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Einsamkeit und Selbstüberwindung

Z
Zitat von Pilsum:
Ein einigen Stellen verstehe ich Dich nicht. Du löst doch dadurch bei anderen keinen Stress aus.
Und Du wirst ihnen schon gar nicht zur Last.

Woher weißt du das?

Ich habe schon das Gefühl dass ich so zur Last werde….


Zitat von Pilsum:
Du bist doch nicht die, die ständig die anderen
unterstützen muss. So verstehe ich Familie nicht.


Ich würde es mir auch anders wünschen. Das wird von mir aber verlangt. Und dummerweise habe ich diese Rolle ja auch lange ausgefüllt - bis ich das Weite gesucht habe.


Zitat von Pilsum:
Für wen sind Familie und Zusammenhalt große Werte. Mehr für Dich oder eher für die anderen
Familienmitglieder?


Für mich auch. Ich wohne ja allerdings auch nicht mehr daheim. Ich bin die einzige die weit weg gegangen ist und allein wohnt und sich unabhängig gemacht. Das führt aber dazu dass der Kontakt zu mir gehalten wir wenn ich Gut-Wetter mache und wenn es mir nicht gut geht meldet sich keiner mehr.

Wenn ich mal reden will heißt es „lass uns doch mal über was schönes reden“ „Um über Krankheiten zu reden bist du zu jung“

Mir ist Familie also wichtig, ich kann es aber nicht haben und habe mir so einen anderen Weg gesucht. Aber jetzt werde ich ausgeschlossen weil ich das mache.

02.04.2024 20:19 • x 1 #16


Z
Zitat von Pilsum:
Für wen sind Familie und Zusammenhalt große Werte. Mehr für Dich oder eher für die anderen
Familienmitglieder

Zitat von Pilsum:
Was ich verstehe ist, dass ihr in einem sehr großen Familienverbund lebt.

Vielleicht muss ich noch einen Aspekt ergänzen… Ich lebe nicht mehr mit der Familie zusammen. Ich bin die einzige, die ihre Sachen gepackt hat und gegangen ist. Einfach, weil mir alles zu viel wurde und ich das Gefühl hatte runter in die Tiefe gezogen zu werden wenn ich mich nicht in Sicherheit bringe.

In den letzten Jahren sind auch 4 Personen aus meiner engsten Familie gestorben und damit einher gingen viele Streitigkeiten, so dass sich der enge VErbund ziemlich aufgelöst hat.

Die übergebliebenen Familienmitglieder finden es aber ultimativ doof dass ich weg gegangen bin. Sie wollen immernoch, dass ich ihre Probleme löse und für sie da bin. Sind beleidigt, wenn ich es nicht bin.
Das führt dazu, dass der Kontakt zu mir gehalten wir, wenn ich bereit bin den regeln zu folgen - also stützend zu sein - und wenn ich das grade nicht kann, weil es mir nicht gut geht kümmert sich keiner und findet ausreden warum grade keine Zeit für mich ist.

Mir ist nach wie vor Familie aber unfassbar wichtig. Der Gedanke daran den Kontakt abzubrechen fühlt sich an als würde ich planen mir ein Bein abzuschneiden.

Zitat von Pilsum:
Falls das so ist, wäre dies Dir gegenüber nicht fair. Du bist doch nicht die, die ständig die anderen
unterstützen muss. So verstehe ich Familie nicht.


Ja… ich finde es auch nicht fair. Aber das sind halt die vorhandenen Rahmenbedingungen.

Mein Verstand weiß ja dass das alles anders sein sollte als es ist und das es auch Menschen gibt, die anders funktionieren. Meine Psyche ist aber immer noch auf die familiären Verhältnisse geprägt.
Ich fühle mich so Allein-gelassen. Da ich mich aber nicht als Opfer sehen will, will ich Wege finden, wie ich das wieder in die Hand nehmen kann und mir ein Umfeld zu schaffen kann, in dem ich nicht so allein gelassen werde.

02.04.2024 21:40 • x 1 #17


A


Hallo Zauberbienchen1,

Einsamkeit und Selbstüberwindung

x 3#3


Pilsum
Zitat von Zauberbienchen1:
Woher weißt du das?

Ich habe schon das Gefühl dass ich so zur Last werde….


Du sprichst von einem Gefühl. Ich kann natürlich nicht sagen, dass Dich Dein Gefühl täuscht.
Möglicherweise bist Du eine sensible Frau. Vielleicht eine Frau, die etwas mehr Wärme braucht,
um sich akzeptiert fühlen zu können.

Zitat von Zauberbienchen1:
Ich würde es mir auch anders wünschen. Das wird von mir aber verlangt. Und dummerweise habe ich diese Rolle ja auch lange ausgefüllt - bis ich das Weite gesucht habe.


Darf man dass denn von Dir verlangen? Bei vielem, was Du schreibst, habe ich das Gefühl.
Du solltst Dich häufiger mal etwas abgrenzen. Immer mal Nein sagen. Ich kann es natürlich leicht sagen.
Das zu machen ist dann schon etwas schwieriger.

Zitat von Zauberbienchen1:
Das führt aber dazu dass der Kontakt zu mir gehalten wir wenn ich Gut-Wetter mache und wenn es mir nicht gut geht meldet sich keiner mehr.


Ich sehe so etwas eigentlich anders. Ob Familie oder Freunde. Fast immer ist es so. Fast immer passiert
heutzutage folgendes. Wenn man sich bei Freunden und Verwandten nicht meldet, melden sie sich leider
auch nicht. Was die Menschen heute für ein Verständnis haben, wie Beziehungen gehalten werden,
verstehe ich manchmal nicht.

Zitat von Zauberbienchen1:
Wenn ich mal reden will heißt es „lass uns doch mal über was schönes reden“ „Um über Krankheiten zu reden bist du zu jung“


Was Du hier wiederholt erwähnst, verstehe ich bisher allerdings auch nicht. Du wirst doch von den
Menschen akzeptiert. Warum wollen sie mit Dir nicht über bestimmte Sachen reden?

Zitat von Zauberbienchen1:
Mir ist Familie also wichtig, ich kann es aber nicht haben und habe mir so einen anderen Weg gesucht. Aber jetzt werde ich ausgeschlossen weil ich das mache.


Woran machst Du das fest, dass Du ausgeschlossen wirst. Hast Du vielleicht eine etwas sehr hohe
Erwartung an andere Menschen? Was genau sollen sie machen, damit Du Dich wohl fühlst?

02.04.2024 21:55 • x 4 #18


Pilsum
Zitat von Zauberbienchen1:
Mein Verstand weiß ja dass das alles anders sein sollte als es ist und das es auch Menschen gibt, die anders funktionieren. Meine Psyche ist aber immer noch auf die familiären Verhältnisse geprägt.


Das versuche ich zu verstehen. Du sagst ja wiederholt, die Familie ist Dir besonders wichtig.
Das darf ja auch so sein.

Zitat von Zauberbienchen1:
Mir ist nach wie vor Familie aber unfassbar wichtig. Der Gedanke daran den Kontakt abzubrechen fühlt sich an als würde ich planen mir ein Bein abzuschneiden.

Das klingt schon heftig. Du brauchst den Kontakt zu Deiner Familie aber gar nicht abzubrechen.

Zitat von Zauberbienchen1:
Ich fühle mich so Allein-gelassen.


Das ist ein Passiv-Satz. Du kannst nichts machen. Die Familienmitglieder sind wesentlich daran
beteiligt, dass es Dir manchmal schlecht geht.
Oder anders gesagt. Die Erwartungen, die Du an andere Menschen hast, werden meistens nicht erfüllt.

Wenn man Erwartungen an andere Menschen hat, kann man natürlich leicht enttäuscht werden.
Die anderen haben ja auch Erwarungen an Dich. Da steht es scheinbar 1:1 .
Eine Lösung scheint erst dann in Sicht zu sein, wenn eine Partei sich grundlegend eine andere Meinung
zulegt. Jetzt steht es offensichtlich:
Verwandte gegen Zauberbienchen, 5:1 für die Verwandten. Was denkst Du sollte passieren, dass das Spiel
mindestens unentschieden ausgeht?

Zitat von Zauberbienchen1:
Da ich mich aber nicht als Opfer sehen will, will ich Wege finden, wie ich das wieder in die Hand nehmen kann und mir ein Umfeld zu schaffen kann, in dem ich nicht so allein gelassen werde.


Das Du versuchst neue Wege auszuprobieren finde ich ausgesprochen gut.

Falls Du noch Lust hast, dann lass uns mal über die Probleme sprechen, die Du erkennst,
wenn Du mit Bekannten und Freunden zusammen bist.

Deine Formulierung, in dem ich nicht so allein gelassen werde, halte ich für wenig brauchbar.
Das ist wieder eine Sichtweise, bei der Du davon sprichst, dass Du passiv bist und andere etwas mit Dir machen.

Kontakte zwischen Menschen laufen aber immer so, dass es überwiegend ein Geben und Nehmen ist.
Wenn Du Interesse daran hast, dann sollten wir uns mehr darüber unterhalten, wie Du erfolgreicher
mit anderen Menschen kommunizieren kannst. Und dadurch zu mehr Zufriedenheit gelangst.

03.04.2024 16:55 • #19


S
Ich denke die Beste Hilfe ist es mit Menschen zu sprechen die auch an Depression haben. Die verstehen von was du sprichst. Aussenstehende haben oft nicht den Blick dafür.
Eine Selbsthilfegruppe wäre schon mal ein erster Schritt. Im laufe der Zeit könnte sich eine neue Beziehung zu deiner Familie entwickeln. Eine die dich schützt. Wie sieht's mit einer Therapie aus?
Die Einsamkeit obwohl man gar nicht alleine ist kenne ich. Das Problem an der Depression ist, das sich diese negative Gefühlslage ständig wiederholt. Das können Aussenstehende kaum nachvollziehen und es überfordert sie einfach, so das sie das nicht mehr hören möchten. Glaub ich zumindest. Dann kommen Sätze wie, Reiss dich zusammen ist doch gar nicht so schlimm. Oder ähnliches. Ich denke jetzt bist du an dem Punkt deiner Entwicklung angekommen, an dem dein tiefes Ich, deine Psyche eine andere Familienbeziehung möchte und braucht. An dem Modell musst du nun basteln. Das muss sich aber entwickeln und dafür braucht es Zeit, viele Gespräche, über dich und deine Gefühle. Am besten wie gesagt in Entsprechenden Gruppen und eben Therapien.

04.04.2024 06:16 • x 4 #20


Berol
Zitat von HDD:
Solche Äußerungen müssen nicht sein, sie zeugen von Herzlosigkeit bzw. davon, dass derjenige deine Lage nicht nachvollziehen kann.

Achja? Hier säuselst Du so was und in dem anderen Thread bei jemanden der offensichtlich depressiv ist trittst Du verbal drauf. Du bst 70 und solltest es eigentlich besser wissen, dass solche Äusserungen - dann geh' doch zu Mutti oder jemanden als Troll zu framen, aus welchem merkwürdigen Gründen Deinerseits auch immer - voll nach hinten losgehen kann und alles andere als hilfreich ist.

Immerhin hat sich einer entschlossen, zumindest hier Hilfe zu finden und dann bekommt er so ein A.verhalten.

20.12.2024 05:51 • x 1 #21


HDD
Zitat von Zauberbienchen1:
Meine Glaubenssätze die mir im Wege stehen sind “Du darfst keine Last sein!” “Du bist nicht wichtig” “ Für dein Leid interessiert sich keiner” “Stell dich nicht so an”

Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass solche Glaubenssätze für einen selbst problematisch sind. Ich bezog mich darauf, wie ich es sehen würde, wenn jemand anders sie einem gegenüber äußern würde, nämlich u.U. als herzlos etc.

Vielleicht ist das nicht richtig rübergekommen, danke für den Hinweis. Auf keinen Fall war hier eine Bewertung der OP gemeint.

20.12.2024 15:35 • #22


Berol
@Zauberbienchen1
Zitat von Zauberbienchen1:
Geht es hier jemandem genauso? Habt ihr Ratschläge, wie man sich über solche Glaubenssätze hinweg setzt? Wie man lernt sich zu öffnen?

Hallo Zauberbienchen,

das sind keine Glaubenssätze, sondern das ist die Realität.

Die man nur radikal akzeptieren und Beste für sich draus machen kann.

Also, mit anderen Worten, guck mal, ob es Dir mit anderen nicht genauso geht, dass sie Dich oftmals nerven und sie Dir im Prinzip auch nicht wichtig sind.

Konzentriere Dich auf Dich und oft ist es besser allein zu sein, als mit Menschen, die eh' kein wirkliches Interesse an Dir haben.

Und möglicherweise kommt dann doch mal jemand daher, der doch Interesse hat und noch wichtiger Du auch an ihm/ihr.

21.12.2024 05:54 • #23

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