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Depressionen und der Umgang als Angehöriger

N
Guten Tag,
Ich habe bereits ein Thema hier eröffnet, allerdings ist mir langsam bewusst geworden das es nicht unser Problem trifft.

Unser Problem ist folgendes:
Meine Partnerin, mit der ich 13 Jahre zusammen bin, hat laut Arzt schwere Depressionen. Warum sage ich das so. mit mir spricht sie nur sehr zögerlich und verhalten über ihre Sorgen.
Sowieso ist sprechen und reden zwischen uns immer schwer gewesen, leider. Nun hat sie mir vor Wochen offenbart das sie nicht mehr weiß wie ihre Gefühle zu mir stehen. die liebe ist weg. Für brach eine Welt zusammen. das kann nicht sein. Hat sie eine Affäre? Warum tut sie mir das an?.

Ich vertraue meiner Partnerin. mittlerweile konnten wir einige Gespräche führen die von Emotionen ( Freude aber auch Trauer) begleitet worden.

Die Tatsache daß ihre Gefühle für mich evtl. weg sein könnten habe ich noch nicht verkraftet aber mit dem Wunsch ihr zu helfen verdrängt.

Nun kommt das Forum ins Spiel . wie hilft man einem depressiven Menschen, grade wenn es der Partner ist welcher einem sagt ich weiß nicht ob ich dich noch liebe?

Gibt es Lektüre, die passend ist?

Wie soll man ich mich verhalten.?
Ich zeige ihr das ich für sie da bin, leider schaffe ich es nicht den nötigen Abstand dabei zu behalten.

09.06.2019 12:01 • x 5 #1


L
Hi,

dass ihre Gefühle für dich weg sind, hat damit zu tun, dass man bei einer Depression seine Gefühle größtenteils verliert. Freude oder Spaß zu empfinden ist bei einer schweren Depression unmöglich. Auch das Bedürfnis nach Kommunikation und Gesellschaft ist sehr gering ausgeprägt.

Beziehe also ihre Worte nicht auf ihre Liebe zu dir. Sie kann sie im Moment einfach nicht spüren.

Jeder Mensch hat andere Bedürfnisse, auch während einer Krankheitsphase. Wenn sie es nicht verbalisieren kann, vielleicht schreibt ihr euch Briefe oder besorgt euch ein Buch, das ihr mit schriftlicher Kommunikation füllen könnt. Ich hatte mal eine Freundin, mit ihr habe ich das so gemacht. Obwohl wir uns jeden Tag in der Schule gesehen haben

Findet eine Lösung, die für euch stimmig ist.

Macht sie denn eine Therapie? Dann wäre es eine Möglichkeit, dass sie dich zu einer gemeinsamen Sitzung mitnimmt, wenn sie das möchte, um dir mit Hilfe ihres/r Therapeuten/in zu erklären, was sie jetzt braucht und was nicht.

Ich wünsche euch alles Gute.

Luna

09.06.2019 17:13 • x 5 #2


A


Hallo Norddeutsch,

Depressionen und der Umgang als Angehöriger

x 3#3


F
hallo lieber Norddeutsch,

ja es stimmt, unsere guten Gefühle wie Liebe, Annahme, Durchhaltevermögen, Toleranz zeigen, Hoffnung, Vertrauen, Güte usw. sind in der Depression oft weg. Als Mensch mit Depression kenne ich das auch aus meinem eigenen Leben, und meine liebe Frau leider auch.

Was mich und meine Frau immer motiviert ist, das ein Leben mit Depression nicht sinnlos ist, sondern auch einen Sinn haben kann. Wir haben beide gemerkt, wenn wir einen Sinn für ein Leben mit Depression finden, dann fällt es für uns leichter, damit zu leben.

Ein Leben ohne Werte, ohne Sinn erzeugt immer wieder Krisen. Gerade auch Sinnkrisen, wozu lebe ich überhaupt noch, was für einen Sinn hat mein Leben noch.,

Mich hat das ganz neu herausgefordert, einen ganz persönlichen Sinn für mein Leben zu finden. Und in diesem Sinn für mich unterstützt mich meine liebe Frau.

Mir wurde bewusst, das ich sehr unfrei lebe, geprägt von meiner nicht so tollen Vergangenheit, und auch die meine Zukunft schien mir immer so schwarz, warum?.

Dieser Mangel an Sinn hat meine depressive Verstimmung immer größer werden lassen. Wie ein Grauschleier über meinen ganzen Menschen.

Vielleicht kann du deiner lieben Partnerin am besten helfen, einen Sinn für ihr Leben zu finden, oder sogar einen gemeinsamen Sinn für euch beide, für euer gemeinsames Leben.

Das kann deine Frau stärker machen, und auch eure Beziehung, auch wenn es ein längerer Weg wird, aber dieser Weg lohnt sich, einen Weg für sich selbst zu finden, und gemeinsam einen Weg zu finden.


in guten Gedanken für dich,

viele liebe Grüße,

Frederick

09.06.2019 19:44 • x 6 #3


MelodieSyren
Ich denke es ist wichtig, dass du ihr auch Raum lässt, versuche nicht sie einzuengen.

Sei für sie da, hör ihr zu, aber lass ihr auch mal ihre momente in denen sie lieber allein sein will.

Versuche sie zu unterstützen. dass sie zum arzt geht und richtig behandelt wird

09.06.2019 20:38 • x 3 #4


N
Vielen Dank für euren lieben Worte.
Wir waren heute zusammen mit unserer Tochter auf einer Veranstaltung.meine Partnerin war mir ganz kalt gegenüber.lachen, Freude diese Gefühle waren komplett da. Nur eben mit gegenüber wie gesagt, abweisend ganz kalt.das ist so hart für mich.ich könnte Schreien, Heulen.ach Leute;(

Wie soll ich es schaffen für sie da zu sein und gleichzeitig Abstand zu halten?

09.06.2019 22:16 • x 1 #5


N
Guten Morgen,

Kurzer Nachtrag.

Wir haben kurz über unsere Situation gesprochen, sie geht davon aus das Abstand wirklich das Beste ist. Wie würdet ihr Abstand generieren.so komplett z.b. auch finanziell?
Ich meine sie steht in einer gewissen Abhängigkeit zu mir, und ich denke auch das gilt es dann zu unterbinden. Versteht mich bitte nicht falsch, ich möchte das nicht tun, nur Abstand heißt doch nun Mal Abstand, oder nicht?

Weiter, die Frage wer sollte ausziehen.ich bin mittlerweile der Meinung wer Abstand will soll Abstand aufbauen.

10.06.2019 04:27 • x 2 #6


Y
Hallo Norddeutsch,
ich kenne das, keine Gefühle für meinen Mann, keine für mein Kind, für gar nichts, ich konnte keine Nähe ertragen ich wollte nur Abstand. Nach aussen hin habe ich den Schauspieler gegeben. Aber ich konnte eben auch nichts anderes, nicht handelt, nichts entscheiden, nichts beurteilen usw. Ich war nicht ich selbst, in jeder Hinsicht. Die Depression hatte mich voll im Griff. Abstand , also auch räumlich und finanziell getrennt, dass hätte ich nie im Leben hinbekommen. Von daher weiss ich nicht, ob Abstand nicht in Ruhe gelassen werden bedeutet, keine Forderungen, kein Vorschläge u.ä.
Ich würde sogar soweit gehen und sagen, das sagt nicht deine Partnerin, da spricht die Depression.
Welchen Umfang Abstand hat, wo die Grenzen liegen, was dazu gehört und was nicht , gehört für mich besprochen.

Ich wünsche dir Mut und Kraft.
Viele Grüsse

10.06.2019 08:17 • x 4 #7


N
Hallo und bietet lieben Dank an dich Ylvi13

Diese Worte zu lesen von jemandem der die Situation kennt hilft Grade ungemein, zumindest gegeben sie mir Hoffnung.
Wir kennen die Situation mit Depressionen bereits, damals war der Wunsch nach Ruhe ebenfalls gegeben.nur nicht so stark wie heute. Heute kann ich die Depression nicht erkennen, ich will damit nicht behaupten das es sie nicht bei meiner Partnerin gibt.sicher sind sie da. Nur lässt sie mich nicht teilhaben, das einzige was zwischen uns ist, ist der Wunsch von Abstand, ein kaltes ignorieren. Sie hat Spaß, geht viel ( mehr als sonst) zum Sport.mir gegenüber lässt sie nur wenig Gefühle zu, ich habe sie nur einmal weinen gesehen. Ich habe das Gefühl sie hat mit uns schon lange abgeschlossen.
Sie sagt sie möchte das tun was ihr gefällt, auf die Frage ob ich sie einenge kann sie mir keine Antwort geben, ich möchte das sie tut was ihr gefällt, nur möchte ich daran teilhaben dürfen.


Habt ihr gemeinsam dieses tiefe Tal durchschreiten können?

10.06.2019 08:32 • x 3 #8


Y
Haben wir.
Eine Zeitlang hatte ich mir gewünscht, dass mein Mann sich mehr über diese Krankheit informiert, mittlerweile denke ich vielleicht war es gut , dass er es nicht getan hat. Jede Depression ist anders, man kann nichts vergleichen, was bei einem hilft geht bei einem anderen fürchterlich in die Hose.
Vielleicht schaust du mal , ob in deiner Gegend ein Krankenhaus Vorträge oder Infoveranstaltungen zum Thema Depression anbietet. Ebenso könntest du dich nach einer Selbsthilfegruppe für Angehörige umschaun. Vielleicht gibt es auch eine Beratungstelle, die dir weiterhelfen kann . Wenn deine Partnerin einverstanden ist, könntest du ihren Arzt um ein Gespräch bitten, vielleicht auch zusammen.
Literatur kann ich keine empfehlen, ich habe nur ein Buch, das ich noch lesen möchte, das halte ich aber für ungeeignet.
Es ist ganz wichtig, dass du etwas für dich tust, unabhängig von deiner Partnerin. Tank Kraft auf und schau, dass es eurer Tochter gut geht.
Und um es mal ganz salopp zu formulieren, man muss sich nicht jede Jacke anziehen, die rumliegt,

10.06.2019 09:33 • x 3 #9


Y
P.S. Bei uns gilt die Devise - Depression ist eine Krankheit und kein Freibrief. Als ich wieder klar denken konnte, habe ich mir das bewusst immer wieder gesagt und ich glaube mein Mann hat sich unbewusst so verhalten.
Liebe Grüsse

10.06.2019 09:35 • x 3 #10


N
Ich lese überall man soll den depressiven Menschen nicht unter Druck setzen.aber ist der Angehörige nicht gezwungen eine Art Druck aufzubauen?
Ich meine man braucht doch Antworten auf Frage wie wieso kommt es zu dieser Gefühlslage? oder besteht für mich Hoffnung du sagst es, man soll nicht jede kacke anziehen, aber wenn einem die Jacke gefällt.einmal im Müll bekommt sie nie wieder zurück.deshalb sind Kleiderschränke gerne mit alten dingen so voll. Irgendwann trag ich das nochmal

Wie sah bei euch der Abstand, das in Ruhe lassen aus?

10.06.2019 10:22 • x 2 #11


Mabaja
Hallo Norddeutsch,
im Moment lese ich in deinen Beiträgen, dass du Wut aus Verzweiflung über deine Hilflosigkeit aufbaust. Ja, Abstand bedeutet in Ruhe lassen.
Zitat von Norddeutsch:
aber ist der Angehörige nicht gezwungen eine Art Druck aufzubauen

Wie kommst du auf diesen Gedanken?

10.06.2019 11:03 • x 3 #12


N
Naja, ganz einfach.
Also mir geht es zumindest so, ich brauche Antwort auf die Frage ob es überhaupt noch Hoffnung gibt. Ohne diese Antwort glaube ich nicht das ich für Kraft aufbringen kann die es benötigt dieses tiefe zu bestehen. Und, ich glaube Abstand ohne Druck ist nicht umzusetzen.wie gesagt es besteht eine gewisse finanziell Abhängigkeit.ich möchte das weiß Gott nicht ausnutzen oder so.das wäre die falsche Basis. Aber wenn Abstand dann doch sicherlich komplett oder nicht?

10.06.2019 11:13 • x 2 #13


ZeroOne
Hi Norddeutsch!

Zitat von Norddeutsch:
Ich lese überall man soll den depressiven Menschen nicht unter Druck setzen.aber ist der Angehörige nicht gezwungen eine Art Druck aufzubauen?


Ich denke, dass das Thema Druck ein ganz heißes Eisen ist. Das ist vom Individuum abhängig, der aktuellen Situation, der Dosis, u.v.m.
Daran scheitern sogar Profis. Ich habe erst unlängst eine depressive Patientin mit Essstörung erlebt, die unter installiertem Druck zusammengebrochen ist (Suizidversuch), obwohl dieser von Fachärzten/Therapeuten stationär impliziert und kontrolliert wurde.

Deine Partnerin hat schon direkt auf den Punkt gebracht, dass sie Distanz sucht (wie bereits geschrieben, vielleicht nicht nur von dir als Partner, sondern von den gut gemeinten Ratschlägen und Hilfestellungen - ich z.B. konnte das auch nicht ertragen, obwohl ich wusste, dass es nicht böse sondern gut gemeint war). Insofern solltest du ihrem Wunsch entsprechen, auch wenn es für dich ein harter Brocken zu tragen ist.

Ob der Abstand nun auch finanzieller Art sein sollte, kann ich nicht beurteilen. Aber hier wurde schon ganz toll geschrieben, dass Depression eine Krankheit ist, aber kein Freibrief. Trotz aller Schwere der Erkrankung sollte man kein Cherry Picking fördern - Regeln und Grenzen sollte es immer geben, so meine persönliche Meinung.

LG
ZeroOne

10.06.2019 11:42 • x 3 #14


Mabaja
Deine Frage nach der Hoffnung ist für mich durchaus nachvollziehbar. Das ist ein Punkt, der unbedingt und möglichst bald geklärt werden müsste. Das geht nur in einem Gespräch mit ihr. Damit so ein Gespräch nicht im Chaos und Streit endet, sollte jedoch eine weitere Person dabei sein, die sowohl deine Sicht wie auch die deiner Partnerin versteht.
Es sollte geklärt werden, was genau deine Partnerin mit Abstand meint, ob sie nur eine Auszeit oder ein Aus meint. Vielleicht ist es ihr im Augenblick zu viel, dir ins Gesicht zu sagen, dass sie die Beziehung endgültig beenden will. Vielleicht macht ihr auch die gewisse finanzielle Abhängigkeit, von der du sprichst, Angst, sodass sie es vorsichtshalber nur Abstand statt Aus nennt. Ich kann es nicht wissen.
Ich kann mir aber vorstellen, dass sie mit einer schweren Depression derzeit damit überfordert wäre, sich eine eigene Wohnung zu suchen und einer Arbeit nachzugehen. In diesen Punkten Druck auszuüben, wird sie eher tiefer verzweifeln lassen als aus der Depression holen.

10.06.2019 11:45 • x 4 #15


Jedi
Hallo Norddeutsch !

[quote=Norddeutsch]Ich lese überall man soll den depressiven Menschen nicht unter Druck setzen.aber ist der Angehörige nicht gezwungen eine Art Druck aufzubauen? [/quote]
Nein !
weil niemand dazu gezwungen wird, druck gegenüber einen an Depression-erkrankten Menschen aufbauen zu müssen.

das kann ich verstehen, dass du Antworten brauchst.
doch ein an Depression-erkrankter Mensch könnte sich Selbst deine Fragen nicht beantworten.
so sind deine Fragen auch nicht zielführend, denn deine Partnerin kann u. wird deine Fragen nicht beantworten können.
zumindestens zum jetzigen Zeitpunkt nicht.
wenn deine Partnerin sich in eine Psychotherapeutische hilfe begibt, kann es nach einiger Zeit, ihr möglich sein, dir die ein oder andere Frage zu beantworten.

Versteht mich bitte nicht falsch, das möchte ich nicht tun, so habe ich es in etwa lesen können,
das liest sich für mich so Gönnerhaft u. hat so für mich ein Geschmäkle.
auch deine Gedanken, wer Abstand will, usw.
da bist du aber schon sehr schnell u. schon sehr weit in deinen Gedanken unterwegs !
auch hier verstehe ich dich nicht falsch, aber du scheinst da schon klare vorstellungen entwickelt zu haben, wie es weiter gehen sollte.

villt. wenn du deine sätze noch einmal selbst liest, dann fühle mal in dich hinein, was deine gedanken bei dir auslösen u. welche gefühle u. emotionen du spüren kannst.

ich kann die schwere der Depression deiner Partnerin nicht beurteilen, aber eine Depression ist ein schweres krankheitsbild u. bedarf der professionellen Behandlung.
natürlich ist ein Beinbruch oder eine andere schwere Erkrankung oft eindeutitger zu diagnostizieren.
dies gilt für psychische erkrankungen nicht so u. gerade eine Depression, hat viele Gesichter u. ihre Entstehung ist wie ein Puzzle,
dass sich während einer therapeutischen begleitung langsam zu einem Ganzen zusammen fügt.

ein an Depression-erkrankter braucht sicherlich nicht in Watte gepackt zu werden, aber es braucht Verständnis u. Mitgefühl, so wie wir uns gegenüber jeden Menschen verhalten, der erkrankt ist.
wenn du deine Partnerin liebst, dann betrachte sie mit Wohlwollen, unterstütze sie, wenn sie es will, auch dahin, dass sie sich professionelle Hilfe holen möge.
kümmere dich gut um dich selbst u. eure Tochter !

ja, es ist für einen Angehörigen- für einen Partner/ in, ja es ist für Dich u. deine Tochter keine einfache Zeit u. es bedarf einer menge an Selbstdisziplin, nicht in irgendein Frust-Aktionismus zu verfallen, sondern behalte selbst einen kühlen kopf u. bleibe an der seite deiner Partnerin.
fragen , wer zieht aus, wie läuft es finanziell weiter, sind eher schädlich, für beide seiten.
antworten auf fragen, warum, wie, wieso, sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht dran !

ich wünsche Dir, deiner Tochter , aber auch deiner Partnerin alles gute u. ich hoffe, das deine Partnerin bald professionelle hilfe bekommen kann u. das kann die gesammte situation dazu bringen, noch einmal neu bewertet werden.

LG Jedi

10.06.2019 12:02 • x 5 #16


Y
Jeder ist anders und jede Depression ist anders. Wenn mein Mann in irgendeiner Form Druck aufgebaut , das hätte mich mit Sicherheit nur weiter ins schwarze Loch getrieben und da war eh nicht mehr viel Spielraum ( zum Verständnis, ich war schwerst depressiv und selbstmordgefährdet). Schon die Frage, was ich essen möchte, war zuviel. Wenn deine Partnerin raus geht, Sport macht, dann denke ich kann man sich auch an der Hausarbeit beteiligen und sich ums Kind kümmern. Aber eben soviel, wie sie schafft. Und wenn man es nicht schafft, bleibt es halt liegen. Das muss man absprechen.
In den vorangegangenen Beiträgen steht alles so, wie ich mich auch äussern würden.
Ich würde dir anraten, die Beiträge zu deinem Thema nochmal in Ruhe zu lesen, vielleicht mit ein, zwei Tagen Abstand und wirklich ganz in Ruhe. Du hast hier echte Hilfestellungen an der Hand.
Und noch etwas, du solltest die Hoffnung nicht aufgeben, auf gar keinen Fall.

10.06.2019 14:25 • x 3 #17


N
Der Begriff Druck scheint mir falsche gewählt zu sein.
Ich möchte um Gottes Willen nicht so wirken als würde ich sagen wenn ich diese und jene Antwort nicht bekommen dann. das bitte nicht glauben.
Ich bringe nur oft zur Sprache das ich die Antwort als Hoffnung für mich benötige.auch ich brauche etwas für das es sich zu kämpfen lohnt.
Wenn ich aber klar gesagt bekomme, nein es besteht keine Hoffnung dann muss ich an mich denken, mich schützen und mich zurück ziehen. Soviel Klarheit kann ich in ihren Handlungen erkennen.das kann sie beurteilen. Diese Konsequenzen haben ich ihr gerade in einem guten Gespräch klar gemacht.sie träumt halt von einem freundschaftlichem miteinander.das kann ich mir aber leider nicht vorstellen, sicher ist es schön wenn man es hinbekommt, aber die Chancen sehe ich als zu gering.


Ich habe mich schon lange nicht mehr fürs lesen bei euch allen bedankt.ihr zeigt mir das wir nicht alleine mit unseren sorgen sind.vielen Dank und weiter so

10.06.2019 21:49 • x 2 #18


MelodieSyren
Druck ausüben ist denke ich nicht so gut.

Bei mir führt das dann eher dazu, dass ich irgendwann alles hinschmeiße und total dicht mache, weil es zu viel wird.

Dass du Antworten willst, ist nur verständlich.

Habe eine Freundin, die mal versucht hat sich das Leben zu nehmen. Ich hab dann auch zu ihr gesagt: Was ist los? Wer wars? Ich hau den um! Ich mach alle kalt!

Sie konnte mir darauf keine Antwort geben. Einfach weil es keine gab. Hab ich erst viel später verstanden.

Und wenn du deine Frau jetzt fragst ob es noch Hoffnung gibt.welche Antwort erwartest du? Sie ist depressiv. Für sie ist alles schlecht. Sie kann dir darauf keine richtigen Antworten geben. Das ist schwer für dich - das glaube ich. Du musst dich persönlich fragen ob du sie (noch) liebst.
Denn wenn es so ist, versuch bitte ihr zu helfen! Depressiv zu sein, und dann noch ganz allein ist scheußlich.

Aber tu auch du dir was gutes! Mit einem Depressiven zusammen zu sein ist nicht einfach und zerrt ganz schön aan den nerven. mach also was mit deinen kumpels, triff dich mit nicht depressiven. hab spaß auch ohne deine frau.
Sie tut auch dinge ohne dich und das ist okay so.

redet wenn es geht immer wieder miteinander. frag sie wie viel abstand sie möchte, wann sie abstand möchte. frage ob du ihr irgendwie helfen kannst oder ob sie es lieber allein machen möchte.
Versuche mit ihr gemeinsam einen Psychiater zu finden. evtl ein klinik aufenthalt. tagesklinik. psycho therapie.

Wenn dir was an ihr liegt gib sie bitte nicht auf. Das wäre für sie nur wieder ein schlag ins gesicht.

11.06.2019 21:30 • x 2 #19


N
Diese wir ist in ihrem Kopf total verschwunden.sie sagt sogar das die fehlenden Gefühle mit schuld an ihren Depressionen sind. Wenn ich mit ihr rede, sehe ich keinen depressiven Menschen.sie geht zum Sport, sie geht arbeiten, sie lacht. Natürlich kann ich nicht in ihren Kopf schauen, und ich weiß das Depressionen ein weites Feld sind nur fehlen mir einige Anzeichen.
Bitte nicht so verstehen daß ich sagen will hey die hat garnichts das bitte nicht, nur bin ich etwas unsicher was das angeht.

12.06.2019 08:07 • x 1 #20


Jedi
Hallo Norddeutsch !

Zitat von Norddeutsch:
sie sagt sogar das die fehlenden Gefühle mit schuld an ihren Depressionen sind.

ich glaube, dass sie das gar nicht wirklich beurteilen kann, was war zuerst, die Depression oder eine Form der Gefühlslosigkeit.
was die gefühle sind weg angeht, es gibt verschiedene wahrnehmungen, was die beurteilung dessen ist, was wir fühlen können.
besonders in der Depressiven phase, die auch wieder unterschieden werden kann.
du siehst daran, Depression ist nicht gleich Depression u. das Fühlen wahrnehmen, ist nicht das, was Menschen oft glauben zu fühlen.
diese beiden themen, Depression u. Gefühle wahrnehmen u. richtig einzuordnen sind so komplex, dass ich dir hier nur den geringsten hinweis dazu dalassen kann, es würde sonst hier den rahmen sprengen.

eine Diagnose u. beurteilung, ob eine Dpression vorliegt oder die stärke der Depression, gehört von einem Fachmann gestellt.
Laien diagnoseerhebungen, können zu falschen Schlüssen führen u. richten oft noch mehr an schaden an.
Zitat von Norddeutsch:
ich weiß das Depressionen ein weites Feld sind nur fehlen mir einige Anzeichen.

Richtig, es ist ein weites Feld !
fehlende Anzeichen, damit wäre ich mit einer beurteilung sehr zurückhaltend.

Zitat von MelodieSyren:
Versuche mit ihr gemeinsam einen Psychiater zu finden. evtl ein klinik aufenthalt. tagesklinik. psycho therapie.

das ist eine sehr gute empfehlung, die ich dir auch schon so geschrieben hatte, aber die ich für absolut richtig u. wichtig halte !
Zitat von MelodieSyren:
Mit einem Depressiven zusammen zu sein ist nicht einfach

sehr richtig !
Zitat von MelodieSyren:
Aber tu auch du dir was gutes!

eine sehr gute empfehlung !

LG Jedi

12.06.2019 08:56 • x 3 #21


Y
Wäre es dann nicht das Beste, du suchst das Gespräch mit dem Arzt, der die Diagnose bei deiner Partnerin gestellt hat.
Mit einer, dir gegenüber, geäusserten Diagnose hast du zumindst eins, Klarheit, was die Krankheit deiner Partnerin betrifft.

12.06.2019 11:07 • x 1 #22


N
Liebe/Lieder Jedi,

Natürlich hast du Recht das eine Diagnose nur von einem Fachmann gestellt werden kann.ich Maß mir das ja auch garnicht. Nur ganz ehrlich, es ist halt der Gedanke in meinem Kopf da stimmt doch was nicht
.diese Stimme ist aber wohl gemerkt ganz leise!

Ein gemeinsam oder wir gibt es leider zur Zeit nicht, sie lässt mich nicht teilhaben.was ich sehr schade finde.
Ich stehe weiterhin zu ihr.jetzt wo ich diese kleinen Zeilen schreibe muss ich ganz stark an sie denken und bin den Tränen nahe.ich bin manchmal echt verzweifelt. Warum?
Wir haben uns ein paar Nachrichten via WhatsApp geschrieben.wie früher als die Zeit noch schön war.ich will mein Traumfrau zurück;(.ich gebe alles dafür

12.06.2019 15:38 • x 3 #23


maya60
Hallo Norddeutsch, ich lese aus deinen Texten auch heraus: Sie macht ihren ganzen Alltag mit Lachen, amüsiert sich sogar, ignoriert dich aber völlig und schiebt dir sogar noch die Schuld für ihre Depression zu, behandelt jeden besser als dich und diese unmögliche Situation sollst du auch noch finanzieren! Du kannst diesmal gar keine Depression sehen bei ihr und fragst dich, ob du nicht veräppelt und ausgenutzt wirst!

Kann ich sehr gut verstehen und diese Fragen kannst du auch nicht auf Dauer einfach runterschlucken, dann kriegst du womöglich noch selber Depressionen.

Und wie hier schon mehrfach geschrieben wurde: Depression ist kein Freibrief!

Vor allem, wenn kein Mench weiß, wie lange das noch so weiter geht und ob es jemals wieder zurück zu euer alten Harmonie geht.

Wie hier auch schon geschrieben wurde, kann es ja auch evtl. sein, dass deine Frau sich am liebsten trennen würde, dies aber wegen ihrer Depression nicht hinbekommt.

Eine Situation, die dir zuviel abverlangt, finde ich! Es gibt Phasen in der Depression, wo die Betroffenen machen, was gerade noch geht und leider gehören da Pflichten am allerwenigsten dazu, während Hobbies und Ausgehen oft noch am ehesten klappen und z.T. auch das Arbeitengehen, weil das ein Halt ist. Rausgehen mit Sport oder Feiern ermöglicht noch gewisse Reste von Druckventil und Emotionen.

Für den Partner sieht das aber so aus: Die macht Party und schert sich Null um mich und unsere Beziehung und ich soll glauben, dass die krank ist?

Das war bei uns auch so einige Jahre und für meinen Mann sehr schwer. Allerdings sagte ich ihm, dass ich sehr krank bin und meine Emotionen taub und dass ich mit ihm aber gerne zusammenbliebe. Nur war mir eine gesunde Normalität unmöglich! Aber ich sorgte noch für unseren behinderten Sohn, was sehr wertvoll für uns alle 3 blieb.
Deine Frau aber tut überhaupt nichts mehr für dich, im Gegenteil.

Jetzt liest du hier, ihr zu sagen, dann soll sie doch ausziehen, wenn sie Abstand braucht, könnte zur Katastrophe führen, aber du fragst dich zurecht, wie unterscheidet man, ob deine Frau auf einem Egotrip ist oder wirklich sehr krank, wenn sie soviel Spaß hat und nicht mal zum Facharzt und zur Psychotherapie geht? Beides habe ich gemacht und finde ich, kannst du auch von ihr fordern.

Dazu würde ich eure Tochter und Freunde und Bekannte zu ihrem Eindruck über deine Frau befragen. Und ich würde von ihr fordern, dass sie gemeinsam mit dir zu einem Facharzt geht, denn die jetzige Situation ist krankmachend für dich!
Das ist zuviel Missachtungs-Druck für dich neben deinem Liebeskummer und deiner Zukunftsangst. Pflegende Angehörige, die ignoriert werden, sind selber depressionsgefährdet. Du kannst ja nicht mal Ruhe im Haus finden. Sie bitten auszuziehen kannst du auch nicht. Es aushalten aber auch nicht.

Dann würde ich mir an deiner Stelle sofort eine Psychotherapie für dich selber suchen, denn das ist einfach echt hart zur Zeit! Und dann würde ich mir an deiner Stelle ein Zimmer mieten, damit du einen Raum für dich selber hast, in dem du dich nicht ständig rücksichtsvoll zeigen musst gegenüber einer Person, die dich auch noch ignoriert.

Wenn ein Zimmer zu mieten, zu teuer ist, vermiete dafür eins in eurem Haus.
Du brauchst das Gefühl, handlungsfähig zu bleiben.

Liebe Grüße! maya

12.06.2019 19:59 • x 2 #24


N
Hallo Maya,

Nein totales ignorieren ist es nicht.heute haben wir wieder mit viel Spaß und Freude ein wenig geschrieben. So krass wie du es beschreibst möchte ich es noch nicht sehen.noch verkrafte ich es. Allerdings habe ich die bereits gefragt wie sie Abstand aufbauen möchte.wenn sie ihn wünscht muss sie ihn generieren.
Das finanzielle ist zum Glück das einzige um das ichur keine Sorgen machen muss.

Ich habe für mich tatsächlich bereits einen Termin bei meinem Hausarzt ausgemacht.

12.06.2019 20:18 • x 4 #25


maya60
Hallo Norddeutsch, das lese ich gerne, dass es so schlimm wie von mir zugespitzt nicht ist! Denn da sähe ich eine Handlungsnotwendigkeit für euch beide! Schön, dass ihr miteinander heute Spaß und Freude hattet, wunderbar!

Achte bitte gut auf dich! Hausarzt reicht nicht! Du brauchst eine psychotherapeutische Begleitung in dieser harten Situation, in der du alle Ängste, alles Verlorene, alle Kränkungen, alle Ungewissheiten offen aussprechen kannst und zu Entlastungen für dich finden kannst.
Du bist nicht krank und musst privat gesunde Räume für dich finden.

Und auch deine Frau kann nicht nur beim Hausarzt bleiben, wenn sie eine schwere Depression hat und wenn dadurch ihr Verhalten und ihre Emotionen so stark beeinflusst werden!

Alles Gute! maya

12.06.2019 20:29 • x 2 #26


N
Wir sind nicht verheiratet.aber das ändert nichts. Wir beide haben uns im Herzen im so gefühlt.

Noch geht es mir gut, und ich möchte mit meinem Hausarzt dafür sorgen das es auch so bleibt.ich denke das wird für den Anfang reichen.

Heute habe ich gute Nachrichten die ich gerne teilen möchte.
Nach etlichen Wochen der Anweisung, körperliche Nähe war für meine Partnerin nicht möglich, durfte ich aus wieder umarmen und liebevoll berühren.ich bin gerade so happy. Mir ist bewusst das es noch überhaupt nichts an unserer Situation verändert, mir gibt es aber Hoffnung das nicht alles so schlimm ist wie sie mir es manchmal dargestellt hat deine Berührungen stören mich war da mal zu hören.

Ich wünsche allen einen schönen Tag

13.06.2019 05:40 • x 2 #27


MelodieSyren
Ich wünsche dir und deiner Partnerin viel viel Kraft!

Ich wünsche euch von ganzem Herzen alles Gute!

Und auch wenn es schwer ist, nimm es ihr nicht übel wenn sie manchmal abweisend ist.
Wenn man depressiv ist passiert das gerne mal, das man Menschen die einem eigentlich wichtig sind von sich stöhst. Aber nicht weil man nichts mehr mit ihnen zutun haben will, das ist nur die Depression dann. Ich denke so war/ist es bei deiner Frau auch oft.

Es ist also gut zu hören, dass sie Nähe mal kurz zugelassen hat. Aber sei dir bitte bewusst, dass es auch mal wieder anders sein kann.einfach weil sie es wegen der Depression nicht erträgt, weil sie das Gefühl hat zu ersticken wenn sie nicht genug Abstand hat. Das hat dann nichts mit dir zutun - gar nichts!

Alles Gute 3

13.06.2019 20:41 • #28


N
Hallo Melodie,

Vielen Dank für deine helfenden Worte.

Das ist genau das was ich gerade brauche.ich hoffe so sehr das es sich zum guten wendet. Ich möchte echt alles dafür gegeben.

13.06.2019 20:48 • x 1 #29


A


Hallo Norddeutsch,

x 4#30


N
Ich möchte ein kleines Update geben.

Wir hatten ein Super Wochenende, wir haben gelacht und sie hat sogar über zukünftige gemeinsame Urlaube gesprochen.
Sie scheint körperliche Nähe wieder zu genießen.nur erwidern kann sie leider nichts.kein kuss, kein kurzes berühren im Vorbeigehen oder so.
Ich liege jetzt grad weinen neben ihr und schreibe diese Zeilen.

17.06.2019 21:59 • x 1 #30

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