Depressionen mit starker Depersonalisation

M
Hallo,
mein Name ist Susanne, ich bin 44 Jahre alt und leide seit über 1 Jahr an Depressionen und starker Depersonalisation. Dazu kommen starke Denkstörungen und irgendwie ein Verlust von Fähigkeiten zu planen, abstrakt zu denken ect. Ich habe 2 Klinikaufenthalte hinter mir; eine Akut-Psychosomatik in der ich vom Tagesprogramm her völlig überfordert war. Und ein Aufenthalt in der Psychiatrie, der mich sehr stark traumatisiert hat (geschlossene, weil angeblich auf offener kein Platz war). Ich bin selbständig, arbeite nur noch sehr eingeschränkt und fühle auch starke burn out Symptome (ich kann nicht mehr). Angefangen hat alles mit eine sehr intensiven Beziehung und Patchwork-Situation, die mir zunehmend Symptome bereitete. Über diese Symptome bin ich jahre lang hinweg gegangen, weil ich hoffte, sie mit meinem Partner (große Liebe) gemeinsam lösen zu können. Ein Sturz von der Kellertreppe (Handbruch) im Januar 2008 löste dann bei mir so starke Angstsymptome aus, dass ich infolge anfing an meinem Partner zu klammern. Die Symptome nahmen immer mehr zu und seit den Kliniken habe ich die Depersonalisation noch dazu bekommen. Ich nehme Cipralex und Mirtazapin - keines von beiden hilft mir. Ich bin so verzweifelt, dass ich schon an den Gang zu ener Heilerin gedacht habe. Ich fühle nichts mehr - weder Wut, noch Freude.....meine große Tochter, die beim Vater lebt, hat nun auch noch Krebs und ich kann ihr nicht angemessen helfen. Ich befinde mich in Psychotherapie, habe aber noch keine Fortschritte gemacht. Ich fühle mich von allem überfordert.

Ich suche Menschen, die auch unter Depressionen / Denkstörungen / Depersonalisation leiden, damit ich mich nicht so alleine damit fühle, denn in meinem Umfeld versteht niemand recht was ich habe. Ich habe große Angst für immer damit leben zu müssen.

Ich war noch nie in einem Forum - freue mich auf Antworten.

lg
Susanne

12.12.2008 21:28 • #1


A
Hallo Meridiane!

Es klingt schlimm, welch einen Leidensweg Du hinter Dir hast und im Moment fällt mir nicht
so recht ein, was ich schreiben und Dir anraten könnte ...

Ich hoffe, dass sich bald jemand auf Deinen Beitrag meldet, der Dir besser zur Seite stehen kann
und mit dem Du Dich austauschen kannst ... bin zwar auch depressiv und mein Denkvermögen leidet oft sehr,
dennoch denke ich, dass Du andere Ansprechpartner brauchst - nämlich solche, die genau nachvollziehen können, was
Du da durchmachst.

Gute Besserung, Alannis

12.12.2008 21:57 • #2


A


Hallo Meridiane,

Depressionen mit starker Depersonalisation

x 3#3


M
Hallo Allannis, hallo Avelarte,

herzlichen Dank für die zügigen Antworten. Es hilft mir schon sehr zu lesen, dass ein solcher Zustand auch wieder aufhören kann.
Avelarte: war es denn bei Dir auch so, dass du kein Ich-Gefühl mehr hattest ? Ich schaue mich im Spiegel an und sehe eine Puppe. Beim Autofahren muss ich mir strengstens bewusst machten, dass ich es bin die fährt.

Am meisten ängstigen mich die Denkstörungen, ich kann mich teilweise nicht mehr daran erinnern, was ich vor 5 Sekunden gedacht habe. Ich habe Angst verrückt zu werden. Aber ich kann mich noch normal sprachlich artikulieren und auch schreiben. Sind die Denkstörungen und Gedankenabrisse ein Symptom der Depression ? Woher weiß man, dass man nicht doch schizophren ist ? Ich habe keine Halluzinationen und auch keinen Verfolgungswahn oder ähnliches. Aber mein Denken hüpft sinnlos hin und her und es gibt keinen sinnhaften roten Faden mehr.

Auf keinen Fall möchte ich nochmals in die Psychiatrie. Darf ich fragen, was Du getan hast, dass Deine Depression abgeklungen ist ? Und ich würde gerne wissen, wie Du/Ihr die Denkstörungen konkret empfunden habt.

Danke nochmals für die Antwort.

P,S. ein Psychiater in Mainz wollte mir demnächst ein Anti-Psychotikum aufschreiben; davor hab ich große Angst und hab es erst mal abgelehnt.

lg
Susanne

13.12.2008 20:13 • #3


M
Hallo Susanne,
ich hatte auch ähnliche Probleme wie Du. Meine Gedanken konnte man mit einem Topf Spaghetti vergleichen, Alles ging durcheinander, habe selten etwas zu Ende gedacht. Ich konnte mir nichts merken, habe wichtige und auch weniger wichtige Dinge vergessen. Dann habe ich mir Zettel geschrieben.....und habe dann die Zettel vergessen. Wenn ich etwas aus der Hand gelegt habe, wußte ich 5 Sekunden später schon nicht mehr, ob ich es je in der Hand hatte, geschweige denn, wo ich es hingelegt hatte. Habe viel Zeit mit suchen verbracht. Ich hätte daran manchmal verzweifeln können .

Seit 4 Jahren bin ich in Therapie und nehme Antidepressiva und diese Symptome sind jetzt viel besser geworden. Mittlerweile kann ich wieder mal ein Buch lesen . Lange konnte ich mich darauf nicht konzentrieren. Meine Gedanken sind wieder strukturierter und die Vergesslichkeit hat sehr nachgelassen. Es ist zwar noch nicht wieder ganz so wie früher aber schon viel besser. Wenn ich sehr unter Stress stehe, kommt es aber immer noch mal wieder auf. Aber sehr selten und nicht mehr so extrem.
Zitat von Meridiane:
P,S. ein Psychiater in Mainz wollte mir demnächst ein Anti-Psychotikum aufschreiben; davor hab ich große Angst und hab es erst mal abgelehnt.
Ich weiß nicht genau, was Du damit meinst. Aber wenn Du ein Antidepressivum meinst, solltest Du noch einmal darüber nachdenken. Ohne Antidepressiva würde ich heute hier nicht mehr sitzen.

Liebe Grüße von Heulsuse

16.12.2008 12:50 • #4


M
Ach sieh mal einer an, das wußte ich noch nicht. Danke schön Sabine

16.12.2008 13:28 • #5


M
hallo heulsuse,

danke schön für deine antwort. ich hätte da doch noch eine frage. wenn ich deine antwort lese, hört sich das eher an, wie starke konzentrationsstörungen. hattest du denn auch einen verlust von abstraktem und planerischem denken ? bei mir fühlt sich das an wie eine massive verdummung. dinge, die ich früher gemacht habe, z.b. einen umzu organisiert, sind mir komplett entfallen. es ist, als ob ich keine fähigkeiten mehr hätte. ich kann nur noch das tun, was ich in dem moment gerade tue - tee trinken, aufräumen ect. aber planerisch voraus denken geht gar nicht mehr.

ich nehme seit langem antidepressiva, erst citalopram + stangyl; jetzt cipralex und mirtazipin. ausser, dass ich körperlich etwas fitter bin, kann ich über keinerlei besserung berichten. ich fühl mich in meinem können zurückgeschraubt auf ne 4-jähringe. ich bin auch in therapie - meine therapeutin meint u.a., dass ich in einer regression stecke, also quasi dekompensiert bin.

ich habe massive alpträume. heute riet mir mein psychiater die dosis der antidepressiva mal zu erhöhen. das probier ich jetzt mal aus. hab bislang immer nur 1 tablette genommen. das problem ist, dass man mir vom sprechen/ wortschatz her nichts anmerkt. ich klinge wie eh und je - aber in mir funktioniert beim denken gar nichts mehr, es ist nur noch ein sinnloses zusammenhangloses gedankliches gehüpfe. zudem macht mir die unheimlich starke dp zu schaffen, ich hab absolut kein ich-gefühl mehr. es ist nicht zum aushalten.

heulsuse, hast du auch dp = depersonalisation gehabt ? ich bin mir einfach nicht sicher, ob ich schwere depri habe, oder doch was andres. aber alle psychiater sagen, wenn ich schizo wäre, könnte ich mich nicht so normal ausdrücken oder verhalten. ich hab das gefühl ich bin verrückt.

freue mich auf weiteren kontakt und infos.

lg susanne

16.12.2008 16:17 • #6


M
hallo avelarte,
danke danke danke! das beruhigt mich ein wenig - aber immerhin. du schreibst genau, was ich durchmache DEMENZ. so stelle ich mir vor, müsste man sich mit 80 fühlen. ich hab auch schizophrenie nachgelesen und genau wie du schreibst, vielen mir die negativ-symptome auf. da ich auch schon mal eine akkustische halluzination hatte (ich hörte ein knallen und wusste, es ist nicht normal) und das stand auch bei dieser schizophrenie simplex bei negativ-symptomen.

ich werde den link gleich mal anschauen, den du mir hier nennst. jetzt bitte sag mir, wie lange hat es gedauert, und WAS hast du gemacht damit es besser wurde. ich bin jetzt nur noch beim täglichen ablenken angelangt - kreuzworträtsel, putzen ect. ich fühle mich durch die kliniken schwerst traumatisiert. offensichtlich hattest du keine schlafstörungen. von dem antidepressivum hab ich cymbalta hab ich heute gerade gelesen. am 6.1.09 hab ich erst wieder einen termin bei meinem psychiater. ich glaube zudem, dass ich auch zu niedrig dosiert bin, weil ich eine starke ablehnung gegen psychopharmaka verspürte und sie nur unter zwang genommen habe.

wie hat es bei dir angefangen ? bei mir waren es im dezember 07 schwarze wolken, ein ganz tiefes depressives gefühl. die denkstörungen gesellten sich erst später dazu. ich bin im januar gestürzt und danach hatte ich so massive angstzustände und angst vor kontrollverlust, dass ich mich selbst in die kliniken verfrachtet hab. dort fingen die konzentrationsstörungen an. und mittlwerweile ist es so wie unten beschrieben.

Bitte sag mir, wie du es losgeworden bist und was bei Dir der Auslöser war, falls Du das hier schreiben kannst/möchtest. Ich bin so verzweifelt.

DANKE
susanne

P.S. Ich hab auch deswegen eine solche Angst, weil ein Chefarzt einer psychosomatischen Klinik zum Abschied wörtlich sagte: man kann auch verrückt werden frau.....aber auch davon kann man wieder genesen. es fühlt sich an, als ob meine große angst vor dem verrückt werden das verrückt werden wahr macht.

16.12.2008 17:00 • #7


M
hallo avelarte,
ich weißt es wirklich zu schätzen, dass du mir antwortest, obwohl du doch arbeitsmäßig sehr im stress bist. DANKE. was du schreibst ist sehr hilfreich. das medikament cymbalta werde ich bei meinem psychiater auch ansprechen

Zitat:
(Negativsymptome sind z. B. fehlender Antrieb, Vernachlässigung der Köperpflege, Konzentrationsstörungen, geringe Belastbarkeit, eingeschränkter Ausdruck von Gefühlen und sozialer Rückzug).
.

diese o.g. symptome habe ich auch alle. aber die können sicher auch zu einer depression gehören?!

bei mir hat alles mit einer belastenden patchwork-situaion angefangen. davor war ich über viele jahre selbständige unternehmerin und allein erziehende mutter von 2 töchtern. durch die beziehung bin ich aus dem tritt gekommen und stellte immer mehr alpträume, erschöpfungssymptome und angstzustände fest. dazwischen ging eine tochter zum vater, was ich nicht überwinden konnte; tage später war ich wie gefühllos (abgespalten). die wut darüber projezierte ich auf meinen lebensgefährten, wusste aber, dass dies ungerechtfertigt war. aus angst vor dem allein sein trennte ich mich nicht, obwohl ich nicht mehr konnte, nähe - und distanz-konflikte mich plagten. der sturz im januar war nur der gipfel des eisberges und löste massivste angstzustände aus. danach kamen noch zwanggedanken dazu, weil mein partner, trotzdem es mir so mega-schlecht ging, anfing, hobbymäßig frauen zu fotografieren (models).

in der ersten klinik wurde ich vom tagesprogramm erschlagen und auch die diagnosen waren für mich wie gehirnwäsche. da ich mißbrauchsopfer bin, wurde mir erzählt, ich hätte lebenslang wurt abgespalten und ich solle froh darüber sein, sonst hätte ich evtl. mal einem mann etwas getan ! ich hatte noch niemals solche gefühle und fühlte mich vor meiner krankheit recht wohl - bis auf nähe- und distanz-konflikte, die ich aber gut händeln konnte.

in der 2. klinik psychiatrie hatte ich nach der einnahme eines medikamentes eine halluzination (ich sah nachts eine riesen-spinne auf mich zukommen) was man mir aber nicht glaubte. akustische hallos hatte ich auch. das ängstigte mich so sehr, dass ich nur noch rauswollte. ich hab total zu gemacht.

wieder zu hause, war ich in der gleichen stress-situation; geschäft, 1 kind und der partner.....jetzt bin ich ganz alleine mit meiner kleinen tochter und hab riesige angst, sie und das geschäft zu verlieren und im betreuten wohnen oder so zu landen.

ich hab derzeit eine therapeutin, die im alten mißbrauch wühlt. ich hab keine lust mehr über das alles zu reden. denn meine aktuelle situation hat mich da hingebracht. natürlich schon durch fehlende resourcen resultierend aus der kindheit. aber existenzangst ect. schaffen aktuelle eine dauerüberforderung in der realität. was passiert mit mir, wenn ich diese überforderungssituation beibehalte ? werd ich dann verrückt. aber ich kann mir kein leben mehr vorstellen, wenn ich den rest, der mir noch geblieben ist (jüngste tochter und geschäft), auch noch verliere.

ich finde nicht recht die balance zwischen anforderungen die ich ja leisten muss und möchte, um nicht ganz zu verblöden und der richtigen Schonung um weitere Überforderung zu vermeiden. einerseits bin ich stolz, wenn ich persönliche termine geschafft habe, andererseits hab ich angst, dass mich dieser kampf noch kränker macht. wie merkt man, ob es richtig oder falsch ist ?????

Zitat:
so dass ich anschließend mit Unterstützung durch eine sehr gute Verhaltenstherapie mich im Verlaufe eines knappen Jahres aus der Depression buchstäblich herausgekämpft habe.


ich weiß nicht, ob die tiefenpsychologin richtig für mich ist. sie ist mir sympatisch, aber eine verhaltenstherapeutin evtl. besser ? andererseits hat eine verhaltenstherapeutin keine ahnung von traumen - und traumatisiert bin ich! Avelarte: hattest du nicht auch etwas aufzuarbeiten von früher ?

ich habe angst, dass es mit medis und therapie und ablenken nicht besser wird. hat der körper nicht auch selbstheilungskräfte ? kann eine schwere depression für immer anhalten, wenn man zu stur ist, um sich seinen burn out einzugestehen ? ich hab auch noch das finanzamt auf dem hals (umsatzsteuer), die ich 15 jahre nie zahlen musste) entscheidung hierüber steht noch aus. das alles verdräng ich derzeit und versuche immer etwas zu schaffen.

woran merkt man, dass es bergauf geht ?????? ich merke nur ab und zu veränderungen, aber besserungen - nein ! ehemalige mitpatienten aus alzey sagen, dass ich den verstand verlieren würde, wenn ich so weiter mache und mit spazierengehen und kreuzworträtsel und putzen und gymnastik würd ich niemals gesund werden.

ich weiß aber genau, wenn ich nochmal in eine klinik müsste, würde ich durchdrehen und mich komplett gehen lassen - so nach dem motto: dann füttert mich halt, ich kann eh nicht mehr. also bleib ich stur daheim, weil ich es selber schaffen will.

Bringt mich mein Wille da raus ? Oder werde ich an meiner Sturheit zerbrechen ?

mir fehlt der Glaube an besserung, weil meine situation so hart ist, dass mein körper nur depersonalisieren kann, sonst würde ich wohl durchdrehen. dazu kommt ja noch die krebserkrankung meiner ältesten. ich fühl gar nichts - das ist doch nicht normal !

Zitat:
Auslöser war dann eine simple hormonelle Geschichte – eine Schilddrüsenüberfunktion
.

als jugendliche hatte ich mal struma eine schilddrüsengeschichte. aber die blutwerte in den kliniken waren bei mir immer in ordnung. ich hatte schon immer schwer pms prämenstruelles syndrom.

gruß
susanne
(hoffentlich bin ich nicht zu nervig)

p.s. hab versucht im text oben auch mal zu zitieren. hoffe es ist mir gelungen, weiß nicht recht wie das geht. hab den text unten kopiert und dann eingefügt und dann auf quote gedrückt.

16.12.2008 18:20 • #8


M
liebe sabine,

ja, das verstehe ich. ich bin auch selbständig.
dann bis morgen.

und danke für deine bisherigen bemühungen. es hat mir schon etwas angst genommen.

gruß
susanne

16.12.2008 18:44 • #9


M
hallo avelarte,
danke für deine antwort trotzdem du im stress bist. ja, die chemie zwischen mir und meiner therapeutin ist schon gut. bin gespannt, was du mir noch an tipps geben kannst, was du alles konkret gemacht hast, um es auszuhalten und was wie zur besserung führte.

freue mich auf weiteren kontakt.

gruß
susanne

17.12.2008 19:37 • #10


M
hallo avelarte,

danke für deine antwort. ich wäre dir noch für praktische tipps dankbar. wie hast du die zeit der schweren depri-gefühle und der großen leere überstanden. was hast du täglich getan, als nichts mehr ging. lagst du dann nur im bett ? ich lenke mich ab und ab und ab, aber ich kann bald nicht mehr. ich hab mich aus verzweiflung schon mit karmischen beziehungen befasst und mich an eine schamanin gewandt. ich kann mich selbst nicht leiden, wie ich jetzt bin. es strengt auch an im gespräch mit anderen die fassade aufrecht zu halten.....auch beim arbeiten fühle ich mich wie eine betrügerin, weil ich mich verstelle.

ich fühle mich auch mit den medikamenten völlig allein gelassen. hab mit mirtazapin schlimmste alpträume. nehme jetzt aus eigenem gut dünken wieder stangül = trimiparin. habe über monate nur eine tablette cipralex genommen - merkte gar keine besserung. jetzt nehme ich auf anraten eines 2. psychiaters 2 pillen - ich denke auch dass mit 1 tablette gegen schwere depri nicht anzukommen ist.

spüre, dass das gedankenrasen ein klein wenig besser geworden ist. insgesamt fühle ich mich mega-schlecht. angst hab ich in form einer permanenten daueranspannung.

meine familie kommt abwechselnd zu mir nach hause. zum yoga machen, mich zum spazieren zerren. ansonsten bin ich alleine mit meiner tochter, die auch viel außer haus geht. ich hab wahnsinnige angst alleine in der wohnung so krank zu bleiben.

gefühle hab ich gar keine - außer unterdrückte wut und absolut kein ich-gefühl mehr. ich weiß schon gar nicht mehr, wie es ist, sich ich zu fühlen. habs vergessen. ich fühle mich stark traumatisiert.

bitte gib mir noch konkrete praktische tipps fürs ablenken, damit ich meinen tag besser überstehe. wenn du kannst.

frage: was war das für eine 2. klinik ?

hast du noch muße mir weitere tipps zu geben ?



susanne

18.12.2008 15:34 • #11


M
hallo avelarte,

ganz herzlichen dank, dass du mir immer wieder antwortest. es ist so tröstlich, jemanden zu finden, der ähnliches durchgemacht hat.
ich kann mir gar nicht vorstellen zu genesen, da bei mir jede klinik dazu geführt hat, dass ich innerlich zu mache, so sehr hat mich das abgestoßen und traumatisiert, was ich dort sah. auf der offenen hab ich nur tag um tag gebibbert, nie mehr in die geschlossene zu kommen, wo in einer bestimmten schicht, die liebend gerne fixiert haben - jeder war da mal an der reihe - auch dann, wenn die betreffende person nur zuviel geredet hat.....lieber sterbe ich zu hause.

kennst du eigentlich auch angstzustände ? die waren bei mir zuerst da, erst dann bin ich in eine depression - erst mittelschwer - dann schwer gefallen. hast du auch lange zeit alle deine symptome mißachtet ? bei mir hat es auch mit übermäßigem schlaf begonnen, später dann ängste, mal erschöpfung, mal unwirklichkeitsgefühle, dann mal eine nacht hyperventiliert, dann alpträume, dann depressive gefühle im anfangsstadium (ohne denkstörungen ect.).

das waren in 4 jahren soviele stadien, dass ich angst habe, dass der körper und der geist 4 jahre braucht um sich davon zu erholen und dann vielleicht noch schwer schlagseite behält. bis dahin hab ich auch noch mein geschäft verloren und meine eigentumswohnung....und dann geht die dp wohl nie mehr weg, damit ich das auch noch übersteh...

was avelarte kann mir zeigen, dass es besser wird. wie kann ich es schaffen, daran zu glauben ????? ich hab überhaupt keine gefühle, wie ein zombie. manchmal kann ich weinen, aber auch das fühlt sich an wie eine leere tüte, aus der etwas wasser rauskommt.

am schlimmsten ist es morgens, wenn ich das schlafzimmer öffne und dann mit der starken dp im wohnzimmer umherschaue. ich fühle mich auch so hilf- und planlos, irre nur herum und krieg nichts auf die reihe. das ist so megaschlimm für mich, weil ich vorher ein perfekter organisator war. ich hab alles geschafft, geschäft, kinder, medienarbeit, messen, einkaufen, kochen, schulaufgaben, zeit für die kids, am we mal ausgehen und mich erholen. mit der patchwork-family ist meine tankstelle (das alleine sein und runter kommen) weggefallen und das hab ich trotz mannigfaltigster alarmglocken meines körpers und der seele 4 ahre durchgezogen um nicht alleine zu sein. ich hatte nach 8 jahren das singel-leben so mega-satt !!

ich möchte wieder mal lachen und mich freuen können. bist du wieder voll arbeitsfähig und gar nicht mehr depressiv ?

freue mich auf weiteren kontakt mit dir.

susanne

p.s eines hast du schon geschafft ich bin von dem schizophrenie-gaul runter. DANKE

19.12.2008 19:42 • #12


M
Zitat:
Ich selbst habe es daran gemerkt, dass z. B. die stets präsente Angst (ich hatte aber keine Panikattacken) weg war. Dann war mir nicht mehr ständig schlecht. Ein drittes Zeichen ist, dass Gefühle wiederkamen.


hallo avelarte,

ich bins wieder - die viel-fragerin. du hast in einer mail die angst angesprochen. ich hab auch keine attacken in dem sinne, sondern einen permanent erhöhten angstpegel, der jetzt nach langer zeit in eine daueranspannung des gesamten körpers übergegangen ist.

was ich auch merke, teilweise kann ich gar nichts mehr denken - der kopf ist einfach leer. wenn ich was denke, dann sind das gesteuerte selbstgespräche - aber nicht wie früher als ich gesund war ein zielgerichtetes Überlegen. Was besser geworden ist, ist, dass die gedanken nicht mehr rasen. ich kann aber auch z.b. keine bilder mehr denken (mir was vorstellen).

morgens ist mir mit der dp total schwindelig. gefühle habe ich gar keine - wie eine lebende tote.

bitte sag mir, ob bei dir die angst auch VOR der depression kam; bei mir war es so gemischt. erst schwarze wolken, dann viele ängste (nach meinem kellersturz), dann angst vor kontrollverlust und dann immer mehr gehirnstörungen. hat man bei dir mal ein eeg gemacht ? ich möchte eins machen lassen.

kannst du mir noch mehr tipps geben, wie ich den tag überstehe ? ich lenke mich ab mit arbeiten, lesen, putzen und spazieren mit meinen schwestern. alles strengt mich an, nichts entspannt mich. wie hast du deinen tag strukturiert nachdem du aus dem bett herauskamst ? wie hast du das grübeln eingedämmt. welche aktivitäten hast du über tag gemacht. warst du auch so angespannt beim rausgehen ?

bitte gib mir noch praktische tipps ? mir macht nichts mehr freude....

gruß
susanne

22.12.2008 15:02 • #13


M
Danke....ich gebe zu, im moment, bis du mein größter halt. seit 1 jahr bin ich ganz alleine mit meiner symptomatik. selbst in den kliniken hab ich nie jemanden getroffen mit denkstörungen wie ich sie beschreibe.

danke avelarte !

gruß
susanne

22.12.2008 15:14 • #14


M
hallo sabine,

danke für deine erneute antwort. dir und deiner family wünsch ich auch ein schönes fest.
es ist so tröstlich zu hören, dass es jemand da wieder rausgeschafft hat. ich schaue jeden morgen noch verzweifelter in den spiegel und erkenne mich nicht.
die therapeutin ist lieb und wühlt in meiner kindheit herum und versucht den bogen zu heute zu spannen.

ich habe nicht das gefühl, dass mir das hilft. ich bin seit 15 jahren selbständig, durch die patchwork-beziehung und verletzungen innerhalb der beziehung, durch den auszug meiner großen tochter, jetzt deren krebs, dann noch eine drohende umsatzsteuernachzahlung, und nun die trennung......

das frag ich mich, warum ich über die kindheit reden soll, wo doch so viele aktuelle probleme an der situation schuld sind. natürlich ist es auch mein umgang damit....

kann auch die zeit die depression heilen ? ich weine manchmal, wie eine maschine. am 29. 12 hab ich einen termin bei einem renommierten heilpraktiker, der will meine meridiane prüfen und kinesiologie machen. ich möchte so gerne von der psychopharmake runter. hast du mal homöopathie probiert ? in hochpotenzen hab ich da schon von wahren wundern gehört.

was glaubst du hat dir am meisten geholfen: das medikament, die therapie oder auch die zeit ?

ich hab das gefühl, ich werde für immer untot zwischen den menschen herumlaufen....

danke dass du mich begleitest....

bis bald
susanne

23.12.2008 23:41 • #15


M
..... sollte ich je gesund werden, steig ich in ne maschine und flieg zu dir, um mich zu bedanken
susanne

23.12.2008 23:42 • #16


M
hallo sabine,

weihnachten war schrecklich - irgendwie hab ichs überstanden. körperlich werd ich langsam fitter, aber seelisch geht es immer mehr bergab. rationales denken kann ich komplett vergessen. es rattern nur immer gedankenfetzen, die alle nichts miteinander zu tun haben durch meinen kopf. die dp ist mega stark.
ich stehe jeden morgen auf, fernsehen an, dann robotte ich durch meine wohnung irgendwie. mach mir einen kleinen plan, was ich heute schaffen will: z.b. ein telefonat, hausflur putzen, ein brot schmieren, einen besuch irgendwo zum ablenken machen.

dabei geht es mir hundsmiserabel !!! ich weiß nicht mehr, wie man ein essen kocht, oder etwas koordiniert, ich stehe unter daueranspannung weil ich mich immer und überall verstellen muss. ich rede nicht mehr über mein befinden, weil die antworten, die bekomme mich so runter ziehen.

alle sagen, es sei ein gutes zeichen, dass ich nicht mehr auf dem sofa rumhänge. ich merke aber keine besserung an mir. ich hab eher das gefühl, dass die vielen aktivitäten eine immer größere flucht vor mir selbst darstellen.

ich hab solche angst, dass ich verrückt geworden bin. teilweise schwindet auch meine auffassungsgabe, wenn jemand mit mir spricht. ich weiß dann oft im selben augenblick nicht mehr, was der andere gesagt hat.

ich kann mich kaum noch motivieren.....weiterzumachen....

wann hört das endlich auf ????? ich bin so wütend auf mich selbst !

und immer wieder gehe ich sinnloserweise die letzten jahre durch, wann hat dies angefangen, wann kam das symptom dazu....ich grübel und grübel und komm auf keinen grünen zweig. dass ich mich überfordert habe, weiß ich....aber wie komm ich da wieder raus, wenn mich alles was ich tue zusätzlich überfordert ??
ich gehe spazieren, wie eine tote maschine. mein körper hat alle gefühle abgestellt, weil ich das alles sonst nicht ertragen würde. ich hab solche angst, dass ich über jahre so tot herumlaufen muss *heul

gruß susanne

31.12.2008 15:10 • #17


E
Liebe Susanne, ich war einige Zeit nicht in diesem Unterforum, daher melde ich mich erst jetzt. Ich möchte Dir nur sagen: ich weiß genau, was bei Dir abgeht, mir geht`s seit längerem genauso und je mehr an äußeren Unannehmlichkeiten dazukommt, desto mehr fühle ich mich wie in einer Luftblase gefangen- ich kenne alle Deine Symptome.
Was mir aufgefallen ist: Du benutzt öfters das Wort traumatisiert und einmal sagst Du auch, Du bist Mißbrauchsopfer, was ja auch auf Trauma hinausläuft. Es gibt spezielle Traumatherapie, das ist etwas ganz anderes als Verhaltens- oder tiefenpsychologische Therapie, obwohl diese Ansätze natürlich auch hineinspielen. Vielleicht könnte Dir eine solche Therapie weiterhelfen?
Und was die Antidepressiva betrifft: oft muß man lange herumprobieren, bis man eins findet, das greift. Uns wenn man Pech hat, funktioniert`s nur ein Jahr lang und dann muß man wieder was neues ausprobieren- so geht`s mir seit 1995- ich habe fast alles durch. Ein Psychiater sagte mir mal, daß bei manchen Patienten die Antidepressiva nicht besonders wirken sondern nur eine Krücke sind, die Symptomatik wird nur etwas abgemildert, aber sie verschwindet nicht. Bei der Ursache Trauma helfen sie sowieso nur eingeschränkt-aber wahrscheinlich wär`s ganz ohne noch schlimmer.
Liebe Grüße

02.01.2009 16:05 • #18


M
hallo eule, hallo sabine,
herzlichen dank für eure antworten. nein, ich gehe in keine kliniken mehr, weil ich dort erst recht traumatisiert wurde. das tagesprogramm dort überfordert mich absolut ! und weil dann mein geschäft kaputt gehen würde und das würde ich gar nicht mehr verkraften. meine eigentumswohnung wäre dann auch weg.....ich weiß´nicht, was mich dann noch motivieren könnte.

ich habe keinen partner mehr, dem war meine schwere depri zu heftig, und er tat mir auch lange schon nicht mehr gut. er ist ein abgrenzungs-genie, was mich immer einsamer werden ließ. zudem betreibt er hobbys, die meine alte traumata erst angetriggert haben.

ich bin jetzt bei einem heilpraktiker in behandlung, der zunächst einmal mein nervenkostüm wieder aufbaut mit schüssler-salzen und hochgradigen vitaminen. körperlich fühle ich absolut schon besserung. als nächstes wird er mit hochpotenzen homöopathisch an die sache ran gehen. da setze ich große hoffnung drauf.

aber ich glaube auch, dass ich die falschen antidepressiva habe. und mein problem ist, dass ich sie innerlich komplett ablehne.

was ich brauche sind verhaltens-tipps, wie ich über den tag komme.

eine trauma-therapeutin hab ich gefunden, aber die hat keinen platz ! und ansonsten gibts bei uns in der nähe keinen. ich komme auch mit reden nicht weiter - ich spüre, dass ich da körperlich dran gehen muß.

für alle tipps der welt bin ich mega-dankbar !!!!

lieber gruß
susanne

03.01.2009 16:24 • #19


M
hallo eule nochmal,

ich glaube, dass ich eine schwere neurose habe - also eine neurotische depression. da helfen die Antidepressiva s ohnehin nicht so gut, hab ich gehört.
wie hälst du das seit 1995 aus ? ich bin über eine lange angstzeit gegangen bevor die ganz schwere dp und die denkstörungen kamen. es fühlt sich an wie ein endstadium. auch ängste empfinde ich nicht mehr.....gar nichts mehr.

schon letztes jahr merkte ich, dass ich immer heulen musste und mir fiel zunehmend auf, dass ich morgens nicht gut drauf war und es mit zunehmendem tag besser wurde. schließlich wurden die schwarzen wolken immer dichter und dichter. dann bin ich gestürzt - handbruch - und dann kam massivste angst dazu, die nicht mehr wegging. ich konnte nicht mehr alleine sein und klammerte an meinem partner. seit den kliniken hab ich auch die dp. und die denkstörungen, seit ich aus den kliniken raus bin.

was hast du für einen hintergrund ? und wie lebst du jetzt mit dem zustand ? arbeitest du ? und wie kamst du in die depression ? hast du noch andere diagnosen und war bei dir auch die angst so massiv ? hast du auch dp und denkstörungen ?

freue mich auf antwort.

lg
susanne

03.01.2009 16:30 • #20


M
hallo sabine,

da mein geschäft sehr bekannt ist, fürchte ich, dass man mich hier erkennt, wenn ich dir hier antworte.
gerne würde ich dir mehr schreiben .... vielleicht an deine private mail-adresse ?

ich stecke einfach in der zwickmühle. wenn ich schließe verliere ich alles - mein geschäft und meine eig.tumswohnung. mache ich weiter, wird der druck immer größer...

kannst du mir nicht noch tipps geben, wie du in der mega-schweren zeit neben medikamten die tage rumgebracht hast. was hast du praktisch getan ?
was hat dir in der 2. klinik so sehr geholfen. und was war mit deiner arbeit in dieser zeit, als du nichts mehr konntest?

gruß
susanne

05.01.2009 14:33 • #21


W
hallo ihr beiden!
ich hoffe, ihr habt nix dagegen, wenn ich mich jetzt auch mal einklinke.
bin neu hier und stecke auch in einer depression.
aber davon ab, kenne ich DPs und DRs auch SEEEEEEEHR gut!!!!!
mein erster klinikaufenthalt wurde deshalb 2006 dringend nötig...konnte nicht mehr essen,gehen, reden usw.
erst nach einer langen zeit mit einem notfallkoffer ging es langsam aufwärts.
allerdings kenn ich das gefühl(wenn man davon sprechen kann) in und auswendig und hab es auch gehasst.
wie ein roboter dinge verrichtet, nichts wirklich wahrgenommen,tot...
erst die therapie und das bewusstsein über diese fähigkeit zu dissoziieren, hat mir endlich geholfen.
google mal dissoziation.
also, mittlerweile ist klar, das es gegen diese sache kein medikament gibt. durch vieeeeel achtsamkeitsübungen, bewusstem wahrnehmen meiner bedürfnisse und gesunder abgrenzung hab ich geschafft, diese störung in den griff zu bekommen.
jetzt meldet sie sich nur noch als wahrnsignal, wenn ich in eine situation gerate, die mich triggert oder auf eine andere weise belastet.bin auch traumapatientin
und mit der traumatologie der stiftung tannenhof mehr als zufrieden.
ich kann dir nur raten, nimm noch einmal hilfe an!
auf speziellen traumastationen kann dir definitiv geholfen werden!!!
sonst musst du noch länger damit rumlaufen,wenn du nicht beigebracht bekommst, wie man damit umgeht und was man tun kann..
es gibt möglichkeiten..aber die musst du gezeigt bekommen.
außerdem brauchst du dringend eine thera die dir die angst nimmt und genau mit dir hinschaut...
ich sag dir: ES GEHT WIEDER WEG!!!!!!
aber nicht unbedingt von alleine...
also,das war mein erfahrungsbericht. ich hoffe ich konnte ein bisschen helfen.
kann auch die bedenken mit deiner arbeit und deinem kind gut verstehen, aber das wichtigste bist du...auch wenn du dich im moment nicht wahrnehmen kannst.
du bist da und dann auch wieder ganz und gar!!!!
lg,yvonne

06.01.2009 20:41 • #22


A
hallo an alle in diesem forum ich hoffe ihr nehmt euch kurz zeit für mich

mir geht es so schlecht das ist kaum noch in worte auszudrücken, ich hoffe jemand wird mir antworten.
ich bin erst einundzwanzig aber komme mir vor wie 80. erst hatte ich panickattacken im november danach
drei monate starke derealisation und seit mitte februar kann ich kaum noch denken. ich hab sachen der nahen sowie älteren vergangenheit komplett vergessen oder kann sie durch die denkstörung nicht abrufen. ich seh mich um und merke ob ich will oder nicht wie mein blick sowie meine gedanken einfach ins leere schauen. außerdem hat sich mein wortschatz vermindert, ich stottere öfters finde nicht die richtigen wörter um mich auszudrücken, stattdessen benutze ich wörter die eingentlich nicht passen aber mir eben gerade so einfallen. mein zeitgefühl habe ich kommplett verloren (zum glück gibt es tag und nacht) ich kann mich höchstens an die letzten zwei bis drei tage meines jetztigen daseins errinnern. darüber hinaus nur an wirklich besondere tage wie geburtstage oder ähnliches. nicht mal über meine besuche beim psichater oder neurologen weiß ich noch genau bescheid. serien die ich früher im tv verfolgt habe entgleiten mir total, ich will sie immernoch sehen aber weiß nicht was letzte woche darin vorgefallen ist. jemand redet mit mir und ich merke wie ich öfters denn faden verliere und nach fünf minuten gar nicht mehr weiß mir gesagt worden ist. eine chronische müdigkeit da hilft kein kaffe und kein tee nichts!!!! wenns ja nur die müdigkeit wäre. ich verspüre einen druck zwischen den augen, hab öfters kopfschmerzen was ich zuvor (vor den ersten panickattacken) nie hatte. manchmal kommt es mir vor als ab ich schlechte augen hab weil ich alles verpixelt sehe. ich kann die einfachsten zusammenhänge nicht nachvollziehen und planerisch denken ist der horror. alles wie ein böser alptraum aus dem man einfach nicht erwacht dabei ist es nur einen tick nur einen schritt von mir entfernt dieses schöne leben vor dieser hölle. ich bin eigentlich schon tot nur nicht klinisch aber geistig. ich bin so verdummt und deswegen verstummt. traue mich kaum noch mit jemandem reden erstens werd ich eh vergessen was er gesagt hat zweitens kann ich mich kaum noch ausdrücken. das macht das leben so schlimm und sinnlos. aber die liebe zu meiner mutter schwester und meinem neffen halten mich am leben, sonst nichts. und irgendwo so unrealistisch wie das ein toter wieder lebendig wird, die hoffnung auf bessere tage auf eine genesung. ich liebe es immernoch dieses leben obwohl ich es im vergleich zu (normalen zeiten) hasse. ich hab die hoffnung eigentlich schon verloren alles läuft an mir vorbei und ich bin nur ein zuschauer, gefangen hinter einer mauer, komm hier nicht mehr raus.
ich bin allein mit meinem ich obwohl ich keins mehr hab ich bin verloren. keiner weiß über mein leiden bescheid außer meine ärzte und jetzt ihr.

bitte meldet euch möchte mich so gerne mit euch austauschen, bin so verzweifelt

15.03.2009 22:49 • #23


M
hallo, ali und hallo yvonne,

yvonne: ich nehme an, dass dein erfahrungsbericht für mich meridiane bestimmt war ? bin nicht mehr sehr oft im forum, von daher war mir nicht ganz klar, wen du ansprichst.

ich bedanke mich sehr für deinen beitrag. er hat mir wieder das gefühl gegeben, nicht allein auf der welt damit zu sein.

ich habe mittlerweile gelernt, die DP als Schutz zu akzeptieren. Es ist nach wie vor die Hölle, aber es geht einfach nicht weg.

und ali - an dich: Deinen Erlebnisbericht kann ich zu 100 % unterschreiben ! Auch der eingeschränkte Wortschatz, das nicht vorhandene planerische Denken ect. Mein Rat ist - kämpfe nicht gegen die DP - nimm Sie als gegeben an und versuche ihr einen Sinn zu geben. Sie schützt Dich auf irgendeine Art. Bei mir sind es seelische Schmerzen aus den Vorkommnissen der letzten Zeit, die damit abgeflacht werden - leider spürt man logischerweise auch die schönen Dinge nicht mehr. Die Seele schaltet Gefühle eben auf allen Ebenen ab.

Ich gehe sehr viel in die Natur - habe jetzt einen kleinen Hund, der mich zwingt nach draußen zu gehen. Ich versuche täglich etwas zu schaffen. Ein bißchen Arbeiten, soziale Kontakte - soweit möglich - Hausarbeit - ein Einkauf. Und ganz viel Ruhe zwischendurch. Ich für mich möchte in keine Klinik mehr, da mir der Tumult mit vielen Patienten und Geschichten und weiteren Diagnosen zuviel ist. Mich überfordert das. Zu hause kann ich selbst bestimmen, was geht und was nicht.

lieber Gruß
meridiane

16.03.2009 12:05 • #24


A
danke merediane das du geantwortert hast,

ich hab mich die letzte zeit bisschen besser gefühlt oder glaubte mich besser gefühlt zu haben,
darum hab ich hier nicht mehr reingeschaut.
Aber heute ist wieder so ein tag wo ich fast durchdrehe.
kennst du auch diese kopfschmerzen genau oben in der mitte vom schädel, die das denken total lahmlegen? - diese hab ich heute wieder. Ich hab die letzten zweieinhalb wochen kein psychopharmaka genommen. seit fünf tagen nehme ich sie wieder
und habe das gefühl als ob diese die symptome noch verstärken. ich bin so was von abwesend das macht mir angst.

Nimmst du eigentlich noch psycchopharmaka und wirken diese überhaupt, und wenn ja, wie und welche?

bist du auch immer müde und abgeschlagen?

wie gut kannst du dich an die z.b. letzten zwei wochen errinern?

fühlst du dich auch so verdammt einsam trotz deiner Bekanntschaften Freunde und Familie?

ich wohne in München und halte diese stadt nicht mehr aus mich zieht es weg.
Mir kommt alles so monoton vor, immer das selbe irgendwie.
alles was ich mache, egal was es ist, scheint mir so sinnlos ich hab keinen halt mehr.
ich spüre die DR in meinem kopf es ist ein druck eine müdigkeit wie betäubt. ich merke es nicht nur ich spüre es organisch.

so viel erstmal.

ich würde mich sehr auf deine antworten freuen und mich noch mehr und tiefgründiger mit dir darüber unterhalten.

28.03.2009 20:21 • #25


M
hallo ali,

danke für deine mail.
nein, diese kopfschmerzen habe ich nicht. aber sonst alles andere auch, was du beschrieben hast.
ich leide aber nicht nur an dr (derealisation) sondern auch an dp (depersonalisation); d.h. ich spüre mich gar nicht mehr, habe das ich-gefühl verloren.
ich funktioniere nur irgendwie und schaue mir selbst beim machen zu. manchmal glaube ich, ich sei verrückt geworden, dennoch gehe ich einkaufen und versuche einen ablauf einzuhalten.

das denken und fühlen funktioniert überhaupt nicht mehr. entweder ist mein kopf schwarz und leer,oder die gedanken rasen.

ich nehme psychopharmaka und finde, dass sie nicht helfen - weiß allerdings nicht, wie ich mich fühlen würde, wenn ich sie wegließe. habs mal probiert, dann lieg ich körperlich flach und es geht gar nichts mehr. ich nehme cymbalta 60 mg/tag und trimipramin zur nacht, sonst ist an schlaf nicht zu denken. der schlaf ist wie narkose - bumm schlafe ich ein und bumm wache ich auf - dazwischen nichts.

ich bin auch sehr einsam und isoliert, weil es mich anstrengt, meine aufmerksamkeit gebündelt zu halten. ich bin immer müde und abgeschlagen....
erinnern fällt mir auch sehr schwer - oft weiß ich nicht mehr, was ich vor 2 stunden gesprochen habe.

ich war bereits in 2 kliniken und dort ging es mir immer schlechter. darum versuche ich mir selbst zu helfen mit arbeiten und ablenken.

freue mich wieder von dir zu hören !!

gruß
meridiane

30.03.2009 14:17 • #26


A
Hi Merediane,

ich muss zur abwechslung zu unserem alltag auch mal was positives hier reinschreiben.

da ich mich eigentlich jede sekunde mit meiner Geisteskrankheit oder was auch immer es ist beschäftige,

aber einfach keine Lösung zur Genesung finde versuche ich positiv zu denken, wenn es geht.

Auch wenn wir nur noch ein Schatten unseres alten Daseins sind und fast zu nichts mehr fähig, sogar konversation fällt mir schwer weil ich nicht weis was ich erzählen soll, (da ich vergessen hab was ich noch an diesem tag erlebt habe).,

dürfen wir nicht tieftraurig sein.

Ich seh mich als unheilbar auch wenn die Hoffnung nicht stirbt ich bin ein Kämpfer.

positiv denken macht uns nicht wieder gesund negativ denken aber auch nicht, also bleib positiv.

Mit positiv denken mein ich, lass die Hoffnung auf Genesung nicht sterben.

Hoffnung ist das Leben, wir werden unser Ziel vielleicht nie erreichen wieder gesund zu werden aber wenn der Weg das Ziel ist haben wir es schon errreicht

Verdammt nochmal wir müssen genesen, wir werden genesen und danach sind wir zufrieden wie heilige.

Nichts mehr kann uns dann noch umhauen oder uns unglücklich machen.

Das da oben sind meine Gebete die ich zu mir spreche wenn ich wiedermal hoffnungslos verzweifelt bin.
Ich hoffe sie machen dir Mut und geben dir Kraft und Motivation diese schwere Phase zu überstehen.

Es ist nur eine Phase daran musst du glauben
auch wenn mein gedanke rase wird es meinen verstand nicht rauben.
und wenn ich nicht mehr weis was ich vor zwei stunden gemacht
ich weiß in diesem moment hab ich wieder was vollbracht.

Gute Nacht.

30.03.2009 22:48 • #27


M
hallo ali,

wer du auch bist - du bist eine bombe !
mit solchen gedanken versuche auch ich den tag zu überstehen - es war dennoch hilfreich zu lesen, dass du es auch so machst.

ich denke auch, dass ich verrückt geworden bin, weil meine gedanken ständig rasen und ich mir nichts merken kann.

auch mir fallen gespräche schwer, rauben mir den letzten saft - die einsamkeit tut aber auch weh.

auch ich halte mich für unheilbar....was könnte helfen. ich hab wirklich alles versucht: ignorieren und einfach weitermachen, heulen, therpaie, kliniken, lesen, ablenken, putzen, arbeiten, leute treffen, grübeln über grübeln, natur, qui gong, feldenkrais und und und und....

ich habe innerlich aufgegeben und vegetiere mit einer fassade nach außen.

bitte erzähl mir doch mal, wie du in diese lage geraten bist ??????

danke
meridiane

31.03.2009 14:47 • #28


A
hi merediane,

lange geschichte ich versuch mich kurz zu fassen und zu erklären wie es angefangen hat.
Den genauen tag dieser Pest weiß ich nicht mehr.
auf jeden Fall war ich bis Ende März 2008 Soldat auf Zeit. Nachdem ich ausgeschieden bin hab ich im Mai einen Nebenjob
in einem Supermarkt (gleich um die Ecke bei mir) angefangen. Ab dem ersten April 08 hab ich eine Ausbildung zum Versicherungsfachmann bei der Allianz begonnen. Ausbildung in Anführungsstrichen ich bekamm 1200Netto auf die Hand und musste in meiner sechsmonatigen Probezeit eine respektable Menge an Versicherungen verkaufen. Eine riesen Herausforderung und ein absoluter Full Time Job. Ich hab dies nur bis zum 31.08.08 durchgezogen. Die hälfte der Zeit verging mit Seminaren wo ich am Tag mit acht Stunden Theorie zugebombt wurde. Dieses Wissen war Voraussetzung für eine erfolgreiche Verkaufsbillanz. Gleichzeitig hab ich Samstags meinen Nebenjob von 11:00 -20:30 fortgeführt.
Privat hab ich während der Fussball Europameisterschaft meine damalige Freundin kennengelernt. Ich war hals über Kopf verliebt hab fast ständig nur an sie gedacht, auch whärend der arbeit immer nur wann kann ich sie wieder treffen im Kopf.
Ich war kaum konzentriert hab den Allianz Job mehr wegen dem Geld und meinem ansehen gegenüber der Leute gemacht als das ich es wirklich durchziehen wollte. Zusammengefasst von Montag früh bis Samstag Abend voll beschäftigt, kaum Freizeit und die Gedanken immer bei meiner liebsten (Burnout?). Anfang-Mitte August starb plötzlich meine Oma, Mutter von meinem Vater der starb bevor ich geboren bin. Ich liebte sich sehr hab es aber zu diesem zeitpunkt irgendwie unbewusst verdrängt das sie gestorben ist. ich war so verliebt das ich kaum was realisiert hab. Anfang Sebtember floh ich für drei Wochen in den Urlaub (Ohne Freundin)um den ganzen Stress der Arbeit hinter mir zu lassen. als ich wieder in München war, krank vor Sehnsucht zu meiner Freundin, doch diese wollte plötzlich nichts mehr von mir wissen. Sie hat mir nie gesagt warum. ab diesem Tag fing ich an stark zu grübeln und war niedergeschmettert. Eines Abends Ende Oktober traff ich mich mit meinem kleinen Cusa ((18)gleichzeitig mein bester Freund), meinem älteren Cusa (30) und einen sehr guten Freund von mir.
Wir rauchten an diesem Abend Ha. (ich rauche schon seit ich sechzehn bin gelegentlich Hasch). Schöner Abend bis es ca. zwei Wochen später die ganze Familie wusste. Und seit dem ist die Familie auseinandergebrochen (Ich konnte es einfach nicht glauben erst Oma dann Freundin dann DAS). Man sieht sich gar nicht mehr. Drei Wochen später bekamm ich plötzlich Panikattacken, Nachts ich hatte angst davor einzuschlafen Herzrasen,Rhytmusstörrungen. Ich ging ins Krankenhaus EKG aber ohne Befund. Ich bekamm eine Tavor Tablette und eine Überweisung zum Neurologen/Psychater. Der Neurologe war sich sicher das es vom Dro. kamm. Ich bekamm Opripamol die Panikattacken gingen langsam zurück ich setzte sie ab dann kammen sie wieder und dann nahm ich sie wieder(die Tabletten). Seit Ende februar nehm ich sie nicht mehr kann aber trotzdem ruhig einschlafen.

Ich mach hier mal einen vorübergehenden Punkt hab was zu erledigen.

bis bald

31.03.2009 19:22 • #29


A


Hallo Meridiane,

x 4#30


A
Hallo Merediane,

Versuchs doch mal mit Sulpirid-CT 50 Mg, wirkt bei mir, Gott sei Dank

22.04.2009 22:19 • #30

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