Depressionen aushalten / ertragen - Leben geht bergab

C
Hallo,

leider muss ich hier auch mal wieder schreiben, da ich gerade sehr verzweifelt bin. Ich weiß einfach nicht mehr, wie ich es länger mit diesen Depressionen aushalten soll...mal ist es ein paar Tage etwas besser, und dann gehts schon wieder bergab. Negative Stimmung, Ängste, Leere, Anspannung, Wut usw. Und das seit jetzt schon etwa 15 Jahren, also fast mein halbes Leben lang...immer wieder aufstehen.

Manchmal frage ich mich wirklich wofür noch, wenn es dann nach kurzer Zeit schon wieder so schlimm ist?? Das ist einfach nur eine einzige Quälerei.
Bin ja auch hier im Forum schon ne ganze Weile registriert und ich hab den Eindruck, dass die meisten doch eher abgrenzbare Episoden durchmachen. Und dann eben auch mal eine zeitlang ganz ohne Depression leben können.
Bei mir ist das eben leider nicht so und ich finde es furchtbar schwer mein Leben so zu meistern, da die Tiefs mir immer ganz viel kaputt machen und wenns mir dann ein wenig besser geht, rollt gleich eine riesige Lawine auf mich zu, was ich alles machen und nachholen muss und dann ist mein Leben nicht besonders lebenswert.

Ich hadere oft damit, dass ich in meinem Alter eigtl. viel mehr hätte erreichen wollen und ich mir mein Leben so anders (schöner) vorgestellt habe. Ich werde älter und älter und ich habe das Gefühl, die Zeit rennt mir davon und ich habe Angst, dass es immer weiter bergab mit mir geht. Ich lebe immer noch auf Studentenstatus, wo andere schon viel Geld verdienen, vielleicht einen Partner und Kinder haben. Ich hab nichts von alledem und fühl mich total allein mit meinen Problemen.
Ich kann mir langsam nicht mehr vorstellen, dass es mir irgendwann mal gut geht und mein Leben schön ist.

LG, Cleo

16.04.2012 12:25 • #1


Ragnar
Hallo Cleo,

ich hatte mein ganzes Leben lang Depressionen und wenn ich deinen Beitrag lese ist es fasst so als wenn ich in einen Spiegel schau. Genau wie du haderte ich oft mit meinem Leben, keinen meiner Träume konnte ich erfüllen. Du bist also nicht alleine mit deinem Problem.
Es gibt hier bestimmt noch mehr denen es ähnlich geht .

Bist du in Behandlung, oder eine Therapie gemacht und bekommst Medikamente ?

LG R.

16.04.2012 13:57 • #2


A


Hallo cleo,

Depressionen aushalten / ertragen - Leben geht bergab

x 3#3


C
Hallo Ragnar,

vielen Dank für deine Antwort und dein Verständnis. Es beruhigt mich etwas, dass es auch noch anderen so geht, auch wenn ich das keinem wünsche.

Medikamente habe ich leider keine vertragen und traue mich da auch nicht mehr ran. Dazu kam, dass ich eine Schilddrüsenerkrankung habe, die zeitweise schwer medikamentös einzustellen war, und ich dann nicht noch eine zusätzliche Baustelle in der Hinsicht haben wollte. Wobei sich die Symptomatik diesbezgl. gebessert hat.
Ich war über 3 Jahre in einer tiefenpsychologischen Therapie, die mir auch sehr viel gebracht hat; es hat sich auch einiges dadurch verbessert und verändert, aber oft habe ich dann wieder das Gefühl auf der Stelle zu treten oder kann gar nicht einschätzen, ob sich meine Situation gerade verbessert oder verschlechtert; kennst du das?

Zwischenmenschliche Dinge und Veränderungen im allgemeinen können mich immer noch schnell aus der Bahn werfen; oder jetzt bin ich z.B. noch zusätzlich erkältet, und wenn ich dann mal einen Tag nicht aus der Whg gehen kann und zu nichts richtig in der Lage bin, verschlimmert sich meine Stimmung extremst.

Insgesamt ist es halt einfach so kräftezehrend, sich von einem Tief zum nächsten Hoch zu hangeln und dabei noch Erwartungen von außen und an sich selbst gerecht zu werden...manchmal weiß ich wirklich nicht, woher ich die Kraft noch nehmen soll.

LG, Cleo

16.04.2012 15:18 • #3


Ragnar
Hallo Cleo,

ich nehme auch keine Medis mehr, nicht das ich die nicht vertragen hätte, nein ich hab nur immer vergessen sie zu nehmen.
Eine tiefen psychologische Therapie fing ich an und brach sie vor ein paar Wochen ab, das hatte mehrere Gründe.

Mir ging und geht es teil weisse genau so, zur Zeit herrscht bei mir auch still stand oder ich bekomme Verbesserungen nicht mit. Auf Zwischenmenschlichen Dingen gehe ich so gut es geht aus dem Weg.

Seit einiger Zeit ist es nicht mehr so hoffnungslos und ich hadere nicht mehr so oft mit dem Leben sondern versuche es an zu nehmen wo ich es kann und da zu verändern wo es zu verändern ist. Ich bin vielleicht nicht glücklich mit meinem Leben aber es ist erträglicher als früher.

R.

16.04.2012 15:52 • #4


miezelina
Liebe Cleo,

ich stecke seit September 2009 in der Depression (zumindest offiziell, es hat aber eigentlich schon viel früher begonnen) und komme auch nicht raus.
Es ist mal ein bischen besser, aber ich sacke immer sehr bald wieder ab. Gesund habe ich mich schon seit vielen Jahren keinen einzigen Tag mehr gefühlt.

Ich verstehe deinen Frust absolut.

Daher kann ich auch nicht viel Aufbauendes sagen. Ich hadere ja selber mit der Situation.
Vielleicht muss ich wirklich dauerhaft lernen, damit zu leben.
Ich glaube, dass das möglich ist. Ich weiss nur noch nicht so genau, wie.

Was mir ganz gut tut, ist die Besinnugn auf Dankbarkeit.
Ich frage mich jeden Tag, was heute so gut war, dass ich dafür dankbar bin. Und es findet sich eigentlich immer was. Aufschreiben ist auch nicht schlecht.

Halte durch!
Alles Liebe-
Miezelina

16.04.2012 17:01 • #5


S
Hallo Cleo,

mir geht es auch so wie Dir! Ich denke, meine Depression, die seit Januar 2008 diagnostiziert ist (und auch schon viel früher begann), ist einfach chronisch.
Chronisch rezedivierend steht auch immer in meinen Diagnosen.

Im Moment geht es mir recht viel besser, das muss ich schon sagen, aber ich bin a) nicht mehr viel belastbar und habe b) immer noch unter großer Antriebslosigkeit und Erschöpfung zu leiden.
Ich bin im Moment nicht mehr so tief depressiv, so könnte ich es vielleicht ausrücken.
Aber ich habe leider auch keine großen Glücksmomente und wenn, halten sie nie lange an.
Ich könne mich als schwebend bezeichnen.

Ich habe mittlerweile aber gelenrt, es viel eher anzunehmen. Ich mache mir nicht mehr so viel Druck dabei. Meine EU-Rente ist vor kurzem anstandslos auf weitere 3 Jahre verlängert worden, das wäre sie ja auch nicht, wenn ich gesund oder annähernd gesund wäre.

Mir geht es aber schon auch öfter so, dass ich denke, mir rennt die Zeit davon, aber auf der anderen Seite ist es zum einen so, dass man sich Träume immer noch verwirklichen kann und zum anderen weiß ich aber auch, dass ich wohl nie mehr wieder der Mensch sein werde, der ich vor Ausbruch der Krankheit vielleicht mal war.
Manche Träume muss ich leider irgendwie auch umschreiben.

Kannst Du Dir denn kleine Glücksmomente in Deinen Alltag einbauen?
Gibt es Dinge, über die Du Dich trotzdem freuen kannst, auch wenn es kleine Dinge sind?
Hast Du gute Freunde oder bist Du vielleicht in einer SHG, wo Du Dich mit anderen austauschen kannst und merken kannst, dass Du nicht alleine bist?

17.04.2012 23:47 • #6


C
Hallo,
lieben Dank für eure Beiträge. Das ist schon sehr tröstlich für mich, zu lesen wie ihr damit umgeht.
Ich antworte nochmal ausführlicher, im Moment habe ich leider gar nicht die Kraft dafür...

Alles Gute euch,
Cleo

18.04.2012 19:45 • #7


Ragnar
Nimm Dir die Zeit die Du brauchst und teil Dir Deine Kräfte ein.

LG R.

19.04.2012 04:59 • #8


C
Hallo ihr Lieben,

will nun nochmal ausführlicher schreiben... im Moment ist es so, dass sich gerade mal wieder einiges in meinem Leben verändert- eigtl vieles zum positiven, aber es bringt auch viel Stress und Herausforderungen mit sich; bei denen ich Angst hab, ihnen nicht gewachsen zu sein...leider bin ich nach wie vor nicht mehr so belastbar wie früher. Bin einfach sehr schnell müde und erschöpft, kann mich schlecht konzentrieren, und der Kontakt zu anderen Menschen ist für mich einfach oft sehr anstrengend. Ich würde mich zwar als kommunikativen, sozialen Menschen bezeichnen, trotzdem brauche ich oft einfach meine Ruhe...und bin gern allein. Weiß nicht warum, aber zurzeit reagiere ich da wieder oft sehr gereizt, wenn ich zu viel oder zu dicht mit anderen Leuten zusammen bin...allein schon in der Bahn zu fahren, nervt mich teilweise tierisch. Bin auch so empfindlich und fühle mich schon allein von Blicken häufig angegriffen.

Das andere Problem ist, dass ich mich auch sehr unter Druck setze-gerade wenn etwas gut läuft- alles perfekt zu machen und vor allem auch sofort. Über (kleine) Erfolge kann ich mich nur bedingt freuen, bzw. bin ich dann immer schon beim nächsten...Ich muss mich dann immer versuchen abzubremsen - was nicht immer gelingt. :-/ Mein Anspruch an mich selbst wird, je leistungsfähiger ich bin, desto höher... und dann messe ich ich auch hauptsächlich mit Menschen, die in meinen Augen perfekt sind/scheinen (ich weiß, dass sie es nicht sind, ich lasse mich davon aber trotzdem beeindrucken). Höre dann auch oft die Stimmen meiner Eltern, die mich antreiben... also nicht konkret, aber eben das was sie früher oder manchmal auch heute noch, zu mir gesagt haben, schießt mir durch den Kopf. Gleichzeitig ist mein Selbstwertgefühl eben einfach nicht das Beste... ich sehe andere Menschen eigtl prinzipiell über mir stehend in ihrer Wertigkeit. Und ich werde das leider nicht los...vllt schon ein wenig besser als früher, aber oft leide ich da noch sehr darunter.

Ich habe ein handvoll gute Freunde, die sind aber fast alle weggezogen und der Kontakt ist daher nur sporadisch. Gerade neulich ist eine gute Freundin weggezogen; zum Glück ist sie aber noch ab und zu auf Besuch hier. Von manchen Freunden habe ich mich auch distanziert, da sie mir nicht gut taten; und da bin ich auch froh, dass ich mich davon befreit habe. So richtig eng bin ich nur mit wenigen Menschen, d.h. wenn es mir richtig schlecht geht, gibt es kaum jmd, den ich dann anrufen würde. Das heißt, ich leide meist still vor mich hin und tauche dann wieder auf, wenn es mir besser geht. Da der Kontakt aber sowieso spärlich ist, fällt das aber kaum jmd auf. In meiner Familie (dem Teil mit dem ich überhaupt Kontakt habe) interessiert es eh keinen wirklich, bzw. wollen die das gar nicht wissen/sehen.
Bin gerade dabei mir wieder neue Freundschaften aufzubauen, finde aber auch das furchtbar anstrengend...da ich mich einfach für nicht besonders liebenswert halte....und anfangs eigtl meistens unsicher im Kontakt bin, auch wenn man mir das vllt gar nicht immer so anmerkt. Da ich aber nicht zur Eremitin werden will, muss ich mich da wohl weiter drum bemühen...habe jetzt wenigstens auch mehr Gelegenheit dazu, da ich mehr unter Leute komme, als zu schlimmen Krankheitsphasen.

Desweiteren sind meine finanziellen Probleme eine Belastung für mich (komme kaum über die Runden und bin noch finanziell von meinem Vater abhängig)...aus der ich auch noch einen Weg suche. Musste mich aber in letzter Zeit um so viele andere Sachen kümmern (die ich auch geschafft habe), dass ich dafür noch keine Kraft hatte. Ich hab mittlerweile wirklich das Gefühl bzw. ist es auch so, nicht mehr mithalten zu können.

Dann gibt es noch eine unklare Bzhg zu einem Mann und die Probleme mit der (Stamm-)familie sind sowieso da, rücken jedoch mehr und mehr für mich in den Hintergrund.

Also alles in allem habe ich wohl zurzeit wieder viele Baustellen zu beackern - ich glaub das ist so bedrohlich für meine Stimmungslage.
Obwohl es wie gesagt auch erfreuliche Dinge gibt, nur kann ich die leider nicht so gut festhalten und bewusst erleben. Das ist sehr schade... aber oft sind gute Gefühle oder die Freude über etwas schon wenige Stunden später oder am nächsten Tag verflogen.

Im Alltag freue ich mich zB über meine Hündin :-), die ist meine größte Kraftquelle. Und ich bin stolz und froh, dass ich mich um sie kümmern kann.
So, jetzt seid ihr im Bilde .

Liebe Grüße,
Cleo

25.04.2012 18:09 • #9


Ragnar
Hallo Cleo,

schön das du so ausführlich geschrieben hast, auch wenn so viel im argen liegt.
Mit vielem von dem du schreibst geht es mir ähnlich, also kann ich dich verstehen, da ich sehr lange Zeit Depressionen hatte und ich lange nicht gearbeitet habe weil ich einfach sowohl physisch wie psychisch nicht in der Verfassung war mußte ich mich erst wieder daran gewöhnen. Das einzige was ich tat war die Betreuung und Pflege meines Vaters und zum Teil meiner Mutter. Seit gut 7 Monaten arbeite ich wieder eigentlich wollte ich nur 2 - 3 Tage in der Woche arbeiten daraus wurde dann Vollzeit und mehr, anfangs war ich damit überfordert nicht von der Zeit her sondern von der Art der Arbeit. Leider arbeite ich zuviel und schaffe so oft meine Aufgaben zu hause nicht, dann versuche ich mehr zu schaffen und das wirkt sich wieder auf den Job aus, es ist ein hin und her. Da ich nicht beides machen kann muß ich mich entscheiden wo ich kürzer trete, die Pflege wollte ich ja übernehmen und nur neben bei arbeiten, die Arbeit gefällt mir meisten und gibt mir auch ein gutes Gefühl. Meine Eltern brauchen mich und sind auf meine Hilfe an gewiesen aber sie sind auch schwierig im Umgang und oft undankbar.

Bevor ich mich tot schreibe zurück zu dir, Ich vermute mal das du in der Vergangenheit selten gelobt wurdest und nichts gut genug war was du getan hast oder mehr hättest tun können und es hätte besser sein können, bla, bla.
Wie will man sich da über ein Lob freuen oder den eigenen Erfolg sehen ?

Du mußt dir klar machen das es heute anders ist, den du mußt niemanden etwas beweisen oder andere übertreffen.
Erkenne und akzeptiere deine Grenzen, wenn du nicht so belastbar bist mußt du eben Abstriche machen und schauen wo du zurück treten kannst. Du schreibst das du finanziell noch von Deinem Vater abhängig bist, in wie fern trifft das zu ?
Wenn dir nur eine gewisse Summe Geld zur Verfügung steht muß du versuchen damit aus zu kommen und zusehen wo du Einsparungen vornehmen kannst.

Ich hatte auch kein Selbstwertgefühl und gab schnell klein bei ,dachte ich wehre ein nichts und lies mir viel gefallen bis ich die Schnauze voll hatte und nicht mehr den Kopf ein ziehen wollte. Ein Mensch (Kollege od. Vorgesetzter) Mag ja eine höhere Stellung haben aber deshalb steht er noch lange nicht über dir.

Das du dich von manchen Freunden distanziert hast ist völlig in Ordnung, den ein wirklich guter Freund ist 1000 mal mehr wert als 20 falsche Freunde.
Im Leiden ist man meistens alleine, das ist schade aber so ist das.

Um neue Menschen kennen zu lernen ist ein Verein eine gute Möglichkeit, hast du irgendwelche Interessen oder Hobbys ?
Meistens wirkt man auf andere Menschen ganz anderes als man denkt und verpasst dadurch oft Gelegenheiten in denen man jemanden kennenlernen können.

Es ist in der tat nicht leicht ein gutes Gefühl fest zu halten und sich darüber zu freuen.

Ich kann dir nur raten einen schritt nach dem anderen zu machen und eine Baustellen nach der anderen zu bearbeiten und dir keinen zu großen Druck dabei zu machen.

Du hast eine Hündin, was für eine ? Das ist gut so mußt du raus und Gassi gehen auch da kann man Leute kennen lernen.

Denk daran das du nicht alleine bist und du hier im Forum immer jemanden findest der dir den einen oder anderen Tipp gibt oder einfach nur ein paar tröstende Worte für dich hat.


LG Ragnar

25.04.2012 20:56 • #10


C
Hallo Ragnar,

vielen Dank, dass du dir so eine Mühe gemacht hast und dir Gedanken zu meinen Problemen gemacht hast. Deine Worte haben mir sehr gut getan.
Finde es toll, was du alles meisterst in deinem Alltag; dass der Haushalt dann mal nicht so perfekt ist, ist ja nicht so schlimm.

Momentan fährt meine Stimmung mal wieder Achterbahn, mal sind 2 Tage ganz gut, dann geht es schon wieder runter...leider nicht sehr stabil und ich muss sehr auf mich aufpassen. Aber vllt unterstützt das auch das Aprilwetter...zum Glück kommt jetzt der Mai.

Die Gelegenheit neue Leute kennenzulernen, ergibt sich zurzeit eigtl schon durch Ausbildung und Studium, durch meine Hobbies und Gassigehen haben sich auch Kontakte ergeben, aber entweder es passt vom Alter her nicht so, oder ich tu mich schwer damit, andere näher an mich ranzulassen, also mehr als small-talk mag ich oft nicht....ich halte mich und mein Leben einfach nicht für normal genug. :-/

LG, Cleo

29.04.2012 19:30 • #11


Ragnar
Hallo Cleo,

die Unordnung belastet mich schon, ich schäme ich regelrecht wen jemand zu Besuch kommt, selbst wen es nur eines meiner Geschwister ist. Die Ordnung ist grade eines meiner größeren Baustellen, es ist grad so schlimm das ich noch nicht mal eine Reinigungskraft beauftragen will was ich ja machen will denn ich bekomme es eh nicht hin.

Der Mai ist für mich der schönste Monat, die Obstbäume blühen und die Bienen summen. Der Frühsommer ist einfach nur schön.
Meine Depressionen waren meistens von November bis Anfang April am schlimmsten und wurden dann langsam besser, der letzte Winter war der erste an dem es mir nicht elend ging, ich hoffe das es jetzt so bleibt und ich nicht wieder diese schlimmen Phasen durch machen muß.

Ich öffne mich auch nur schwer und halte meisten meine Mitmenschen eine Armlänge auf Abstand, aber ab und zu gibt es ausnahmen und ich begegne jemanden mit dem ich ganz offen reden kann aber solche Momente sind selten.
Meistens verlasse ich mich auf mein Gefühl und meine Menschen Kenntnis die mich nur selten täuscht.

Normale Menschen und ihre Leben sind selten interessant.

„Die Normalität ist eine gepflasterte Straße; man kann gut darauf gehen - doch es wachsen keine Blumen auf ihr.“

Vincent Willem van Gogh


LG R.

29.04.2012 20:55 • #12


T
Hallo cleo,

ich habe auch seit 15 Jahren (was leider schon die Hälfte meines Lebens ist) psysische Probleme, die ein
paar Jahre mal viel besser waren (ich denke jedoch im Nachhinein nur scheinbar); Depressionen seit
ca. 11 Jahren. Vor ein paar Jahren den absoluten Tiefpunkt; jetzt gehts mir zwar im Vgl. viel besser,
aber ich habe immernoch richtig depressive tage oder Studen (bei mir kommt das oft ganz plötzlich)
und denke, dass ich es wohl lebenslänglich haben werde. Auch die suizidalen Gedanken, die dann
auftreten. Ich nehme schon Medis, habe auch schon viele durch; sie helfen mir, aber da mich die
Nebenwirkungen nerven, werde ich sie bald absetzen. Und Baustellen habe ich auch en mas,
Du bist also nicht allein

15.05.2012 19:10 • #13


Eisbärchen
Hallo Cleo,

eines meiner größten Probleme ist mein Perfektionismus. Daraus resultiert der hohe Anspruch an mich selbst und mein geringer Selbstwert, da ich meinen Ansprüchen nicht gerecht werden kann.
Ich bin seit 1 Jahr in einer tiefenpsychologisch fundierten Therapie und habe mich im Februar entschieden, eine Klinik aufzusuchen, da sich meine Symptome (u.a. Depersonalisierung, Derealisierung, Depression, zwanghaftes Verhalten,...) immer schlimmer wurden. Ich kann Dir nur empfehlen, Dich für eine Klinik (Tagesklinik oder stationäre Aufnahme) zu interessieren. Das kann viel bewirken, auch wenn es nur ein Anfang ist.

Viel Glück und alles Gute
Eisbärchen

16.05.2012 09:20 • #14


C
Hallo mal wieder,

leider schaffe ich es fast nie, hier zu schreiben... danke aber noch für die weiteren lieben Beiträge!!

Mir geht es ähnlich wie Tarita - manchmal habe ich das Gefühl, es geht eigtl. einigermaßen gut und dann werde ich von einem heftigen Tief eingeholt...manchmal auch nur für einzelne Stunden oder Tage. So richtig gut, ging es mir aber seit Jahren keine 3 Tage am Stück. Ich weiß eigtl gar nicht mehr wie das ist und kann es mir auch gar nicht vorstellen, wenn es einem tage-oder wochenlang am Stück gut geht-... manchmal hab ich für kurze Zeit ein gutes Gefühl. Dieses Auf und Ab finde ich soo anstrengend.

Bin am Überlegen, noch eine Verhaltenstherapie zu beginnen, da mir die von der Krankenkasse bezahlt würde - bin mir aber nicht sicher, ob mir diese Therapieform weiterhilft. Und bei einer neuen Therapeutin alles wieder aufrollen, finde ich halt auch nicht so toll.
Bei der alten Therapeutin kann ich eben leider nur noch einzelne Sitzungen ausmachen- und irgendwie muss ich mich dazu immer sehr überwinden, mich da zu melden. Das Vertrauen ist auch nicht mehr so da wie früher (u.a. weil die Therapie eben nicht ausgeschlichen wurde, sondern für mich relativ abrupt endete). Na ja, mal sehen - im Notfall muss ich es wohl wieder.

Meine Tiefs sind schon manchmal bedenklich, da ich dann wirklich sehr negative und destruktive Gedanken habe und mein Lebenswille dann auch nicht der größte ist :-/. Und wie schon gesagt, überraschen sie mich oft regelrecht, wenn ich mal wieder nicht gut genug auf mich aufgepasst habe.
Fühle mich oft allein mit allem und das ist ein Teufelskreis... denn wenns mir schlecht geht, verkrieche ich mich ziemlich.

Ich wünsche euch alles Gute,
Cleo

13.06.2012 19:37 • #15


Ragnar
Hallo Cleo,

danke erst mal für den Geburtstagsgruß.

Ich schrieb dir ja schon mal das ich sehr lange depressionen hatte und wenn ich wieder aus einem loch herraus kam dachte ich noch tiefer geht es nicht ,biß mich das nächste vom gegenteil überzeugte. Am Ende war es unerträglich und ich hatte keine Kraft mehr aus den Löchern zu klettern und gab auf, ich hatte keine angst zu sterben aber es sollte nicht sein . Ich hab zwaar meine Thera. abgebrochen , aber nur weil ich andere Möglichkeiten fand und schon vor der Thera. mit vielem abschließen konnte. Ich hatte seit einem Jahr und einer Woche keine schwere Depri. mehr, deshalb bin ich jetzt aber nicht Gesund . Wenn du eine/n neue/n Therap. findest dann müsste der Deine Kranken Akte vom Altem anfordern können so das Du nicht nochmal alles erzählen musst.
Ich weiß wie es ist wenn man das alleine schaffen muß und niemand da ist der einen mal in den Arm nimmt.

LG Ragnar

14.06.2012 04:12 • #16


C
Hallo Ragnar,

danke für deine Antwort. Ja, das macht schon Mut zu lesen, dass es dir nach so langer Zeit mit Depressionen besser geht!

Kannst du beschreiben, inwiefern es dir gut/besser geht bzw. was anders ist, als mit der Depression? Ich merke ja immer, wenn ich mal etwas raus bin, dass mir meine Probleme viel weniger schlimm und bewältigbarer erscheinen, als in der Depression. Ich frag mich dann manchmal, warum ich mir wegen bestimmten Sachen so einen Kopf gemacht habe?!
Und es ist dann auch so, als ob ich plötzlich alles wieder klarer sehen und wahrnehmen würde; irgendwie geht dann so ein Schleier weg und die Gefühle sind wieder mehr da.
Ging dir das auch so?

Ich wünsche mir so sehr, irgendwann mal ganz frei von Depressionen und Ängsten zu sein! Habe mich aber schon mehr oder weniger damit arrangiert, dass ich wahrscheinlich mein Leben lang zumindest zum Grübeln neigen werde. Eine gewisse Empfindlichkeit kann und will ich auch gar nicht loswerden... aber so leiden möchte ich nicht mehr.

Zurzeit hilft es mir oft ganz gut, zu überlegen, wofür ich gerade dankbar sein kann (bei allen Schwierigkeiten und Problemen, die ich habe), auch wenn es nur etwas vermeintlich Kleines ist... dann gelingt es mir öfter mal wieder einen positiveren Blick auf alles und ein gutes Gefühl zu erlangen.

Auch mit dem Thema neue Kontakte bin ich etwas weiter gekommen - allerdings bin ich teilweise schon noch sehr distanziert und zurückhaltend, und auch unsicher, wie viel ich von mir zeigen kann/will... glaube ich wirke dadurch dann manchmal so kühl oder desinteressiert, obwohl es überhaupt nicht so ist (merke es inzwischen an den Reaktionen von den Leuten, die das selbst verunsichert). :-/ Glaube, damit verbaue ich mir so einiges...

LG, Cleo

P.S. Das mit der Krankenakte ist gut zu wissen!

14.06.2012 20:00 • #17


Ragnar
hallo,

ich komm zur zeit nicht so zum schreiben ,es ist grade eine schwierige Zeit und ich muß lernen die Menschen loszulassen die mir am Herzen liegen. Ich habe so viel zeit und kraft aufgebracht um sie auf einen guten weg zubringen ,doch alles was ich tat war vergebens.und nun sitze ich ihr ohne eine Aufgabe die mich abhält mich mit mir zu beschäftigen und mich um mich selbst zu kümmern.Kann mich nicht mehr verstecken.

Es ging mir insofern besser,das ich wieder in der Lage war zu arbeiten und schwierigkeiten nicht mehr zu unüberwindbaren hindernissen wurden ich besser mit stressigen situationen zurecht kam,ganz frei von depressionen war ich nicht ,doch bei weitem nicht so schlimm und eher so wie eine unzufriedenheit. Ja das kann ich auch so sagen ,das ich klarer bin im Kopf und die Dinge nicht mehr so düster sehe. ich muß leider hier aufhören ,denn ich muß los zur arbeit . Werd aber noch was schreiben .

23.06.2012 06:46 • #18


A


Hallo cleo,

x 4#19


S
Hallo,
ich komme mir ein wenig indiskret vor, dass ich euer Gespräch so belauscht habe. Aber die Gedanken, die ihr beschreibt sprechen mich sehr an. Die ewige Frage: Werden die Depressionen mich ewig begleiten? Werde ich die Kraft haben, mich immer wieder aus der Tiefe ans Tageslicht zu ziehen. Die Einbrüche sind seit einiger Zeit bei mir schwächer geworden und ich schaffe es auch gut wieder hinaus, aber die Sorge bleibt.

@Ragnar:
Dein letzter Eintrag war am 23.06. . Wie geht es Dir inzwischen?

Liebe Grüße eines Neulings hier.
Scooby

17.09.2012 09:05 • #19

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