Die Depression als dauer Gast in mir

Mal wieder was neues von mir.
16.2.23

Ich möchte mal ein Update geben .

Gestern war an sich ein guter tag . Ich saß stunden lang auf dem Balkon im Sonnenschein und schaute mir verschiedene Einträge an hier im Forum und auch antworten zu meinen Einträgen. Sehr interessant wie unterschiedlich manche ausfallen ,muss ich sagen.

Mal kurz als Rückblende. Am Dienstag war ich zum Vorgespräch bei einer Selbsthilfegruppe in Weimar.
Das fing zwar erst schleppend an doch insgesamt war das echt gut.
Mitten im Gespräch würde ich angerufen was ich ,weil ich höflich bin weg drückte.

Ich denke ich habe mir da eine gute Möglichkeit geschaffen, um mir eine größere Reflexionfläche zu schaffen und um vielleicht auch um Freunde zufinden . Ich bin da echt gespannt ,auch ob ich mich da öffnen kann .
Hier im Forum klappte das ja auch echt gut .

Ich habe die Nr nach dem Gespräch zurück gerufen und schau an es war die Tagesklinik.
2019 haben sie mich nicht zurückgerufen ,jetzt geht es bald los, auch wenn ich skeptisch bin ob es was bringt.
Dazu muss ich erwähnen das ,das erste Gespräch recht gut war ,doch das der Arzt mir das Gefühl gab das die in der Tagesklinik nur an der Oberfläche rumkrazen um einen dann wieder in das gewohnte Umfeld der Arbeit zu werfen. Das würde mir dann nicht soviel bringen.
Aber ich versuche offen zu bleiben.

Naja zu gestern zurück . Wie gesagt, saß ich Stunden lang in der Sonne auf dem Balkon.
Als ich dann mit Kuba raus bin damit er spielen konnte, kam mir plötzlich eine Erkenntnis.
Ich muss meine Ex los lassen .
Halt ,ich will sie los lassen weil es nichts bringt . Ich habe lange gehofft aber sie zeigt wie sehr sie diese Trennung will und das Eiskalt (Für mich weiterhin sinnlos) hat wohl auch schon wieder einen neuen, aber egal .

Ich habe mir so gedacht ich muss nach vorne schauen und mich endlich wieder finden sowie zu mir finden .
Das ist natürlich nicht ganz so einfach . Als Beweis schickte mir der junge von ihr eine Sprachnachricht . Er wollte die zugangsdaten für Fortnite, die ich ihn gab .
Ihn zu bestrafen wäre ja sinnlos ,doch mir zeigte es nur wieder das ,seine Mutter wieder was neues hat ,lepi oder ps .

Ich war soweit den Rest des Tages stabil. Traf mich am Ende des Tages mit meiner Schwester im Restaurant meiner Nichte ihren Vater.

Dann ging es immer mehr Berg ab.
Es ist kaum zu glauben.
Doch es raste Berg ab, unglaublich.

Es raste Berg ab ohne Ende. Ich versuchte auf der Heimfahrt es etwas anzufedern . Um so Nähr ich zur Wohnung kam ,um so schlechter hat es funktioniert.

Kaum in der Wohnung angekommen , waren die Tränenkanäle offen . Ich hörte die Stimme des Jungen in meinen Ohren und fing an zu weinen.
Ich vermisse ihn .
Wisst ihr wie es ist ein Kind was nicht sein eigenes ist ,zu lieben wie sein eigenes und ihn so bitterlich zu vermissen ?
Er wollte dann noch Fotos von kuba (er nennt ihn immer kubi) .
Die hat er natürlich bekommen ,da nach brach der Kontakt ab.

Ich habe verstanden das ich sie los lassen muss und will um Heilung für mich und mein inneres Kind zu finden .
Das will ich auch ,genauso wie mir endlich etwas besseres zu kreieren als immer wieder das selbe zu erleben , denn davon habe ich genug.

Vielleicht sollte mir das auch alles etwas zeigen bzw sagen , einfach das ich bereit bin für ein Kind oder das ich mit Kindern umgehen kann.
Ich bin mir da nicht so sicher.

Es hat etwas gedauert bis ich mich wieder beruhigen konnte .

Schon kommen wir bei heute an .
Ich wache in der Nacht wieder sehr oft auf und das immer mit dem Gedanken das Herz schlägt immer noch . Schei**.
Nicke aber immer wieder ein.
Es wird hell 7.25uhr ,gehen die Augen auf und der erste Gedanke bevor die Augen richtig auf sind war, du kannst machen was du willst, das herz schlägt immer weiter schei**.
Das zieht natürlich runter und das hielt ewig an.

Wieder kommen Gedanken an sie hoch. Ich sagte mir immer, das sind Gedanken die du nicht brauchst usw. Dennoch war es ein Krampf ,diese schmerzhaften Gedanken zu unterdrücken.

Ich traf dann V. Einen Mann vom Psychiatrischen Dienst was echt hilft . Danach ging es zu 2 Wohnungsbeschichtungen . Beides tolles Wohnungen . Für beide habe ich mich beworben.
Heutzutage wollen die ja mehr oder weniger alles von dir wissen.

Ich habe zwar nichts zu verheimlichen ,doch auf den sa** geht es mir dennoch .

Dennoch stieg langsam die Laune und dann schickte mir Miss M . Eine Sprachnachricht, später folgte ein Anruf. Diese sind immer auf Augenhöhe und tun immer gut . Ich habe erst mal auch wieder mehrfach lachen können .

Es tut mir einfach gut ,dazu lässt es mich auch erkennen das mein Netzwerk immer großer wird . Was wiederum ein gutes Gefühl in mir erzeugt ,vor allem weil ich so das Gefühl habe verstanden zu werden und auch andere Sichtweisen bekomme.

Ich denke da kann auch eine sehr gute Freundschaft entstehen und wenn es so kommt würde es mich sehr freuen .

Der Tag heute verlief also mal in die gegen Richtung, dennoch am Abend stürze ich wieder ab .

Nun schreib ich hier wieder rein ,und ich muss sagen das beruhigt mich ungemein.
Es ist toll auf das Forum gestoßen zu sein .
Ich bin dankbar für diese Möglichkeit mich so vollkommen Geschützt mitzuteilen .

Danke fürs lesen und vorab für eure Antworten.

Stefan

Selber Tag andere Zeit

Es ist 23.41 Uhr und ich merke gerade wie sich diese Gedanken, diese schlechten selbst verletztenden Gedanken wieder in mein Gehirn und in meinen Herz breit machen .

Wie sich der Gedanke einfach so breit macht ,das sie einen neuen hat und mich einfach ersetzt hat .
Für sie wäre es nichts neues . Für mich irgendwie auch nicht.

So oft ist es mir passiert ,so oft ist dieses Gefühl so stark das ich wertlos bin . Das ich einfach so ersetzt werde und vergessen werde . Das ich einfach so sinnlos auf dieser Welt bin . Das ich nur hier bin um ausgelacht ,benutzt , verkloppt und ständig alleine gelassen zu werden .
Das ich einfach nicht so wertvoll für eine Frau bin, egal wie viel und was ich gebe ,damit man mir zur Seite steht wenn es mir schlecht geht .

Ständig passiert mir das und immer wird es härter und brutaler wie man mich verletzt.

Dieser Satz ich muss mich schützen , wirft mich in die Vergangenheit zurück . Ich fragte mich schon damals ,wie heute wo vor ? Ich habe doch nichts getan wo vor man sich schützen muss.

Kaum wird dieser Satz gesagt ,fühle ich mich wir früher . Abgestempelt, wertlos ,hässlich und völlig sinnlos auf dieser Welt.

Ich frage mich dann immer ,warum macht man das mit mir ? Warum immer ich ?
Mit welchen recht tut man mir das an ?

Warum bin ich so wertlos das man das wieder und wieder und wieder und wieder mit mir macht .

Ich verstehe das nicht .

Ich bin ehrlich. Treu , habe Verständnis, versuche Kompromisse zu finden ,habe einfühlvermögen , habe gerne S. und das viel , und liebe mit ganzem Herzen und vertrauen gebe ich trotz meiner Erfahrungen auch immer wieder.

Für mich ist einfach unverständlich ,warum mir das wieder und wieder passiert .
Ich meine ich fühle mich so oder so als nichts und so wird immer wieder mehr drauf gehauen .

Es ist schwer das zuverkraften es wieder zu erleben .

Ist doch klar das ich mich frage was soll ich hier ?
Warum hier bleiben ?
Ich wünsche mir jeden Abend daß,das herz einfach aufhört zu schlagen ,doch ich wache immer wieder auf .

Es kotz mich an ,dieses hin und her ....

Hallo Stefan1985,

Die Depression als dauer Gast in mir

Zitat von Stefan1985:

So oft ist es mir passiert ,so oft ist dieses Gefühl so stark das ich wertlos bin . Das ich einfach so ersetzt werde und vergessen werde . Das ich einfach so sinnlos auf dieser Welt bin . Das ich nur hier bin um ausgelacht ,benutzt , verkloppt und ständig alleine gelassen zu werden

Guten Morgen Stefan,

dass das alles nicht einfach für Dich ist, weiß ich. Wie Du schreibst, sprichst Du von einem Gefühl.
Du sprichst aber damit nicht unbedingt davon, was wirklich ist.
Unsere Gefühle können uns manchmal auch in die falsche Richtung führen. Dann gibt es die bekannten
psychischen Probleme.

Zitat von Stefan1985:

Dieser Satz ich muss mich schützen , wirft mich in die Vergangenheit zurück . Ich fragte mich schon damals ,wie heute wo vor ?

Nicht nur Du, jeder Mensch muss sich ständig davor schützen, dass uns unsere Gefühle nicht in eine falsche Richtung führen.
Heute abend werde ich Dir eventuell mehr dazu sagen.

Dir wünsche ich einen entspannten Tag.

Bernhard

@Stefan1985 Guten Morgen,bin wach und habe mir alles genau durchgelesen. Es sind viele Triggerpunkte aus deiner gescheiterten Beziehung welche dich immer ganz schnell und heftig abstürzen lassen. Bestimmte Ereignisse und Situationen führen sehr oft zu Gedanken dieses Leben will ich nicht mehr. Um es auf dem Punkt zu bringen ,ich tue alles für meinen Partner . Verwöhnen bis zum abwinken. Ich tat es gerne. Im gegensatz zu Dir denke ich aber ich bin kein guter Mensch ,kann possitive Dinge nicht annehmen. Schön finde ich das du in deiner neuen Bekanntschaft wenigsten für Momente etwas Energie schöpfen kannst. Zum Thema Tagesklinik kann ich von mir aus sagen brachten mir nichts. Der Grund lag darin zu wennig Therapien in den Stunden. Ich war damals in Stralsund. So jetzt Ende! Erträglichen Tag wünsche Ich

Zitat von Stefan1985:

Ist doch klar das ich mich frage was soll ich hier ?
Warum hier bleiben ?

Hallo Stefan,
diese Fragen stelle ich mir auch immer wieder und ich stelle mal die These auf, dass sich ein großer Teil der Menschheit sich diese Fragen mindestens einmal im Leben stellt oder gestellt hat. Entscheidend bei diesen Fragen ist aber der Kontext, in dem Du sie Dir stellst, oder ein Anderer sie sich stellt.

Du bist verletzt worden und damit gehen Gefühle und Gedanken einher und mit denen kannst Du gerade nicht umgehen. Da sind Gedanken, sich diesem schlechten Zustand entziehen zu wollen, ja erstmal nicht unüblich. Und wenn etwas ausweglos erscheint, gibt es scheinbar nur einen einfachen Ausweg. Doch in vielen Fällen ist das nicht so, es wird nur so manch anderer Ausweg nicht gesehen oder erkannt.

Die Frage die eigentlich im Raum steht ist, dass Wofür?
Dein und mein Leben besteht ja nicht nur aus der Sche.ße die uns passiert oder passiert ist.
Für diese Schei.ße lohnt es sich natürlich nicht, eine Lebenslust aufrecht zu halten, aber für die schönen Momente hat es sich, wenn ich ehrlich bin, schon gelohnt. Die möchte ich nicht missen und die Erinnerungen auch nicht. Jetzt schreibst Du, „warum immer ich“ und beschränkst das auf das negative, dass Dir widerfahren ist. Vergisst aber das positive.
Ja, du bist Opfer schlechter Umstände geworden, aber dass heißt nicht, das Dir nun nur noch die Opferrolle zusteht und vor allem nicht, dass Du darin den Rest deines Lebens darin verharren musst.

Wenn Du vielleicht in die Lage kommst, die kleinen Dinge, die nicht schlecht sind, in Deiner Wahrnehmung zu würdigen, erschließt sich Dir vielleicht auch ein Wofür. Wofür also noch bleiben? Dafür.

Zitat von Stefan1985:

Es kotz mich an ,dieses hin und her ....

Ja, auch das kann ich aus Erfahrung gut nachvollziehen und ich weiß bei mir, weshalb dieses hin und her bei mir auch so ausgeprägt ist. Es sind definitiv Persönlichkeitsanteile, die zwar keine 100%ige Persönlichkeitsstörung hergeben, aber recht ausgeprägt und eindeutig Borderline zuzuordnen sind. Diese Anteile sind besonders anfällig für Trigger, die bei anderen Menschen für weitaus weniger emotionale Überreaktionen sorgen und sich bei mir zudem auch in meiner nahezu ständig vorhandenen Ambivalenz darstellen.

Denn Fakt ist, das Leben ist ein Hin und Her, ein Auf und Ab, ein Gut und Schlecht und dazwischen gibt es sowohl Grauzonen, als auch kunterbunte Bereiche. Und es ist an mir, was ich davon wahrnehme und vor allem, wie ich das Wahrgenommene bewerte.

Gedanken sind erstmal immer nur Gedanken, erst wenn ich sie bewerte, gebe ich ihnen Raum oder auch nicht. Wenn sie Raum haben, erzeugen sie Gefühle und sind es negative Gedanken, werden es fast unvermeidlich auch negative Gefühle.

Zitat von Stefan1985:

Ich wünsche mir jeden Abend daß,das herz einfach aufhört zu schlagen ,doch ich wache immer wieder auf .

Dieser, mir nicht unbekannte Wunsch, resultiert ausschließlich aus negativen Gedanken und Gefühlen. Aber ums mit den Worten von Tobi Katze zu sagen: „Morgen ist leider auch noch ein Tag“

Wie dieser Tag sich gestaltet oder wie er erlebt wird, kann erst am darauffolgenden resümiert werden. Und das ist leider nicht zu ändern. Es bedeutet aber auch, dass der vergangene Tag unwiederbringlich verloren ist und nicht zurück geholt werden kann. Wenns ein Guter war, mag man sich an ihn erinnern wollen. Wenns ein schlechter war, wozu sollte man sich an ihn erinnern wollen? Und da wären wir bei der dritten W Frage. Wozu?

Wozu willst Du in eine Tagesklinik? Vielleicht um ein Wofür zu erarbeiten? Ist das Wofür am Ende ein Für Dich und bringt Dich im positiven Sinne etwas weiter, fragst Du Dich dann auch, warum widerfährt mir das? Vielleicht bringt es Dir Erkenntnisse und wenn es nur eine ist, die Dich für Dich in einem gesunden Handeln für Dich bestärkt, hat es sich vielleicht gelohnt. Und vielleicht wird aus dem Warum ein Darum.

VG Dys

Zitat von Pilsum:

Guten Morgen Stefan,

dass das alles nicht einfach für Dich ist, weiß ich. Wie Du schreibst, sprichst Du von einem Gefühl.
Du sprichst aber damit nicht unbedingt davon, was wirklich ist.
Unsere Gefühle können uns manchmal auch in die falsche Richtung führen. Dann gibt es die bekannten
psychischen Probleme.

Das was wirklich ist ,ist das mir alles fehlt und ich einsam bin . Einsam in mir und einsam in dieser Welt.
Was wirklich ist , es fehlt mir das menschliche Miteinander, liebe ,zerrtlichkeit ,S., das reden und die Kids.
Das was wirklich ist ,das ich extrem einsam bin !

Zitat von Dys:

Und wenn etwas ausweglos erscheint, gibt es scheinbar nur einen einfachen Ausweg. Doch in vielen Fällen ist das nicht so, es wird nur so manch anderer Ausweg nicht gesehen oder erkannt.

Das stimme ich dir zu ,doch ein Auswege sehe ich so einfach , einfach nicht .
Klar mir ist bewusst das ich nach einer Trennung immer recht schnell wieder eine Frau fand , doch wie man lesen kann sieht sich diese Gesichte mit knapp 2 Jahren Beziehung schon recht lange .
Mir ist bewusst das ich was für mich tun muss und will ,das die eventuell irgendwie in irgend eine Richtung ein winzig kleiner Ausweg sein könnte ,doch ob es dieser der ist den ich brauche ,kein plan.

Zitat von Dys:

Wenn Du vielleicht in die Lage kommst, die kleinen Dinge, die nicht schlecht sind, in Deiner Wahrnehmung zu würdigen, erschließt sich Dir vielleicht auch ein Wofür. Wofür also noch bleiben? Dafür.

Ich sehe kleine Dinge du gut und schön sind ,tatsächlich. Doch sind diese so klein, daß es am Ende wirklich nur ein Hauch ist und einfach verfliegt . Ich kann ihn nicht festhalten und in mich packen .

Zitat von Dys:

Wozu willst Du in eine Tagesklinik? Vielleicht um ein Wofür zu erarbeiten? Ist das Wofür am Ende ein Für Dich und bringt Dich im positiven Sinne etwas weiter, fragst Du Dich dann auch, warum widerfährt mir das? Vielleicht bringt es Dir Erkenntnisse und wenn es nur eine ist, die Dich für Dich in einem gesunden Handeln für Dich bestärkt, hat es sich vielleicht gelohnt. Und vielleicht wird aus dem Warum ein Darum.

Wozu ich in die Tagesklinik möchte. Das ist eine sehr gute Frage. Ich möchte Leute kennenlernen und hoffe das man vielleicht einen guten Kontakt aufbauen kann und ich so mein Freundeskreis vielleicht vergrößern kann.
Ich erhoffe mir Wege gezeigt zu bekommen , die mir auf Dauer helfen weil ich sie anwenden kann auf Dauer.
Ich erhoffe mir hilfe bzw Unterstützung auch was mein Berufsweg angeht . Denn zur Zeit möchte ich nicht mehr zurück in meine Arbeit.
Ich würde gerne Fahrlehrer werden und da erhoffe ich mir Unterstützung.
Ja ich hoffe auch das sie meinen Eindruck weg machen können ,das sie nur etwas an der Oberfläche herum kratzen und mich dann wieder in die Arbeitswelt werfen ,das sie diesen Eindruck umändern können .

Zitat von Stefan1985:

Wozu ich in die Tagesklinik möchte. Das ist eine sehr gute Frage. Ich möchte Leute kennenlernen und hoffe das man vielleicht einen guten Kontakt aufbauen kann und ich so mein Freundeskreis vielleicht vergrößern kann.

Dir ist aber auch hoffentlich klar, dass die Menschen die Du dort kennenlernen kannst, auch psychisch belastet sind und dementsprechend auch eigene Päckchen zu tragen haben. Verständnis wirst Du dort unter Umständen finden, aber dies kann nur ein Verständnis für die Depression als solche sein und was mit ihr einhergeht. Weshalb jemand an Depression erkrankt ist, kann vielfältiger kaum sein und ebenso gibt es keine generelle Lösung, wie man da raus kommt. Gute Kontakte habe ich während meinen Klinikaufenthalten immer finden können, aber nur zu Menschen, die wie ich selbst, diesen Kontakt nicht dazu nutzten, um etwas zu kompensieren, sondern aus reinem Interesse am Gegenüber als solches und einem Zusammensein, dass eben nicht darauf abzielt, ausschließlich in einer tiefergehenden Beziehung zu münden und vor allem in dem Wissen, dass dieser Kontakt auch irgendwann abebben kann. Zu einigen dieser Menschen habe ich heute noch Kontakt und zu anderen nicht.

Zitat von Stefan1985:

Ich erhoffe mir Wege gezeigt zu bekommen , die mir auf Dauer helfen weil ich sie anwenden kann auf Dauer.

Diese Hoffnung habe und hatte ich auch immer. Nur habe ich erkannt, dass ich ein Anwenden nicht davon abhängig machen kann, dass ich mich gerade im passenden Umfeld mit „Gleichgesinnten“ befinden muss, denn dies werde ich auf Dauer nicht erreichen. Also kommt es letztlich leider doch hauptsächlich auf mich alleine an. Ein Weg den ich gehen will, beginnt mit dem ersten Schritt. Den muss ich aber selbst machen. Wenn mich dann jemand auf dem Weg begleitet ist das zwar schön, aber Wege können sich auch trennen.

Zitat von Stefan1985:

Ich erhoffe mir hilfe bzw Unterstützung auch was mein Berufsweg angeht . Denn zur Zeit möchte ich nicht mehr zurück in meine Arbeit.

Zwar bieten Kliniken auch dahingehend Beratungen, aber die sind meist wenig konkret in der tatsächlichen Unterstützung. Bestenfalls können sie beim ausmachen von Terminen bei entsprechenden Institutionen helfen, sofern man das selbst garnicht hinbekommen würde.

Zitat von Stefan1985:

Ich würde gerne Fahrlehrer werden und da erhoffe ich mir Unterstützung.

Auch wenn das jetzt hart klingt, aber ich persönlich würde es begrüßen, wenn mein Fahrlehrer psychisch stabil ist und vor allem möglichst Stress resistent bei der Sache sein kann. Aber Du hast ein Ziel konkretisieren können und nun wird Dich jemand dort hinbringen können. Dieser Jemand, abgesehen von deinem Ausbilder, kannst aber nur Du selbst sein.

Zitat von Stefan1985:

Ja ich hoffe auch das sie meinen Eindruck weg machen können ,das sie nur etwas an der Oberfläche herum kratzen und mich dann wieder in die Arbeitswelt werfen ,das sie diesen Eindruck umändern können .

Ich weiß nicht wie hoch Deine Erwartungen sind, aber ich glaube, abgesehen von einigen Aha Erkenntnissen bezüglich Verstehen und Reflektieren wirst Du nicht umhinkommen, zu akzeptieren, dass die Arbeit an Dir nach der Klinik permanent weiter gehen muss. Das schließt die Verwirklichung deine Wünsche ein. Hilfe wird man Dir sicher anbieten. Aber mit Hilfe verhält es sich folgendermaßen. Hilfe unterstützt im, oder befähigt zum, eigenen Tun. Hilfe bedeutet nicht, ein Anderer tut es (ohne Dich). Tut es ein Anderer für Dich, mag es hilfreich sein, ist aber im Grunde eher ein Geschenk des Anderen. Für ein Geschenk muss ich nichts tun, außer mich zu entscheiden, ob ich es annehme oder nicht.

VG Dys

Zitat von Dys:

Dir ist aber auch hoffentlich klar, dass die Menschen die Du dort kennenlernen kannst, auch psychisch belastet sind und dementsprechend auch eigene Päckchen zu tragen haben.

Hey Dys,

Das ist mir doch klar , die sind natürlich nicht nur da aus spaß. Natürlich haben sie ihre Päckchen zu tragen ,doch es sind ja alle dort um mit der Depression besser zurecht zu kommen .

Zitat von Dys:

Gute Kontakte habe ich während meinen Klinikaufenthalten immer finden können, aber nur zu Menschen, die wie ich selbst, diesen Kontakt nicht dazu nutzten, um etwas zu kompensieren, sondern aus reinem Interesse am Gegenüber als solches und einem Zusammensein, dass eben nicht darauf abzielt, ausschließlich in einer tiefergehenden Beziehung zu münden und vor allem in dem Wissen, dass dieser Kontakt auch irgendwann abebben kann. Zu einigen dieser Menschen habe ich heute noch Kontakt und zu anderen nicht.

Und das ist es eben was ich mir irgendwo erhoffe .

Zitat von Dys:

Auch wenn das jetzt hart klingt, aber ich persönlich würde es begrüßen, wenn mein Fahrlehrer psychisch stabil ist und vor allem möglichst Stress resistent bei der Sache sein kann. Aber Du hast ein Ziel konkretisieren können und nun wird Dich jemand dort hinbringen können. Dieser Jemand, abgesehen von deinem Ausbilder, kannst aber nur Du selbst sein.

Das ist es ja was ich für mich erreichen will,das es die Tagesklinik nur zu einem gewissen Grad schaffen kann weiß ich jetzt noch nicht . Doch ich habe ich mir ja auch noch weitere Hilfe gesucht ,fals ich bemerke das die Klinik nichts erreicht .

Zitat von Dys:

Das schließt die Verwirklichung deine Wünsche ein. Hilfe wird man Dir sicher anbieten. Aber mit Hilfe verhält es sich folgendermaßen. Hilfe unterstützt im, oder befähigt zum, eigenen Tun. Hilfe bedeutet nicht, ein Anderer tut es (ohne Dich). Tut es ein Anderer für Dich, mag es hilfreich sein, ist aber im Grunde eher ein Geschenk des Anderen. Für ein Geschenk muss ich nichts tun, außer mich zu entscheiden, ob ich es annehme oder nicht.

Genau deswegen unterscheide ich zwischen (= zb mit wird geholfen beim umzug) oder ich werde Unterstützt bzw Unterstützung (= zb mir werden Wege und Möglichkeiten aufgezeigt).

Hallo Stefan1985,

@Stefan1985 Ich dachte mir auch, dass Dir das klar ist. Worauf ich hinaus wollte, ist eigentlich etwas anderes. Natürlich besteht die Möglichkeit, in der Klinik liebe Menschen kennenzulernen. Vollpfosten übrigens auch. Aber es ist meiner Meinung nach halt nicht zuträglicher, Menschen die nicht akut psychisch erkrankt sind, außer acht zu lassen und die finden sich eher selten in einer Klinik. Da möchte ich halt auf die Einsamkeit anspielen, die zu kompensieren in einer Klinik leichter scheint, als irgendwo da draußen. So kann es zwar sein, muss es aber nicht.

Unter Umständen sind aber erkrankte Menschen belastender als nicht erkrankte und ob das die eigene Genesung fördern kann, lasse ich mal dahingestellt. Wenn allerdings die Kraft da ist, sich zur eigenen Problematik noch zusätzlich die Problematik einer anderen Person zueigen zu machen, spricht ja nichts dagegen. Nur um sich gegenseitig helfen zu wollen, sollte man es auch können. Der Gedanke oder das Gefühl, da ist endlich jemand der so tickt wie ich, kann schnell nach hinten losgehen. Zwei kaputte Autos können sich ergänzen, ergeben zusammen aber nicht unbedingt ein heiles funktionierendes.

Klar, ohne etwas verbindendes entsteht schwer eine Verbindung, aber eine nur auf vorhandenen ähnlichen Problematiken basierende Verbindung, wäre für mich die denkbar schlechteste, so es die dominante wäre. Daher habe ich wesentlich mehr Menschen außerhalb von Kliniken mit verbindenden Elementen kennengelernt als innerhalb. Und bei denen außerhalb, waren kaum welche dabei, die kein Verständnis für meine Erkrankung hatten, oder deswegen keinen Kontakt zu mir haben wollten, sofern ich den Kontakt auch wollte. In die Kliniken bin ich auch um besser zurecht zu kommen, mit mir selbst und absolut unabhängig davon, ob und wen ich dort kennenlernen würde. Was sich an Kontakten ergab, ergab sich einfach so.