Zitat von Lost111: Wobei es - für mich wenigstens - ein beruhigender Gedanke ist, sich den letzten Weg (wenn ich das mal vorsichtig so formulieren darf) offen zu halten.
Ich frage mich, wie es in der Realität wäre, wenn ich den Ausweg permanent griffbereit hätte. Ich träumte vor ein paar Tagen nämlich davon.
Trigger
In diesem Traum lag ich wie so oft unter Tränen im Bett. Alle Lasten prallten auf mich ein und der Schmerz war unerträglich. Ich hatte ein Fläschchen mit klarer Flüssigkeit und einen Teelöffel in der Hand. Ich wusste, dass nur ein Teelöffel mich endlich erlösen könnte. Doch ich hielt einfach nur das Fläschchen eine Weile in der Hand und fühlte mich dabei so unbeschreiblich frei.
Ich fühlte mich nicht mehr als Gefangene dieses Lebens und dieser Gesellschaft.
Als ich aufwachte, war ich verbittert darüber, dass die Gesellschaft noch nicht so weit ist, jedem Menschen dies möglich zu machen. Ohne Kreuzverhör, Atteste und jahrelangen Kampf.
Irgendwie glaube ich, dass mir eine solche sanfte Absicherung vieles leichter machen würde und sogar Kraft geben kann. Immer wenn ich denke, es geht nicht mehr, auf dieses Mittel schauen und denken zu können Ne, heute nicht. Ich hab noch was vor.
Ich finde es wichtig, offen darüber reden zu dürfen, denn es geht nun mal in einem vor. Es ist schließlich ein Teil des Lebens und absolut menschlich.
Menschen die Möglichkeit zu nehmen, über ihr eigenes Leben entscheiden zu dürfen und sie gegen ihren Willen mit Medikamenten und eingeschlossen in einer Psychiatrie am leben zu erhalten - das ist das wahre Verbrechen und vor allem kein Leben.
Jeder kann und darf nur für sich selbst sprechen, wie lebenswert das Leben wirklich ist.
19.05.2021 21:00 •
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