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Diagnose Burnout - wie geht es weiter / Erfahrungen?

P

04.05.2019 11:35 • #1


A
Hallo Paul,
erstmal willkommen hier im Forum, hier gibt es viele Menschen mit ähnlichen Erfahrungen, die Dir sicher weiterhelfen können.
Es ist gut, dass Du Dir Hilfe holst, hier schreibst und zum Arzt gegangen bist! Denn wenn man nichts unternimmt, wird ein Burnout immer schlimmer, man gerät immer tiefer rein in den Schlamassel und die Symptome werden immer stärker.
Ich kann das total verstehen und nachvollziehen, dass Du ein schlechtes Gewissen hast und Deinen Arbeitgeber darüber informieren willst, wie lange Du ausfällst. Das spricht auch für Dich, Deine Loyalität und Ehrlichkeit!
Allerdings solltest Du Dich jetzt in erster Linie um Dich kümmern, denn die Gesundheit steht an erster Stelle.
Bei einem Burnout gibt es zwei Komponenten, die äußeren Umstände und die innere Haltung, die Gedanken, Bewertungen, wie z. B. der eigene Perfektionismus. Um an der zweiten Komponente etwas zu ändern, braucht es Zeit. Das kann man gut in einer Psychotherapie bearbeiten. Aber auch, um die erste Komponente langfristig richtig einzuschätzen, brauchst Du Zeit. Erstmal musst Du zur Ruhe kommen, um diese Dinge anzugehen. Du weisst sicher selbst, dass da zwei Wochen wahrscheinlich nicht ausreichen.
Das Wichtigste ist sicher, dass Du erstmal akzeptierst, dass es jetzt so ist, dass Du an Deine Grenzen gekommen bist mit den Belastungen.
Es kann sein, dass man nicht sofort einen Psychotherapeuten findet. Und wenn Du selbst schon sagst, dass Dir ein Klinikaufenthalt gut tun würde, dann würde ich das auf jeden Fall weiter verfolgen. Die Therapien in einer Klinik dauern mindestens 4 Wochen, wenn ich mich nicht irre und auch dort gibt es meistens Wartezeiten.
Was hat Dein Hausarzt denn zu dem Thema Klinik gesagt? Er sollte Dir raten, wie Du jetzt genau vorgehst.

Was Du genau Deinem Chef mitteilst, kann ich Dir leider auch nicht raten.Ich würde mir das auf jeden Fall gut überlegen, was ich sage. Bestimmt haben andere hier damit bessere Erfahrungen als ich. Ich habe selbst gekündigt bei meinem Burnout, weil ich die Firma nicht belasten wollte. Das war aber wohl das Dümmste, was man machen kann, zumal es ein großer, sehr wettbewerbsfähiger Betrieb war, der das sicher verkraftet hätte.

04.05.2019 12:08 • x 1 #2


A


Hallo Paul33,

Diagnose Burnout - wie geht es weiter / Erfahrungen?

x 3#3


Hoffnung21
Hallo Paul,
Ich hatte vor 2 Jahren die gleiche Diagnose. Du musst Deinem Chef keine Diagnose sagen, und wenn er wissen will wie lange Du ausfällst, kannst Du einfach sagen, dass Du jetzt 2 Wochen krank geschrieben bist und erst mal schaust, wie es Dir bis dahin geht. Wenn Du etwas sagen möchtest, weil das bei Euch üblich ist, kannst Du ja dem Rat des Arztes folgen und erst mal Deine Rückenschmerzen nennen, ist ja Teil des Burnout.
Ich habe nach ca. 2-3 Monaten eine stationäre Reha beantragt. Das kann ich Dir auf jeden Fall empfehlen. Wenn es Dir so schlecht geht, dass Du nicht auf eine Reha warten kannst gibt es noch die Klinik als Alternative.
Ansonsten würde ich mir inzwischen einen Termin beim Psychiater oder Nervenarzt vereinbaren. Den brauchst Du wenn die Krankmeldung einen gewissen Zeitraum überschreitet und wegen evtl. Medikation.
Gönn Dir viel Ruhe und geh jeden Tag spazieren.

Alles Gute
Eis

04.05.2019 12:14 • x 1 #3


P
Danke für eure Antwort! Das ermutig mich wieder!

Mein Arzt meinte das er mir mit einem stationären Aufenthalt schnell helfen kann. Einen Platz bei einem Psychotherapeuten habe ich auch bereits bekommen. Bin am Montag nochmals bei meinem Hausarzt dann sehen wir weiter, wie und was mit mir geschieht. Ich finde es halt extrem schwierig loszulassen, aber ich denke die Gesundheit hat Vorrang und das sollte man nicht ignorieren !

Ich danke euch

Lg Paul33

04.05.2019 20:08 • x 2 #4


Hoffnung21
Hallo Paul,
Ich hatte anfangs Schwierigkeiten, die Diagnose zu akzeptieren. Bei mir hat es deshalb auch 6 Wochen Krankmeldung dafür gebraucht und einen Termin beim Psychiater, der aus einem Hörsturz ein schweres Erschöpfungssyndrom gemacht hat. Erst Wochen später nach ein paar Psychotherapiestunden konnte ich mir selbst gegenüber und später auch meinem Umfeld gegenüber von Erschöpfungsdepresseion sprechen. Gut, dass das bei Dir nicht so lange gedauert hat.
Gut ist auch, dass Du schon einen Termin beim Psychotherapeuten hast, und Hut ab vor Deinem Hausarzt, meiner hat das nicht wirklich erkannt, bzw. Ich habe zarte Andeutungen in diese Richtung abgewehrt.
Aber eines ist ganz sicher: Die Gesundheit hat Vorrang, das hast Du gut erkannt. Es gibt nichts wichtigeres.

Meld Dich einfach, wenn Du Fragen hast. Viele hier im Forum haben ähnliches durchgemacht.

Alles Gute
Eis

04.05.2019 20:20 • #5


A
Hallo Paul,
ich kann mich Eis nur anschließen. Es ist nicht leicht, zu akzeptieren, wie es ist, aber die Gesundheit hat immer Vorrang.

Lass Dich nicht entmutigen, wenn es dann doch Wartezeiten gibt und bleib dran.

Ich wünsch Dir viel Erfolg für Deinen Termin morgen.

05.05.2019 12:23 • #6


blauerose45

16.06.2019 17:16 • x 2 #7


L
Hallo,

such dir am besten einen Psychiater, mit dem du über das weitere Vorgehen sprechen kannst.

Ich kann nur von mir persönlich sprechen. Ich habe es nicht allein geschafft. Habe seit 4 Jahren eine Burnout bedingte Depression. Dachte, das wird schon wieder;) Jetzt mach ich endlich eine Reha. Medikamente nehme ich schon ne Weile und eine Therapie hab ich auch gemacht.

LG Luna

16.06.2019 21:40 • x 1 #8


Alexandra2
Liebe blauerose,
Ich glaube nicht, daß man es alleine schafft. Warum sollte man sich das antun? Und man kommt sich selbst zuwenig auf die Schliche, welche Denkweisen und Verhalten den Burnout begünstigt haben. Denn darum geht es, eine gesunde, für sich förderliche Lebensweise zu entwickeln.
Liebe Grüße Alexandra

16.06.2019 21:48 • x 3 #9


Hoffnung21
Hallo blaurose

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ich bin seit 2 Jahren krank und hatte ohne Psychotherapie und Medikamente keine Chance rauszukommen. Wenn es sich um eine leichte Depression handelt kannst du evtl. nur mit Therapie auskommen. Du solltest aber in jedem Fall einen Termin beim Psychiater vereinbaren.
Geh viel Spazieren und/oder mach Sport, das hilft in jedem Fall. Ansonsten ist Entspannung noch ein Thema.

Alles Gute
Eis

16.06.2019 21:58 • x 2 #10


ZeroOne
Hi blauerose45!

Je früher das Problem erkannt wird, man es annimmt und sich helfen lässt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, mit geringerer Mühe und guten Erfolgsaussichten auch relativ schnell wieder herauszufinden.

LG
ZeroOne

16.06.2019 23:36 • x 2 #11


M

28.01.2020 14:56 • x 2 #12


A
Liebe Marie-2020,
du hast ja doch schon einiges unternommen, um nicht wieder in alte Verhaltensmuster zu fallen. Mache da doch weiter, bleibe dran, achte auf dich und deine Körpersignale. Burnoutbewältigung ist wohl eine dauerhafte Aufgabe. Ich empfehle dir, dich umfassend im Forum zu informieren, wie viele Mitglieder mit ihrem Burnout umgehen. Geselle dich mit Beiträgen zu uns, denn dann ergeben sich Fragen und Antworten von ganz allein.
Viele Grüße von Mayke

31.01.2020 08:41 • x 2 #13


kate4455
Hallo Marie 2020,
herzlich willkommen im Forum und schön, dass du mit deiner Geschichte dabei bist
Ich war wegen Burnout/Depression fast ein Jahr zuhause und habe dann in der Zeit meine Lebensumstände ziemlich umgekrempelt. Habe die Ernährung umgestellt und habe einen meiner Lebensträume endlich verwirklicht und bin in die Großstadt gezogen.
Ich kann dir aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass du mit Sicherheit auch für den neuen Job sensibilisiert sein wirst und rechtzeitig reagieren wirst, sobald sich wieder erste Anzeichen einer Belastungsstörung breit machen.
Bei mir war es so, dass ich bei zuviel Stress ab und an wieder leichte bis mittelschwere Panikattacken bekommen habe - vorzugsweise am Abend oder nachts. Auch wenn es mir insgesamt sehr gut ging und ich mich stark und stabil gefühlt habe. Ein klarer Warnhinweis von meinem System, auf mich aufzupassen
Nachdem mir das klar war, dass das das Resultat war, dass ich wieder zuviel unter Strom war (auch postitiver Stress!) habe ich da eingewirkt und noch viel besser auf mich geachtet und mir Ruhephasen im Alltag eingebaut und bin viel Spazieren gegangen. Alles in allem habe ich intensiv darauf geachtet, dass die Freude im Alltag bei mir überwiegt und ich meine Grenzen enger stecke und schneller reagiere, wenns zuviel wird oder wurde. Ich habe erfahren, dass es sich lohnt früher nein zu sagen und zu sich zu stehen

Ich möchte dir ganz viel Mut machen, dass es sich absolut lohnt, dass du deine Lebensumstände verändert hast und dass du nicht verzagst, wenn doch nochmal alte Wehwehchen hochkommen. Betrachte es einfach als Test
Handle dann gleich und du wirst belohnt.
Bitte gehe daher positiv in deinen neuen Lebensabschnitt. Am Ende wird alles gut!

Mittlerweile geht es mir richtig richtig gut! Die letzte Panikattacke hatte ich glaube ich vor mehr als 2 Jahren und ich bin immer mehr auf dem Weg zu mir selbst. Und ich denke darum geht es bei der Erkrankung, seine Wünsche und Bedürfnisse kennenzulernen und diese auch zu leben.

ich wünsche dir von Herzen alles Gute und freue mich auf deine Erfahrungsberichte.
Herzliche Grüße, Kate

03.03.2020 17:51 • x 2 #14


A


Hallo Paul33,

x 4#15


Bergwald
Liebe Kate

Danke für deinen Erfahrungsbericht, hat mir auch gerade gut getan! Und auch Mut gemacht, dass die Angst-/Panikattacken besser werden können. Kenne das wie du früher auch vor allem abends, da kann es dann wirklich schlimm werden. hast du neben den Lebensveränderungen ncoh eine bestimmte Therapie oder Technik gemacht/erlernt, um mit der Panik umzugehen?

Bei mir sind es eher Angstattacken, die aber bis zur Panik gehen können, und jeweils einen gedanklichen Trigger haben.

LG und danke nochmals für deine positive Geschichte!

03.03.2020 23:36 • #15

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