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Tamiboo
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Hallo liebe Community
Das ist mein erster Eintrag hier, weil ich offengesagt sehr verzweifelt bin.
Mein Partner und ich haben ein sehr schweres Jahr hinter uns. Wir sind seit 8.5 Jahren ein Paar. Durch Corona litt er stark am Corona-Koller. Kurz darauf erhielt sein bester Freund eine Krebsdiagnose. Er verstarb ca. 2 Monate danach. Eine Eifersuchts-Sache zwischen mir und seiner besten Freundin kam auch nich dazu. Es kamen viele Eskalationen zwischen uns auf, wirklich schlimme Streits. Irgendwann begannen seine Löcher, in welchen er völlig apathisch und hilflos wurde. Ich war völlig überfordert damit, da er sonst wirklich ein stabiler Mann und ein sehr realistischer, gutmütiger Kerl war. Den emotionalen Teil hatte ich bis anhin inne. Es kam sogar kurzfristig zu einer Trennung, nach ein paar Tagen fanden wir aber wieder zusammen und es wurde wieder wirklich schön.
Leider ging es ihm von Tag zu Tag schlechter und er verlor in immer mehr Bereichen Sicherheit und Perspektive. Eine Weile meinte er, dass die Aussicht auf unsere Hochzeit sein letzter Lichtblick sei.
Nach einer Weile fehlte der aber auch.
Er ist mittlerweile seit zwei Wochen in Therapie, wöchentliche Therapiegespräche. Anpassungsstörung mit depressiver Phase.
Seit der letzten Eskalation vor einer Woche (ja, es war immer Alk. im Spiel. ) wollte er eine Pause von mir. Er musste Zeit für sich haben, um sich über alles klar zu werden. Er sehe momentan weder im Job, noch in der Beziehung noch sonst wo eine Zukunft, eine Perspektive.
Ich habe die ersten Tage dieser Pause dazu genutzt, um mir Gedanken darüber zu machen, was ich ändern kann, um die Situation für uns einfacher zu machen. Diese Vorschläge habe ich in einem Brief niedergeschrieben und ihm diesen 2 Tage später gegeben. Seine Reaktion ist, wie momentan immer: ich weiss es nicht. Er ist völlig down und weiss wohl wirklich nicht, wo ihm der Kopf steht. Arbeiten geht als einziges noch, weil er nur da scheinbar normal sein könne.
Er wusste auch nicht mehr, ob er mich nich liebt, obwohl ihm das am Tag der Pausenverabredung noch klar war. Ich liebe dich und möchte dem mit dieser Pause eine Chance geben. Mittlerweile weiss er gar nichts mehr.
So schrecklich wie ich mich fühle, ich konnte nicht überleben in dieser Pause, in diesem luftleeren Raum, in dem ich mir stündlich eine Zukunft ohne ihn und gleichzeitig mit ihm ausmalte. Ich musste Medikamente gegen den hohen Puls nehmen, ich litt an ständiger Nervosität und konnte mich auf nichts konzentrieren. Glücklicherweise kann ich bei meinen lieben Eltern unterkommen. Ich durfte mich zwar bei ihm melden, wenn ich das aber tat, reagierte er sehr verschlossen, traurig, tief in seinem Loch. Ich hätte das Ganze sehr gerne mit ihm gemeinsam durchgestanden, aber zwingen konnte ich ihn ja zu nichts.
Ich habe mir Hilfe gesucht und schliesslich letzen Freitag, auf Anraten der Ärztin, das Gespräch mit ihm gesucht. Denn sein Umgang mit mir wurde immer fieser, er schloss mich aus unserer gemeinsamen Wohnung aus und gab mir ständig zweideutige Antworten wie du darfst mich anrufen, ich kann dir aber nichts versprechen.
Gemeinsam mit meiner und seiner Mutter gingen wir an einen neutralen Ort um zu reden.
Zunächst war er verschlossen wie immer. War schon beinahe angepisst, weil er einfach ZEIT brauche verdammt nochmal!
Ich versuchte so ruhig wie möglich mit ihm zu sprechen und ihm mitzuteilen, dass diese Situation für mich nicht tragbar sei. Mit der Zeit wurde er etwas weicher und er entschuldigte sich auch, dass er mir mit dieser Situation so weh tut.
Wir wägten verschiedene Möglichkeiten mit Hilfe unserer Mütter ab. Schliesslich musste ich die Entscheidung treffen: entweder ich warte weiterhin darauf, dass er sich seiner Gefühle bewusst wird und leide Qualen. Oder ich beende das ganze jetzt.
Zweiteres ist dann geschehen. Es hat ihn auch sehr berührt und wir lagen uns sogar noch weinend in den Armen und entschuldigten uns bei einander. Auch der Satz vielleicht finden wir uns ja wieder, wenn es uns beiden besser geht fiel.
Jetzt kommt noch der Oberknüller hinzu. Wir sind beide in einem Verein, der Ende Oktober eine lange erarbeitete Musical-Show auf die Bühne bringt. Wir sind beide sehr wichtige Teile der Leitung dieses Vereins und ohne uns ist es schwer, das ganze durchzuführen. Es ist zudem seit langem unser gemeinsames Baby dieser Verein. Wir haben uns auch dort kennengelernt.
Das Lager (eine ganze Woche in einem Lagerhaus zum Proben) findet in knapp zwei Wochen statt. Und wir hatten gestern eine Sitzung dazu, wo wir gemeinsam unsere Trennung bekannt gegeben haben. Ziel ist es, dass wir trotz dieser Situation beide die Chance haben, dieses grosse Prohekt abzuschliessen. Weil wir es einfach beide verdient haben! Dort hat er mich in den Pausen (wenn ich eine rauchen war) immer wieder besucht und hat ein unglaublich schlechtes Gewissen, dass wir das jetzt so schwer durchziehen müssen. Er hat öfters meine Hand genommen und mich berührt, er war wieder einigermassen so, wie er es nich vor dieser Pause war. Wir wissen beide nicht, ob diese Trennung das richtige war. Oder ob es vorübergehend das richtige ist. Ich liebe ihn wirklich sehr. Aber solange er nicht weiss, was er will, kann das nicht funktionieren.
Wir haben uns nun geeinigt, ein Woche komplette Funkstille zu haben und müssen uns dann am Abend vor der nächsten Probe erneut treffen, um diesen Tag zu planen. Bzw zu schauen, ob es möglich ist, das gemeinsam zu machen.
Natürlich hoffe ich, dass er sich in dieser Woche etwas klarer wird, was er will. Das ist aber grosses Wunschdenken. Ich weiss wirklich nicht, wie ich dieses Lager überleben soll, wenn der Mann, den ich liebe, ständig um mich rum ist und wir aber getrennt sind.
Gleichzeitig würde es mich zerreissen, nicht an diesem Projekt, für das ich zwei Jahre lang Blut geschwitzt habe, teilzunehmen, nur weil er sich nicht sicher ist, ob er mich noch will.
Ich bin sehr sehr ratlos und kann mir einfach nicht vorstellen, dass er alles aufgeben möchte, was wir gemeinsam aufgebaut haben.
Hat jemand ähnliche Situationen erlebt und vielleicht einen Tipp, wie ich diese Zeit sinnvoll nutzen kann statt ständig zwischen Hoffnung und Verletztsein zu schweben?
Was kann ich machen, damit ich diesen Verein nicht aufgeben muss und mit ihm klarkomme?
Danke für jedes Feedback!
Liebe Grüsse
Das ist mein erster Eintrag hier, weil ich offengesagt sehr verzweifelt bin.
Mein Partner und ich haben ein sehr schweres Jahr hinter uns. Wir sind seit 8.5 Jahren ein Paar. Durch Corona litt er stark am Corona-Koller. Kurz darauf erhielt sein bester Freund eine Krebsdiagnose. Er verstarb ca. 2 Monate danach. Eine Eifersuchts-Sache zwischen mir und seiner besten Freundin kam auch nich dazu. Es kamen viele Eskalationen zwischen uns auf, wirklich schlimme Streits. Irgendwann begannen seine Löcher, in welchen er völlig apathisch und hilflos wurde. Ich war völlig überfordert damit, da er sonst wirklich ein stabiler Mann und ein sehr realistischer, gutmütiger Kerl war. Den emotionalen Teil hatte ich bis anhin inne. Es kam sogar kurzfristig zu einer Trennung, nach ein paar Tagen fanden wir aber wieder zusammen und es wurde wieder wirklich schön.
Leider ging es ihm von Tag zu Tag schlechter und er verlor in immer mehr Bereichen Sicherheit und Perspektive. Eine Weile meinte er, dass die Aussicht auf unsere Hochzeit sein letzter Lichtblick sei.
Nach einer Weile fehlte der aber auch.
Er ist mittlerweile seit zwei Wochen in Therapie, wöchentliche Therapiegespräche. Anpassungsstörung mit depressiver Phase.
Seit der letzten Eskalation vor einer Woche (ja, es war immer Alk. im Spiel. ) wollte er eine Pause von mir. Er musste Zeit für sich haben, um sich über alles klar zu werden. Er sehe momentan weder im Job, noch in der Beziehung noch sonst wo eine Zukunft, eine Perspektive.
Ich habe die ersten Tage dieser Pause dazu genutzt, um mir Gedanken darüber zu machen, was ich ändern kann, um die Situation für uns einfacher zu machen. Diese Vorschläge habe ich in einem Brief niedergeschrieben und ihm diesen 2 Tage später gegeben. Seine Reaktion ist, wie momentan immer: ich weiss es nicht. Er ist völlig down und weiss wohl wirklich nicht, wo ihm der Kopf steht. Arbeiten geht als einziges noch, weil er nur da scheinbar normal sein könne.
Er wusste auch nicht mehr, ob er mich nich liebt, obwohl ihm das am Tag der Pausenverabredung noch klar war. Ich liebe dich und möchte dem mit dieser Pause eine Chance geben. Mittlerweile weiss er gar nichts mehr.
So schrecklich wie ich mich fühle, ich konnte nicht überleben in dieser Pause, in diesem luftleeren Raum, in dem ich mir stündlich eine Zukunft ohne ihn und gleichzeitig mit ihm ausmalte. Ich musste Medikamente gegen den hohen Puls nehmen, ich litt an ständiger Nervosität und konnte mich auf nichts konzentrieren. Glücklicherweise kann ich bei meinen lieben Eltern unterkommen. Ich durfte mich zwar bei ihm melden, wenn ich das aber tat, reagierte er sehr verschlossen, traurig, tief in seinem Loch. Ich hätte das Ganze sehr gerne mit ihm gemeinsam durchgestanden, aber zwingen konnte ich ihn ja zu nichts.
Ich habe mir Hilfe gesucht und schliesslich letzen Freitag, auf Anraten der Ärztin, das Gespräch mit ihm gesucht. Denn sein Umgang mit mir wurde immer fieser, er schloss mich aus unserer gemeinsamen Wohnung aus und gab mir ständig zweideutige Antworten wie du darfst mich anrufen, ich kann dir aber nichts versprechen.
Gemeinsam mit meiner und seiner Mutter gingen wir an einen neutralen Ort um zu reden.
Zunächst war er verschlossen wie immer. War schon beinahe angepisst, weil er einfach ZEIT brauche verdammt nochmal!
Ich versuchte so ruhig wie möglich mit ihm zu sprechen und ihm mitzuteilen, dass diese Situation für mich nicht tragbar sei. Mit der Zeit wurde er etwas weicher und er entschuldigte sich auch, dass er mir mit dieser Situation so weh tut.
Wir wägten verschiedene Möglichkeiten mit Hilfe unserer Mütter ab. Schliesslich musste ich die Entscheidung treffen: entweder ich warte weiterhin darauf, dass er sich seiner Gefühle bewusst wird und leide Qualen. Oder ich beende das ganze jetzt.
Zweiteres ist dann geschehen. Es hat ihn auch sehr berührt und wir lagen uns sogar noch weinend in den Armen und entschuldigten uns bei einander. Auch der Satz vielleicht finden wir uns ja wieder, wenn es uns beiden besser geht fiel.
Jetzt kommt noch der Oberknüller hinzu. Wir sind beide in einem Verein, der Ende Oktober eine lange erarbeitete Musical-Show auf die Bühne bringt. Wir sind beide sehr wichtige Teile der Leitung dieses Vereins und ohne uns ist es schwer, das ganze durchzuführen. Es ist zudem seit langem unser gemeinsames Baby dieser Verein. Wir haben uns auch dort kennengelernt.
Das Lager (eine ganze Woche in einem Lagerhaus zum Proben) findet in knapp zwei Wochen statt. Und wir hatten gestern eine Sitzung dazu, wo wir gemeinsam unsere Trennung bekannt gegeben haben. Ziel ist es, dass wir trotz dieser Situation beide die Chance haben, dieses grosse Prohekt abzuschliessen. Weil wir es einfach beide verdient haben! Dort hat er mich in den Pausen (wenn ich eine rauchen war) immer wieder besucht und hat ein unglaublich schlechtes Gewissen, dass wir das jetzt so schwer durchziehen müssen. Er hat öfters meine Hand genommen und mich berührt, er war wieder einigermassen so, wie er es nich vor dieser Pause war. Wir wissen beide nicht, ob diese Trennung das richtige war. Oder ob es vorübergehend das richtige ist. Ich liebe ihn wirklich sehr. Aber solange er nicht weiss, was er will, kann das nicht funktionieren.
Wir haben uns nun geeinigt, ein Woche komplette Funkstille zu haben und müssen uns dann am Abend vor der nächsten Probe erneut treffen, um diesen Tag zu planen. Bzw zu schauen, ob es möglich ist, das gemeinsam zu machen.
Natürlich hoffe ich, dass er sich in dieser Woche etwas klarer wird, was er will. Das ist aber grosses Wunschdenken. Ich weiss wirklich nicht, wie ich dieses Lager überleben soll, wenn der Mann, den ich liebe, ständig um mich rum ist und wir aber getrennt sind.
Gleichzeitig würde es mich zerreissen, nicht an diesem Projekt, für das ich zwei Jahre lang Blut geschwitzt habe, teilzunehmen, nur weil er sich nicht sicher ist, ob er mich noch will.
Ich bin sehr sehr ratlos und kann mir einfach nicht vorstellen, dass er alles aufgeben möchte, was wir gemeinsam aufgebaut haben.
Hat jemand ähnliche Situationen erlebt und vielleicht einen Tipp, wie ich diese Zeit sinnvoll nutzen kann statt ständig zwischen Hoffnung und Verletztsein zu schweben?
Was kann ich machen, damit ich diesen Verein nicht aufgeben muss und mit ihm klarkomme?
Danke für jedes Feedback!
Liebe Grüsse