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Elontril Nebenwirkungen, unangenehmes extremes High

O
Hallo zusammen,

ich habe mich nach 4 Jahren Psychotherpaie zusammen mit meinem Psychiater dazu entschlossen es nochmal mit einem Antidepressivum zu versuchen. Vor einigen Jahren hatte ich es schon einmal mit einem SSRI versucht, dieses aber nicht gut vertragen. Und für eine lange Zeit ging es auch gut ohne Medikament bzw. phasenweise mit Laif 900 (hochdosiertes Johanniskraut). Die Pandemie hat mich mit in meiner Depression aber sehr zurückgeworfen und Laif 900 ist gerade leider nicht mehr ausreichend. Daher habe ich mich dazu enschieden, es nun mit Elontril (Bupropion) zu probieren.

Vor 8 Wochen habe ich mit einer täglichen Dosis von 150 mg begonnen, hatte innerhalb der ersten zwei Wochen anfängliche Nebenwirkungen (Schwitzen, Herzrasen, Mundtrockenheit), die dann aber wieder schnell verflogen sind. Die folgenden Wochen war ich komplett frei von Nebenwirkungen und habe bereits einen leichten antidepressiven Effekt wahrgenommen.

Vor 2 Wochen habe ich in Absprache mit meinem Psychiater die tägliche Dosis auf 300 mg verdoppelt.
Inzwischen spüre ich wieder die oben genannten Nebenwirkungen (zusätzlich nun auch Übelkeit und teilweise Appetitlosigkeit). Ich bin aber optimistisch, dass diese im Lauf der nächsten ein bis zwei Wochen wieder nachlassen werden.

Der antidepressive Effekt ist inzwischen sehr deutlich zu spüren und ich freue mich sehr darüber! Mein Körper fühlt sich nicht mehr so an, als wäre er mit Blei gefüllt. Ich bin handlungsfähig und kann wieder gut abschalten und erholsamen Tätigkeiten nachgehen.

Leider habe mittlerweile aber auch immer wieder Zeitfenster, in denen ich mich richtig high und wie auf Dro. fühle - so sehr, dass es schon unangenehm ist. Ich bin dann zwar gut drauf, aber extrem unkonzentriert, vergesslich und z.T. richtig am Trippen ähnlich als hätte ich Dro. genommen. Ich nehme seit einigen Jahren keine Dro. mehr und möchte einen solchen Zustand im normalen Alltag nicht haben, insbesondere nicht bei der Arbeit.

Ich werde das noch etwas beobachten und mit meinem Psychiater besprechen. Sollte sich das unangenehme High nicht wieder legen, werde ich die Dosis wohl wieder auf 150 mg reduzieren.

Trotzdem würde es mich sehr interessieren: Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit Elontril gemacht?

Ich freue mich über Rückmeldungen und vielen Dank schonmal für den Austausch!

21.03.2023 15:16 • #1


bones
Nun das unangenehme high deutet für mich sehr nach hypomanie. Die Vorstufe zur Manie. Ich würde an deiner Stelle nicht als zu lang warten. Weil es ach sehr gefährlich werden könnte. Denk dass 300mg Zuviel ist. Man hätte meines Erachtens als dir mit 150mg besser ging, nicht hoch gehen sollen. Sondern erstmal warten sollen. Weil es braucht seine zeit.

21.03.2023 19:26 • x 4 #2


A


Hallo Odetta,

Elontril Nebenwirkungen, unangenehmes extremes High

x 3#3


O
Ich wollte gerne ein kurzes Update geben und evtl. ist es ja in Zukunft für manche interessant:

Die von mir oben beschriebenen Nebenwirkungen - dieses unangenehme High - haben mittlerweile nachgelassen. Seit etwa 3 Monaten nach Beginn der Einnahme bin ich nun weitestgehend frei von Nebenwirkungen und fühle mich nach und nach deutlich besser und meine Erschöpfung lässt nach. Mein Akku lädt wieder! Zum Einschlafen nehme ich gelegentlich noch unterstützend Promethazin.

Trotzdem vielen Dank für deine Einschätzung, bones!

08.07.2023 22:33 • x 4 #3


Alexandra2
@Odetta
Ich nehme Bupropion seit Jahren. Kürzlich wurde die Dosis halbiert auf 150mg, es war als ob jemand den Stecker zieht. Nebenwirkungen habe ich nicht, aber ein Leben mit 300mg. Da geht's mir wie Dir. Ich denke auch, dass anfangs zu schnell aufdosiert wurde bei Dir. Ich freue mich für Dich, dass es Dir besser geht

09.07.2023 21:07 • x 1 #4


O
Hallo Alexandra,

vielen Dank für deinen Beitrag!

Darf ich fragen, wie es bei dir nun weitergeht? Wurde deine tägliche Dosis inzwischen wieder auf 300 mg hochgesetzt?
Warum hattest du die Dosis denn eigentlich verringert? Einfach um zu testen, ob es mit 150 mg evtl. auch geht?

Liebe Grüße
Odetta

08.08.2023 20:22 • #5


Alexandra2
Liebe @Odetta,
In einer Klinik wurde aus Sorge um meine vorgeschädigten Nieren die Dosis reduziert. Nach der Entlassung und Verschlechterung befragte ich meinen Nephrologen- Bupropion schädigt die Nieren nicht. Also kann ich wieder 300mg nehmen.
Zusätzlich brauchte ich Lithium, das ich reduziert habe, das kann ich selbst laut Psychiater.
Manchmal genügen 150mg, das wechselt manchmal bei mir.
Wie geht es Dir denn?
Liebe Grüße Alexandra

08.08.2023 21:03 • #6


Dakota
Was man nicht vergessen darf - Bupropion gehört zu einer Untergruppe der Amphetamine.

18.09.2023 16:18 • #7


bones
Was möchtest du denn damit sagen?

18.09.2023 19:51 • #8


Dakota
Zitat von bones:
Was möchtest du denn damit sagen?

Reine Sachinformation, die vielleicht ein High-Gefühl erklären kann. Was Amphetamine mit Körper und Geist machen können, ist hinlänglich bekannt. Bupropion gehört chemisch zu einer Untergruppe der Amphetamine, die wir therapeutisch nutzen. Ich übrigens auch.

18.09.2023 22:08 • #9


bones
Denke weniger dass es wegen den Amphetamine ist, sondern eher wegen den Botenstoffe. Dass begünstigt eine Euphorie. Nicht ohne Grund wird ja gesagt, dass Menschen die eine bipolare störung haben , dass sie aufpassen müssen. Andere Antriebsteigernde Medis haben das Problem ebenso.

19.09.2023 06:53 • #10


Alexandra2
Wie wäre ich ohne die Botenstoffe? Handlungsunfähig, wie gesagt, und jetzt bin ich weit entfernt von Euphorie mit Bupropion... Andere Medikamente wirken nicht. Bupropion ist ein Segen für mich...

19.09.2023 08:56 • x 1 #11


O
@Alexandra2

Hallo Alexandra,

das freut mich, dass du das Medikament doch weiterhin ohne Probleme einnehmen kannst. Die anfänglichen Nebenwirkungen, die ich oben beschrieben habe, sind mittlerweile verschwunden und ich vertrage das Bupropion zum Glück recht gut. Nur zum Schlafen nehme ich noch Promethazin. Mein Schlaf ist aber sowieso seit einigen Jahren unzuverlässig und nicht erst seit der Einnahme von Bupropion.

Das Bupropion macht mich auch deutlich handlungsfähiger und ich hab das Gefühl, mein Akku lädt so langsam wieder und mein Dauerzustand der Erschöpfung wird so langsam doch etwas weniger.
Direkt beeinflusst das Medikament meine Stimmung inzwischen nicht mehr so wie zu Beginn. Aber dadurch dass ich handlungsfähiger bin und wieder mehr von den Dingen machen kann, die mir gut tun, wirkt sich das Bupropion natürlich indirekt sehr positiv auf meine Stimmung aus.

Vielen Dank jedenfalls für deine Rückmeldung und ich wünsche dir alles Gute auf deinem weiteren Weg!

29.09.2023 20:31 • x 2 #12


schusi26
Ich nehme seit 3 Tagen Elontril ( zuvor jahrelang Citalopram/ Escitalopram) und hoffe auf Wirkung.

Mir geht's gerade sehr sehr mies, ich heule täglich stundenlang und weiss nicht wohin mit mir.

Ich stelle alles in Frage, Beziehung, Job, Haus, Söhne.....all das kann ich kaum mehr ertragen, deswegen würde ich mich über ein High gerade sehr freuen.

17.02.2024 18:29 • #13


Alexandra2
Bupropion als im Körper zu Amphetamin umgewandelt bewirkt bei mir keine Euphorie, sondern verringert die Antriebslosigkeit. Und da das momentan immer noch als viel zu wenig wirksam war, musste zusätzlich ein Amphetamin verordnet werden. Andere mögen unter dieser Dosierung euphorisch sein, aufgeputscht. Ich bin lediglich in der Lage, etwas zu tun anstatt dumpf auf Besserung zu warten. Die Antriebslosigkeit ist deutlich weniger geworden, Gottseidank. So unterschiedlich können Medikamente wirken. Und jeder muss seine wirksamen Medikamente finden, leider kann das dauern...

21.02.2024 20:13 • #14


Lobo
Ich nehme seit 2019 im Juli 300 mg Elontril und mir hat es am Anfang geholfen und war ein anderer Mensch.
Mittlerweile habe ich Sertralin 3 Tage genommen und die haben so reingehen das ich in die Klinik ging.
Auch habe ich Mitrazapin ein halbes Jahr genommen was mir nicht geholfen hat nämlich genau das Gegenteil von dem was da steht was es bewirken soll und icj hatte Aktivitäten zugenommen habe ich damit auch.
Nehme das Elontril noch habe aber das Gefühl das es nicht mehr die Wirkung hat. Gehe aber demnächst in eine Psychosomatische Reha und hoffe das mir da geholfen wird.
U

21.02.2024 20:29 • x 1 #15


Alexandra2
Ich drücke Dir die Daumen, dass Du Alternativen findest

21.02.2024 21:17 • #16


Lobo
Dankeschön
Bin gespannt wann die Klinik sich meldet und es los geht weiß bis jetzt nur von der Rentenversicherung wo es hin geht und wie lange.

21.02.2024 21:20 • #17


Lobo
Meine Reha hat mir nichts gebracht. Es wurde größtenteils auf Sport gesetzt. Das Elontril nach 3 Wochen auf 150 mg reduziert. 5 Tage bevor die Reha zu Ende war mit Venlafaxin angefangen.
Das hat so rein gehauen über Nacht das mir schlecht war,Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und meine nervösen Zuckungen am ganzen Körper wieder los gingen. Also der Bereitschaftsarzt gesagt hat sofort wieder absetzen.
Habe am 1 Tag der Reha zi det Ärztin gesagt das ich was neues ausprobieren möchte. Nach 3 Wochen die Ärztin gewechselt weil sie nicht darauf ein gegangen ist und mir am ende von einer Therapeutin gesagt wurde sie würde weder was neues geben geschweige denn absetzen und ein neues Medikament würde bei mir sowieso nichts bringen.
Meine Stimmung geht von rauf wie runter sehr schnell(mein Hormonstatus ist in Ordnung abgescheckt),müde,Antrieb mal ja mal nein, die Lebensfreude, Motivation fehlt völlig. Bin in die Reha kein wie raus es war für die Katz.
Muss dazu sagen es war eine Orthopädie/Psychosomatische Klinik in eins.

03.10.2024 08:17 • #18


A


Hallo Odetta,

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Lobo
Meine Erwerbsminderungsrente wurde für 3 Jahre verlängert was mir meine Gesundheit aber auch nicht wieder bringt.

03.10.2024 08:18 • #19

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