38

Eigentlich gehts mir

W
Ja, eigentlich geht es mir verhältnismäßig gut. Das letzte Jahr war total schwer für mich, ich war über neun Monate in der Klinik und konnte gar nichts mehr. Habe dort auch mehrere Suizidversuche unternommen.
Nun bin ich schon seit einer Weile wieder zu Hause. Ich habe (eigentlich) meine Arbeitszeit auf 32 Stunden reduziert, was ich aber irgendwie noch nicht hinbekomme. Seit Mitte November bin ich jetzt im Dienst mit dieser Stundenzahl.
Die Arbeit war und ist immer noch mein Lebensinhalt (eigentlich müsste ich ja viel mehr darauf achten, dass ich mir persönliche Freiräume schaffe)
Ich mag meine Arbeit, habe jetzt auch ein neues Arbeitsfeld dazubekommen (hatte vorher dafür eine 1 1/2 jährige Fortbildung gemacht) Dieses Arbeitsfeld ist herausfordernd, aber auch sehr erfüllend. Eigentlich müsste ich zufrieden sein.
- Jetzt aber kommt das große ABER :
ich bin sowas von erschöpft nach der Arbeit, es passiert fast täglich, dass ich erst mal mind. 2-3 Stunden schlafen muss. Danach schaffe ich es noch, zu kochen, es sei denn, ich habe noch einen Abendtermin. Wenn ich keinen habe, schlafe ich nach dem Essen ziemlich schnell wieder ein und wache dann irgendwann in der Nacht auf.
Danach gehe ich ins Bett und kann auch weiter schlafen, allerdings schwitze ich wie blöd in der Nacht.
Es ist aber nicht so, dass ich mich am Morgen ausgeschlafen fühle. Im Gegenteil.
Wenn ich mal am Wochenende frei habe, dann ist mir das schon oft passiert, dass ich urplötzlich Angst bekomme. Eigentlich besteht dafür kein Grund und ich versuche mir das auch immer wieder zu sagen, aber sie vergeht nicht.
Zur Zeit habe ich auch wieder Schneidedruck und bin innerlich sehr unruhig, aber bis jetzt habe ich es noch geschafft, nicht zu schneiden (immerhin seit August letzten Jahres) Ich habe mir allerdings wieder Klingen besorgt.
EIGENTLICH geht es mir ganz gut, aber irgendwie fühl ich mich ziemlich kaputt
wozu

18.02.2023 19:37 • x 2 #1


Mit180gen0
Hey, bist du noch in Therapie?

Wenn nicht, solltest du das wieder machen.

Wurde bei dir mal Blut abgenommen? Ob die Müdigkeit evt. organisch ist, z.B. Schilddrüse?

18.02.2023 19:57 • #2


A


Hallo wozu,

Eigentlich gehts mir

x 3#3


Dys
Aus eigener Erfahrung kenne ich es, dass Sätze mit eigentlich, eigentlich bedeuten, das ich eigentlich was anderes will. Daher gilt es herauszufinden, was ich tatsächlich will. Vielleicht bist Du dir da noch nicht so im klaren und da könnte Therapie hilfreich sein.

19.02.2023 12:16 • x 1 #3


W
Schon während des Klinikaufenthaltes im vergangenen Jahr von Mai bis September habe ich mich um eine neue Therapeutin bemüht. Ich hatte auch eine gefunden, aber ich habe sehr schnell gemerkt, dass es nicht hinhaut. Im Moment bin ich neben der Arbeit häufig zu sehr erschöpft, um noch neue Therapeutinnen anzurufen. Außerdem liegen deren Sprechzeiten häufig in meinen Arbeitszeiten.
Ich habe eine Schilddrüsenunterfunktion, nehme dafür aber regelmäßig Tabletten ein.
- zum Stichwort eigentlich- ich finde es seeeeehr belastend, dass ich so schnell erschöpft bin, das macht mir auch Angst vor einem erneuten Abrutsch
- wie kann ich eine gute Balance zwischen Arbeit und sinnvoller Freizeitgestaltung finden?
Letztendlich weiß ich auch nicht, ob das ausreicht. Im Moment habe ich eher das Gefühl, die Depression kehrt zurück und ich komme schon wieder an den Punkt, wo ich nicht mehr kann.
wozu

19.02.2023 20:05 • #4


Lost111
Hallo liebe @wozu ,

auch ich kenne diese tiefe Erschöpfung nur zu gut. Momentan hat sich das bei mir ein wenig gebessert; aber je anstrengender der Arbeitstag ist, desto erschöpfter bin ich mittags. Könntest du evtl. noch Stunden reduzieren/halbtags arbeiten?
Zitat von wozu:
- wie kann ich eine gute Balance zwischen Arbeit und sinnvoller Freizeitgestaltung finden?

Nun, dafür müsstest du erstmal rausfinden, welches Hobby du dir vorstellen könntest. Was hast du früher gerne gemacht?
Mir hilft es oft, am Ende des Tages TB zu schreiben. OK, das ist kein Hobby, aber es kann helfen, die Gedanken zu sortieren und - bestenfalls - in den Hintergrund rücken zu lassen (zumindest temporär).

20.02.2023 19:42 • x 4 #5


W
Es eskaliert immer mehr - ich kann nicht mehr. Bei der Arbeit funktioniert es noch ganz gut, aber danach geht's gar nicht mehr.
in den letzten Tagen kamen auch wieder Suizidgedanken hoch. Es ist eine Erlösung, wenn ich nicht mehr da bin - für alle.
wozu

10.03.2023 22:01 • #6


W
der Smiley unter meinem Namen passt gar nicht.
Ja, ich bin eine Wissende - schon so lange quäle ich mich mit dieser Krankheit. Am Montag war ich bei meiner Psychiaterin und erzählte ihr, dass ich nicht mehr kann. Sie hat mir zwar gesagt, dass ich Beachtliches in meinem Leben geleistet habe (ich interpretiere das jetzt mal- ich lebe noch) aber: ich kann einfach nicht mehr.
So oft habe ich versucht, wieder anzufangen und Lebensmut zu schöpfen und auch mein Leben zu gestalten - immer wieder falle ich nach kurzer Zeit (die Abstände werden kürzer) in tiefe Löcher, bin völlig energielos und kaputt und frage mich nur noch wozu?
wozu

15.03.2023 21:09 • #7


Moosgrün
Zitat von wozu:
So oft habe ich versucht, wieder anzufangen und Lebensmut zu schöpfen und auch mein Leben zu gestalten - immer wieder falle ich nach kurzer Zeit (die Abstände werden kürzer) in tiefe Löcher, bin völlig energielos und kaputt und frage mich nur noch wozu?

Vielleicht weil nach jedem Loch auch wieder eine bessere oder gute Zeit kommt.
Und vielleicht auch weil niemand weiss, was das Leben noch an schönem für dich bereit hält.
Und da ist sicher etwas, wofür es sich lohnt, auch wenn du es momentan nicht sehen kannst.

15.03.2023 22:42 • #8


Marylu
Liebe wozu,
was hältst du von einem Jobwechsel? Wenn es dir immer wieder so schlecht geht, liegt es vielleicht daran. LG.

16.03.2023 16:26 • x 1 #9


LittleWing
Möglicherweise ist Deine Belastungsgrenze einfach nicht sehr hoch.
Vielleicht wäre es eine grosse Entlastung,wenn Du nurnoch Teilzeit arbeiten würdest,sofern das finanziell möglich ist.

Ansonsteh wenn Dich alles überfordert,lass Dich krank schreiben und geh evt. in eine Klinik.
Vielleicht Tagesklinik und ggf. dort mal mit einem beruhigenden Medikament probieren,in einer Tagesklinik wird man ja intensiv begleitet.

Falls Du Angst hast vor Medikamenten:auch hochdosiertes Baldrian kann etwas Linderung verschaffen,effizienter sind allerdings Psychopharmaka.

16.03.2023 16:38 • x 1 #10


W
Vielen Dank für eure Antworten. Ich möchte versuchen zu antworten.
Ich nehme schon viele Jahre lang Medikamente. U.a. auch Lithium als Suizidprophylaxe, Venlaflaxin,
und auch L-Thyroxin , weil ich eine Schilddrüsenunterfunktion habe. Bei Bedarf Tavor, da habe ich aber großen Respekt vor und nehme es nur im äußersten Notfall, wobei mir meine Soziotherapeutin sagte, dass ich das ruhig nehmen könnte.
Zur Arbeit: ich liebe meinen Beruf und mag ihn wirklich. Es fällt mir schon sehr schwer, nur noch 32 Stunden zu arbeiten ( in der letzten Woche habe ich es auch geschafft, das einigermaßen gut einzuhalten) .
Krank schreiben lassen geht nicht, weil ich dann sofort ins ALG 1 fallen würde, ich habe die 78 Wochen erreicht, wobei ich jetzt nicht weiß, wie das geregelt ist, da ich seit dem 10. Nov. 2022 nicht mehr krank war. Keine Ahnung ob ich schon Anspruch auf Krankengeld habe.
Vielleicht, weil nach jedem Loch auch wieder eine bessere gute Zeit kommt - Ich hatte auch den Eindruck, dass es ein wenig besser wird, meine Stimmung war positiv und ich habe versucht, auf mich zu achten, indem ich auch Dinge für mich getan habe. (Schwimmbadbesuch, Spaziergänge, Gitarre spielen) Aber es entgleitet mir. Durch die Erschöpfung bekomm ich kaum noch etwas gebacken.
Seit mehreren Wochen meditiere ich auch jeden Morgen eine halbe Stunde. Ich merke zunehmend, dass ich auf mich selbst zurückgeworfen werde und negative Gedanken, und mich Selbst-In-Frage-Stellen Oberhand gewinnen. Meine ganze Wahrnehmung geht immer mehr in den Keller und ich frage mich immer wieder , wozu ?- Auf der einen Seite mag ich z.B. meine Arbeit, auf der anderen Seite sehe ich kaum einen Sinn mehr in meinem Leben und es fällt mir so verdammt schwer hier auf dieser Erde zu sein. ich mag und kann nicht mehr.
wozu

19.03.2023 01:56 • #11


Marylu
Liebe wozu, bist du gerade in Therapie? Weißt du, was es ist, was dich gerade so runterzieht?

19.03.2023 13:10 • x 1 #12


W
Liebe Marylu,
vielen Dank für deine Antwort.
Ich bin z.Zeit nicht in Therapie. In der Klinik hatte ich versucht, eine neue Therapeutin zu finden, das hatte auch geklappt. Ein paar Mal bin ich bei ihr gewesen, aber ich kam nicht mit ihr zu recht, hatte schon Bauchschmerzen vor der nächsten Stunde. War mir aber unsicher, ob ich das abbrechen darf, weil ich ja weiß, wie schwer es ist eine Therapeutin zu finden. Meine APP - Begleiterin ermutigte mich aber, diesen Schritt des Abbrechens zu gehen.
APP ist auch vorbei und so steh ich ziemlich alleine da.
Jetzt bin ich wieder bei meinem Thread-Thema: eigentlich müsste ich zurecht kommen, hab ja bezüglich der Krankheiten schon viele Erfahrungen gesammelt und auch viel Begleitung gehabt. Bin aber zu doof zum Leben und bekomm es nicht hin.
wozu

19.03.2023 19:23 • #13


Marylu
Liebe wozu, das würde ich auf keinen Fall sagen, dass du zu doof zum Leben bist. Es gibt sicher Gründe, warum es dir nicht gut geht, aber welche?

19.03.2023 20:00 • x 1 #14


LittleWing
Zitat von wozu:
Auf der einen Seite mag ich z.B. meine Arbeit, auf der anderen Seite sehe ich kaum einen Sinn mehr in meinem Leben und es fällt mir so verdammt schwer hier auf dieser Erde zu sein. ich mag und kann nicht mehr.
wozu

Du klingt aber wirklich sehr entmutigt.
Ich würd echt zu einem stationären Aufenthalt raten.
Auch wenn man denkt,man kennt schon alles: es gibt immer wieder Innovationen und neue Impulse,nicht zuletzt von netten Mitpatienten.
Mir hat bei stationären Aufenthalten immer sehr geholfen,dass ich nicht mehr alleine war mit meinem Kram.
Die Problematik war zwar nicht bei allen gleich aber man ist nicht der Einzige,dem es nicht gut geht und nichts kann ermutigender sein als ein vertrauliches Gespräch und gegenseitige Unterstützung.

Nebenbei könnten auch Deine Medis nochmal gecheckt werden,da wird es noch Verbesserungsbedarf geben,es gibt soviele Präparate und nicht alle schlagen gleich gut an.
Glaube,da geht auf jeden Fall so einiges!
Gib die Hoffnung nicht auf,Depressionen sind fies aber sie vergehen wieder.

Hier ist ein Text,den ich gerne poste zur Ermutigung:

HOFFNUNGSVOLLE GEDANKEN

Alles wird gut werden.Ich kann meine Ängste/Depressionen überwinden,auch wenn ich im Moment noch nicht so recht daran glaube.
Solange ich lebe,gibt es Hoffnung.
Im Moment erscheint mir vieles sinnlos.
Doch hinter den dunklen Wolken ist die Sonne.Sie wird wieder hervortreten und die Wolken vertreiben.
Die Sonne wird auch für mich wieder scheinen.
Ich habe Geduld und erinnere mich daran,dass man Ängste/Depressionen nicht wie Staub von der Schulter wischen kann.
Ich habe die Fähigkeit und die Kraft,mich aus diesem Gefängnis zu befreien.
Der Tag wird kommen,an dem ich wieder mehr Freude verspüre.
Ich akzeptiere für den Moment,dass es mir schlecht geht und dass negative Gedanken mir das Leben sehr schwer machen.
Diese Zeit wird ein Ende haben.
Ich weiss,dass es meine negativen und pessimistischen Gedanken sind,die mir das Leben zur Hölle machen.
Deshalb bemühe ich mich darum,sie von mir fernzuhalten.
Das gelingt mal besser und mal schlechter.
Ich werde mich auch bei Rückschlägen immer wieder darum bemühen,meine pessimistischen Gedanken durch hoffnungsvolle Gedanken zu ersetzen.
Ich kann und werde meine Ängste/Depressionen besiegen.

23.03.2023 15:30 • x 4 #15


BlackKnight
Falsch hier

24.03.2023 12:43 • #16


W
Liebe Little Wing,
vielen Dank für deine positiven Gedanken. Letztendlich ist meine Hoffnung auch, dass die Depressionen irgendwann vorbei gehen.
Letzte Woche hatte ich einen Termin bei meiner Psychiaterin und habe gesagt, dass ich mir ein Gefühl der Leichtigkeit zurück wünsche, d.h. also dass ich mir Positives für mich wünsche. Ich habe eine Ahnung, wie es damals gewesen ist.
Ihre Antwort war: Ich habe Sie noch [b]nie[b] in einer Leichtigkeit erlebt. Sie kennt mich seit 6 Jahren.
Was soll und kann mir das sagen?
Seit Jahren (Jahrzehnten?) arbeite ich an mir, damit ich, wie soll ich es sagen, ein halbwegs positives Lebensgefühl bekomme, und ich habe wirklich dafür geackert.
Es klappt einfach nicht!
Ich bin so furchtbar müde vom an mir arbeiten und auch um mein Leben zu kämpfen, denn das kommt immer sehr schnell dazu.
Ist es dann nicht legitim zu sagen: genug ist genug. Das Leben und ich sind nicht kompatibel, es ist besser, ich gehe?
Viele Grüße
wozu

28.03.2023 19:09 • x 1 #17


Jedi
Zitat von wozu:
Letzte Woche hatte ich einen Termin bei meiner Psychiaterin und habe gesagt, dass ich mir ein Gefühl der Leichtigkeit zurück wünsche, d.h. also dass ich mir Positives für mich wünsche. Ich habe eine Ahnung, wie es damals gewesen ist.

Klingt doch Gut u. Zuversichtlich
--------------------------------------------------
Zitat von wozu:
Ihre Antwort war: Ich habe Sie noch [b]nie[b] in einer Leichtigkeit erlebt. Sie kennt mich seit 6 Jahren.
Was soll und kann mir das sagen?

Nun, dass ist auch nur ihre persönliche Wahrnehmung.
--------------------------------------------------------------------------
Zitat von wozu:
Seit Jahren (Jahrzehnten?) arbeite ich an mir, damit ich, wie soll ich es sagen, ein halbwegs positives Lebensgefühl bekomme, und ich habe wirklich dafür geackert.

Das glaube ich Dir u. es war sicher auch nicht Umsonst.
----------------------------------------------------------------------------
Zitat von wozu:
und auch um mein Leben zu kämpfen,

Höre damit auf, um Dein Leben zu kämpfen - bleibe da dran u. arbeite weiter an Dir, villt. nur weniger verbissen
u. nicht als ein Kampf.
Sie auch die kleinen Erfolge, die sicher schon da sind - versuche mal da ganz genau hinzuschauen.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von wozu:
Ist es dann nicht legitim zu sagen: genug ist genug.

Nee, ist es nicht
-------------------------------
Zitat von wozu:
Das Leben und ich sind nicht kompatibel,

Stimmt ganz sicher nicht
Wir sind in diesem Leben, weil wir schon kompatibel damit sind !
Wir sind auf dieser Welt, um Erfahrungen zu machen - zu lernen - an unseren Aufgaben zu wachsen
und uns einen Sinn, für unser Leben zu kreieren !
-----------------------------------------------------------------
Zitat von wozu:
es ist besser, ich gehe?

Ganz schlechte Option
Du musst erst Deine Aufgaben erfüllt haben, erst dann können wir diese Erde, unser Leben verlassen.
Nimm Deine Aufgabe an, so wie Du es schon getan hast u. bleibe Zuversichtlich darauf,
Zitat von wozu:
ich mir ein Gefühl der Leichtigkeit zurück wünsche,

das ist die Erfüllung Deiner Aufgabe !

28.03.2023 20:02 • x 2 #18


LittleWing
Zitat von wozu:
Ist es dann nicht legitim zu sagen: genug ist genug.

Wenn man am Boden ist,ist es normal ,dass man das denkt und fühlt.
Klar ist das legitim und man kann auch ruhug mal eine Weile liegen bleiben und die ganze Verzweiflung mal zulassen,kann sehr helsam sein,sich nicht immer zum funktionieren zwingen zu wollen.

Letztendlich geht es aber auch gar nicht um´s fnktionieren sondern um Lebensqualität,das ist vielen Menschen leider kaum bewusst aufgrund der Fokussierung auf Leistung in unserer Leistungsgesellschaft.

Zitat von wozu:
Das Leben und ich sind nicht kompatibel,

Das kannst Du nicht wissen denn manchmal wartet um die nächste Kurve schon eine totale Veränderung.Das können Menschen sein,die in Dein Leben treten oder Erfahrungen,die einem andere Sichtweisen ermöglichen,sicher auch unterstützende Medikation,die uns in schweren Zeiten einigermassen stabilisieren kann.

Dass Du es für den Moment zulassen kannst,dass es Dr schlecht geht ist gut denn das ist Akzeptanz und das fällt vielen Menschen schwerer als Dir.
Und Akzeptanz ist quasi der Grundbaustein für positive Veränderungen.
Du bist also definitiv schon auf einem richtigen und guten Weg,auch wenn es Dir nicht so bewusst ist und sich sicher auch (noch) nicht so anfühlt.

29.03.2023 18:00 • x 3 #19


W
Hallo, so richtig weiß ich nicht, was ich euch antworten soll.
@ Jedi: mein Wunsch nach etwas mehr Leichtigkeit besteht ja nicht erst seit den letzten 6 Jahren. Ich habe vor ca. 7 Jahren auch eine wahnsinnig schwere Depression gehabt mit sehr langem Klinikaufenthalt und dann auch mit der Frage, wie kann es für mich weiter gehen? - Ich bin dann in eine andere Stadt gezogen und bin noch mal von vorne angefangen. Aber ich nehme mich immer mit!
Leichtigkeit spüre ich schon ewig nicht mehr. Für mich hat Leichtigkeit auch was mit Lebendigkeit zu tun. Ich spüre mich nicht wirklich. In der letzten Zeit wird mein Schneidedruck wohl wieder größer.
Stichwort Lebendigkeit: seit mehr als 15 Jahren kann ich nicht mehr weinen, selbst als meine Mutter starb, nicht.
Ob ich verbissen bin, kann ich nicht wirklich beurteilen, ich kann aber sagen, dass mir das Leben, mein Leben einfach zu viel ist und mittlerweile glaub ich auch, dass ein Klinikaufenthalt mich nicht umstimmen kann.
@ Little Wing: ich weiß nicht, ob ich auf einem guten Weg bin. Mir fällt das Reflektieren z.Zt. auch so schwer.
Vielen Dank euch beiden
wozu

30.03.2023 18:54 • x 3 #20


LittleWing
Vermutlich hast Du medikamentös schon einiges durch,nichts desto trotz bietet jedes neue Medikament die Chance auf eine deutliche Besserung (ja,es kann auch schlechter werden aber dieses Risiko lohnt es sich einzugehen um der Besserung Willen).
Vor allem neue Wirkstoffklassen würde ich probieren,da kannst Du vielleicht ganz neue und positive Erfahrungen machen.
Neuroleptika sind recht verträglich,vor allem Perazin,kennst Du das Medikament?
Mir hat es sehr geholfen auch was das Denken angeht,ich konnte mich endlich mal wieder gelassen (nicht im Sinna von gefühllos sondern einfach friedlich und ruhig) fühlen,was für eine Erleichterung.

Des weiteren kann ich Peter Beer sehr an´s Hez legen,am besten mal selbst anschauen,er hat einiges auf Lager in Punkto Selbsthilfe,hier mal ein Beispiel:

Geführte Meditation FRIEDEN IM KOPF:


01.04.2023 12:51 • x 1 #21


W
Ich bedanke mich für eure Antworten, bin z.Zt. aber nicht in der Lage, darauf einzugehen.
Die letzte Woche war sehr anstrengend für mich (Karwoche, ich habe für Familien ein Programm gestaltet um das Geschehen der Karwoche näher zu bringen) Die Resonanz war recht gut.
Ich selber war innerlich so angespannt (vermutlich hat das keiner gemerkt) , es war aber so, dass ich schon früh morgens aufgewacht bin erheblich zu früh.
Mittags war ich dann total geplättet und einigermaßen okay bis ich an der Liturgie der Gemeinde teilnehmen konnte.
Heute Nacht nun: Osternacht- das Fest des Lebens- und ich wünsche mir nichts sehnlicher als den Tod! Es ist so paradox.
Zur Zeit weiß ich auch nicht, mit wem ich darüber sprechen könnte/möchte. So viele haben auch den Eindruck, dass es mir jetzt wieder gut geht.
Ich fühl mich auf einem verlorenen Posten und hab recherchiert, was ich tun kann, damit ich endlich erlöst bin.

09.04.2023 18:27 • #22


Moosgrün
Vielleicht gibt es hier im Forum einen User oder eine Userin, wo du dir einen privaten Austausch vorstellen kannst. Und solange du möchtest bleibt es anonym. Es fällt dir dann möglicherweise leichter dich auszutauschen.

09.04.2023 21:32 • #23


Mit180gen0
Zitat von LittleWing:
Möglicherweise ist Deine Belastungsgrenze einfach nicht sehr hoch. Vielleicht wäre es eine grosse Entlastung,wenn Du nurnoch Teilzeit arbeiten würdest,sofern das finanziell möglich ist. Ansonsteh wenn Dich alles überfordert,lass Dich krank schreiben und geh evt. in eine Klinik. Vielleicht Tagesklinik und ggf. ...

Die Idee der Teilzeit fände ich auch eine gute Lösung.

Wäre eine Erwerbsminderungsrente eine Option?
Es gibt da doch Möglichkeiten... man bekommt einen Teil Rente zur Aufstockung und arbeiten einen Teil...

13.04.2023 10:28 • x 1 #24


Bennyhuggi
@wozu Hallo,deine Worte könnten in etwa meine sein. Ich habe auch Borderline und Schnitt mit einer Rasierklinge. Das schneiden gab mir das Gefühl ich kann atmen. Es wurde immer heftiger und ich musste auf Station,dort wurde mein Arm eingegipst so das ich nicht mehr ran kam. Seit 2 Jahren schneide ich mich nicht mehr,leider sind jetzt die Suizid Gedanken wieder präsent. Lieb Grüße Kerstn

13.04.2023 13:46 • #25


W
Hallo in die Runde,
nun ist meine freie Woche nach den Feiertagen schon fast vorbei. Ich habe
viel geschlafen und konnte es auch, dafür bin ich sehr dankbar.
Erholt fühle ich mich aber leider nicht.
Abends wird es für mich immer schwierig, dann fangen die Gedanken an , nein , nicht an zu kreisen, sondern an zu rattern - in Richtung, wie kriege ich einen erfolgreichen S.V. hin.- aber genauso Gedanken, wie, das kannst du nicht machen Es brodelt in mir.
Neroleptika (sprich_ Perazin habe ich schon mal genommen, kann mich aber nicht mehr wirklich an die Wirkung erinnern.)
Zur Zeit arbeite ich offiziell nur noch 30 Std. (kann dafür 1 Tag von meinem vielen Resturlaub noch ca. 100 Tage) abbummeln. Aber ich schaffe es einfach nicht, es liegt immer so viel an, dass es leicht auch mehr als 40 Std. werden. Ich arbeite dran, dass es weniger wird.
Heute war ich shoppen . Habe/musste mir neue Frühlingsklamotten kaufen, weil ich in der Klinik 30 Kg abgenommen habe und mir nichts mehr passt.
Als ich dann zu Hause war, hab ich mich schon gefragt, wozu eigentlich, aber ich habe den Entschluss gefasst, dass ich die Ek-feiern im Mai noch durchziehen werde.
vielen Dank euch allen

13.04.2023 18:58 • x 2 #26


Lost111
Zitat von wozu:
Zur Zeit arbeite ich offiziell nur noch 30 Std. (kann dafür 1 Tag von meinem vielen Resturlaub noch ca. 100 Tage) abbummeln. Aber ich schaffe es einfach nicht, es liegt immer so viel an, dass es leicht auch mehr als 40 Std. werden. Ich arbeite dran, dass es weniger wird.

Hallo liebe @wozu ,

ich kenne das auch von mir: jahrelang habe ich mich abgehetzt und gemacht und getan, damit alles auf Arbeit erledigt ist.
Inzwischen habe ich da ein viel entspannteres Angehen meiner Arbeit gefunden: was nicht eilig ist und nicht am selben Tag noch bearbeitet werden muss, bleibt liegen. Allerdings hat es auch lange gedauert, bis ich dahin gekommen bin.
Versuche, Prioritäten zu setzen. Was ist gleich zu machen, was kann ich aufschieben?
So würde ich dir auch empfehlen, nicht mehr als deine 30 Stunden zu arbeiten. Dann ist Feierabend.
Und wenn die Arbeit nicht in 30 Stunden pro Woche zu schaffen ist, ist es dann vielleicht zu viel von der Menge her (ist jetzt nicht böse gemeint!)?
Theoretisch hört sich das einfach an; ich weiß aber, dass die Umsetzung nicht von heute auf Morgen klappen kann.
Denk an dich! Ganz wichtig!

Zitat von wozu:
Als ich dann zu Hause war, hab ich mich schon gefragt, wozu eigentlich, aber ich habe den Entschluss gefasst, dass ich die Ek-feiern im Mai noch durchziehen werde.

Außer, dass es nötig war, neue Klamotten zu kaufen, ist es doch auch ein gutes Gefühl, neue Sachen zu shoppen und eine gute Auswahl zu haben. 30 kg sind schon der Hammer!

LG Lost111

13.04.2023 19:37 • x 2 #27


W
Hallo,
schon wieder ist einiges an Zeit vergangen. Ja Lost, 30 Kg sind schon viel -
Heute hatte ich nach einem Monat wieder Soziotherapie und da habe ich einen großen Fehler gemacht.
Sie fragte mich, wie Ostern war und da überkam es mich- ich musste einfach antworten, dass das Ganze so paradox ist. In der Arbeit erzähle ich von der Überwindung des Todes, dass das Leben gewinnt. Und in mir herrscht die Todessehnsucht vor und dass ich mir nichts sehnlichster wünsche, als dass mein irdisches Leben bald vorbei ist. Allerdings habe ich ihr auch noch gesagt, dass ich meine großen Aufgaben, die in den nächsten Wochen auf mich zukommen durchführen werde und dann sehe, wie ich gehen kann.
Ich wollte sie beileibe nicht schockieren oder sonstwas und auch nicht um Hilfe bitten, aber sie sagte mir, dass ich mit ihr zur Ärztin müsste.
Danach ging es mir echt schlecht, mein Magen krampfte sich zusammen, ich habe große Angst, dass wieder so eine Maschinerie in Gang gesetzt wird und das möchte ich gar nicht.
why

24.04.2023 19:07 • #28


Lost111
Zitat von wozu:
Und in mir herrscht die Todessehnsucht vor und dass ich mir nichts sehnlichster wünsche, als dass mein irdisches Leben bald vorbei ist. Allerdings habe ich ihr auch noch gesagt, dass ich meine großen Aufgaben, die in den nächsten Wochen auf mich zukommen durchführen werde und dann sehe, wie ich gehen kann.
Ich wollte sie beileibe nicht schockieren oder sonstwas und auch nicht um Hilfe bitten, aber sie sagte mir, dass ich mit ihr zur Ärztin müsste.

Liebe @wozu ,

ich will dir nicht zu nahe treten, aber für mich klingt das schon nach einem Hilferuf.
Und klar ist auch, dass deine Soziotherapeutin diese Aussage ernst nehmen muss.
Was ist denn dann bei der Ärztin passiert, wenn du es sagen möchtest?

LG Lost111

24.04.2023 19:34 • #29


A


Hallo wozu,

x 4#30


Bennyhuggi
@wozu Hallo,auch in meinem Kopf herrschen diese Gedanken. Die Gedanken alles zu beenden. Es ist alles zerbrochen woran ich geglaubt hatte. Der letzte Mensch an meiner Seite hat mich mit einem Schlag zerstört . Ich fühle mich gebrochen, habe eine unsagbare schwere in meinem Körper. Gedanken lassen mich nicht mehr los. Habe Bauchschmerzen und bin antriebsarm. Meine schei.... Deppresion trieb diesen Menschen weg. Er ließ mich fallen und tauschte mich für lange Zeit aus. Den Sinn des Leben sehe ich nicht mehr ,es war vorher schon schlimm, aber jetzt wird das Gefühl alles immer heftiger. Ich rede mit meinem Therapeuten darüber wenn ich Termin habe. Die sagen immer ich muss Ihnen versprechen das ich mir nichts an tue. Es ist ein Versprechen, aber im inneren Kämpfe ich mit dem Gedanken. Es ist nicht zu beschreiben was man fühlt,Verurteilungen angesichts dieser Situation kann ich nicht mehr hören.

25.04.2023 08:28 • x 1 #30

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