Dreamcatcher
Nun folgt noch der innere Kritiker und der innere Antreiber
Das Thema liegt mir am Herzen.
Nun ein Beispiel wann sich diese inneren Stimmen melden.
Heute z. B. war ich mit mir selbst irgendwie nicht zufrieden
Im Büro hatte mir die Kollegin gesagt, dass sich eine andere Abteilung beschwert hat über mich, weil ich einen Nachtrag der per Mail kam nicht in unser System eingepflegt hatte. Der Kunde hatte sich wohl angeblich auch beschwert.
Wir haben bei uns ein Computersystem wo man eben alle Zusätze für eine Anlieferung angeben kann.
Es kann passieren, das diese Kundenzusätze ziemlich kurzfristig kommen und dann ist es in unserem System gesperrt und nicht mehr möglich etwas einzugeben.
Genauso war mein Fall. Diese E-Mail vom Kunden kam sehr spät und laut Sendungsstatus befand sich diese Sendung in Zustellung.
Meine Kollegin hatte die Beschwerde am Telefon. Sie sitzt direkt neben mir, daher konnte ich ihre Aussagen hören.
Sie sagte dann zu unseren Kollegen aus dem Nebengebäude, tja, das hätte sie doch wenigstens nachtragen können
Ehrlich gesagt fühlte ich mich in dem Moment angegriffen. Sie hatte mich ja gar nicht wegen den Hintergründen dieses Vorgangs angesprochen.
Ich bin ein Teammensch und versuche mich meistens ggü. anderen Abteilungen neutral zu verhalten und nicht gleich meinen direkten Kollegen den schwarzen Peter zuzuschieben.
Das hat mich sehr beschäftigt. Dann kommt wieder meine hohe Erwartungshaltung zu meinen Mitmenschen durch.
Es ist einfach so schade, dass in unserer Abteilung der Teamgeist verloren geht
Zumal ich auch schon übersehene Gefahrgutsendungen und noch andere heikle Sendungen gerettet habe und für meine Kollegin einfach verbessert habe. Einmal habe ich sogar ein Danke von meiner Kollegin bekommen, da ich sie direkt darauf angesprochen hatte.
Ich denke dann immer, wir sind ein Team und sitzen alle im gleichen Boot oder?
Bei mir kreisten nun die Gedanken wie: Ach, Mensch, hast du nicht schnell genug auf die Änderung bezüglich dieses Vorgangs reagiert? Das kannst du aber besser etc. Hier ist dann wohl der innere Antreiber oder Sklaventreiber bei mir im Kopf?
Ich fange dann an zu zweifeln.
Dann verurteile ich meine Gefühle oder meinen Ärger hierüber und denke Mensch jetzt nehme dir das mal nicht so zu Herzen.
Ich weiß ja, man sollte nicht zu hart zu sich selbst sein.
Mein Problem ist auch Perfektionismus.
Nun fehlt in unserem Unternehmen auch einfach mal ein kleines Lob und ein bißchen Anerkennung.
Es werden dann nur die negativen Dinge und Fehler angesprochen.
Ich höre und lese allerdings auch in anderen Arbeitsbereichen, dass das eine Art Firmenpolitik ist und auch in anderen Branchen so läuft.
Wenn ich von 170 Aufträgen 165 Aufträge perfekt bearbeitet habe, werde ich eher auf die 5 Aufträge, wo etwas fehlt angesprochen
Ich versuche mit dieser Problematik umzugehen und lobe mich manchmal selbst.
Nur an manchen Tagen nimmt mich dieses Geschäftsgebaren und er Umgang mit uns Angestellten etwas mehr mit und macht mich etwas traurig.
Fehler gehören zum Leben dazu und wer arbeitet macht ja Fehler.
Wenn mir dann noch etwas im Büro passiert oder ich vergesse mal was im Büro, mache ich mir innerlich Vorwürfe und die Stimme von meinem persönlichen Kritiker wird lauter: Kannst du dich nicht mehr anstrengen und besser aufpassen usw. Vielleicht ist das auch noch ein Teil aus meiner Vergangenheit der dann hochkocht?
Wie meistert ihr solche Situationen und die Gedankengänge dazu?
Ich bin gespannt auf eure Beiträge
LG dreamcatcher