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Elektroschocktherapie Ekt zerstörte mein Leben

C
Leider bin ich 2018 im Alter von 26 Jahren aufgrund einer schweren Depression viel zu schnell mit Ekt behandelt worden und habe schwere Hirnschäden davongetragen. Ich hab gedacht eine schwere Depression sei die Hölle, aber die Schäden und Schmerzen, die ich durch die Schocks erfahren habe sind viel viel schlimmer, es ging mir in meinem ganzen Leben noch nie so schlecht. Ich hatte nach 13 Schocks schon Ausfallerscheinungen und bin dreimal mit leichtem sht diagnostiziert worden, leider bin ich dann wieder in das Krankenhaus gegangen und der Psychiater hat nur gesagt „was ein Unfallchirurg sagt, der ist ja nicht Psychiater“, also bin ich weiter geschockt worden mit dem Resultat, dass ich eine Studentin, die vorher eigenständig gelebt hat wieder bei meinen Eltern einziehen musste und mein Studium nicht mehr fortführen kann, weil ich solche barbarischen Hirnschäden habe. Ich kann jedem der darüber nachdenkt nur davon abraten und sich auf keinen Fall so zu behandeln lassen, egal wie schlecht es einem geht. Ich kann jetzt so viele Dinge nicht mehr, die ich vorher konnte. Meine ambulante Psychiaterin hat nach der ersten Serie nur „Tageszeitung“ gesagt als Anspielung auf meinen Intellekt, nach der zweiten Serie hat sie nur noch „Sozialpsychiatrischer Pflegedienst“ gesagt und der musste sich dann tatsächlich um mich kümmern. Ich habe vor Schmerz nur noch geschrien. So schlecht geht es mir jetzt schon vier Jahre, ich war vorher nie suizidal, aber bin durch diese Behandlung suizidal geworden. Im Wechsel bin ich auch noch mit Ketamin behandelt worden und hatte neben den Hirnschäden fast auch noch eine Dro.psychose vom Ketamin. Ich kann nur jedem raten niemals in Elektroschocks einzuwilligen, es ist einfach nur Hirnschädigung und die Studien zur Wirksamkeit der Ekt sind teilweise x Jahre alt. Das was ich durchgemacht habe kann ich nur noch als Folter beschreiben und ich verfluche seit vier Jahren den Tag an dem ich das Krankenhaus betreten habe und dass ich in so einen wenig erforschten schei. eingewilligt habe. Der Wirkmechanismus der Ekt ist nämlich bis heute vollkommen unbekannt. Ich war danach leider nur in Krankenhäusern, die Ekt selber anwenden und mir die Folgeschäden als meine Krankheit auslegen. Ich hatte eine ganz normale schwere Depression, das war meine Ausgangserkrankung, weil ich sage, dass ich so schwere Hirnschäden von den Schocks habe bin ich jetzt auf einmal wahnhaft depressiv und schizoaffektiv, was vorher nie meine Diagnose war und das nur, weil ich sage, dass ich Hirnschäden durch die Ekts habe und das schlimme ist ich kann es ja nichtmal beweisen, eine Neurologin hat mir nach 13 Schocks schon gesagt man könne Hirnschäden durch Ekt nicht nachweisen. Im mrt war dann auch nichts, aber ich hatte nach 13 Schocks schon Schäden an den Temporallappen und konnte mich selber nicht mehr im Spiegel erkennen, weil Erkennungsprozesse ausgefallen waren. Leider ist das ganze in einem Krankenhaus passiert, in dem jeder zweite Ekt bekam und es Deutschlandweit am häufigsten angewendet wird. Aufgrund eines ndr Beitrags war Massenekttourismus ausgebrochen und es musste sogar schon nachmittags geschockt werden. Der ganze Umgang in diesem Krankemhaus mit dieser Behandlungsmethode war einfach verantwortungslos und um mich zu überreden hat man mir gesagt ich müsse dann keine Medikamente mehr nehmen und er mache das auch bei 15 jährigen. Ich dachte mir dann, wenn er das auch bei 15 jährigen macht kann es ja nicht so gefährlich sein, deren Gehirne sind ja noch in der Entwicklung. Ich kann nur sagen die Ekt hat mein Leben wie ich es kannte zerstört. Zu einem weiteren Klinikaufenthalt kam es dann auch nur, weil ich mir aufgrund der Schäden versucht habe das Leben zu nehmen.

07.03.2023 18:03 • x 1 #1


Kate
Was für Schäden hast du denn genau davongetragen?

07.03.2023 18:54 • #2


A


Hallo Charlotte123,

Elektroschocktherapie Ekt zerstörte mein Leben

x 3#3


C
@Kate Das ist so zahlreich, dass ich es schon fast gar nicht mehr differenzieren kann. Ich kann nichts mehr empfinden, aber nicht im Sinne einer Depression, eher so als hätte einem jemand das Hirn zerschossen. Ich kann teilweise meinen Körper nicht mehr richtig wahrnehmen, das war nach 13 Schocks schon schlimm, da muss der Schaden rechthemisphärisch schon so schlimm gewesen sein, dass ich links meinen Körper nicht mehr richtig wahrnehmen konnte. Dann kann ich nichts mehr mit Musik anfangen, mein Gehirn sagt mir nicht mehr welche ich gut finde. Viele Dinge oder das was man mal konnte, stellt man erst fest, wenn man es nicht mehr kann. Ich kann nicht mehr gut rechnen, generell ist das Denken sehr erschwert. Ich kann keinen S. mehr haben, weil die Verbindung Körper Gehirn komplett hinüber ist. Ich kann nicht mehr träumen, keine Hörbücher mehr hören, weil ich absolut kein visuelles Vorstellungsvermögen mehr habe. Ich bin drei Jahre kein Auto mehr gefahren, jetzt fahre ich wieder, aber keine weiten Strecken, weil ich solche Schäden am Gehirn habe, dass ich mir das auch nicht mehr richtig zutraue und und und die Liste ist eigentlich endlos und besonders schlimm sind auch die Kopfschmerzen. Ich hab überhaupt keine normalen Regungen mehr, das war als wenn 27 mal ein Betonziegel in mein Gehirn gekracht wäre. Ich kann nicht mehr gut hören und auch nicht mehr sehen wie vorher. Ich hatte ein immer wiederkehrendes rotblaues Auge, das kam und ging ohne Grund, ich hab ne Narbe im Gesicht, die offene Wunde war nach den Schocks auf einmal da. Ich hab ganz ganz schlechte Haut, hatte Exeme und alles, sowas hatte ich vorher auch nie, ich bekomm meine Tage seit den Schocks nicht mehr.
Das Gehirn ist einfach kaputt.

07.03.2023 19:16 • #3


bones
@Charlotte123
nun es tut mir leid für dich , dass es bei dir richtig schlimm ist. Hattest du bevor du mit ekt begangen hast, mal versucht mit medikamentöse Behandlung in Kombi mit psychotherapie?
Vllt mal überlegt, ob von Seite der Ärzte ein Fehler unterlaufen könnte bei dir?


Aber es ist falsch zu sagen, lasst die Finger davon von ekt, weil es vielen schon geholfen hat. Natürlich sollte das erst dann in Betracht gezogen werden, wenn andere Therapien versagt haben. Gilt für s-ketamin Therapie genauso.

07.03.2023 22:21 • x 1 #4


Kate
Das ist wirklich hart. Ich hoffe Dir gehts bald wieder besser.
LG Kate

08.03.2023 06:36 • #5


C
@bones Von diesen vielen, denen es angeblich geholfen hat, kennst du da einen einzigen? Ich habe nur gesehen, dass es exakt einem einzigen Mitpatienten geholfen hat.

Ich war weder austherapiert noch therapieresistent, genaugenomnen habe ich 10 mg cipralex genommen und bin damit gut zurechtgekommen.

Ich habe meine Psychiaterin auch gefragt: „Kennen sie jemanden, dem das geholfen hat?“ „Nein, aber wenn sich jemand gerne so behandeln lassen möchte sage ich nichts dagegen.“

Es ist nicht falsch zu sagen auf keinen Fall Ekt, das ist einfach nur Hirnschädigung.

08.03.2023 08:27 • #6


Kate
Es gibt hier im Forum Einige, denen es geholfen hat. Nützt Dir jetzt natürlich nichts.
Ich glaube auch, es ist wie mit jeder Behandlung, dem einem hilft es, dem anderen schadet es. Das ist traurige Realität.

08.03.2023 08:43 • x 2 #7


Nuance
Hallo Charlotte,
ein erschütternder Bericht! Es tut mir unendlich leid.

Ich selbst hörte irgendwann - vor vielen Jahren - dass man EKT wieder anwendet. Jedenfalls glaube ich, dass man diese Therapieform eine Weile nicht mehr angewandt hat. Ich denke, jeder kennt Einer flog übers Kuckucksnest.
Kein Film hat mich derart geschockt! Wir mussten es uns in der Schule anschauen. Privat meide ich Gewaltfilme etc.

Ich recherchierte ein bisschen zum Thema damals. Es soll heute anders - gewissermaßen milder - sein.
Ich las von Leuten mit Gedächtnisproblemen.

Es gibt den - wie ich finde, sehr schönen - Film Veronika beschließt zu sterben. Es hat ein Happy-End... Dort kommen auch Elektroschocks vor. Ich habe mir den Film neulich nochmals angeschaut...
Was soll ich sagen, ich versuchte diese fast nur angedeuteten Episoden zu überspringen. Weil ich es für extreme Gewalt halte. Es grausam ist.

Du hast 13 Behandlungen bekommen? An einem Tag?

Mich macht es fassungslos und traurig. Depressionen können normal sein. Adäquate Reaktion auf Probleme. Jeder Mensch ist ab und zu tief deprimiert. Ich jedenfalls denke überwiegend, dass der Unterschied ein rein zeitlicher ist. Depressionen werden problematisch, schwierig auszuhalten, wenn sie nicht weg gehen, aufhören, besser werden.
Aber manchmal gibt es eben auch endlos lange Krisenzeiten. Und natürlich reagiert das Gehirn.
Aber was genau passiert - wir wissen es noch nicht und werden es vllt. nie herausfinden.

Elektroschocks anzuwenden, und zu hoffen, dass nur das, was Traurigkeit auslöst verschwindet, zerstört oder unmöglich gemacht wird... Was soll man dazu sagen?

Mein Leben ist seit einem Unfall auch schwierig geblieben. Immerhin habe ich den Uniabschluss noch geschafft. Aber anders als Du habe ich meine Eltern - beide starke Raucher - früh verloren. Schon im Studium...
Ich leide noch immer noch an Schmerzen, dank Folgeschäden sind sie zahlreich. Beruflich nutzte mir der Uniabschluss nie. Sozial bin ich - bis auf einen einzigen oberflächlichen Kontakt - völlig isoliert.
Wie könnte ich nicht depressiv sein? Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, es nicht zu sein. So einfach ist das.
Wir sind eine Leistungsgesellschaft. Jeder jagt dem maximalen Glück hinterher und versucht es zu erlegen.
Und ich habe anderen nichts zu bieten. Jedenfalls nicht das, was sie suchen. Denn sie suchen keine Freundschaft.

Dir scheint das Ganze in den 20ern passiert zu sein. Wie mir damals... Auch ich habe einen Schaden, den man bildlich nicht darstellen kann. Immerhin gibt es eine - den Ärzten unbekannte - schulmedizin. Behandlungsmethode. Ich fand sie nur zu spät - und rein zufällig.
Jedenfalls war der Schock damals riesig. Wenn man zusammenbricht kommt man ins Krankenhaus und man wird sich kümmern und ist geheilt. Diese Vorstellung hat man als junger, gesunder Mensch.
Und dann erlebt man, dass einem nicht geholfen wird, man von Ärzten teilw. beleidigt wird, als Fall für die Psychiatrie betitelt wird... Mit sterbenden Eltern... Mit BaföG, das auslief und ohne passende Diagnose nie verlängert worden wäre...
Diese 3 Min. Konsultationen bei Ärzten - die sich für die sozialen, beruflichen Folgen nicht interessieren und einen einfach nur los werden wollen. Man ist denen unangenehm - sonst nichts.

Ärzte, auch Psychiater, alle haben Mitgefühl für schwere Kindheiten, Unfälle, Krebs etc. Aber absolut keines für ärztliches Versagen...
Man ist als Patient versucht, alle Ärzte als einheitliche Gruppe zu sehen. Aber so ist es nicht. Chirurgen mögen meist keine Psychiater und umgekehrt. Nichtsdestotrotz - jeder Arzt ist in einer dominanten Position und Patienten haben zu gehorchen, alles zu glauben... Und schnell, es muss ja überall gehen. Andere Patienten warten schon...

So habe ich also in den 20ern meinen Glauben an die Fachkompetenz von Ärzten verloren und helfe mir im wesentlichen selbst. Dank Internet und mit Englisch bin ich gut gerüstet.


Deine Lage ist wirklich schwierig.
Spontan kam mir der Gedanke: Du kannst Dich weiterhin - immerhin - gut schriftlich ausdrücken. Ich denke, die Sprache ist Dir auch geblieben.
Wohnst Du immer noch bei den Eltern? Hast Du eine Lehre begonnen oder traust Du sie Dir auch nicht mehr zu?
Intellektuell oder psychisch oder wegen beidem?
Du erwähnst, dass Ärzte versuchen, die Ursachen in Deiner Kindheit zu sehen - niederträchtig natürlich...
Wie ist das Verhältnis zu den Eltern? Wenn die Kindheit schwierig war - hat es sich gebessert?

Du warst damals jung samt Gehirn. Ich wünsche Dir, dass das Gehirn sich weiter erholen kann und die Leistung sich verbessert.
Da Du so gut geschrieben hast, merkt man beim Lesen eigentlich nichts davon. Immerhin...

Es ist mega!, wirklich mega schwierig, so ein Desaster zu verarbeiten. Die Wut auf Ärzte dürfte grenzenlos sein...
Gut, dass Du Deine Geschichte geteilt hast. Gibt es vllt. Selbsthilfegruppen? Es würde Dich noch stärker machen.

Mir hast Du mit dem Beitrag auch geholfen. Ich war zwar nie in Versuchung - aber es verhindert sie perfekt.

Es gibt Nootropika. Substanzen, die die Leistungsfähigkeit des Gehirns steigern können sollen. Mit dem Stichwort könntest Du recherchieren. Sie dürften ungefährlich sein.

Ich wünsche Dir, dass es bergauf geht. Dass sich die Träume, die Du hast - zB Partnerschaft, Hobbys (Reisen? Sport?) erfüllen und Du froh bist oder wirst, am Leben zu sein. Es lohnt sich vielleicht schon, wenn Dir gelingt, einen richtig guten Freund (m/w) zu finden.

08.03.2023 09:08 • x 1 #8


bones
Zitat:
Ich war weder austherapiert noch therapieresistent, genaugenomnen habe ich 10 mg cipralex genommen und bin damit gut zurechtgekommen.


Dann macht eine ekt überhaupt kein Sinn, dass noch zu machen. Wenn du doch mit escitalopram gut klar kamst.

Zitat:
@bones Von diesen vielen, denen es angeblich geholfen hat, kennst du da einen einzigen? Ich habe nur gesehen, dass es exakt einem einzigen Mitpatienten geholfen hat.


Ich persönlich kenne die Menschen nicht richtig. Aber meine Partnerin kennt sie . Der hat es gut geholfen. Sie war schwer depressiv, heut hat sie immer noch Probleme, aber die guten Tagen überwiegen den schlechten Tagen.



Zitat:
Du hast 13 Behandlungen bekommen? An einem Tag?


natürlich nicht. Wäre unlogisch und schädlich sogar.

08.03.2023 09:32 • x 1 #9


Dys
Zitat von Charlotte123:
Ich war weder austherapiert noch therapieresistent, genaugenomnen habe ich 10 mg cipralex genommen und bin damit gut zurechtgekommen.

Dann ist eine EKT üblicherweise nicht induziert. Wieso wurdest du nicht darüber aufgeklärt? Auch Ketamin Therapie ist eher die Ausnahme und wird auch nicht immer von Krankenkassen übernommen. Und auch da muss natürlich eine gründliche Aufklärung erfolgen.

08.03.2023 09:48 • x 1 #10


Nuance
Ich habe ein bisschen recherchier und ua dies gefunden:
https://www.cchr.de/ban-ect/

08.03.2023 10:25 • #11


C
Er hat die Ketamin Behandlungen sogar Assistenzärzte machen lassen, was in Deutschland nicht erlaubt ist und er hat nicht richtig aufgeklärt weder bei Ekt noch bei Ketamin.

Ich traue mir weder eine Ausbildung noch ein Studium zu - der Schaden ist einfach zu schwer.

Ich bin immernoch bei meinen Eltern und bin unklar über meine Zukunft. Meine Eltern sind toll und halten zu mir, auch sie leiden sehr unter meinem Zustand, am Anfang mussten sie mir sogar beim duschen helfen, weil ich das nicht mehr alleine konnte.

08.03.2023 10:43 • #12


C
Weiß jemand ob ich jetzt Anspruch auf Sozialhilfe oder so habe? Ich hab noch nie gearbeitet und das wird mit den Schäden auch nicht mehr gehen. Irgendwovon muss ich ja jetzt leben - momentan halten meine Eltern mich aus und ich bin auch immernoch an der Uni eingeschrieben als krank. Ich weiß einfach nicht mehr wie es weitergehen soll.

08.03.2023 11:00 • #13


Uwe1983
Schreiben kannst du ja anscheinend richtig gut, vielleicht beruflich irgendetwas in der Richtung machen, mit Homeoffice?

08.03.2023 13:37 • x 1 #14


A
@Charlotte123
Ein liebes Hallo an alle, die sich vom Thema angesprochen fühlen.
Ich habe Ekt machen lassen.
Im August 2022.
6 Einheiten
Hielt 4 Monate.
Ich habe seit 2000 eine rezidivierende D. und vieles an medika versucht.
Vor 3 Wochen machte ich wieder Ekt von 6 Einheiten und gehe ab 20.3 wieder arbeiten.
Mir hat es toll geholfen.
Durch die D. hatte ich einen maßlosen, schmerzhaften Leidensdruck, da ich
zusätzlich in der Zeit der D.,unter sehr starker Pseudo-Demenz leide.
Bin nun zuhause und erfreue mich wieder meines Lebens.
Ekt werde ich weiter machen, da es meinem Leben wieder Sinn gegeben hat.
Ich wurde sehr gut aufgeklärt, und fühle mich bei meinem Psychiater wohl und verstanden.
Leben in der D. ist für mich kein Leben.
Liebe Grüße

08.03.2023 14:00 • x 1 #15


C
@anir Du hattest ja auch nicht in 4 Monaten 27 Schocks und Ketamin, ich würde an deiner Stelle sofort damit aufhören jeder 5. erleidet früher oder später schwere Hirnschäden und das ist schlimmer als ne Depression mit Pseudodemenz.

08.03.2023 14:29 • #16


Nuance
Du erwähnst, dass das Duschen jetzt alleine klappt.
Es läßt Hoffnung für weitere Verbesserungen.
Alk. würde ich meiden...

Du schreibst so gut - man bemerkt bei Deinen Beiträgen keinerlei intellektuelle Beeinträchtigung.
Im Studium muss man wirklich fit sein. Schwerere Krankheit macht Abschlüsse schwierig.
Wenn es Dein Traum war, ist es vielleicht nicht so einfach, nach Alternativen zu suchen. Den Gedanken zuzulassen.
Du bist noch so jung...
Ich kann Deine Lage nicht einschätzen.
Ob es nicht doch etwas gibt, was Dir wirklich Spaß machen könnte?

Sozialhilfe oder Bürgergeld kommt infrage.
Der übliche Weg ist, Bürgergeld zu beantragen. Das geht online...

Dann bekommst Du einen Termin.
Und wenn der Anspruch besteht, dann ua einen bei einem Sachbearbeiter in der Jobvermittlung.
Mit dem musst Du dann Deine gesundheitliche Situation besprechen. Du kannst auch etwas Schriftliches vorbereiten... Man kann zum ärztlichen Dienst der Bundesagentur für Arbeit geschickt werden oder zum Amtsarzt.
Ich glaube, beide interessieren sich eher für vorliegende Diagnosen und untersuchen nicht viel.
Jedenfalls wird das Jobcenter sich bemühen, Klarheit über Dein Leistungsvermögen zu erlangen und ggf versuchen, es wieder steigern.

Eines sollte Dir - insbes. nach Deiner Erfahrung - klar sein: Sie dürfen Dich nicht zu gesundheitlichen Maßnahmen zwingen. Niemand kann Dich zwingen, Medis einzunehmen oder andere riskante Behandlungen.
Die Mitarbeiter nutzen diese Unkenntnis oft aus...

Übel wäre, wenn man Dich in eine Behindertenwerkstatt stecken würde. Ich weiß nicht, warum da manche landen...

Irgendwie besteht jedenfalls die staatliche Tendenz, Leute - insbes. junge - irgendwie in Beschäftigung zu bekommen bzw. zu zwingen. Ich will Dir keine unnötige Angst machen. Mich persönlich ängstigt diese Info stets.

Du dürftest auch einen Anspruch haben, alleine zu wohnen - wenn Du das willst/kannst.
Schwierig dürfte die Wohnungssuche sein.

Ich fand noch eine Info über einen Hersteller eines EKT-Geräts in den USA. Der ist pleite gegangen nach Kritik.
Die Geräte funktionieren wohl auch nicht immer richtig.

Ansonsten fand ich bei meiner kurzen Recherche keine Berichte, die Deinem ähneln. Ich fand nur diese Gedächtnisstörungen... Trotzdem - ich würde es nie machen lassen. Das schreibt sich natürlich leicht...

08.03.2023 15:26 • x 1 #17


bones
@Charlotte123 Woher möchtest du das wissen, ob schaden einer ekt schlimmer ist als Depression mit pseudodemenz? So sehr ich dein Warnung verstehen kann, aber nochmal. Du hast schlimmes erfahren mit fatalen Folgen. Ja, das ist wirklich schlimm. Aber nicht jeder Arzt ist so wie dein Arzt. Nicht alle Ärzte verwenden sie so an wie deins.

08.03.2023 15:28 • x 3 #18


Nuance
Ich habe vergessen, dass Du beurlaubte Studentin bist.
Trotzdem kannst Du den Online Antrag auf Bürgergeld natürlich stellen.

Es könnte sein, dass er abgelehnt wird, weil Du Dich noch nicht exmatrikuliert hast.
Das weiß ich nicht. Ich denke nicht, dass man als Studierender einen Anspruch auf BG hat.
Aber es könnte Ausnahmen geben... Du könntest es recherchieren.

08.03.2023 15:44 • x 1 #19


Nuance
Hier eine interessante Dissertation zum Thema.
file:///Users/Air/Downloads/Dissertation%20Zottmann%20finale1.pdf

08.03.2023 15:56 • x 1 #20


C
@bones … weil ich selber ne schwere Depression mit Pseudodemenz hatte und das war schön im Vergleich zu jetzt.

08.03.2023 16:13 • #21


Nuance
Hier ein Artikel eines Psychologen, der sagt, es fehlen aktuelle Studien. Und die alten aus den 80ern seien qualitativ schlecht.
Es gäbe keinen Unterschied zwischen einer durchgeführten EKT und einer Schein-EKT.
Er rät, man solle mindestens abwarten, bis man bessere Studien habe.

Aus der Zusammenfassung am Ende - SECT ist die Schein-EKT:
Four of the 11 found ECT significantly superior to SECT at the end of treatment, five found no significant difference and two found mixed results (including one where the psychiatrists reported a difference but patients did not). Only two higher Quality studies report follow up data, one produced a near-zero effect size (.065) in the direction of ECT, and the other a small effect size (.299) in favor of SECT.2

https://www.psychologytoday.com/gb/blog...oDJcxQHyFM

08.03.2023 18:42 • x 1 #22


Nuance
Hier ist noch etwas Interessantes:
https://schizophrenie-online.com/forums...te/page/3/

Wahnhaft depressiv, schizoaffektiv (Eine schizoaffektive Störung ist eine Störung des Denkens, Fühlens und Handelns. Dabei mischen sich schizophrene Symptome, abwechselnd oder gleichzeitig, mit Symptomen der Depression und der krankhaften Hochstimmung, der Manie.)

Ich versuche mir vorzustellen, wie es Dir geht. Aber es ist schwierig. Du schreibst ja auch ganz normal.
Du bist wütend -das ist auf jeden Fall nachvollziehbar und gesund.

Würde jeder merken, dass mit Dir was nicht stimmt?
Ich kann mir das nicht wirklich vorstellen.

Auf jeden Fall ist Dir Übelstes zugestoßen. Es ist normal, dass man das verarbeiten muss. Bzw. müsste - denn es dürfte schwierig sein. Es macht unfassbar wütend, nichts gegen die Ärzte tun zu können. Lass sie raus - die Wut...

Du schreibst so gut - vllt. könntest Du ein Buch schreiben. Es könnte das erste sein und ein Erfolg werden - und vielen helfen...

Ich hoffe, Du kannst Dich manchmal freuen, lachen...
Immerhin -das Gefühl von Dankbarkeit hast Du noch. Das wird in Bezug auf Deine Eltern klar.

08.03.2023 19:53 • x 1 #23


C
Ich bin nicht wahnhaft depressiv oder schizoaffektiv, das sagen sie nur, weil sie mir die Ekt Schäden nicht zugestehen, weil ich sage, dass ich so schwere Schäden habe. Das war vor den Schocks nie meine Diagnose.

08.03.2023 20:17 • #24


C
Ich kann mich leider gar nicht mehr freuen lachen, ich plage mich jeden Tag mit absoluter Gefühllosigkeit und unendlichen Schmerzen am Kopf und im Kopf.

08.03.2023 20:24 • #25


bones
Nu was hat den die erkrankung mit deins zu tun? Versteh ich nicht so ganz. Es spielt doch wenig e Rolle welche Erkrankung man hat, oder nicht? Klär mich auf!

08.03.2023 21:07 • #26


C
Natürlich spielt das ne Rolle was für eine Erkrankung man hat und bei manchen Idikationen sollte Ekt auf keinen Fall angewandt werden und ich bin jetzt viel kränker als vor den Schocks.

08.03.2023 22:07 • #27


A
@Charlotte123
Hallo.
Dein Motto:
Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Beginn der Unzufriedenheit.
Ja,......................................................, das passt zu dir.
Teile deine Erfahrungen gerne mit.
Lass andere ihre eigenen Erfahrungen machen und anschließend, haben.

Hey, bones,
Danke, an dich.
Da meine D. plus PD.
für mich unglaublich belastend ist,
würde ich jederzeit
eine weitere Ekt machen.
Denn danach sind noch Blessouren da, ja,
allerdings sind sie in der Schwere mit meiner Depression und Pseudo-Demenz nicht zu vergleichen.
Ich lebe danach wieder, kann mich freuen, lachen. Spaß haben.....................
Kann lesen, Texte verstehen, telefonieren, ins Außen gehen,
arbeiten gehen, kochen, Mut zusprechen glücklich sein.
Ich habe 2 Leben.
Eins in D. und eins aus der D.
Das 2. gefällt mir besser.
Alles Gute

09.03.2023 06:17 • x 1 #28


bones
@Charlotte123 ekt wird bei allen psychischen Erkrankungen eingesetzt. Sogar bei einer angststörung oder psychotischen Schüben. Auch findet bei suizidgedanken das statt.

Ich meinte die psychischen Erkrankungen und nicht andere Erkrankungen.

09.03.2023 07:33 • #29


A


Hallo Charlotte123,

x 4#30


C
Ekt ist zum Beispiel bei Schizophrenie oder Neuropsychiatrischen Erkrankungen kontraindiziert. Es wird, wenn verantwortungsvoll eingesetzt nicht für alle möglichen psychischen Erkrankungen eingesetzt.

09.03.2023 07:53 • #30

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