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Distanzierung von Freunden nach Diagnose Depression

A
Kann mir jemand erklären warum sich 99% der Freunde von einem distanzieren sobald sie erfahren dass man Depressionen mit Suizidgedanken hat? Wenn ich sowas erfahren würde von einem Freund oder einer Freundin dann schau ich doch niemals weg oder?

10.02.2020 17:45 • x 1 #1


F
liebe Ameliene,

leider kann ich das aus meiner Erfahrung heraus nur bestätigen. Die Menschen, die bis heute unverändert zu mir stehen, gerade in meiner Depression, sind meine liebe Frau, meine beiden Kindern.und meine Hunde.

Es gibt in unserer heutigen Gesellschaft immer mehr Menschen mit Depression. Trotzdem, unter uns Menschen ist sie noch nicht anerkannt. Der Mensch hat Angst sich anzustecken, sich mit Menschen in Liebe auf diese Krankheit einzulassen.

Selbst Freunde von mir, denen ich das nie zugetraut hätte, haben mich sitzen gelassen, stehen gelassen. Heute muss ich darüber nicht mehr so traurig sein, ich durfte und konnte mich darüber versöhnen, kann es stehen lassen.

Wer weiß wie ich selbst reagiert hätte, wenn ich ein Mensch ohne diese Depression wäre? Hätte ich nicht auch so reagiert?


viele liebe Grüße an dich,

Frederick

10.02.2020 19:16 • x 4 #2


A


Hallo Ameliene,

Distanzierung von Freunden nach Diagnose Depression

x 3#3


Jedi
Hallo @Ameliene !

Zitat von Ameliene:
Kann mir jemand erklären warum sich 99% der Freunde von einem distanzieren
sobald sie erfahren dass man Depressionen mit Suizidgedanken hat?

Ob es 99% sind, darüber kann ich keine gesicherte Aussage treffen.

Ja, dass Freunde sich distanzieren, gegenüber einer Person die an Depression erkrankt ist,
dahinter verbirgt sich sicher sehr viel Unwissen über diese Erkrankung - Angst etwas falsch machen zu können -
Unsicherheit - Oberflächlichkeit u. auch eine Angst zu entwickeln, villt. selbst einmal an einer Depression möglicherweise zu erkranken.
Bei jemanden, der dazu auch noch Suizidgedanken äußert, wie ist damit Umzugehen, darüber herrscht in der Regel
oft Unwissenheit - Angst, wie gehe ich damit um, wenn ein Freund/in in meiner Gegenwart, suizidale Absichten äußert ?
Überfordert mich das ?
- Angst, bei der Person offensiv Nachzufragen, wie lange diese Gedanken bestehen u. wie konkret,
hat er/sie dieses Vorhaben gar schon geplant u. wie ?
Meistens wird versucht, sich um dieses Thema herumzudrücken, es gar nicht anzusprechen (was völlig falsch ist, denn die meisten, die Suizidabsichten haben, möchten sogar darüber sprechen, möchten gar darauf angesprochen weden).
- Auch können Ängste dasein, dass man dieser Person , als letzter begegnet ist, es villt. nicht verhindert hat.
Das macht oft schonim Vorfeld Schuldgefühle.
Dann geht man lieber dem ganzen aus dem Weg u. ja, da gibt es nicht wenige, die dann den Kontakt vermeiden oder
gar abbrechen.

Moralisch könnte man sagen, dass es nicht OK sei u. das ein Freund/in die Unterstützung verdient hätte.

Aber ich wäre da für mich, mit einer Bewertung eher sehr zurückhaltend !

LG Jedi

10.02.2020 19:34 • x 4 #3


E
Bei mir ist es eher umgekehrt, dass ich mich mit Depressionen zurückgezogen habe.
Mir wurden oberflächliche Themen zu viel und generell fast alles zu viel, weil mein Kopf so voll ist, und ich eher zuhöre und meine Meinung sage, als mal meinen Ballast abgeben zu können.
Ich spüre auch Unverständnis gegenüber der Erkrankung, sicher auch Unwissenheit, und ich will kein Aufklärer der Erkrankung sein.
Hin und wieder habe ich dann mal etwas gepostet, was ich so über meine Symptome finden konnte, aber es funktioniert einfach nicht!
Meine Erfahrung ist, dass es von Außenstehenden nicht verstanden wird, und dann wende ich mich von diesen Menschen irgendwann ab.
Selbst einen Partner oder die eigenen Kinder können überfordert sein - gut wenn man dann die beste Freundin hat

Ich traue mich in keine weitere Partnerschaft nach meiner Trennung, weil ich damit jeden Partner überfordern würde und dann auch mich selbst - ist leider so

10.02.2020 20:36 • x 6 #4


Jedi
@Elodie !

Zitat von Elodie:
dass ich mich mit Depressionen zurückgezogen habe.

Da gebe ich Dir recht u. sicher gilt dies für eine ganze Reihe von an Depression-Erkrankte.
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Zitat von Elodie:
Ich traue mich in keine weitere Partnerschaft nach meiner Trennung, weil ich damit jeden Partner überfordern würde

Villt. wäre es Dir gar möglich, einem potenziellen neuen Partner selbst einmal zu überlassen, einen- seinen Umgang
mit Dir u. der Depression finden zu können ?
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Elodie:
und dann auch mich selbst

Könnte aber doch auch die Möglichkeit bestehen, dass ein potenzieller neuer Partner, einen für sich selbst
guten Umgang findet u. so, bestände auch die Chance für Dich, dich eben nicht selbst damit zu überfordern ?

Natürlich bleibt es Deine Entscheidung, ob Du eine neue Partnerschaft eingehen möchtest, doch finde ich es schade,
dass ein Mensch, der an Depression erkrankt ist, villt. eine neue Beziehung für sich in Betracht zieht,
weil wir Depressiven oft glauben, einem anderen Menschen, auf Grund von unterschiedlichen Ausprägungen der Depressionssymptomen, möglicherweise nicht zu genügen oder ihm/ihr nicht gerecht werden zu können.
Manchmal kann es Sinn machen, einen Umgang, dem möglichen neuen Menschen selbst zu überlassen.

War so ein Gedanke, der mir gerade dazu kam.

LG Jedi

10.02.2020 21:58 • x 1 #5


E
@Jedi , ich musste etwas schmunzeln bei deinen Zeilen
Du hast tatsächlich Recht, dass ich nicht mit den Fähigkeiten des möglichen Partners rechnen würde.
Es ist eher realistisch gedacht, dass ich denke, dass es nicht leicht mit mir wird, obwohl ich mir alle erdenkliche Mühe geben würde.
Allerdings denke auch ich so, dass ich mich auf keinen Depressiven einlassen könnte, weil 2 Depressive immer aneinander vorbei hängen, mal hat der eine ne schlimme Phase, mal der andere und nie zusammen oder mal ganz ohne zu sein

Erstaunlicherweise komme ich mit meinem depressiven Sohn (18J.) sehr gut zurecht, also verstehe, wenn es ihm nicht gut geht und nehme dann noch mehr Rücksicht als ich eh schon mache.

Aber mit einem Partner, der so ganz gesund und fröhlich in den Tag hineinlebt, kann ich es mir kaum vorstellen.
Gibt es so eine heile Welt überhaupt?
Das habe ich noch nie erlebt!

Du @Jedi bringst mich zum Nachdenken - danke dafür

10.02.2020 22:41 • x 3 #6


buddl1
. die 99%,
wenn man da ehrlich ist,
waren es doch eben genau meist diese,
die immer für einen da waren, wenn es um mein Geld,
mein Glück, die gemeinsamen Unternehmungen waren,
all dass was man in Guten Zeiten, miteinander teilte,
sogar den gleiche Idealen, den gleichen Wünschen, sogar den gleichen Frauen
hinterher geeifert hat.
doch das gewisse 1%.
sie blieben auch dann noch-sofern man sie tatsächlich gefunden hat- wenn man
weinend an einem stillen Ufer saß, sich daneben setzten und eben nichts sagten
sondern warteten, das man sich öffnet.

alle anderen stehen auf, sagen, man solle doch nach vorne schauen
und an die nächste Party, nächste Film oder auch was weiß ich den denken
und gehen, bestenfalls, mit den Worten ist es mal wieder soweit/ wir kommen später mal vorbei

und warum machen die das?
nun, sie teilen gern das Glücklichsein, aber die einen wollen sich mit der Kehrseite nicht beschäftigen,
weil sie sie wirklich nicht kennen, oder mit runterziehen lassen wollen.
unsere Zeit ist so schnelllebig, warum auf der Stelle stehen, oft man in der Zeitung liest,
da ist einer wieder von uns gegangen Mein Gott, was der wohl hatte. für mehr reicht es dann
auch nicht.

selbst der Partner meist nur hilflos zustehen muss, ich hab das oft gesehen, ohnmächtig die verletzten Arme seines Partners (meist weiblich) zeigte und nur nach dem Warum fragte, es war doch alles gut?
doch in die Seele zu blicken, das vermögen nur wenige,
meist noch weniger als 1%.
buddl1,

11.02.2020 06:42 • x 5 #7


E
Zitat von Ameliene:
Wenn ich sowas erfahren würde von einem Freund oder einer Freundin dann schau ich doch niemals weg oder?

Bist du sicher, daß sie weg geschaut haben?
Was würdest du dir denn wünschen, was erwartest du?

Würde mir heute jemand sagen, daß er suizidal wäre würde ich sofort nach einer professionellen Hilfe suchen weil mit diesem Thema so ziemlich jeder überfordert ist und ich hier keine Verantwortung übernehmen würde.


Ich würde es, ähnlich wie Jedi, nicht werten.

Und ich war selbst schon in so einer Situation, in der der Mensch über Jahre hinweg keine professionelle Hilfe gesucht hat, so daß ich mich benutzt fühlte, das auch so gesagt habe.
Ich kann niemanden retten.
Und das kann auch nicht meine Aufgabe sein, auch nicht als Freundin.
Ich kann Hilfe bis zu einem gewissen Punkt leisten.
Ich habe die Feuerwehr, den Notarzt, die Polizei gerufen, viele, sehr viele Stunden zur Seite gestanden, in langen Wochen die Tiere der oben genannten Person versorgt, das alles neben meinem eigenen Leben und diese Person spricht jetzt über mich in beleidigenden Worten, ich hätte sie im Stich gelassen, so wie überhaupt alle.

Gute und echte Freunde gehen nicht weg, aber sie sind auch nur Menschen, die oft auch ein eigenes Päckchen zu tragen haben und es gibt auch Zeiten, in denen man sich nicht viel zu sagen hat.

Ich selbst habe relativ wenige verloren, obwohl ich mich am Anfang komplett zurückgezogen und abgeblockt habe.
Verstanden hat mich -außer meiner Therapeutin- so gut wie keiner, aber erwarte ich da nicht zu viel?
Dürfen die Menschen um mich nicht ohne mich Party machen, müssen sie in Stockstarre verfallen?

Auch hier, in meiner Nachbarschaft, als ich damit offen mit umgegangen bin, habe ich mehr Verständnis als Distanzierung erfahren.

11.02.2020 07:11 • x 6 #8


ZeroOne
Guten Morgen zusammen!

Ich möchte allen Punkten zustimmen, die hier genannt wurden: es kann so viele Gründe, warum sich Freunde distanzieren, wenn sie von einer psychischen Erkrankung erfahren. Und oft wird man nie den wahren Grund erfahren, da eine offene Aussprache ebenso scheitert (was nicht nur an den Freunden, sondern auch einem selbst liegen kann).

Ich denke, dass es in der Geschichte schon immer super tolle, mittelmäßige und schlechte Freunde gab. Allerdings - so ist mein persönliches Empfinden - ändern sich auch die Rahmenbedingungen und da möchte ich @buddl1 zustimmen:
Zitat von buddl1:
unsere Zeit ist so schnelllebig


Schnelllebig, oberflächlich, auf den persönlichen Nutzen maximiert, etc. Die sozialen Medien leisten einen Beitrag dazu. Man spricht jetzt schon vom gefährlichen Multimedia-Burn-Out bei Teenagern. Aber auch die Arbeitswelt, die immer mehr Flexibilität und Mobilität fordert. Auch das Familienleben und das, was man Kindern heute alles bieten muss, damit sie nicht schon im Windelalter zu den Losern von morgen werden, ist enorm. Beziehungen und Ehen, die eine zweistellige Jahreszahl erreichen, sind die Ausnahme. Und noch so vieles mehr.

Wieso sollte es sich bei diesen Rahmenbedingungen bei Freundschaften anders entwickeln als im restlichen Leben (auch wenn das vielleicht der richtige Weg wäre)?

Ich will jetzt nicht die gute alte Zeit loben (auch die hatte gravierende Mängel), aber z.B. bei meinen Großeltern und Eltern gab es intensive Freundschaften vom Kindesalter bis zum Tod. Das mag daran liegen, dass die Menschen früher weniger wild durch die Welt gezogen, aber vielleicht auch daran, dass man sich früher gegenseitig mehr gebraucht und geholfen hat, weil man alleine nicht klar kam. Sowas verbindet wahrscheinlich mehr, als die sozialen Medien heute. Auch arbeitet man sich heute lieber (teils mit mehreren Jobs) den Buckel krumm, um externe Dienstleistungen bezahlen zu können, als sich in einem Freundeskreis entsprechend zu organisieren. Generell sehe ich Geben und Nehmen nicht mehr in einem entsprechenden Gleichgewicht (außer, man sieht Bezahlung als Geben an).

Aber wahrscheinlich werde ich gerade zu allgemein und OT, was @Ameliene nicht weitehelfen wird, daher ende ich an dieser Stelle.

LG
ZeroOne

11.02.2020 09:01 • x 3 #9


maya60
Hallo Ameliene und Willkommen im Forum! Ich habe nicht erlebt, dass sich meine Freunde wegen meiner Depression zurückziehen, als sie so stark und chronisch wurde, dass sich mein Leben dadurch veränderte.
Ich habe auch nicht erlebt, dass mein viele Jahre lang u.a. verhaltensauffälliger Adoptivsohn wegen seiner impulsiven Aggressionen in Kita oder Schule ausgeschlossen wurde oder nicht mehr zu Geburtstagen eingeladen.

Weil ich von beidem immer wieder hörte, fragte ich mich dann, woran das wohl lag. Bei meinem Sohn war ich mir sicher, weil es mir auch gesagt wurde: Solange er diese Verhaltensauffälligkeit noch nicht im Griff hatte, war ich entweder immer dabei und unterbrach seine Angriffe mit Konsequenz, war auch dauernd mit ihm deshalb in Sozialtherapien incl. Klinikaufenthalten und, falls ich nicht dabei war, holte ich meine Aktionen nach, sobald ich von Vorfällen hörte. Ich übernahm also die Verantwortung und zeigte, dass ich der Meinung bin, dass kein Fachpersonal und erst recht keine Kinder unter den Auffälligkeiten meines Sohnes zu leiden haben sollten und dass wir alles taten, um diese zu bearbeiten und zu beenden.

Vor diesem Hintergrund, und auch dem, was Resi hier dir antwortete, denke ich, dass das auch der Grund sein könnte, warum sich meine Freunde nicht zurückzogen. Sie kannten mich mit meinen lebenslangen Lebensproblemen und wussten, dass ich immer selbstverantwortlich damit umging, die voll umfänglich bearbeitete und später, als sie zu Diagnosen wurden, jede Behandlung, die nötig war, machte.
Dadurch war es sogar eher so, dass die Normalos um mich herum, mir gegenüber mit ihren eigenen schweren Lebensproblemen genauso ehrlich waren, denn die waren meist nur unwesentlich geringer.

Also, könnte es das Gefühl deiner Freunde sein, dass du von ihnen Hilfe erwartest und dass sie Angst haben, dazu in keinster Weise fähig zu sein? Meine psychisch kranke Mutter z.B. lässt sich freiwillig nämlich z.B. nicht behandeln und da muss ich auch Distanz halten, um mich nicht zu schwer zu belasten.

Kann es sein, dass deine Freunde irrtümlich meinten, die müssten sich lange deine Leiden anhören oder gar Hilfe leisten und dass sie damit überfordert waren? Falls nicht, liege ich falsch, gib bescheid.

Natürlich hatte ich auch Bekannte, keine Freunde, die eher oberflächlich von Party zu Party dachten und allen Problemen bei anderen oder sich selber lieber aus dem Weg gehen, damit auch mir. Aber nicht mal sie haben mich gemieden direkt. Sie stecken aber gerne den Kopf in den Sand angesichts von Lebensproblemen, schon immer.

Da ich ja immer wieder festgestellt habe, dass bei dem heutigen Stress und der Schnelllebigkeit, die hier ja auch schon zurecht kritisiert wurde, Kranke und Gesunde oft nur eine Haarrissbreite an Problemen und Leiden unterscheidet, ist es wohl auch mitunter einfach so, dass sich Leute nicht mehr leisten können, sich noch die Probleme anderer anzuhören oder deren Leiden zu sehen, weil sie selber kurz vor dem Zusammenbruch stehen. Das ist sicherlich auch der Grund für verweigerte Nähe.

Aber auch ein weiterer Punkt, der hier schon genannt wurde, spielt eine Rolle: Ich selber habe mich extrem in den letzten 3 Jahren aus der Normalowelt in Ehrenämtern und Freizeit zurückgezogen und bin selber in Distanz dazu gegangen, weil es bitter notwendig war. Da melden sich meine Freunde dann aus Rücksichtsnahme selten. Und an dem Punkt stieß ich am stärksten auf Unverständnis, ist es doch der gesellschaftlich verbreitete blinde Fleck der gängigen Selbstschädigung in einer Leistungsgesellschaft, auf den viele von uns schon in der Kindheit geprägt wurden.
Wenn jemand wie ich diese Haltung dann verweigert, macht das Unbehagen und Angst und sogar Wut: Was erlaubt die sich?

Liebe Grüße! maya

11.02.2020 09:30 • x 3 #10


Jedi
@Elodie !

Zitat von Elodie:
Du hast tatsächlich Recht, dass ich nicht mit den Fähigkeiten des möglichen Partners rechnen würde.

Ja, Elodie, ich bin schon der Meinung, dass auch der an Depression-erkrankte hoffen darf,
dass es einem potentiellen Partner möglich ist, auch mit einem depressiven Menschen ,
ein zufriedenes Leben führen zu können.
Ich glaube, dass Offenheit - ein Verstehen wollen u. können, da hilfreich sein kann.
Dazu kenne ich ein Paar, wo die Frau MS hat, schon im Rollstuhl saß, die sich nie hätte vorstellen können,
dass es einen Mann gibt (kein Rollstuhlfahrer), der sich in ihr verliebt hat.
Ein weiterer Schub bei der Frau ist schon lange her u. ich erkläre es mir, dass da die Kraft der inneren Einstellung
wirkt.
Ich bin überzeugt, dass unsere oftmals eher pessimitische od. negative innere Einstellungen blockieren.
Etwas zu erhoffen, was wir für ausgeschlossen halten, bzw. wo wir in einem anderen Menschen etwas hineininterpretieren,
vondem wir gar keine wirkliche Ahnung haben können.
Alles entscheidet sich, durch unser Denken u. Verhalten !
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Zitat von Elodie:
Es ist eher realistisch gedacht, dass ich denke, dass es nicht leicht mit mir wird, obwohl ich mir alle erdenkliche Mühe geben würde

Natürlich denkst Du so u. hast möglicherweise dazu auch schon Deine Erfahrungen gemacht.
Doch birgt es auch eine Chance, mit einem solchen denken, offen umzugehen u. ich mag da nicht nur immer so negativ Denken, sondern kann sich Deine Mühe auch mal lohnen.
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Zitat von Elodie:
Allerdings denke auch ich so, dass ich mich auf keinen Depressiven einlassen könnte,

Gut, wenn Du Dich so entschieden hast.
Aber ganz auszuschließen, dass auch zwei Depressive Menschen, unter klaren Absprachen, miteinander gut leben können,
würde ich nicht für ausgeschlossen halten.

(Die Depression ist mit den heutigen Kenntnissen gut zu behandeln u. kann auch schon geheilt werden.
Das ist die gute Nachricht für Alle, die von Depression betroffen sind)
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Zitat von Elodie:
Aber mit einem Partner, der so ganz gesund und fröhlich in den Tag hineinlebt, kann ich es mir kaum vorstellen.

Du schreibst, dass Du Dir das nicht vorstellen kannst, villt., weil Du so eine Erfahrung noch nicht machen durftest.
Es kann doch für einen depressiven Menschen sehr hilfreich sein, einen Menschen an seiner Seite zu wissen,
der dem Leben, eher Ungefiltert gegenüber steht.
Eine ganze Reihe von Depressiven, nehmen ihre Welt nur noch durch ihren Filter wahr.
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Zitat von Elodie:
Gibt es so eine heile Welt überhaupt?

Warum nicht, Elodie !
Jetzt stele ich mal dazu die Gegenfrage, Gibt es überhaupt nur eine Welt, die niemals heil sein kann ?

Zitat von Elodie:
bringst mich zum Nachdenken

Das soll der Austausch in einem Forum doch auch bewirken.
Impulse aufnehmen u. schauen, ob man sich von seiner bisherigen Sicht, Meinung u. Einstellung,
evtl. auch sich einer anderen Sichtweise annähern kann.

LG Jedi

11.02.2020 14:56 • x 2 #11


E
@Jedi ich denke weiter über deine Zeilen nach - das muss etwas in mir Sacken - weil ich diese Sichtweise bisher nicht bedacht habe!
Danke für den interessanten und zugewandten Austausch!

11.02.2020 15:56 • x 1 #12


Jedi
@ZeroOne !

Zitat von ZeroOne:
wahrscheinlich werde ich gerade zu allgemein und OT, was @Ameliene nicht weitehelfen wird,

Ich habe deinen Beitrag gelesen u. finde den Inhalt u. deine Beschreibungen sehr hilfreich.
Es zeigt eine Seite unseres Lebens u. der, unserer Freunde, womit sich so manches durchaus auch erklären lässt.

Die Frage , die hier gestellt wurde, warum sich Freunde, bei Kenntnis über eine Depression mit Suizidgedanken distanzieren,
dazu hasst Du etwas richtiges geschrieben,
Zitat von ZeroOne:
oft wird man nie den wahren Grund erfahren, da eine offene Aussprache ebenso scheitert (was nicht nur an den Freunden, sondern auch einem selbst liegen kann).

Ja, die offene Ausprache fehlt u. dabei geht es nicht darum, alles bis ins kleinste Detail erklären zu wollen,
sondern eben offen zu werden - offen darüber zu sprechen, wie geht es mir , als Betroffener gerade u.
wie geht es Dir, als mein/e Freund/in.
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Zitat von ZeroOne:
Generell sehe ich Geben und Nehmen nicht mehr in einem entsprechenden Gleichgewicht

Auch hier Zero, würde ich Dir zustimmen !
Ergänzen würde ich noch die Erwartung nennen u. eine fehlende Kultur der Dankbarkeit !
Dankbarkeit beziehe ich jetzt aus der Achtsamkeit u. möchte das jetzt hier, in diesem Thread nicht vertiefen,
auch wenn ich überzeugt davon bin, dass mehr Dankbarkeit, eher dazu dienlich ist, dieses Gleichgewicht wieder herstellen zu können, wovon Du Zero hier geschrieben hattest.

LG Jedi

11.02.2020 16:14 • x 1 #13


S
Hallo bin neu hier! Ich hoffe ich kann mir von euch Hilfe holen.

15.02.2020 15:25 • #14


buddl1
wenn du uns sagt, wobei wir helfen könnten,
würden wir das sicher versuchen.
wenn es speziell ist,
mach doch ein eigenes Thema dafür auf
buddl1,

16.02.2020 08:34 • #15


A


Hallo Ameliene,

x 4#16


M
Einen an Depressionen erkranken Menschen zu unterstützen oder sogar zu lieben, ist das schwerste eines Angehörigen. Nicht weil wir vieles nicht verstehen, weil wir einfach handlungsunfähig gemacht werden. All unsere Unterstützung ganz gleich wie diese aussieht, wird vom erkrankten oft abgewiesen. Wie sollen wir helfen wenn sie oft selbst nicht wissen was lost ist. Nähe, Distanz, reden, schweigen oder einiges mehr. Oft ist es so, dass diese Krankheit einen Menschen auf beiden Seiten verzweifeln lassen. Wie soll denn eine Partnerschaft das überstehen. Ich habe alles versucht um meinen Partner das zugeben was er braucht, aber diese Krankheit ist stärker. Jeder Mensch wünscht sich liebe, Geborgenheit, vertrauen und noch vieles mehr, aber diese Krankheit lässt es nicht lange zu. Man hat mir mal jemand gesagt - in guten Phasen - saug die Liebe und Fürsorge deines Partners auf, damit du in schlechten Zeiten da von zehren kannst. Aber diese Aufs und ABs das Ungewisse lässt einen nicht los. Ich habe es nicht geschafft - weil es so verdammt schwer ist - immer in Bereitschaft zu stehen und nicht mehr die Partnerschaft einfach nur leben zu dürfen.

16.02.2020 10:44 • x 1 #16

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