Ist ja lieb, dass Du fragst! Immer noch sehr achterbahnig, aber könnte schlimmer sein. Ich versuch mir einfach keinen Stress zu machen und das emotionale Auf und Ab einfach da sein zu lassen, ohne es zu bewerten oder weg haben zu wollen. Ist manchmal schwer, besonders wenn man gerade was Wichtiges auf Arbeit zu tun oder einen Termin hat, aber wenn's nicht geht, dann geht's eben nicht. Inzwischen trau ich mich auch, das zu sagen, und stoße damit bei meinem Arbeitgeber vorwiegend auf Verständnis.
Die zweite Nacht war genauso schlimm wie die erste, und die dritte sogar fast schlaflos (naja, so 3 Stunden!), aber ab der 4. ging's besser. Ich hatte mir nämlich in den ersten 3 Nächsten folgende Einschlafhilfe entwickelt:
- keine Finanztabellen und/oder Diskussionen darüber mit meiner Ex
- Gute-Nacht-Tee
- Wärmflasche mit ins Bett
- Notfallprogramm aufschreiben (Was möchte ich Schönes mit der Zeit anfangen, wenn ich eh nicht schlafen kann?)
- Hanteltraining
- keine Musik (macht mich unruhig beim Einschlafen, egal was für Musik ich höre)
- Raumschiff Voyager gucken (kann ich auswändig mitsprechen und super bei einschlafen)
- einfache Dosis Johanniskraut (hatte einmal die doppelte genommen weil ich morgens vergessen hatte, wurde dann aber innerlich sehr unruhig)
Das Leben nimmt natürlich keine Rücksicht auf meine Entzugserscheinungen und geht einfach trotzdem weiter, hauptsächlich mit Dingen, die ich momentan überhaupt nicht gebrauchen kann. So habe ich erfahren, dass eine Arbeitskollegin, in die ich seit ein paar Wochen verliebt und ihr auch schon ein wenig näher gekommen bin, bereits vergeben ist, und dann erst mal 1 Stunde auf Klo geheult, weil ich die Ablehnung nicht ertragen konnte. Hat natürlich auch meinen ohnehin noch nicht verarbeiteten Trennungsschmerz wieder hervorgeholt, der sich wiederum aus meiner noch nicht bewältigten Kindheit speist.
Außerdem hat sich der erste Kaufinteressent für mein Haus gemeldet und möchte es mit mir besichtigen, ich muss also jetzt alles organisieren und mich auf das Verkaufsgespräch vorbereiten. Ganz schlechter Zeitpunkt gerade! Aber das ist mir so wichtig, dass ich es trotzdem durchziehen werde. Die Kreditbelastung endlich los zu sein, allein der Gedanke daran erleichtert mich, während ich das hier tippe. Das ist ein echter Herzenswunsch von mir, da ich dann auch wieder ein Stück Vergangenheit und ein Stück Verstrickung mit der Ex (die noch drin wohnt aber nicht wie vereinbart zahlt) abgeschlossen haben werde.
Mein Zig. ist gestiegen, aber seit heute habe ich wieder meine bewährte 1-Schachtel-pro-2-Tage-Regel in Kraft gesetzt. Sieht auch gar nicht schlecht aus, von 19 Stück habe ich jetzt 10 heute geraucht, bleiben noch 9 für morgen. Wobei, das wird schwer! Vielleicht sollte ich doch nicht so hart zu mir sein im Moment. Das kann ich auch in 1-2 Wochen noch machen!
Am Montag war ich bei einem Vortrag von meinem Idol Robert Betz, Glücklich leben in einem gesunden Körper. Da haben wir so eine Lichtmeditation gemacht, die bei mir Einiges in Bewegung gebracht hat. Dadurch war ich noch schlimmer durcheinander als eh schon. Aber es hat definitiv was gelöst, sonst hätte ich wahrscheinlich gar nicht so lange weinen können, sondern hätte mich wieder verkrampft und dagegen gekämpft.
Aber in den ersten 3-4 Wochen kann ich noch alles auf die Entzugserscheinungen schieben. Danach wird das Meiste hoffentlich von selbst verschwinden! Und intensiveren Trennungsschmerz sowie schnelleres Gedankenkarussell hatte ich in dieser Phase eh schon erwartet. Wobei der Trennungsschmerz auch ganz wunderbar das Gedankenkarussell ausbremst, hat also nicht nur Nachteile!
23.11.2011 23:30 •
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