FC2012
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ich bin neu hier. Mein Mann sagt von sich selbst, dass er wieder eine depressive Phase hat. Da ich schon 2012 seine Depressionen mitbekommen habe, weiß ich, dass er da Recht hat. Mein Mann war Anfang des Jahres 2013 dann für 3 Monate in einer Tagesklinik und hat eine Therapie gemacht. Im Anschluss hatte er dann eine Therapeutin, zu der er anfangs 1 x in der Woche, danach alle 14 Tage gegangen ist. Nach etwa einem Jahr hat er diese Besuche dann abgebrochen, da er meinte keine Zeit mehr dafür zu haben. In der Zeit ist er von einem (sehr gesicherten, aber nicht ausgefüllten) Arbeitsverhältnis in die Selbstständigkeit gewechselt. Ich habe das zwar damals kritisch gesehen, da ich weiß, was es heißt selbstständig zu sein. Aber er war so unglücklich in seinem Arbeitsverhältnis, dass ich das damals als Neuanfang und Chance gesehen habe. Es sind dann einige Dinge passiert, die sehr unschön waren, die haben meinen Mann (verständlicherweise) ziemlich runter gezogen. Dann kam aber eine sehr gute Chance, die er auch ergriffen hat.
Dennoch habe ich gespürt, dass er teilweise doch sehr negative Einschläge gezeigt hat. Seit etwa einem Jahr spüren wir dieses aber auch in der Familie. Hier zu Hause macht niemand etwas richtig - die Kinder sind generell lästig, machen alles falsch, funktionieren nicht und wären am Besten schon aus dem Haus (7 und 13 Jahre). Mein Mann kommt um 20 Uhr von der Arbeit nach Hause (der 7-jährige ist dann schon im Bett und die 13-jährige versteckt sich mittlerweile in ihrem Zimmer), am Wochenende liegt mein Mann bis nachmittags im Bett und danach ist er in seinem Zimmer, schaut TV und trinkt. Wenn er mit uns spricht ist das generell in einem sehr unfreundlichen und mehr als sarkastischen Ton. Ich kann das (im Moment) noch irgendwie aushalten, aber die Kinder brechen bei mir oft in Tränen aus und fragen, was sie falsch gemacht haben. Ich komme mit dem Spagat Verständnis für meinen Mann und wie erkläre ich die Situation den Kindern immer mehr in Bedrängnis, da ich nicht weiß, wie ich was erklären soll und wo ich ansetzen soll, dass alle verstehen was los ist.
Eine weitere Therapie lehnt mein Mann ab, auch Medikamente, die er damals genommen hat, möchte er nicht nehmen. Wenn er mit mir spricht, sagt er zwar, dass er depressiv ist, aber er lässt immer durchscheinen, dass in erster Linie die Selbstständigkeit Schuld hat und danach die Kinder, die nicht funktionieren. Mit mir spricht er eigentlich auch nur sehr sarkastisch, unfreundlich oder gar nicht. Nach einem Jahr gehe ich langsam an meine Grenzen. Deswegen schreibe ich jetzt hier und hoffe, dass ich irgendwoher einen Tipp bekomme wie ich weitermachen kann/was ich noch machen kann. Ich weiß, dass man mit depressiven Menschen viel Geduld haben muss und ganz viel Verständnis - aber was ist, wenn sie sich keine Hilfe holen wollen, was ist, wenn die Familie daran zerbricht? Weder mir noch den Kindern geht es gut. Ich komme damit klar - aber was ist mit den Kindern? Könnt ihr mir helfen? Liebe Grüße, FC2012