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Depressiver Partner trennt sich

B
Hallo,

ich denke ich stelle mich und meine Lage erstmal vor und freue mich dann über jede hilfreiche Antwort.

Ich bin weiblich, 23 Jahre alt und Bürokauffrau. Mein Freund, 24, Soldat, war die letzten 8 Jahre in mich verliebt und hat alles dafür getan, das wir zusammen kommen und hat wie ein Löwe gekämpft.
Vor 7 Monaten hat es dann endlich geklappt mit uns und so verliebt wie man dann ist, sind wir gleich zusammengezogen.
Er selbst kommt vom Land und ich aus der Stadt. Aus Liebe zu mir ist er zu mir in die Stadt gezogen und es hätte nicht besser laufen können.. Wir waren furchtbar glücklich und er hat mir täglich gesagt, das er mich liebt und unendlich froh ist.. Er hat noch vor 3 Wochen gesagt, das ich seine Traumfrau bin udn er mich heiraten will. Ende des Jahres wollten wir zusammen aufs Land ziehen. Vor ein paar Wochen fing er an nach der Arbeit Beruhigungstabletten zu nehmen, er wäre irgendwie so nervös. Er verlor nach und nach sein Interesse an S. und erzählte mir immer öfter, das er sich verloren fühlen würde. Ich versuchte für ihn da zu sein und sagte ihm das das alles nicht gut klingt und er sich evtl einen Arzt suchen sollte, um mit dem mal zu sprechen. Er wollte nicht. Es wurde auch immer wieder besser und kam dann zurück. Zeitweise wurde er richtig aggressiv und konnte sich selbst nicht erklären wieso.
Unsere Beziehung lief aber ansich gut weiter und wir waren soweit sehr harmonisch und konnten aufeinander bauen.
Am Dienstag holte er mich von der Arbeit ab, wir gingen zusammen einkaufen, wobei er mich an der Kasse noch umarmte und sagte wie sehr sich auf unsere Couch freut . Wir kochten zusammen, aßen gemütlich und verbrachten den Abend kuschelnd auf der Couch, dann gingen wir gemeinsam schlafen und er küsste mich und sagte er würde mich über alles lieben.
Am nächsten Tag, als ich abends von der Arbeit kam, saß er in der Küche und sagte plötzlich er würde ausziehen wollen. Er wäre in der Stadt unglücklich und er wolle das wir in getrennten Wohnungen weitermachen. Er wolle mich auch nicht entwurzeln und daher würde er nicht wollen, das ich mit umziehe. Einige Tage hat er sich jetzt Zeit gelassen, in denen er sehr nachdenklich und ruhig war. Das entspricht überhaupt nicht seinem Wesen. Er war sehr verschlossen, aggressiv und ließ sich von mir weder berühren, noch küssen.
Gestern, Sonntag, hat er gesagt, das er nicht mehr könne und wolle und er ausziehen wird und wir uns trennen. Er würde sich verloren und leer fühlen. Er wüsste mittlerweile, das er krank wäre und Hilfe benötigt. Er meinte, er fühlt sich derzeit nicht in der Lage mich zu lieben und mit mir zusammen zu sein. Er hat sehr geweint und meinte er hätte selbst so Angst davor wie er sich fühlt und das es aber das Richtige wäre. Das alles hätte keine Zukunft und er hat keine Kraft. Es gab zuvor kaum Streit udn wie gesagt, wir waren sehr harmonisch.. Diese Aussagen haben mich komplett überrascht und kamen aus dem Nichts. Ich denke, genauso wie er, das er Depressionen hat. Ich möchte ihn auf keinen Fall verlieren und ihn unterstützen. Leider weiß ich nicht wie ich jetzt noch an ihn rankommen soll.. Heute am Montag ist er in der Wohnung, während ich arbeiten bin und holt seine Sachen.
Ich liebe ihn wirklich sehr und ich weiß eigentlich, das er es auch tut. Nur fühlt er anscheinend seit ein paar Tagen anders.. Ich hoffe, das irgendjemand mir Tips geben kann, wie ich mit ihm in dieser Situation umgehen soll. Ich möchte ihn nicht verlieren, aber ich will das es ihm gut geht... Ist das alles eine Phase, die wieder besser wird? Wird es erst besser, wenn er zur Therapie geht? Soll ich um ihn kämpfen oder ihn lassen? Wird er eines morgens aufwachen und merken, das er einen Fehler gemacht hat?

Danke für jede Antwort..

20.03.2017 13:44 • x 1 #1


wahnfritz
Hallo Brina,

für euch beide eine sehr schwierige Situation! Und für dich sicher ein Schock. So sehr du es auch möchtest: ich fürchte, du kannst ihm jetzt wirklich nicht helfen, weil du Teil des Systems bist. Als Partner ist man auch alles andere als ein Therapeut. Ich denke, du kannst ihm deine Liebe jetzt tatsächlich nur so beweisen, dass du loslässt - was ja nicht zwangsläufig das Ende sein muss. Ich denke, du kannst ihm glauben, dass er dich liebt, dich lieben möchte, die Gefühle ihm aber momentan einfach nicht möglich sind. Auf jeden Fall scheint er professionelle Hilfe zu brauchen, und ich denke, du solltest dir auch welche holen, beispielsweise in einer psychosozialen Beratungsstelle. Denn du musst mit deinen Gefühlen ja auch wo hin. Denn: keinen von euch trifft Schuld! Ganz wichtig! Und wenn er wieder etwas Boden unter den Füßen hat, dann wäre vielleicht eine Paarberatung nützlich und hilfreich.
Ich drücke die Daumen!

21.03.2017 17:57 • #2


A


Hallo Brina93,

Depressiver Partner trennt sich

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R
Hallo Brina,

ich kann dich vollkommen verstehen. Mir ging es Anfang des Jahres genauso... Aus heiterem Himmel ist er ausgezogen. Ich musste ihm die Zeit geben und das solltest du auch tun. Solange er noch weiß das er dich liebt, wird er zurück kommen. Es ist ein extrem schmaler Grat... Man weiß nicht wie man sich verhalten soll, man ist sich völlig unsicher... Was macht man Richtig und was ist Falsch.... Eine Bekannte hat mal zu mir gesagt: Sei da, wenn er dich braucht aber zwinge ihn nicht dich zu brauchen!
Dieser Spruch hat mir sehr geholfen.
Wichtig ist, dass er sich psych. Hilfe sucht... aber auch das muss von ihm kommen, du kannst ihn da nicht zwingen.

12.04.2017 10:44 • #3


P
Hallo, ich bin neu hier und habe die gleichen Sorgen.
Mein Mann sagt, er habe Depressionen und hat sich im Sommer diesen Jahres, nach 17 Jahren von mir und den Kindern getrennt.
Ich bin am Boden zerstört und mit dieser Situation völlig überfordert. Der Trennungsschmerz ist kaum auszuhalten

27.11.2017 09:21 • #4


W

18.02.2019 12:10 • #5


W
Ich fühle mich emotional abhängig von ihm. Anstatt meine Depression zu behandeln und aufzuarbeiten, habe ich mein Glück vollkommen auf ihn projiziert

18.02.2019 12:22 • #6


snab
Ich kenne euch nicht, daher ist eine Fernbeurteilung immer schwierig.
Ich denke lasst euch beide ein paar Wochen Zeit, um zu Fühlen was noch da oder eben nicht mehr da ist.
Vielleicht täte euch beiden auch eine Paartherapie bzw. -Gespräch gut. Wenn beide (vor-)belastet sind, ist es nicht immer so leicht. Sollte hingegen in ein paar Wochen weder das eine noch das andere eintreffen, würde ich versuchen, so schwer wie es ist, einen Schlussstrich ziehen. Du benötigst deine Kraft noch für viel wichtigere Dinge. Niemand ist es wert, sich so abhängig von einem Menschen zu machen. Ich selbst muss mich auch oft daran erinnern, da ich in der Vergangenheit mich sehr abhängig von anderen Menschen machen lassen habe. Liebe Grüße und ich drück dir/euch die Daumen.

18.02.2019 12:37 • #7


Y
Hallo weissnichtweite
Ich kann dir von mir sagen, zu meiner schlimmsten Zeit war ich total leer, da war gar nichts mehr, nicht die kleinste Empfindung. Allerdingst bezweifle ich stark, dass ich zu Zeit fähig gewesen wäre, irgendeine Entscheidung zu treffen.Das möchte ich mal so im Raum stehen lassen.
Bezüglich der eigenen vier Wände könntest du mal schaun, ob ein WG - Zimmer oder eine möblierte Wohnung für die nächste Zeit eine Lösung ist. Dann könntest du erstmal eine Tür hinter dir zu machen und Ruhe und Abstand finden, deine Gedanken und Gefühle sortieren und zur entsprechenden Zeit deine Entscheidungen treffen.
Was meiner Meinung nach noch viel, viel wichtiger ist, du musst dich um dich kümmern, vielleicht hast du schon mal von Selbstfürsorge gehört, mach eine Therapie. Für mich ist die Kombi Medikament und Therapie der Weg.
Viele Grüsse

18.02.2019 13:50 • #8


W
Danke für eure Antworten!
Bevor ich aus Wien abgereist bin, hat mein Freund mich noch mit zu seiner Therapeutin genommen, da er sich sorgen um mich gemacht hat. So konnten wir wenigstens nochmal mit ihrer Hilfe ein klärendes Gespräch führen. Mir hat es wirklich gut getan mit der Therapeutin zu reden. Daher auch die Motivation eine Therapie zu beginnen.
Ein WG-Zimmer kann ich mir grade nicht leisten. Ich muss zügig anfangen zu arbeiten und hoffentlich bekomme ich die Zusage für eine Wohnung ab Mitte März.
Ich bin zwar noch nicht wieder in Deutschland krankenversichert, aber ich möchte trotzdem schon mal die Therapeuten abtelefonieren und mich ggf. auf die Warteliste setzen lassen.
Ich glaube in den letzten Jahren hat sich sehr viel an Negativität und Verzweiflung in mir angestaut und es wird Zeit langsam wieder zu heilen.
Ich möchte mich endlich selbst lieben lernen und nicht mehr emotional abhängig von anderen sein.

Ich habe meinen Exfreund vorhin gefragt, ob er sich denn wünscht, dass alles wieder wie früher wird und er hat geantwortet, dass er es sich auf jeden Fall wünscht und dass es sogar noch besser wird. Desweiteren sagte er, dass er glaubt, dass es gut ist, wenn wir beide in Therapie gehen und wir irgendwann beide nur noch ein kleines Päckchen zu tragen haben. Denn das würde alles viel leichter für die Beziehung machen.

Das hat mir schon etwas Hoffnung gegeben und bestärkt mich darin an mir selbst zu arbeiten und hoffentlich irgendwann wieder richtig glücklich zu sein.

18.02.2019 17:54 • x 1 #9


L

16.04.2019 18:42 • x 1 #10


M
Liebe Lea,
ich kann mich so gut in dich hineinversetzen, denn ich befinde mich gerade in einer ähnlichen Situation.
Mein Freund, naja jetzt Exfreund, hat Depressionen und sich vor 3 Tagen dazu entschlossen, sich von mir zu trennen. Wir waren fast 8 Jahre zusammen und ich dachte immer, wir würden für immer zusammen sein. Bis zum Tod seines Vaters vor zwei Jahren hatten wir eine echt tolle Beziehung, er hat sich sehr um mich gekümmert und war liebevoll. Auch für ihn war es so, dass er mit mir für immer zusammen sein wollte. Nach dem Tod seines Vaters zog er sich immer mehr zurück, auch mir gegenüber. Er wurde immer abweisender, auch S. lief nichts mehr. Ich bezog das auf mich, fragte was los sei. Er sagte immer er wisse es nicht und er bemühte sich nicht mehr so sehr um mich. Ich brachte es erst nicht in Zusammenhang mit einer Depression, sondern war auch eifersüchtig. Das konnte er nie verstehen und stellte es immer so dar, als würde ich ihm null vertrauen. Jetzt weiss ich, dass ich einfach von der Zuneigung her so ausgehungert war, dass ich nur eifersüchtig war. Man muss auch dazu sagen, dass er Hobbyfotograf ist und sehr oft allein mit Mädels ist und Bilder macht.
Wir haben auch über seine Depression gesprochen, er merkte auch, dass ich mich total reinhängte und ihm helfen wollen. Er sagte, dass er mich liebe und er der Beziehung eine Chance geben will. Ich bemühte mich sehr um die Beziehung und er so wie er es in dem Moment eben konnte. Natürlich war das sehr kräftezehrend, aber ich war immer hoffnungsvoll und sicher, dass wir es gemeinsam schaffen würden.
Er fing dann auch an Antidepressiva zu nehmen und eine Therapie zu machen. Wir fuhren sogar zusammen in Urlaub, was eine schöne Zeit war. Im Urlaub gab es eine kurze Situation, in der ich (nach Aussage meiner Freundinnen) berechtigt eifersüchtig war. Aber nicht mit ausrasten oder so, sondern ganz vernünftig und einfach indem ich meine Sorgen mit ihm teilen wollte. Das war vor zwei Wochen. Vor drei Tagen kam er jetzt auf mich zu und sagte, dass meine Eifersucht im Urlaub den letzten Teil Liebe, den er für mich empfand, ausgelöscht habe. Ich war total vor den Kopf gestoßen! Er meinte auch, dass er im Moment einfach für nichts etwas fühle und er sich mit sich selbst beschäftigen müsse. Zusätzlich sagte er, dass er nicht wisse, was morgen oder in einem Monat sei. Dass wir ja befreundet sein könnten und vielleicht würde man ja nach einiger Zeit wieder zueinander finden. Das kann er meiner Meinung nach nicht erwarten! Ich bin natürlich einfach nur fertig wegen der ganzen Situation, erstmal werde ich auf Abstand gehen und bei meiner Mama leben. Soviel zu mir.
An deiner Stelle würde ich nicht in der Hoffnung leben, dass ihr wieder zusammen kommt. Es ist zwar hart, aber du solltest dich um dich kümmern und schauen, dass du dich umsorgt. Ganz ausschließen kann man nicht, dass man in der Zukunft wieder zusammen findet. Aber für den Moment würde ich dir auch raten, Abstand zu nehmen.
Liebe Grüße
Mimi

19.05.2019 12:58 • x 1 #11


A


Hallo Brina93,

x 4#12


W
@Brina93
Hallo Brina93, es ist seit Eurer Trennung viel Zeit vergangen. Wie geht es Dir heute?
Ich bin auch gerade in einer Situation, die unerträglich ist und ich wünschte, ich wäre schon ein Jahr weiter.
Ich habe auch aus beruflichen Gründen versucht der Therapeut meiner Frau zu sein. Das hat nicht funktioniert, dabei bin ich selbst fast kaputt gegangen. Ich dachte, ich sei entlich angekommen. Angekommen bin ich aus heutiger Sicht nie. Dabei habe ich mich sehr danach gesehnt. Mit Ende 40 muss ich neu beginnen, habe zwei wunderbare Töchter. Obwohl meine Frau psychisch krank ist liebe ich sie. Nur gibt es diese Frau nicht mehr, die ich liebe. Sie hat mich gekränkt, ausgesaugt. Ich hasse es, die Zeit als Hilfe annehmen zu müssen.
Es würde mich freuen, wenn Du hier schreiben würdest, wie es Dir heute geht.

12.10.2020 13:32 • #12

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