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LebenUndLiebe
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Liebe Leserinnen und Leser,
vielen Dank, dass ihr euch die Zeit nehmt, meinen Beitrag zu lesen. Ich bin verzweifelt, weil ich das Gefühl habe, dass meine Ängste, Sorgen und Nöte falsch sind und ich mich entliebt habe.
Kurz zu meiner Person. Ich bin seit einem Jahr verheiratet und seit 6 Jahren leiert. Ich habe nicht irgendeinen Mann geheiratet, sondern einen ganz Besonderen, der mich in allen Lebenslagen unterstützt und der mir jeden Wunsch versucht von den Augen abzulesen. Ich habe absolut keinen Grund zu klagen und wenn der gesunde Erwachsene aus mir spricht, bin ich mir sicher, dass es keinen Mann auf dieser Welt geben wird, der mich glücklicher machen könnte. ABER. seit vier Monaten, ich werde den Tag und den Auslöser des Ausbruchs nie vergessen, bin ich mir meiner Gefühle unsicher.
Ich habe ein verdammt anstrengendes Jahr hinter mir, in der ich weder für mich noch für meine Beziehung Zeit hatte. Ich habe im Rahmen der Lehrerausbildung das Referendariat absolviert. Ich habe anhaltend funktioniert, ohne zu merken, dass ich durch meinen Perfektionismus und dem permanent Druck der mich beurteilenden Fachleitungen untergehe.
Vor den Osterferien hatte ich das schreiende Bedürfniss mit meinem Mann einen Wellness Urlaub zu machen. Wir sind gemeinsam ins Reisebüro gefahren und wollten uns Angebote einholen. Ich habe sogar noch Theater gemacht, weil ich gerne länger mit ihm verreist wäre. Aber zwei Tage später, als mein Mann mich dazu gedrängt hat, mich für eine Reise zu entscheiden, war auf einmal alles anders. In dem Moment habe ich mich gefragt, was ich 5 Tage mit meinem Mann alleine machen soll. Ich wusste überhaupt nicht mehr, wie man gemeinsam Zeit verbringt und ich hatte auch gar kein Verlangen so lange mit ihm alleine zu verreisen. Mit ihm verreisen zu müssen, machte mir plötzlich unsagbare Angst. Ich wollte das auf keinen Fall. Ich wollte plötzlich nur noch weg.
Tagelang habe ich panische Attacken gehabt, weil ich befürchte, meinen Mann nicht mehr zu lieben. Jeden Tag kreisen die Gedanken spiralförmig um meine Beziehung. Mich interessiert auch im grunde genommen nichts anderes, als dass ich meine Gefühle für meinen Mann wieder haben möchte. Ich habe große Angst ihn zu verlieren, einsam zu sein und alles aufzugeben, was wir uns gemeinsam aufgebaut haben. Ich war doch bis zum Ausbruch klagenlos glücklich. Uns stand eine rosige Zukunft bevor. Selbst heute mit Depressionen dürfte ich nicht meckern, weil er für meinen sch. auch noch Verständnis hat und das, obwohl ich unerträglich, lieblos und verletzend bin.
Allerdings fühle ich mich zunehmend unwohler, wenn er zu Hause ist. Ich hab das Gefühl, ich müsste meine Zeit mit ihm verbringen, was mich eineengt. Ich will auch gar nicht mehr nach Hause kommen, weil hier nicht ausreichend Ablenkung ist. Ich will nicht berührt werden und ich will am liebsten auch nicht, dass er mit mir spricht. Ich finde alles als belastend und einengend und überfordernd. Jede Absprache ist mir ein Graus. Teilweise nervt es mich schon, wenn er den Mund aufmacht. Dinge, die er mit mir unternehmen möchte, sind für mich höchststrafe. Ich bin meistens froh, wenn er nicht da ist. Seine Anwesenheit triggert die Angstgefühle. Wenn ich in der Schule bin, geht es mir besser, obwohl das beklemmende Gefühl mich immer begleitet. Es lässt mich bei keiner Tätigkeit los, auch nicht in der Nacht.
Das Einzige, was mir Hoffnung gibt und mich daran glauben lässt, dass es die Krankheit ist, ist der Umstand, dass ich so gut wie gar keine Freude oder postiven Gefühle mehr empfinde. Ich habe auf nichts mehr Lust, muss mich zu allem Zwingen. Jede Aufgabe, die ich sonst mit links und nebenbei absolviert habe, fällt mir schwer. Ich bin ständig gereizt und angespannt. Selbst meine Katzen überfordern mich, wenn sie nach Aufmerksamkeit schreien. Auch andere Dinge, die ich sonst gerne gemacht habe, sind für mich freudlos geworden. Ich weiß nichts mehr mit mir anzufangen, hinterfrage den Sinn des Lebens und bin in Gesprächen mit anderen oft nur körperlich anwesend. Jede an mich gestellte Anfrage, fasse ich als Überforderung auf.
Ich treffe mich lediglich gerne mit Freunden, da diese mich ablenken.
Liebe ich meinen Mann wirklich nicht mehr? Meinen geliebten Mann, der immer für mich da war, mit dem ich mich so gut wie nie gestritten habe, der mir jeden Wunsch von den Augen abliest und der mich immer unterstützt hat und seine Bedürfnisse hinter meine gestellt hat? Bin ich so ein undankbares ***? Was kann ich noch mehr von einem Ehemann wollen? Mittlehrweile stört mich alles an ihm. Ich entdecke jeden Tag neue Dinge, die mich in den Wahnsinn treiben. Plötzlich stört mich sein Jogginglook am Sonntag. Der gesunde Erwachsene in mir ist jeden Tag am kämpfen, die madig machenenden Gedanken zu relativieren. Sind es madig machende Gedanken oder ist es real?
Und noch viel schlimmer, liebe ich ihn nicht mehr und bin deshalb depressiv oder bin ich depressiv und liebe deswegen nicht mehr?
Ich habe große Angst davor, dass ich mir selber einrede, ihn nicht mehr zu lieben, weil ich die Gefühle nicht mehr spüre und es zu spät ist, wenn ich es nicht schaffe, diesen Prozess so schnell es geht aufzuhalten.
Ich will keinen neuen Mann, keine Scheidung oder ähnliches. eigentlich - und ich schreibe extra eigentlich - eigentlich will ich mit ihm alt werden oder will ich das nicht mehr? Wie finde ich das denn heraus?
Ich würde mich riesig über einen Kommentar von jemandem freuen, der ähnliches erlebt hat. Ein Kommentar aus dem hervorgeht, dass alles wieder gut ist, dass meine Gefühlslage normal ist, dass man es verstehen kann und ich mir keine Sorgen machen muss.
Ich wäre so unglaublich dankbar, wenn sich jemand findet, mit dem ich reden kann und der mir erzählen kann, wie alles wieder gut geworden ist. Ich brauche dringend einen Anker. Einen Anker, an dem ich mich festhalten kann, der vertrauen schafft und dadurch halt gibt, sodass ich die Krankheit bekämpfen kann.
Danke vorab.
vielen Dank, dass ihr euch die Zeit nehmt, meinen Beitrag zu lesen. Ich bin verzweifelt, weil ich das Gefühl habe, dass meine Ängste, Sorgen und Nöte falsch sind und ich mich entliebt habe.
Kurz zu meiner Person. Ich bin seit einem Jahr verheiratet und seit 6 Jahren leiert. Ich habe nicht irgendeinen Mann geheiratet, sondern einen ganz Besonderen, der mich in allen Lebenslagen unterstützt und der mir jeden Wunsch versucht von den Augen abzulesen. Ich habe absolut keinen Grund zu klagen und wenn der gesunde Erwachsene aus mir spricht, bin ich mir sicher, dass es keinen Mann auf dieser Welt geben wird, der mich glücklicher machen könnte. ABER. seit vier Monaten, ich werde den Tag und den Auslöser des Ausbruchs nie vergessen, bin ich mir meiner Gefühle unsicher.
Ich habe ein verdammt anstrengendes Jahr hinter mir, in der ich weder für mich noch für meine Beziehung Zeit hatte. Ich habe im Rahmen der Lehrerausbildung das Referendariat absolviert. Ich habe anhaltend funktioniert, ohne zu merken, dass ich durch meinen Perfektionismus und dem permanent Druck der mich beurteilenden Fachleitungen untergehe.
Vor den Osterferien hatte ich das schreiende Bedürfniss mit meinem Mann einen Wellness Urlaub zu machen. Wir sind gemeinsam ins Reisebüro gefahren und wollten uns Angebote einholen. Ich habe sogar noch Theater gemacht, weil ich gerne länger mit ihm verreist wäre. Aber zwei Tage später, als mein Mann mich dazu gedrängt hat, mich für eine Reise zu entscheiden, war auf einmal alles anders. In dem Moment habe ich mich gefragt, was ich 5 Tage mit meinem Mann alleine machen soll. Ich wusste überhaupt nicht mehr, wie man gemeinsam Zeit verbringt und ich hatte auch gar kein Verlangen so lange mit ihm alleine zu verreisen. Mit ihm verreisen zu müssen, machte mir plötzlich unsagbare Angst. Ich wollte das auf keinen Fall. Ich wollte plötzlich nur noch weg.
Tagelang habe ich panische Attacken gehabt, weil ich befürchte, meinen Mann nicht mehr zu lieben. Jeden Tag kreisen die Gedanken spiralförmig um meine Beziehung. Mich interessiert auch im grunde genommen nichts anderes, als dass ich meine Gefühle für meinen Mann wieder haben möchte. Ich habe große Angst ihn zu verlieren, einsam zu sein und alles aufzugeben, was wir uns gemeinsam aufgebaut haben. Ich war doch bis zum Ausbruch klagenlos glücklich. Uns stand eine rosige Zukunft bevor. Selbst heute mit Depressionen dürfte ich nicht meckern, weil er für meinen sch. auch noch Verständnis hat und das, obwohl ich unerträglich, lieblos und verletzend bin.
Allerdings fühle ich mich zunehmend unwohler, wenn er zu Hause ist. Ich hab das Gefühl, ich müsste meine Zeit mit ihm verbringen, was mich eineengt. Ich will auch gar nicht mehr nach Hause kommen, weil hier nicht ausreichend Ablenkung ist. Ich will nicht berührt werden und ich will am liebsten auch nicht, dass er mit mir spricht. Ich finde alles als belastend und einengend und überfordernd. Jede Absprache ist mir ein Graus. Teilweise nervt es mich schon, wenn er den Mund aufmacht. Dinge, die er mit mir unternehmen möchte, sind für mich höchststrafe. Ich bin meistens froh, wenn er nicht da ist. Seine Anwesenheit triggert die Angstgefühle. Wenn ich in der Schule bin, geht es mir besser, obwohl das beklemmende Gefühl mich immer begleitet. Es lässt mich bei keiner Tätigkeit los, auch nicht in der Nacht.
Das Einzige, was mir Hoffnung gibt und mich daran glauben lässt, dass es die Krankheit ist, ist der Umstand, dass ich so gut wie gar keine Freude oder postiven Gefühle mehr empfinde. Ich habe auf nichts mehr Lust, muss mich zu allem Zwingen. Jede Aufgabe, die ich sonst mit links und nebenbei absolviert habe, fällt mir schwer. Ich bin ständig gereizt und angespannt. Selbst meine Katzen überfordern mich, wenn sie nach Aufmerksamkeit schreien. Auch andere Dinge, die ich sonst gerne gemacht habe, sind für mich freudlos geworden. Ich weiß nichts mehr mit mir anzufangen, hinterfrage den Sinn des Lebens und bin in Gesprächen mit anderen oft nur körperlich anwesend. Jede an mich gestellte Anfrage, fasse ich als Überforderung auf.
Ich treffe mich lediglich gerne mit Freunden, da diese mich ablenken.
Liebe ich meinen Mann wirklich nicht mehr? Meinen geliebten Mann, der immer für mich da war, mit dem ich mich so gut wie nie gestritten habe, der mir jeden Wunsch von den Augen abliest und der mich immer unterstützt hat und seine Bedürfnisse hinter meine gestellt hat? Bin ich so ein undankbares ***? Was kann ich noch mehr von einem Ehemann wollen? Mittlehrweile stört mich alles an ihm. Ich entdecke jeden Tag neue Dinge, die mich in den Wahnsinn treiben. Plötzlich stört mich sein Jogginglook am Sonntag. Der gesunde Erwachsene in mir ist jeden Tag am kämpfen, die madig machenenden Gedanken zu relativieren. Sind es madig machende Gedanken oder ist es real?
Und noch viel schlimmer, liebe ich ihn nicht mehr und bin deshalb depressiv oder bin ich depressiv und liebe deswegen nicht mehr?
Ich habe große Angst davor, dass ich mir selber einrede, ihn nicht mehr zu lieben, weil ich die Gefühle nicht mehr spüre und es zu spät ist, wenn ich es nicht schaffe, diesen Prozess so schnell es geht aufzuhalten.
Ich will keinen neuen Mann, keine Scheidung oder ähnliches. eigentlich - und ich schreibe extra eigentlich - eigentlich will ich mit ihm alt werden oder will ich das nicht mehr? Wie finde ich das denn heraus?
Ich würde mich riesig über einen Kommentar von jemandem freuen, der ähnliches erlebt hat. Ein Kommentar aus dem hervorgeht, dass alles wieder gut ist, dass meine Gefühlslage normal ist, dass man es verstehen kann und ich mir keine Sorgen machen muss.
Ich wäre so unglaublich dankbar, wenn sich jemand findet, mit dem ich reden kann und der mir erzählen kann, wie alles wieder gut geworden ist. Ich brauche dringend einen Anker. Einen Anker, an dem ich mich festhalten kann, der vertrauen schafft und dadurch halt gibt, sodass ich die Krankheit bekämpfen kann.
Danke vorab.