Depressive Frau lässt sich nicht helfen - Ehe gescheitert

G
Meine Mutter ist genauso und meine Therapeutin nennt das selektive Wahrnehmung. Das kommt daher, dass die Person so voll ist mit Angst und Zweifeln, dass sie nur das hört, was ihr Unterbewußtsein meint zu hören. Klingt kompliziert, ist es aber eigentlich nicht. Einfaches Bsp: Deine Frau kauft sich eine grüne Jacke aus Wolle und fragt dich, wie du sie findest. Du sagst: schön an dir. Mir würde grün gar nicht stehen. Bei ihr kommt dann folgendes an: Er findet die Jacke doof, weil er grün nicht mag. Er findet mich doof und verbietet mir die Jacke.
Verstehst du? Sie nimmt nur das scheinbar in ihren Augen böse war. Die Realität sieht sie nicht. Es ist ein Selbstschutz, der aus der Depression und Angst begründet ist. Das ist gar nicht gegen dich gerichtet. Der ist einfach da. Und da hilft nur eine Therapie bzw. ein Therapeut, der ihr die Realität zeigt.

Aber sei dir meines Mitleides gewiss, ich weiß wie schwer das ist. Ein vernünftiger Mail-Kontakt mit meiner Mutter ist kaum möglich, weil sie nie auf meine Briefe vernünftig reagiert.

11.01.2012 11:18 • #16


S
Hallo ,
das wußte ich noch nicht!
Vielen Dank für diesen Hinweis - da sieht man seine Welt gleich mit anderen Augen.

LG SmartM

11.01.2012 12:49 • #17


A


Hallo SmartM,

Depressive Frau lässt sich nicht helfen - Ehe gescheitert

x 3#3


S
Hallo,

ich habe meiner Frau in der Community anonym einige Beiträge geschrieben, die nichts anderes beinhalten, als das, was ich schon immer versucht habe, ihr mitzuteilen.

Überrascht hat mich Ihre Antwort:
Bewundere dich, dass du so diplomatisch sein kannst. Ich glaube mit dir könnte ich Tage und Nächte ;-) diskutieren.

Sie ist zwar von den schon genannten Vorwürfen nicht abgerückt, im Gegenteil, sie macht mich als ihren Ehemann wirklich für alles verantwortlich.
Einen Satz habe ich erstmal nicht verstanden...

Warum wir noch zusammen sind? Vielleicht nur deswegen, weil ich vor Jahren keinen hatte und auch jetzt noch keinen habe der mich bei der Trennung unterstützen würde

...und habe mich dann daran erinnert, was Anima geschrieben hat:

Im Grunde weiß sie immer, dass Du im Notfall da bist...

Ich weiß wirklich nicht, auf was ich noch hoffen soll?!
Vielleicht sollte ich sie anonym bei der Trennung unterstützen?

Schöne Grüße und schönes Wochenende

SmartM

13.01.2012 13:44 • #18


M
Zitat von SmartM:
Warum wir noch zusammen sind? Vielleicht nur deswegen, weil ich vor Jahren keinen hatte und auch jetzt noch keinen habe der mich bei der Trennung unterstützen würde
Es liest sich, als wärest du ihr Lückenbüßer - bis sich was besseres ergeben hat. Das ist ja wie Knüppel auf'n Kopp.

Weißt du was???? Wenn ich an deiner Stelle wäre - ich würde jetzt gehen.

13.01.2012 15:50 • #19


Anima
Wieso möchtest Du sie bei der Trennung unterstützen? Auch ein depressiver Mensch ist durchaus in der Lage, für sich selbst zu sorgen,wenn es sein muss. Depression ist keine Legitimation dazu, einen Partner so schlecht zu behandeln - und Dich, Dir, Dir wird es noch schlechter dafür gehen. Sie hat doch Therapeuten etc. - und Du? Wer ist für Dich da?

13.01.2012 18:04 • #20


achtsamkeit
Hallo SmartM,
bei allem Verständnis für deine schwierige Situation, finde ich es persönlich fragwürdig, die Beiträge deiner Frau ohne ihr Wissen zu lesen und anonym zu kommentieren. Du solltest offen ihr gegenüber sein, auch wenn du glaubst, dass dies nicht fruchtet. Es wäre aber eine klare Sache.
Was erwartest du denn auf Dauer von deiner, ich nenne es jetzt mal überspitzt Spionage?
An der Situation wird sich dadurch nichts verändern.
LG Pelle

15.01.2012 12:54 • #21


S
Hallo und vielen Dank für eure Beiträge!
Zunächst muss ich mich entschuldigen, dass ich erst heute darauf reagiere, aber wir waren letzte Woche ein paar Tage zum Skifahren. Es waren wirklich schöne Tage, an denen wir uns beide (glaube ich wenigstens) sehr wohl gefühlt haben. Eigentlich wie immer im Urlaub, ist meine Frau auch völlig relaxed und es gibt keine Streitigkeiten zwischen uns. Das endet aber i.d.R. mit der Heimreise. Zuhause wird dann die Flasche geholt und das alte Spiel beginnt von vorne.

Vielen Dank auch an Pelle für ihre konstruktive Kritik. Du nennst es richtigerweise Spionage, was ich da betreibe. Spionage dient ja der Information über Dinge, die geheim gehalten werden. Offen gestanden finde ich es nicht fragwürdig in einem öffentlichen Forum (Anmeldung nur für Beitragsschreiber nötig) Beiträge von ihr zu lesen, die der gesamte Internetgemeinde zugänglich sind.
Anders verhält es sich da mit meinen anonymen Beiträgen. Dazu muss ich aber etwas ausholen.
Seit ca. 6 Jahren komme ich diskusionsmäßig nicht mehr an meine Frau heran ohne dass sich die üblichen Vorhaltungen immer und immer wieder über mich ergießen. Deshalb habe ich ihr vorgeschlagen, unter 6 Augen über unsere Probleme zu sprechen, ohne Erfolg. Vor ziemlich genau 2 Jahren habe ich ihr einen fast drei Seiten langen Brief geschrieben, in dem u. a. auch stand, dass ich einer Trennung nicht im Wege stehen würde. Ihre Reaktionen beschränkten sich auf diesen einen Satz.
Vermutlich auf Anregung ihrer Hausärztin kam es dann zu einem solchen sechs-Augen-Gespräch in ihrer Praxis. Da ich dort natürlich meine Sichtweise eingebracht habe, wurde ich anschließend von meiner Frau beschimpft, ich hätte sie als Lügnerin gegenüber ihrer Ärztin hingestellt. „Was soll sie jetzt von mir denken?“ sagte sie u. a. hinterher.
In der angesprochenen Community schreibe ich nichts anderes, als ich ihr auch sagen würde. Nur bekomme ich hier ein positives Feedback, aber keine Vorhaltungen gemacht. Interessanterweise nimmt sie sogar die meisten von mir gemachten Vorschläge an.
Ich sehe hier für mich eine Chance, heraus zu finden, ob ihre Angriffe mir persönlich gelten, oder ob sie „nur“ einen Sündenbock, für ihr nicht immer wunschgemäß verlaufendem Leben, in ihrem Mann sucht bzw. gefunden hat. Ich möchte erfahren, ob ihr Verhalten der Krankheit Depression zuzuschreiben ist, oder ob sie wirklich ein Problem mit mir hat, dass sich nur mit Trennung lösen lässt.
Ein ganz großes Problem stellt für mich ihrer fast schon arrogante Art dar, die Medikamentenverordnungen Ihrer Ärzte nach eigenem Gutdünken zu bestimmen. So hat sie die verordnete Menge kurzerhand um 2/3 gekürzt. Neueinstellungen bricht sie nach wenigen Tagen ab, mit der Begründung, dass sie ihr nicht bekommen. Warum die Ärzte das mitmachen? Ich weiß es nicht.
In dem angesprochenen Forum erkennt sie in mir einen Freund, der es gut mit ihr meint – und das sehe ich als Chance.

Schöne Grüße
SmartM

21.01.2012 15:36 • #22


Steffi
Hallo SmartM

Zitat:
In dem angesprochenen Forum erkennt sie in mir einen Freund, der es gut mit ihr meint – und das sehe ich als Chance.

Einerseits kann ich Dein Verhalten und das dahinter stehende Engagement um Deine Frau verstehen. Was aber, wenn sie erfährt, dass Du der freundliche Helfer in dieser Community bist ?
Martina hat unlängst dies hier geschrieben:
Zitat:
Weißt du was???? Wenn ich an deiner Stelle wäre - ich würde jetzt gehen.

Das wäre auch meine Empfehlung. Ganz ehrlich. Was willst Du noch mehr tun, als Du bisher schon getan hast ? Eine Depression ist immer auch Teil einer anerzogenen Hilflosigkeit. Und so lange Du diese Hilflosigkeit Deiner Frau unterstützt, so lange wird sich für sie (und auch für Dich) nichts ändern.

21.01.2012 16:48 • #23


Eloise
Hallo SmartM,

ich lese hier schon einige Zeit mit, wusste aber nicht so recht was ich schreiben soll.

Im Grunde ist es ja deine Sache, wie du mit deiner Frau und eurer Beziehung umgehst.

Es fällt mir jedoch schwer, nichts dazu zu sagen, wenn ich lese, wie du unter der Erkrankung deiner Frau leidest.

Ich kann auch verstehen, dass du nun über die Community, in der du sie entdeckt hast, ihre Nähe suchst- irgendwas hält dich ja schließlich bei ihr - aber ich empfinde das als extremen Vertrauensmissbrauch was du tust. Sollte sie das jemals erfahren wird sie dir doch erst recht Vorwürfe machen.

Schon beim Lesen finde ich euer Verhältnis total zermürbend.

Auch ich war mal in der Situation Angehörige zu sein. Ich bin irgendwann gegangen. Erst da ist ihm aufgefallen, dass er mich liebt und was er an mir hatte. Er hat sich auch irgendwann später bei mir für sein Verhalten entschuldigt.

Für mich gab es damals kein zurück, aber das kann ja bei euch anders sein. Eine Trennung bringt euch vielleicht aber Klarheit darüber, was ihr beide wirklich wollt.

LG

Eloise

21.01.2012 22:08 • #24


Anima
Ich kann Steffi und Eloise nur zustimmen. Es ist zermürbend und mit den Beiträgen in der Community verschiebst Du das Problem nur noch. Geholfen ist keinem von Euch beiden. Ihr könnt beide nicht los lassen, kommt aber auch nicht wirklich miteinander klar.

22.01.2012 11:11 • #25


S
Hallo und vielen Dank für eure Beiträge.
Offenbar habe ich das mit meinen anonymen Beiträgen falsch gesehen. Ich merke ja auch für mich, dass es mir damit nicht besser geht. Also werde ich mich da wieder ausklinken.
Das Seminar für Angehörige depressiv Kranker der Uniklinik werde ich noch zu Ende führen, abwarten, was ihre beantragte Reha bringt und dann muss eine Entscheidung her.

Schöne Grüße
Smartm

22.01.2012 19:08 • #26


Anima
Es ist gut, wenn Du für Dich sorgst, Du bist in einer sehr schweren Situation

22.01.2012 19:16 • #27


S
Hallo,

da sich letztes Wochenende Dramatisches abgespielt hat und ich jetzt auch Angst vor meiner eigenen Courage habe, muss ich mich mal wieder hier auslassen und euch um eure Meinung bitten.

Seit meines letzten Beitrages hat sich in Sachen REHA oder Klinik so wenig getan, wie bei der Medikation und ärztlicher Behandlung. Ihre Psychologin hat wohl aufgegeben, ihr noch Vorschläge für neue Medikamente zu machen und so nimmt sie ihre Pillen nach eigenem Gutdünken.

Unser Urlaub im Juni verlief noch sehr harmonisch und es fiel mir leicht, ihre Wünsche zu erfüllen und Stress von ihr fern zu halten.

Aus dem Urlaub zurück, begannen wieder Probleme. Einmal stecken wir in den Vorbereitungen für die Hochzeit unseres Sohnes am 25.08. und haben so schon ein wenig Stress. Obwohl ich versucht habe, viele Dinge ihr abzunehmen, stieg ihre Anspannung.
Der wahre Auslöser dieses Mal aber: mein Bruder und ich wollten unserem Vater zum 84. Geburtstag ein Treffen mit seinem letzten verbliebenen Bruder in Polen ermöglichen.
Als erstes hat sie mir verboten, unser Auto zu nutzen. Eigentlich war das nie eine Option, aber mich hat das prophylaktische Verbot geärgert. Ebenso hatte ich den Verdacht, dass sie meine Sachen erneut durchstöbert und habe Fallen gestellt, um eine Bestätigung zu bekommen. Bingo! Wenige Tage vor Abreise hat sie unsere Vorräte polnischen Geldes an sich genommen, weil sie der Meinung war, ich würde das alles nur ausgeben und sie hätte nichts davon.

Gestern - am Samstag sind wir von der 2-Tages-Reise zurück gekehrt - habe ich sie zur Rede gestellt, was natürlich zu einem heftigen Streit führte. Die üblichen, wohl bekannten Behauptungen und Anschuldigungen habe ich zur Kenntnis genommen und sie gefragt, warum sie noch mit mir in den Urlaub fährt, wo ich doch so ein Scheusal bin? Keine eindeutige Antwort. Der Streit gipfelte schließlich in meinem Angebot, dass wir uns nach der Hochzeitsfeier trennen werden.

Sie hat zwar anschließend mit Vorwürfen so richtig losgelegt, aber ich habe den Eindruck, dass sie meine Aussage entweder nicht ernst genommen hat oder sich der Tragweite noch nicht bewusst ist.

Heute wundere ich mich aber selbst über meine Ansage der Trennung und bin mir eigentlich nicht sicher, ob ich richtig handel.

Nach vielem Nachdenken muss ich meiner Frau in einem Punkt recht geben. Ich habe an vielem Schuld, dass die Dinge heute so sind, weil ich eigentlich oft so gehandelt habe, um ihren Interessen und ihrer Meinung nicht zu widersprechen. Ich habe mich nicht dagegen gewehrt und somit an der Entwicklung zumindest mitschuldig gemacht.

Ich sehe keine echte, friedliche und für beide Seiten befriedigende Lösung, da sie mein neues Angebot, unsere Meinungsverschiedenheiten mit einem/einer Moderator/in beizulegen, wieder einmal kategorisch ablehnt.

Mit unseren Kindern will ich iMo nicht darüber sprechen, ich will die Hochzeitsfeier weder gefährden noch belasten.

Liebe Grüße und danke fürs Lesen!

SmartM

23.07.2012 09:14 • #28


S
Hallo SmartM!
Mich würde einfach mal interessieren, was dich dazu veranlasst, an deiner Ehe festzuhalten?
Was empfindest du für deine Frau?
Gibt es, außer dem gemeinsamen Urlaub, auch sonst mal gute Phasen?

Deine Frau scheint nichts für sich, für euch, für eine gute gemeinsame Partnerschaft zu unternehmen.
Sie hat ja dich und du machst schon.

Ratschläge kann ich dir nicht geben, denn ich lese nur das, was du hier schreibst.
Allerdings, so wie ich dein Geschriebenes für mich wahrnehme, könnte ich keine Beziehung führen.
Ich persönlich würde daran kaputt gehen.

Viele Grüße,
Sanni

23.07.2012 12:13 • #29


A


Hallo SmartM,

x 4#15


S
Hallo Sanni

Zitat von Sanni:
Mich würde einfach mal interessieren, was dich dazu veranlasst, an deiner Ehe festzuhalten?
Was empfindest du für deine Frau?


zunächst DANKE fürs Lesen und Antworten.

An meiner Ehe hält mich: 1. 35 Jahre, 2. zwei gemeinsame Kinder und nicht zuletzt ein gemeinsames Haus.
Für meine Frau habe ich bis vor wenigen Tagen Liebe empfunden - glaube ich wenigstens. iMo überwiegt Wut.

Gute Phasen gibt es hin und wieder, wenn der Alltag nix mit ihr am Hut hat.
Ich finde halt ganz schlimm, dass sie offensichtlich Therapeuten und Ärzte manipulieren, zumindest aber von ihrer Geschichtsvariante überzeugen kann.

Ich glaube jetzt an einem Punkt angekommen zu sein, wo ich sage: Ich will nicht mehr! Können würde ich schon noch, aber es tut weh, wenn andere Paare Hand in Hand spazieren gehen. Das alles hatte ich auch - bis vor einigen Jahren.

Nochmals Danke und LG

SmartM

23.07.2012 14:07 • #30

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