Mandmin
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ich wende mich an euch und bitte um Unterstützung in der bisher dunkelsten Phase meines Lebens. Meine Frau möchte sich von mir trennen und ich habe auch noch meinen Arbeitsplatz verloren.
Also ich bin seit 2006 mit meiner Partnerin verheiratet. Wir haben ein Kind (7 Jahre) und sind über die Jahre durch viele Höhen und Tiefen gegangen. Wir sind Anfang 40.
Meine Frau leidet an einer Depression (Sie ist in Behandlung). Ich habe/ hatte auf meiner Arbeitsstelle sehr viel Stress und Ärger. Diesen brachte ich oft mit nach Hause und es gab hin und wieder Spannungen. Ich konnte es nicht immer recht machen und habe oft versagt und damit die Beziehung belastet.
Ich möchte euch um Rat Fragen, da ich nicht mehr weiss wie ich mit meiner Frau umgehen soll bzw. ob ich noch etwas retten kann. Ich liebe sie und möchte Sie auch nicht verlieren. Auch unser gemeinsames Kind soll nicht ohne beide Eltern aufwachsen.
Ich fange mal an
Die Depression meiner Frau ist erst seit 2018 bekannt. Ich habe immer gehofft, dass es eine Phase im Leben ist und es sich wieder bessert Leider musste ich nun erfahren, dass es immer schlimmer wird. Ich habe es auch bis jetzt nicht wirklich warhaben wollen und habe so manches Signal falsch verstanden.
Meine Frau ist sehr genau, alles muss aufgeräumt und sauber sein. Ich konnte aufgrund meiner Belastung auf der Arbeit nicht immer mithalten, d.h. ich habe Sie nicht immer unterstützt beim Putzen und hatte auch Probleme mich 100%ig um unser Kind kümmern. Es hat mich alles genervt. Ich habe nur an die Arbeit gedacht. Nun bin ich seit Monaten zu Hause und das ist eine Belastung für die Beziehung.
Wir hatten wie gesagt Höhen und Tiefen. Es gab auch Streit, aber nach klärenden Gesprächen haben wir es immer geschafft obwohl es mit der Zeit immer schwieriger geworden ist.
Ich muss dazu sagen, dass meine Frau bei einem Streit kein Halten kennt, Sie geht immer noch einen Schritt weiter anstatt einen zurück. Oft sagte Sie dann verletzende Dinge.
Nach und nach veränderte Sie sich. Sie machte keinen Schritt mehr auf mich zu und es wurde immer schwerer den Streit zu schlichten. Es ging meistens um banale Dinge, welche aber für sie einen sehr wichtigen Stellenwert hat (dazu später mehr). Ich habe sie dann in Ruhe gelassen. Anfangs mehrere Stunden, dann auch mal 1 oder 2 Tage an denen wir kaum geredet haben. Das hat letztlich auch nicht mehr funktioniert.
Nun sind wir seit 2 Wochen getrennt. Sie hat mir gesagt, sie möchte das mal auf Probe Ich habe dann aber immer wieder den Fehler gemacht, vorzufühlen, ob wir nochmals einen Neustart wagen könnten. Sie ist dann, wie beschrieben, noch einen Schritt weiter gegangen und hat gesagt, es sei dann jetzt endgültig.
Zu dieser Zeit war sie offensichtlich nicht mehr in Behandlung und auch die Tabletten waren aufgebraucht. Ich gehe davon aus, dass sie dadurch in ein tiefes Loch gefallen ist und deshalb alles so schwarz gesehen hat.
Im Moment gebe ich mir sehr viel Mühe, unternehme viel mit unserem Kind und ich unterstütze sie. Sie sieht , dass ich mich geändert habe, vermutet aber, dass ich das nicht für immer machen kann, da ich ja mehrere Jahre anders war. Ich mache halt immer wieder den Fehler zu fragen. Sie ist komplett abgeklärt und in ruhig, mir kommen dann immer die Tränen.
Ich will euch einmal sagen, wie sich ihre Krankheit auswirkt:
Wir wohnten anfangs bei ihrer Tante, dort hatte Sie sich nicht mehr aus dem Haus getraut, wenn ich nicht da war. Sie wusste noch nicht dass sie eine Depression hat. Einige Jahre später wohnten wir in Miete. Ich hatte damals Probleme auf der Arbeit. Ein oder zwei Wochen nach meinen Problemen wollte sie sich trennen. Wir haben es geschafft gemeinsam da raus zu kommen. Wiederum einige Jahre Später hatten wir eine Eigentumswohnung und unser Kind kam zur Welt. Nach einiger Zeit hatte sie wieder große Probleme mit den Eigentümern über uns, Sie hatte Angst das Haus zu verlassen wenn ich nicht da war. Es gab in diesen Zeiten auch Trennungsgedanken von ihr. Wir haben es aber wieder geschafft.
Wir haben uns entschlossen ein Haus zu bauen. Aktuell sind wir in den letzten Arbeiten aussen. Sie hat mir gesagt, dass sie nun endlich angekommen ist und ohne Angst leben kann. Doch nun plötzlich liegt alles wieder in Trümmern und schlimmer als zuvor. 2 Wochen nachdem ich meinen Job verloren habe ging es dann los mit der Trennung.
Ich gehe davon aus, dass sie es nicht verarbeiten kann, wenn es ihr gut geht. Sie muss sich selbst verletzen wenn sie mir sagt dass sie sich trennen will.
Man könnte fast sagen, dass sie sich mit Worten so sehr verletzen muss um den Rückweg komplett zu verbauen.
Ich bin jetzt an allem schuld, Kleinigkeiten haben plötzlich einen hohen Stellenwert (zum Beispiel haben wir einmal in Urlaub Streit bekommen, als ich unserem Kind am Frühstückstisch nicht erlaubt hatte Schokolade zu essen vor dem Frühstück. Auch dieser Streit eskalierte und sie wollte sich trennen (damals war es nur einige Monate hin bis sie ärztliche Hilfe bekam). Es geht nur um solche Dinge.
Auch hat sie in der Zeit keinen Kontakt mit ihrer Mutter und Schwester gewollt. Sie wollte nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Ich habe auch einige Versprechen nicht eingehalten (so habe ich unser altes Auto nicht verkauft wie ich es ihr versprochen hatte. ich konnte mich nicht davon trennen und habe es weggestellt).
Ich war in ihren Therapiegesprächen immer mal wieder diffus ein Thema. Im Grunde genommen waren es immer andere Personen, welche bei ihr Probleme verursachten.
Ihre Tante, Mutter, Schwester, die Eigentümer über uns damals. Doch plötzlich bin ich zum Problem geworden.
Wie kann ich weitermachen? Ich möchte sie nicht verlieren. Zudem wäre es eine seelische Belastung für unser Kinde wenn es nur mit einem Elternteil aufwächst. Wir würden unser Haus verlieren, das was sie sich immer schon gewünscht hatte Ich kann es nicht mehr verstehen, all das aufzugeben.
Sie sagte, dass Sie nun keine Druck mehr auf der Brust hat. Vorher hat Sie Angst gehabt, dass ich austicke (das ist nicht meine Art! Warum sie das sagt kann ich nicht verstehen) wenn Sie mal einen Besuch mit nach Hause bringt. In der Vergangenheit habe ich mich ihrer Meinung blamiert, denn ich hatte dann den grill geputzt oder den Kamin gereinigt. Das wäre dann dem Besuch aufgefallen und der hätte komisch reagiert. Das kann ich leider nicht sagen.
Ich vermute, dass es vorher immer Andere waren, die ihr Angst gemacht haben und nun bin ich es durch solche Themen.
Was könnt ihr mir raten? Ich bin durch diese Situation sehr belastet und habe im Moment auch selbst große Probleme. Das wirft mich also völlig aus der Bahn.
Allerdings ist es für mich nicht klar, wie ich wieter machen kann wenn sie einfach eine solch unüberwindbare Mauer aufgebaut hat. Ich bin mir noch nicht mal sicher was sie denkt und fühlt. Wie kann ich die Mauer einreißen wenn ich noch nicht mal weiss ob sie mich noch liebt. Sie hat einmal gesagt, dass da noch etwas übrig ist aber es in der aktuellen Situation schwierig ist.
Ich mache mir einfach sehr große Sorgen, dass sie sich da in etwas verrent hat, eine Art Einbahnstrasse, aus der sie offensichtlich allein enicht rauskommt bzw. es ihr so besser geht? Das kann ich nicht verstehen, denn ich leide sehr. Ich habe mittlerweile keine Kraft mehr. Ich bin so dünnhäutig geworden, dass ich in bestimmen Situationen direkt Tränen in die Augen bekomme. Ich muss stark bleiben, das ist wichtig denke ich für sie. Ich muss mich auch aufraffen um wieder einen Job zu bekommen. Das ist denke ich auch ein wichtiges Signal. Natürlich habe ich bereits Bewerbungen laufen, allerdings sind auch schon Absagen gekommen. Die Situation ist aktuell schwierig. Ich habe sehr viel Rückhalt von Freunden und der Familie. Nach vorne soll ich schauen. Das gelingt mir eigentlich nicht. Ich sehe nur zurück.
Letztes Wochenende ist dann etwas passiert. etwas was mir sehr weh getan hat. Ich lass das einfach mal so stehen.
Danach gab es heute Morgen ein längeres Gespräch. Es war von meiner Seite aus ehrlich und emotional. Ich habe ihr versucht zu erklären dass wir diese Situation als stabile Basis für einen Neuanfang nehmen könnten da wir im Grunde genommen wissen was wir wollen und was nicht. Sie war etwas zugänglicher also sonst. Das liess mich hoffen.
Heute Abend allerdings hat sie dann wieder mit dem Thema angefangen, dass für sie alles so zerstört ist dass es keinen Sinn mehr hat. Ich habe einfach das Gefühl, dass die Krankheit von ihr keine logischen rationalen Schlüsse zulässt. Könnt ihr mir etwas Klarheit verschaffen? Ich habe das Gefühl dass sie komplett zumacht und auf ihrer Meinung beharrt. ( also dass alles so weiterläuft wie bisher. es fehlten Umarmungen, Zärtlichkeiten, und der liebevolle Umgang, wir haben die Achtsamkeit uns gegenüber aus dem Auge verloren).
Im Grund genommen sehe ich das im Moment so: ich verzeihe was passiert ist. Ich weiß eigentlich ganz genau was nicht so toll gelaufen ist und kann es besser machen. Besser gesagt sollten wir das. Sie ist aber immer noch der Meinung dass das nix bringt. Es wäre alles so kaputt. Das sehe ich einfach nicht so. Liegt es daran dass ich anders denke? Hat es mit ihrer Depression zu tun? Ich weiß dass wir es schaffen. Sie sieht es nicht.
Da sie es nicht sieht ist unsere Existenz gefährdet (Haus muss versteigert werden da es keiner von uns halten kann, wir gehen mit Schulden aus der Nummer und keiner wird dann gewinnen außer die Anwälte und Bank, wir lösen ein schweres Trauma an unserem Kind aus, was mich schwer belastet).
Die Trennung bedeutet für sie dass sie nicht am Ende des Tunnels sieht. Wenn sie alleine ist. Aber der Weg dorthin ist u endlich schwierig und belastend. Das macht für mich keinen Sinn. Warum ist sie so verbohrt? Was soll ich machen? Diskussionen und Erklärungen führen offensichtlich nicht weiter. Ich könnte mir auch vorstellen dass es entweder etwas mit den Wechseljahren oder ggf. mit einer midlife Krise zu tun haben kann. Eventuell ist der Hormon Spiegel durcheinander. Ich setzte viel Hoffnung auf ein gemeinsames Gespräch mit den Therapeuten.
Macht es Sinn weiter zu erklären dass es besser wird oder sollte ich mir das schenken. es tut mir weh. Aufgrund der Tatsache dass wir auch immer noch zusammen wohnen kann es auch nicht besser werden. Es ist eine verdammt schwierige Situation die mich an den Rand der Belastbarkeit und darüber hinaus bringt.
Ich erwähnte bereits, dass sie immer noch einen Schritt weiter geht obwohl der Bogen bereits mehr als gespannt ist. Gestern war wieder so ein Moment, sie hat dann unserem Kind mehr oder weniger gesagt dass wir uns scheiden lassen. Die Verzweiflung in den Kinderaugen hat mich innerlich zerrissen. Wie kann man das einem Kind antun?
Es ist nicht verständlich warum sie alles kaputt macht. Jeden Tag ein Stück mehr. Seit über einem Monat wird es immer schlimmer. Ich bin am Ende.
Ich weiß nicht was ich noch machen soll. Langsam gebe ich auf.
Vielleicht spielt Angst eine wichtige Rolle, kombiniert mit mangelnder Selbstliebe und keinem Selbstbewusstsein. Das hatte ich bei ihr zufällig aufgefangen .
Mittlerweile gefährdet sie durch diese Aktionen unsere gemeinsame Zukunft und das seelische Wohl unseres Kindes.
Mir geht es richtig schlecht. Ich habe keine Kraft mehr. Jeder Versuch zu reden bringt nichts mehr.
Im Gegenteil, der Therapeut sagte ich muss jetzt aufhören permanent ein Gespräch zu suchen.
Es würde sonst noch schlimmer werden. Sie mauert extrem. Wie gesagt der einzige Strohhalm an den ich mich jetzt noch klammere:
Kein Selbstwertgefühl, keine Eigenliebe, einsickern Panzer um sich führt zu dem dass sie keine Liebe geben kann.
Auch ein Gespräch mit wirklich guten Freunden blieb unklar.
Sie kann nicht sagen was sie will.
Was mich aber so belastet ist aber dass sie mir gegenüber sehr hart ist. Ein gemeinsames Abendessen fand nicht statt. Ich hatte extra gekocht. im Trennungsjahr muss Tisch und Bett getrennt sein. Das war die Antwort
Das tat mir sehr weh.
Ich setzte alles auf unser Gespräch am kommenden Montag
Eventuell könnt ihr mir helfen mit der Situation zurecht zu kommen und erläutern wie sie sich fühlt und was ich noch tun kann.
Vielen Dank