüber zu reden, man wird dadurch wertvoller, je mehr man unternimmt, je exotischer man lebt, je extravaganter man sich kleidet.
Es wird vorgegeben, welche Musik wertvoll ist, welche nicht- welche Bücher gut sind, welche nicht, wer stilvoll ist, wer nicht- unser Leben ist nicht mehr individuell, so wie wir uns das wünschen, sondern wir haben ganz viele Vorgaben in uns, die uns nicht mal bewußt sein müssen
Zitat von ZeroOne:Das ist ein guter Ansatz, dass vielleicht das (zu) viele Beschäftigen mit einem Ereignis (zu) lange im Vorfeld zu einer Überforderung führt - insbesondere, wenn das Allgemeinbefinden sowieso eher labil als stabil ist.
Das ist auf jeden Fall ein guter Ansatz, vor allem weil du auf ein Ereignis schaust, ohne es tatsächlich zu erleben.
Du bist in einer ganz anderen Zeitzone als in der Gegenwart und was dann passiert spielt sich im Unterbewußtsein ab, ansonsten könntest du es greifen, analysieren und ändern.
Zitat von ZeroOne: und wie so die individuellen Ansätze sind, damit umzugehen.
Meine sind noch zaghaft, aber es funktioniert ganz gut, und ich wiederhole mich:
Mir gelingt es immer mehr, im Jetzt zu bleiben und bei mir, ich weiß, ich nerve mit dem Spruch, aber das
ist es halt für mich.
Das übe ich jeden Tag, es wird für mich immer selbstverständlicher, und wenn ich nur den Sonnenaufgang sehe oder wie heute in der Früh rosa Schäfchenwolken.
Ich denke nicht darüber nach, was passieren kann, was der Tag mir bringt.
Das macht mich stark.
Zitat von ZeroOne:
Ich glaube, dass das auch den Therapeuten dieser Welt ganz gut tut.
Typisch ZeroOne