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Depressionen und arbeitslos - habe Zukunftsängste

D
Hallo,

vielleicht kann mir hier jemand helfen. Ich war jetzt während einer 6 Monatigen Zeit der Arbeitslosigkeit 4 körperlich krank. Und habe auch chronische Krankheiten, die sich verschlechtert haben. Bin jetzt seit 1 Monat in Psychotherapie und hatte schon 3 Termine.
Was mich fertig macht ist, wenn ich nach meinen Zukunftsplänen gefragt werde. Ich weiß gar nicht, wie ich dass alles schaffen soll. (Die ehrlichste Antwort darauf währe nicht Schluss mit dem Leben zu machen).
Meine Familie sieht meine Arbeitslosigkeit und Krankheit eher wie eine Art Urlaub und mich als faule Socke.
Alle chronischen Krankheiten sind von außen leider nicht sichtbar, außer, dass ich dadurch sehr zugenommen habe. (Die faule Socke soll mal weniger fressen und sich mehr bewegen.) Ich schäme mich nur noch und fühle mich nirgends wo mehr willkommen.
Ich weiß auch nicht, ob das wieder wird oder es vielleicht echt gut währe in eine Klink zu gehen.
Momentan weiß ich überhaupt nicht was ich will und bin leider auch nicht für einen Arbeitgeber voll funktionsfähig Mir scheint mein ganzes Leben dadurch ruiniert. Von meiner Mutter wurde mir schon mal vorgeschlagen auf Reha oder so zu gehen. Ich weiß gar nicht, wie das genehmigt werden sollte?

Ich habe aber nur die ganze Zeit das Gefühl, dass meine Familie mich loswerden will, weil ich eine Last bin.
Das Gefühl hatte ich auch noch meiner Trennung 2016 eine unerwünschte Last zu sein, wenn ich nicht funktioniere.
Nach meiner Kündigung hatte ich auch das Gefühl das ich nicht willkommen bin und man mich loswerden will.
Ich habe dauernd das Gefühl das alle mich hassen und nicht wollen und das ich nicht dazugehöre (schwarzes Schaf).
Ich kann aber selbstständig mich nicht trennen oder weggehen, weil sonst würde ich nirgends mehr dazu gehören. Das ist als müsste ich immer darauf warten, dass mich jemand verstößt.
.

20.03.2019 15:12 • x 1 #1


F
liebe Depri,

du auch von mir ein ganz herzliches Willkommen hier im Forum. Und auch DU liebe Depri hast ein Recht zu leben und so glücklich wie nur möglich zu werden.

Vielleicht hast du von deiner Mutter oder deinem Vater nie so das Urvertrauen zum Leben bekommen. Vertrauen und Liebe, so das du dir heute selbst vertrauen kannst. Fehlt dieses Vertrauen in unserem Leben, bleibt oft ein gewisses Misstrauen bestehen, und das kenne ich ja auch aus meinem Leben.

Doch liebe Depri, du bist da nicht auf die ganze Dauer deines Lebens festgelegt. Es ist für dich tröstlich zu wissen, das Versäumte in deinem Leben, das was man dir als Baby und Kind nicht gegeben, geschenkt hat, darfst du nach holen.

Dass die Zeit kommt, wo du zu dir selbst und anderen Menschen aufbauen kannst. Ein späteres Reifen ist da echt möglich, und liebe Depri, da darfst du dir echt Hoffnung machen. Du musst nicht so bleiben wie du bist. Bei mir gab es auch viele Zeiten im Leben, da habe ich in der Sehnsucht nach Liebe und Annahme viel zu viel gegessen. Später hatte ich mich da besser im Griff, und heute merke ich fast gar nichts mehr davon.

In deinem Alter ist es für dich ganz arg wichtig, eine eigenständige Identität für dich zu finden. eine Identität die dich selbstbewusster und sicherer macht. Das du eigenständiger und unabhängiger werden darfst.

Du ich war oft auch oft hinterher, viel zu langsam, und meine Eltern haben mich damals auch fix und fertig gemacht.

In meiner ersten Ausbildung habe ich auch total versagt, war fast ein ganzes Jahr arbeitslos zuhause, und meinen Eltern fiel auch nichts Besseres ein, als nur zu schimpfen.

Vielleicht wollen sie auch versuchen dir zu helfen, kriegen es aber überhaupt nicht auf die Reihe.

Selbst habe ich das in späteren Jahren meinen Eltern auch gesagt, und irgendwie konnte ich mich aus dem Abstand heraus, mich meinen Eltern wieder versöhnen.

Aber du brauchst jetzt eben liebevolle Annahme, eine gute menschliche Nähe, Herzlichkeit, Mut.

Da du das aber zuhause nicht bekommst, würde ich dir echt eine gute Reha empfehlen. Dein Arzt kann dir da helfen, eine gute Reha für dich liebe Depri zu finden. Du ich kenne auch chronische Krankheiten in meinem Leben, die waren aber nicht nur körperlich bedingt, sondern in meinem Innersten. Meine Ängste, meine Unzufriedenheit, mein Mangel an Liebe und Annahme haben sich auch auf meinen Körper gelegt.

Ein guter Therapeut findet das heraus.

Also ich würde dir raten, so eine Therapie zu machen. Sie kann dich innerlich stärker machen, jetzt nicht sofort, es ist eher wie ein Langlauf. Aber unser Leben ist ja auch keine Kurzstrecke, sondern eher ein Langlauf.

Und der Tag wird kommen, wo du aus deinem Elternhaus ausziehen kannst. Das du dein Leben so leben und gestalten kannst, das es am Besten für dich ist.

Habe dich aber immer selbst von Herzen lieb, stehe immer zu dir, auch wenn nicht alles optimal läuft. Die wichtigste Beziehung in deinem Leben ist die Beziehung zu dir selbst.


.in guten Gedanken für dich,

viele liebe Grüße,

Frederick

20.03.2019 17:01 • x 1 #2


A


Hallo Depri2019,

Depressionen und arbeitslos - habe Zukunftsängste

x 3#3


Alexandra2
Liebe Depri,
Herzlich willkommen! Hier wirst Du auf Gehör stossen.
Vergiss, Dir in der jetzigen Situation über irgend etwas Gedanken zu machen. Wenn es mir schlecht geht, ist sowieso alles schlecht. Und, jetzt werde ich ironisch, es ist lästig, wenn Du nicht mehr funktionierst. Dann müssen LEIDER die Anderen Deine Aufgaben übernehmen. Und es gibt Menschen, die machen das total gerne.
Vergiss Menschen, die Dir nicht gut tun, die Deinen Zustand als Ausrede bezeichen und Dich damit demütigen. Wenn es geht, halte Dich fern oder denke 'lalala', wenn sie dummes Zeug reden.
Zu einer Reha kann ich nur dann raten, wenn Du stabil genug dafür bist. Ich war es nicht, aber eine Tagesklinik wäre eine Lösung vorab. Die Reha kannst Du an die Tagesklinik anschließen. Da wird dann Dein Behandlungspäckchen geschnürt, Du lernst viel über Dich.
Liebe Grüße
Alexandra2

20.03.2019 17:21 • x 3 #3


D
Danke, für eure lieben Antworten, wobei ich Angst habe, wenn ich weggehe wirklich aus meiner Familie herauszufallen.

20.03.2019 17:29 • x 1 #4


F
liebe Depri,

los lassen ist meiner Meinung nach das Stichwort. Einen Menschen los lassen ist gar nicht so einfach. Eine Tochter von mir ist vor einem Jahr in die große Stadt gezogen, arbeitet da, lebt mit ihrem Freund zusammen.

Wir waren ein Herz und eine Seele. Jetzt bekomme ich gar nicht so viel mit, der Freund ist jetzt wichtiger wie ich. Das ist gut so, und das muss ich annehmen und akzeptieren.

Deine Eltern und du müssen das auch annehmen. Du steuerst den Kurs auf ein eigenes Leben zu. Dein Leben wird bunter, farbiger, weiter.

Du aber das Leben bietet neben dem Schönen und Gutem auch Leid, Schmerzen, Krankheit. Wenn du dich ehrlich deinem Leben stellen möchtest, musst du auch deinen Wirklichkeit akzeptieren.

Du musst nichts von dir verdrängen, du darfst deine Wirklichkeit in Liebe zu dir annehmen. Alles was du in Liebe für dich annehmen kannst, fällt dir leichter.

Leben heißt auch los lassen können.


viele liebe Grüße an dich,

Frederick

20.03.2019 17:41 • x 1 #5

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