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Einschlafstörung im Sorgenkarussell

M
Liebe Forum-Mitglieder,

Seit einigen Tagen begleitet mich ein immer schlimmer werdendes Problem.
Tagsüber geht es mir gut, ich bin normal gelaunt. Ich hatte noch nie Erfahrungen mit Depressionen, Einschlafstörungen oder ähnlichem. Allerdings neigte ich schon immer dazu, mich nachts in negative Dinge reinzusteigern - meistens wenn es einen Anlass gab. Zum Beispiel einen größeren Streit.

Jetzt gerade ist es aber so, dass es keine aktuellen Anlässe gibt. Ich gehe ins Bett, es ist alles in Ordnung, und prompt ploppen riesige Sorgen und Ängste in meinem Kopf auf (seltsamerweise betreffen sie alle die negativen Charakterzüge meines Partners und deren Auswirkungen in unserer Beziehung in Zukunft). Sie sind so quälend, dass ich an nichts anderes denken kann, Ablenkmechanismen (im Kopf Stadt Land Fluss spielen) funktionieren auch nicht. Das kostet mich mittlerweile ⅓-½ Nacht.

Am nächsten Morgen ist alles okay. Ich sehe meinen Partner im Gesamten und nicht nur seine schlechten Seiten, und gebe solchen Befürchtungen keinen Raum.

Kann mir jemand einen Tipp geben?

Vielen Dank!

13.01.2022 09:39 • x 1 #1


Catalie
Hi,

vielleicht nimmst du dir mal vorm ins Bett gehen eine halbe Stunde oder 15min Zeit und schreibst alles auf, was dir evtl. später wieder Sorgen machen könnte. Einfach damit es schonmal weg ist. Ganz am Ende bewusst einen dicken Punkt machen oder die Seite zusammenfalten als klarer STOPP. Wenn im Bett die Gedanken wieder kommen, verweise dich selbst darauf, dass du dich Morgen wieder eine geplante Zeit hinsetzt und alles aufschreibst. Das braucht ein bisschen Übung und konsequentes sich selbst erinnern, Dann kann es aber gut klappen.

Ich fahre immer den Weg zu meiner Oma, in Gedanken, die Strecke vom Haus meiner Kindheit bis zum zuahuse meiner Oma. Ich bin noch nie angekommen, Ich schlafe immer vorher ein. Meine Therapeutin riet mir dazu etwas zu machen, dass das Gehirn langweilt und nicht was fordert, vielleicht ist deshalb Stadt Land Fluss nicht das richtige? Ansonsten würde mir noch eine geführte Meditation oder Progressive Musskelentspannung einfallen um in die Entspannung zu finden und letztlich einzuschlafen.
Wenn gar nichts funktioniert würde ich aber auch einfach wieder aufstehen. Also, bevor du nur wach liegst und grübelst, wenn du merkst, Du kannst aus dem Gedankenkaruasel nicht aussteigen, raus aus dem Bett, eine Tasse Tee trinken oder ein Kapitel lesen und dann nochmal ins Bett.

13.01.2022 10:39 • x 3 #2


A


Hallo Maustal,

Einschlafstörung im Sorgenkarussell

x 3#3


Jana7
Hallo,

Du schreibst nicht, was genau Dich beunruhigt. Insofern bleibt unklar, ob die Sorgen für andere nachvollziehbar sind.
Es könnte eine berechtigte Warnung Deiner Seele sein, sich mit Problemen in der Partnerschaft auseinanderzusetzen, sie zu lösen.
Vllt. liegt die Wahrheit in der Mitte, also zwischen Sorglosigkeit und riesiger Besorgnis.

Da Du Tag und Nacht, Dunkelheit erwähnst, denke ich natürlich automatisch an Serotonin/Melatonin.
Für die Serotoninproduktion braucht es Licht. Abends, im Dunkeln wird es in Melatonin umgewandelt. Über die Wirkung von Melatonin weiß man nicht viel. Es macht müde, klar.

Es gibt ein Präparat namens 5-HTP. Es ist eine Vorstufe von Serotonin und gelangt tatsächlich ins Gehirn.
Man kann es im Internet leicht finden.
Gibt man Sanego Erfahrungen 5-HTP ein, erscheinen Patientenberichte. Es gibt einige, denen soll es helfen.
Mir nicht...
In retardierter Form wäre es vorteilhaft...

Ich finde es generell vorschnell, zu denken, man habe einen gestörten Stoffwechsel im Gehirn. Der Stoffwechsel dort verändert sich auch durch Probleme. Werden diese länger ignoriert, kann man der Belastung längere Zeit nicht entkommen, mag das Spuren im Gehirn hinterlassen.

Deine Seele meldet sich - versuche es zu analysieren...

13.01.2022 11:33 • #3


Pessimist
Darüber kann ich ganze Buchbände schreiben! Aber mein Psychiater hat mir ein gutes Medikament verschrieben.

13.01.2022 11:55 • #4


selly
Zitat von Maustal:
Jetzt gerade ist es aber so, dass es keine aktuellen Anlässe gibt. Ich gehe ins Bett, es ist alles in Ordnung, und prompt ploppen riesige Sorgen und Ängste in meinem Kopf auf

Ich kenne das ganz genauso. Am Tag komme ich klar, dann kommt die Nacht und der Kopf beginnt sich zu drehen. Mir hilft zum einschlafen immer lesen(was positives) , bis mir die Augen fast zufallen und ich nur noch das Licht ausmachen muss.

Ich würde dann aber an deiner Stelle mit klarem Kopf am Tage nur dringend Gedanken machen was in der Beziehung nicht stimmt und wie Du jetzt vorgehen wirst um das aus Deinem Kopf bearbeitet rauszubekommen.
Die Gedanken werden nicht ohne Grund da sein.
Am Tage ist man immer abgelenkt . Deshalb hinsetzen und sich damit auseinandersetzen was der Störfaktor ist.

Und zum einschlafen was lesen…..das hilft um in den Schlaf zu kommen

13.01.2022 13:39 • #5


Pessimist
Zitat von selly:
Ich kenne das ganz genauso. Am Tag komme ich klar, dann kommt die Nacht und der Kopf beginnt sich zu drehen.

Ganz genau so ist es auch bei mir! Echt klasse Und wenn ich dann zwischendurch mal wach werde geht das Spielchen SOFORT wieder los!

13.01.2022 13:49 • #6


Schlüsselkind
Zitat von Maustal:
(seltsamerweise betreffen sie alle die negativen Charakterzüge meines Partners und deren Auswirkungen in unserer Beziehung in Zukunft)


Liebe Maustal,

vielleicht ist bei dir Ablenkung auch gerade nicht wichtig, sondern mal genau hinzuschauen, was dich belasten könnte?
Oder wie Du schriebst den Befürchtungen ihren Raum geben?

Du schreibst ja auf der einen Seite, dass es keine aktuellen Anlässe gibt, aber Dich anscheinend unbewusst Charaktereigenschaften deines Partners beschäftigen - sind es Dinge, die dir nicht gut tun, die du tagsüber aber nicht wahrnehmen kannst, weil du da vom Leben abgelenkt bist? Oder eine allgemeine Zukunftsangst, was ja gerade auch fernab von den persönlichen Umständen nicht verwunderlich ist und belastet?

Belastet mich etwas, verfolgt mich das immer als erstes im Schlaf durch Einschlafprobleme und intensive Träume, die mich nicht in die gewünschte Ruhephase bringen. Am nächsten Tag bin ich gerädert. Meistens sagen mir meine Träume aber auch inhaltlich etwas, was ich verdränge. Leider gelangst Du gar nicht erst in diese Traumphase ... daraus ließe sich bestimmt etwas ableiten. (Interessantes Buch hierzu von der Psychotherapeutin Ortrud Grön: Ich habe einen Traum.)

Handhabe das auch wie meine Vorrednerinnen, z. B. geleitete Entspannungsübungen (ich kenne auch Leute, denen hilft Aromatherapie vor dem Einschlafen) – mir hilft aktuell wie bei selly Lesen und vor allen Dingen vor dem Schlaf technische Quellen ausschalten (smartphone, Rechner etc.), um mich richtig herunterzufahren.

14.01.2022 09:30 • #7


Schlüsselkind
Edit zum ersten Absatz:

(...) vielleicht ist bei dir Ablenkung auch gerade nicht wichtig, sondern mal genau hinzuschauen, was dich belasten könnte?
Oder wie Du schriebst den Befürchtungen ihren Raum geben? Muss ja gar nicht mal mit deinem Partner zu tun haben, sondern mit deinen eigenen Bedürfnissen, die du noch für die Zukunft hast. Lohnt sich auf jeden Fall da mal dranzubleiben, die Quelle aufzuspüren. (...)

14.01.2022 09:42 • #8


S
Mir scheinen es Zweifel an deinem Partner zu sein , Unsicherheit was die gemeinsame Zukunft betrifft
Er oder seine Art,
scheinen dir Angst zu machen

Im Ruhezustand kommt dies dann hoch
Es sind Tags verdrängte Gedanken

14.01.2022 18:52 • #9


A


Hallo Maustal,

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S
Man schieb es im Tagesverlauf ,an die Seite, nur deshalb sind diese Gedanken ja nicht gänzlich weg , nur verwahrt zurückgehalten

14.01.2022 18:54 • #10