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Depressive Episode und die Arbeit

M
Hi. Ich hoffe es geht euch gut!
Ich hätte 2 Fragen an euch: Bin seit 4 Wochen krankgeschrieben aufgrund meiner Depressiven Episode. Diese fing wahrscheinlich schon in meinem Urlaub an: Müde, keine Energie, die Ferien nicht richtig genossen.
Dann als die Arbeit los ging war nach 1 Woche Schluss. Ich weinte nur noch. Dann die üblichen Symptome: Kein Appetit, an nichts mehr Freude, Interessenlosigkeit, ängste usw.
Ich nehme seit einigen Jahren Fluoxetin 20mg, das hat immer super gewirkt nun nicht mehr.
Mein Arzt meinte ich soll auf 40mg hochdosieren. Das ist jetzt eine Woche her und ich merke
nichts.

1. Wie lange dauert es bis man eine Stimmungshaufellende Wirkung hat?

Zu Hause geht es einigermassen gut. Ich erledige jetzt wieder meine Alltagsachen und gehe einkaufen. Die Freude und Lust hällt sich in Grenzen. Aber immerhin wird es Abends besser und ich kann auch mal ein bisschen Lachen. Nur wenn ich ans Arbeiten denke, denke ich: Omg! Bald muss ich wieder jeden
Tag abrbeiten und ich hab doch gar keine Lust und Motivation. Meinen Job mochte ich immer sehr, konflikte wurden schnell beseitigt und es wird sehr gut für uns gesorgt. Auch habe ich zu meiner Freundib immer gesagt: Ich habe alles wasmich mir wünsche, eine super Beziehung, eine super schöne Wohnung und einen tollen Job.
2. Kann es sein das ich solche Gedanken an den Job habe weill die Depression noch da ist, oder ist es so das ich es nicht mehr imstande bin?
Danke euch für euren Rat!

17.09.2022 10:17 • x 2 #1


A
Hallo Molly
Bei mir war es auch so.
Ich bin immer gerne arbeiten gewesen, da mich diese Arbeit auch erfüllt.
Aber in der D. wollte ich davon nichts mehr wissen.
ich hoffe, es beruhigt dich zu lesen, daß das eine ganz normale Reaktion ist.
Dein Körper kann zur Zeit nicht. Gib dir Zeit. Wenn du denkst, du hast keine
Zeit, glaube mir: die D. lernt dich, Geduld zu bekommen.
Wenn es dir besser geht und du es wieder bewältigen kannst, kommt die Lust zu
arbeiten von ganz alleine.

Wie lange es dauert das mit der D.
Na-ja, leider dauert es eben so lange wie es dauert.

17.09.2022 10:39 • x 2 #2


A


Hallo Molly84,

Depressive Episode und die Arbeit

x 3#3


Bassmann72
Hallo,
ich würde dir - dringend! - raten, eine*n Psychotherapeut*in zu suchen. Notfalls kannst du in eine Klinik, sei es Tagesklinik oder in eine Notfall-Ambulanz.
Ist dein Arzt ein Psychiater oder ist es der Hausarzt, der dir die genannten Medis aufschreibt? Auch das gehört unbedingt in die Hände eines Facharztes, also Psychiaters. Zudem wirken Medikamente oft nur in Kombi mit einer Therapie. Denn nur dort wirst du auf die Ursachen für deinen Zustand kommen. Verlass dich also nicht ausschließlich auf die Medikamente. Ich denke, das werden hier viele bestätigen können.
Die gute Nachricht ist, du kannst das mit einer guten Therapie schaffen, es wird Zeit brauchen, aber es ist machbar. Ich selbst leide gerade darunter, dass ich aktuell nicht arbeiten kann. Auch ich mag meine Arbeit sehr.

In diesem Sinne, es wird...

17.09.2022 10:41 • x 1 #3


M
@anir Besten Dank für deine Antwort! Weisst du zu Hause ist ws ja schon viel besser als vor 4 Wochen. Ich bin noch immer nicht die alte aber das meditieren und darüber zu sprechen hilft mir sehr. Aber wieso habe ich das gefühl ich kann nie wieder arbeiten? Wenn es doch zu Hause besser läuft, wieso habe ich dann noch immer keine Lust darauf? Ich meine jeder hat mal einen anschiss zu anrbeiten das weiss ich auch vorallem wenn es stressig ist aber da bin ich auch immer gegangen. Vielleicht rede ich mir das alles auch nur ein... Keine Ahnung aber es macht mich wahnsinnig. Verstehst du was ich meine? Ich habe angst das es nie wieder spass machen wird, ich meinen job verliere und dann meine wohnung usw...

17.09.2022 10:56 • #4


M
@Bassmann72 Danke für deine Antwort. Ich kann am kommenden Freitag zum einem Psychiater. Hab mit ihm schon telefoniert und alles geschildert.

17.09.2022 10:56 • #5


A
Na na na nein.
Es kommt zu dir zurück.
Glaube es mir.
Ich weiß das nicht nur von mir, sondern auch von anderen Leidenden.
Ich habe D., da ist die Freude nicht mehr da, ich kann mich über gar nichts mehr freuen,
ich will dann nicht mehr mit meinem Sohn telefonieren, mit keinem mehr in Kontakt sein,
obwohl ich ein überaus großes Angagiertes Sozialwesen bin.
Das hehört zu meinem Krankheitsbild und ich lernte es zu akzeptieren

17.09.2022 11:03 • x 1 #6


A
Super,
Ich hoffe es passt dann zwischenmenschlich.

Alles Gute

17.09.2022 11:04 • x 1 #7


Bassmann72
Zitat von Molly84:
Besten Dank für deine Antwort! Weisst du zu Hause ist ws ja schon viel besser als vor 4 Wochen. Ich bin noch immer nicht die alte aber das meditieren und darüber zu sprechen hilft mir sehr. Aber wieso habe ich das gefühl ich kann nie wieder arbeiten? Wenn es doch zu Hause besser läuft, wieso habe ich dann noch immer keine Lust darauf? Ich meine jeder hat mal einen anschiss zu anrbeiten das weiss ich auch vorallem wenn es stressig ist aber da bin ich auch immer gegangen. Vielleicht rede ich mir das alles auch nur ein... Keine Ahnung aber es macht mich wahnsinnig. Verstehst du was ich meine? Ich habe angst das es nie wieder spass machen wird, ich meinen job verliere und dann meine wohnung usw...

Ich würde das, was @anir geschrieben hat, komplett unterschreiben. Abgesehen davon, ich will dich nicht desillusionieren, sind 4 Wochen so gut wie nix. Dass du gerade nicht arbeiten kannst, kann mit vielen Dingen zu tun haben - hoher Anspruch an sich selbst, Erwartungsdruck, Ängste..., also Dinge, die man erst verstehen lernen muss - das kann nur ein Therapeut mit dir herausarbeiten. Dafür braucht es Zeit. Dann wirst du auch wieder arbeiten wollen und können. Und so schnell wird man seine Wohnung und alles nicht verlieren, dafür gibt es zum Glück ein Sozialsystem (auch wenn dort nicht immer alles perfekt läuft).

17.09.2022 11:06 • x 1 #8


M
@anir verstehe allerdings leider nicht warum es zu Hause besser läuft und wenn ich an die arbeit denke kommen ängste wie: Kann ich je wieder anrbeiten, oder mein gott jeden tag früh auf dann mach hause essen tv schauen ins bett und dann wieder dasselbe. ist das auch teil der krankheit? das man solche sachen denkt?

17.09.2022 11:11 • #9


Bassmann72
Zitat von Molly84:
ist das auch teil der krankheit? das man solche sachen denkt?

Genau das ist es leider. In einer Therapie gehst du diesen Dingen langsam auf den Grund. Das kann mitunter sehr anstrengend werden, aber es lohnt sich.

17.09.2022 11:22 • x 1 #10


A
In der D. bin ich gar nicht mehr ich selbst, da ich mich ganz anders verhalte.
Und die D, flötet mir Sachen ein die nicht stimmen,aber da ich in der D. bin glaube ich diese Sachen.

17.09.2022 11:29 • x 1 #11


M
Ich danke euch allen! ️️️️️

17.09.2022 11:34 • #12


Bassmann72
Irgendwie ist ein Beitrag von mir nicht gepostet worden. Also, noch mal ganz kurz: @Molly84, du weißt sicher schon, dass du dir neben dem Psychiater auch einen Psychotherapeuten suchen solltest. Denn die Psychiater sind meist ausschließlich für die Medikation zuständig und nicht für Gesprächs-/ Gruppentherapien.

17.09.2022 12:08 • x 1 #13


M
@Bassmann72 er ist beides

17.09.2022 12:12 • #14


M
@anir Guten Morgen.
Ich darf morgen und am freitag wieder arbeiten gehen. Für den Anfang nur 2 Tage.
Ich bin jetzt aber sehr ängstlich und was komisch ist ich habe keine Lust und eine. Anschiss morgen zu arbeiten. Das war voher selten der Fall. Klar gibt es Tage da will man nur noch ins Wochenende, aber ist das normal das man so denkt? Weil zu Hause läufts eifentlich ganz gut. Erledige meine alttagssachen und meistens wird es am Abend mit der Stimmung auch besser....
Bin ich vielleicht doch nicht mehr glücklich in meinem Beruf oder redet mir die Depression das ein?
Danke für eure Antworten!

19.09.2022 08:51 • #15


Bassmann72
Hallo Molly,

ich klinke mich mal ein. Ich würde dir, wie gesagt, dringend zu einer Therapie raten. Bietet dein Psychiater/Psychotherapeut neben den üblichen Terminen auch eine Psychotherapie an?
Dass du so Angst hast von einem Anschiss, zeigt, wie dünnhäutig du geworden bist, sehr typisch für einen depressiven Menschen (neben anderen Dingen). An dieser Stelle mal die Frage: Was für ein Anschiss und warum überhaupt? Weil du krank ausgefallen bist? Dafür kassiert man doch in aller Regel keinen Anschiss. Möglich, dass du dich da negativ hineinsteigerst? Das wäre ein weiteres Kennzeichen einer echten Depression.
Wie fühlst du dich denn, wenn du mal etwas nicht schaffst? Mich haut das immer völlig aus den Schuhen...

19.09.2022 09:02 • x 1 #16


M
@Bassmann72 sorry für mein Hochdeutsch, ich meinte nicht Anschiss von Kollegen ich meinte. Das ich denke; oh nein morgen wieder arbeiten gehen kakt mich an... ich verstehe nicht warum ich so denke, denn ausser ein paar ausnahmen hat mir der job immer gefallen. wie schon mal erwähnt: ich sagte zu meiner besseren hälfte immer: ich habe ein tolles leben, super beziehung, super job und eine tolle
wohnung.
sorry für mein schlechtes Deutsch, ich spreche und schreibe sonst schweizerdeutsch... ‍️

19.09.2022 09:10 • #17


Bassmann72
Zitat von Molly84:
sorry für mein schlechtes Deutsch, ich spreche und schreibe sonst schweizerdeutsch...

Schweizerdeutsch? Wie interessant... Ich bin vom Studienberuf her Sprachwissenschaftler, solche Infos finde ich immer sehr spannend.

Sei mir nicht böse, und bitte versteh das jetzt nicht falsch, aber alles super und toll... das macht mich immer ein bisschen misstrauisch dahingehend, dass man andere Probleme - möglicherweise? - nicht sieht, vielleicht unbewusst verdrängt... Wie gesagt, ich formuliere das mit großer Vorsicht und ich will dir das auch nicht unbedingt unterstellen, aber ich habe das schon sehr oft in meinen Gruppentherapien erlebt, wenn Leute so von ihrem Leben daheim gesprochen haben.

Jedenfalls, wenn dich die Situation dauerhaft bedrückt und du dich so oft so schlecht fühlst, dann spricht einiges dafür, dass du Hilfe brauchst. Es geht darum, wie du dich fühlst - und zwar wenn du ganz ehrlich in dich hineinschaust, ohne es müsste... und eigentlich.... Auch wenn dein Leben objektiv betrachtet gut ist (oder sein müsste), schau, was in dir los ist. Dabei hilft dir der Therapeut dann auch...

19.09.2022 09:34 • x 1 #18


M
Ja das stimmt. Es gab natürlich auch Sachen die mich belastet hatten zb. den Tot meiner Grossmutter, da konnte ich nicht richtig trauern. Es gab auch eine Zeit auf der Arbeit die recht stressig war.
Meine einzige Angst ist es nicht zu wissen wieso ich angst und keine Lust auf meinen Job habe... Wie schon erwähnt geht es zu Hause wirklich besser, aber wenn ich ans arbeiten denke, geht es mir schlechter. weisst du was ich meine? Ich verstehe nicht ist das die depression die solche Gedanken machen oder ist er der Beruf der mir aufeinmal nicht mehr gefällt?
Am Freitag darf ich zum psychiater/psychologe.

19.09.2022 11:26 • #19


A


Hallo Molly84,

x 4#20


Bassmann72
Ja, ich verstehe. Also, wirklich beantworten kann dir diese Frage sicherlich nur ein Therapeut - zu dem du ja demnächst gehst. Die anderen Kolleg*innen hier haben dir ja auch schon Einiges dazu geschrieben, vor allem auch eigene Erfahrungen.
Und sollte der Job nicht mehr der richtige sein, warum auch immer, dann kannst du dir ganz in Ruhe, nicht überstürzt, etwas Anderes suchen, wenn es dir wieder besser geht, d. h., wenn keine Würge-Reize mehr bei dem Gedanken Arbeit auftreten.

Ein Todesfall in der Familie braucht zudem Zeit, da weiß ich ziemlich genau, wovon ich spreche. Ich weiß ja nun nicht, wie lange das bei dir her ist... Und nicht richtig trauern zu können, das holt einen immer ein.

19.09.2022 11:47 • x 2 #20

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