Dysthemie und mittelschwere Depression - will keine Kontakte

H
Hallo,
bei mir wurde keine SP diagnostiziert, allerdings Dysthemie und rez. mittelschwere - schwere Depr. Ich bin schon seit 2000 in Behandlung, leide aber wesentlich länger schon an der Symptomatik.

Was ich jetzt noch nicht so recht für mich einschätzen kann ist, dass ich gar keinen Kontakt möchte. Ich finde andere Menschen meist sehr anstrengend bis blöd. Meine Kinder, meinen Mann, kann ich gut um mich haben. Meistens zumindest. Wobei ich sehr viel Zeit für mich alleine brauch. Dann gab es immer mal wieder den ein oder anderen Kollegen, der genau auf meiner Wellenlänge war, und ich mich super mit dem oder der verstanden hatte, aber das wars. Und ich bin im Grunde gar nicht so unglücklich darüber. Eher darüber, dass ich mir immer wieder meine Einsamkeit oder meinen Schutzraum einfordern oder bewahren muss. Ständig trifft man ja auf Leute. Und ich bin immer froh, wenn eben niemand Blickkontakt aufnimmt oder irgendwelche Belanglosigkeiten von sich gibt.

Ist das jetzt meine Persönlichkeit, der Depression geschuldet oder hat das was mit SP zu tun? Wäre schön ein paar Meinungen zu lesen.

Danke.

17.11.2014 21:49 • #1


Knoten
Hallo Hase,

ob es bei dir SP ist, kann ich nicht sagen. Ich bin allerdings genauso, es laugt mich aus, mich mit anderen Menschen in der realen Welt auseinanderzusetzen. Es ist wie eine Reizüberflutung und ich bin froh, wenn ich meine Ruhe habe.
Durch meine Krankheit liege ich immer im Bereich mittlere bis schwere Depression, also könnte es durchaus damit zusammen hängen.
Ich empfinde dieses Alleinsein jedoch nicht als Einsamkeit, da ich es ja genieße. Es ist ein Unterschied, ob man sich wünscht alleine zu sein, oder ob man einfach keine sozialen Kontakte knüpfen kann, obwohl man diese möchte und bräuchte.

18.11.2014 11:00 • #2


A


Hallo hase,

Dysthemie und mittelschwere Depression - will keine Kontakte

x 3#3


H
Genau. Auf der Hundewiese, auf der ich sehr regelmäßig mit meiner Hündin bin, kommt es immer wieder vor, dass sich jemand an meine Fersen heftet um ein Pläuschen zu halten. Ich bin dann immer sehr erpicht drauf, in einem günstigen Moment das weite zu suchen. Mir reicht es völlig, den Hunden beim spielen zuzuschauen.

Was ich allerdings hasse ist, vor einer Gruppe reden zu müssen. Das schlimmste ist, dass es zu meinem Beruf gehört. Ich könnt echt durchdrehen. Ich muss Gruppen leiten, Seminare abhalten und was weiß der Geier. Ich kann das alles nicht mehr. Ich möchte mich diesen Blicken nicht mehr aussetzen und diesem wahnsinnigen Stress, dem mir das ganze zufügt.

18.11.2014 20:44 • #3


Knoten
Das an die Fersen heften kenne ich auch... Meine Vita hat 3 Pfoten, die 4te ist ihr als junger Hund amputiert worden. Das macht Vita zu einem Hingucker. Alle wollen wissen was passiert ist. Mittlerweile habe ich Wege und Zeiten gefunden, in denen ich mit meiner Kleinen ganz alleine laufen kann.

Vor vielen Menschen reden, kann ich auch nicht. Ich fühle mich dabei einfach nur *beep*.

Vielleicht brauchst du einfach mal eine Auszeit?

18.11.2014 21:03 • #4


B
Da gesell ich mich mal in die Runde. Ich bin auch so, brauche viel Zeit für mich, und würde gerne nur in meiner kleinen Welt leben. Ein Haus auf dem Land, wo der nächste Nachbar nen km weit weg ist, fänd ich toll. Ich versteh auch die Menschen nicht die total viele Freunde haben und sich dann doch Einsam fühlen. Ich hatte noch nie viele Freunde, eine reichte mir meist, mehr wäre zu anstrengend geworden.
Ich glaube das das die Dystemie ist.
Ich muss im Beruf zwar keine Gruppen leiten, aber habe viel Menschenkontakt und muss beraten. Keiner würde auf die Idee kommen was ich wirklich habe. Die Maske habe ich schon so lange, aber mittlerweile halte ich sie nicht mehr ständig hoch. Nach 20 Jahren bin ich es auch leid mich zu verstecken.
Es ist ein täglicher Kampf. Was ich ganz schlimm fänd und überhaupt nicht ertragen würde ist, mit den öffentlichen Verkehrmitteln zufahren. Da würd ich mich spätestens nach 4 Wochen vorn ............

27.11.2014 08:40 • #5


H
Hi Balea,
ja, ich war als Kind schon so. Am liebsten bin ich mit meinem Hund durch den Wald gestreift und hab mir Abenteuer ausgedacht, die wir gerade zu bestehen hatten. Es war immer sehr aufregend und ich hab kein anderes Kind vermisst. Ich hatte schon Kontakte zu anderen, schon durch die Schule, war auch nicht unbeliebt, weil ich wohl eine Art Humor habe und hatte, der recht unterhaltsam zu sein scheint.
Sei´s drum, momentan reicht mir schon ein kurzer Einkauf, und ich bin froh, wenn ich wieder nachhause kann. Ich ertrag z. Zt. einfach nichts und niemanden. Auch meine eigene Familie ist gerade schwer auszuhalten für mich, aber ich gebe mir große Mühe. Mit wem ich´s vortrefflich aushalten kann, ist mein Hund ...

27.11.2014 16:29 • #6

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