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EM-Rente beantragen?

F
Hallo,

Ich bin wirklich überfragt. Ich war diese Woche beim Sovd zur Beratung für einen EM Antrag. Dort sagte mir die Mitarbeiterin ohne viel zu wissen das es aktuell schlecht damit aussehen würde (hatte gleich wieder den Eindruck es würde an meinem Alter liegen).

Da ich jetzt ausgesteuert werde sollte ich erst einmal abwarten was das Arbeitsamt entscheidet. Macht das Sinn?

Ich denke viele wissen wie ich mich fühle. Trotz körperliche Einschränkungen wie Migräne Schlafmangel oder starke Depressionen fühlt man sich nicht ernst genommen. Aber ich weiß wie ich mich fühle und das arbeiten aktuell nicht geht. Die Reha hat es ja auch ergeben.

Auf der einen Seite habe ich sorge das ich es zu spät beantrage und ich auch aus dem ALG falle (auch wenn das noch über 1 Jahr entfernt ist) aber auf der anderen Seite habe ich sorge das ich es zu früh beantrage und es nicht für eine EM Rente reicht.

Meine Psychotherapeutin meint natürlich auch das es für eine Depression nicht gut ist in Rente zu gehen vor allem wenn man eigentlich wieder arbeiten will. Aber was soll ich machen? Ich fühle mich weder körperlich noch psychisch in der Lage zu arbeiten. Ich bin ja froh wenn ich inzwischen mal den hinterm hoch bekomme zum duschen oder das nötigste im Haushalt zu erledigen.

Hat jemand von euch Ähnliches durch gemacht und kann Tipps geben?
Fakt ist wenn ich aus dem ALG falle würde ich alles verlieren… da würde ich mich lieber halb tot zur Arbeit schleppen.

Lg

19.04.2023 08:28 • #1


Dys
Hallo @Freigeist,

wenn ich es richtig verstehe, steht eine Aussteuerung erst noch an und Du beziehst noch kein ALG1, ist das so?

Falls ja, dann wirst Du Dich rechtzeitig bei der AfA arbeitssuchend melden müssen. Das kann man übrigens zu jeder Zeit und egal ob man krank oder gesund ist, oder ob man derzeit arbeitet oder nicht. Interessant wird es erst, wenn die Aussteuerung dann stattgefunden hat und man nicht nur arbeitssuchend ist, sondern arbeitslos gemeldet und ALG beantragt hat.

Üblicherweise wird der MD der AfA dann einbezogen um deine Arbeitsfähigkeit zu beurteilen. Dazu werden Schweigepflicht Entbindungen für deine Ärzte benötigt und Du wirst Befunde einreichen müssen. Ist das erfolgt, wird der MD ein Gutachten erstellen, in dem steht, wofür und in welchem Umfang er Dich arbeitsfähig sieht.

Was bedeutet das für Dich? Es könnte sein, er sieht Dich für längere Zeit erwerbsunfähig und dann wird man Dich auffordern einen Reha oder EM Rentenantrag zu stellen. Dieser Aufforderung musst Du im Rahmen deiner Mitwirkungspflicht nachkommen müssen.

Es kann auch sein, das er Dich mit gewissen Einschränkungen erwerbsfähig sieht und dann musst Du zumindest formal dem Arbeitsmarkt in diesem Rahmen zur Verfügung stehen und wirst auch VVs von der AfA bekommen.

Das nur mal als erste Info von mir. Falls Du konkrete Fragen hast, wie es bei mir lief und es eventuell bei Dir weiter gehen könnte, frag einfach. Dann wäre es gut zu wissen, wie das zeitlich bei Dir gerade abläuft, also wann die Aussteuerung ist.

VG Dys

19.04.2023 09:06 • x 1 #2


A


Hallo Freigeist,

EM-Rente beantragen?

x 3#3


F
@Dys die Aussteuerung ist in wenigen Wochen. Den Antrag beim AA habe ich schon gestellt und auch die Unterlagen für den MD der AA.

Die werden das jetzt beurteilen. Ich weiß natürlich nicht wie lange es dauert. Und ob es halt Sinn macht das ab zu warten?!

In der Reha war ich bereits und wenn würden sie mich vermutlich sowieso zum Antrag auf die EM Rente verweisen oder halt arbeitsfähig oder was auch immer.

Ich weiß halt nicht ob es besser ist noch etwas zu warten…aber eventuell verliere ich Zeit falls der EM Antrag lange dauert. Auch würde mich eine EM Rente natürlich etwas entlasten und mir zumindest etwas Die Sorgen nehmen. Eine EM Rente wäre in meinem Fall trotz jungen Alters recht hoch.

19.04.2023 09:28 • x 1 #3


Anneklatsche
Lieber @Freigeist, ich bin gerade in derselben Situation.. bin arbeitsunfähig aus Reha entlassen worden, dann stand die Aussteuerung im Raum, habe mich arbeitslos gemeldet, der ärztliche Dienst bei der AfA wurde eingeschaltet und der hat befundet, dass ich nicht leistungsfähig bin und das länger als 6 Monate.. bekomme jetzt ALG 1 und ich wurde aufgefordert, die EM-Rente einzureichen, die ich allerdings schon im Februar eingereicht habe..
Die Entscheidung durch den ärztlichen Dienst wirst du wahrscheinlich zeitnah bekommen, du wirst dann von deiner Sachbearbeiterin eingeladen, die dann mit dir zusammen das Gutachten des ärztlichen Dienstes bespricht.. sie wird dir dann auch sagen, wie es in Zukunft weiter geht..
An deiner Stelle würde ich die EM-Rente jetzt schon beantragen, unabhängig vom Ergebnis des ärztlichen Dienstes.. aber das bleibt dir überlassen..

19.04.2023 09:36 • x 3 #4


F
@Anneklatsche danke für deine Nachricht. darf ich dich nach deinen Diagnosen fragen? Dir steht natürlich zu nein zu sagen. Das wäre ok für mich. Auch bringt es vermutlich wenig da es meiner Meinung nach und wie ich es einschätze viel mit dem Alter zu tun hat und natürlich auch mit der Dauer der Beschwerden usw.

Klingt aber tatsächlich sehr ähnlich. Die Frau vom Sovd sagte das es förderlich für den Antrag sein kann wenn der MD der AA auch zu dem Schluss kommt. Weil es ja quasi auch ein Gutachten ist.

Wenn ich natürlich in 1-2 Wochen schon Post bekommen sollte wäre das ja fast egal. Aber das weiß ich natürlich nicht.

19.04.2023 09:48 • #5


michi2879
Hi,

ich hab das ganze Procedere mitmachen müssen, kann sein das da noch eine Aufforderung kommt eine LTA-Maßnahme zu machen. (Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben). War bei mir jedenfalls so. Ich habe zusätzlich dazu noch 20 Stunden Gesprächstherapie bekommen in Zusammenarbeit mit der Maßnahmenleitung. Zusammen ist man dann zu dem Schluß gekommen die EM Rente zu beantragen, die dann auch durchging.

In Eigenregie und nur mit dem Hausarzt wohl eher schwierig. Und das Alter spielt bestimmt auch eine Rolle.

Und ja ich kann bestätigen das Arbeit auch ein Faktor sein kann der ablenkt und in einem gewissen Sinne auch befriedigt.

Bei mir waren aber am Ende die körperlichen Einschränkungen zu groß. Mittlerweile könnte ich mir sogar vorstellen wieder zu arbeiten. Mindestes teilzeit. Aber nicht in meinem altem Beruf und da sind die Chancen gleich null. Da heißt es ich einen anderen Ausgleich zu suchen. Nur zu Hause rumzusitzen ist, wie immer Urlaub zu haben, auch doof

Gruß michi

19.04.2023 10:06 • x 3 #6


Dys
@Freigeist Also der MD könnte Dich auch eingeschränkt erwerbsfähig sehen und zu dem Schluss kommen, dass Du noch mehr als 3 aber weniger als 6 Stunden mit eventuell diversen Einschränkungen arbeiten könntest. Der Punkt ist, sollte es so kommen (bei mir ist es so) könnte die Rentenversicherung sich daran orientieren und gegebenenfalls dann eben eine teilweise (halbe) EM Rente gewähren. Dann stehst Du aber (so wie ich) dem Arbeitsmarkt eben für eine eingeschränkte Arbeit zu Verfügung mit allen Mitwirkungspflichten, die das mit sich bringen kann.
Wenn Du jetzt vorab einen EM Rentenantrag stellst, weißt Du ja definitiv nicht, was der MD dazu sagt. Da Du ja im Selbsteinschätzungsbogen deine subjektive Einschätzung bezüglich Deiner eventuellen Erwerbsfähigkeit angeben musst, könntest Du Dich praktisch erwerbsunfähig erachten. Auch falls das der MD der AfA später anders sehen würde. Wartest Du ab, bis der MD etwas in einem Gutachten festgestellt hat, ist das zwar nicht bindend für die Rentenversicherung, aber die wäre wohl geneigt, der Einschätzung des MD zu folgen und dann vielleicht „nur“ eine halbe EM Rente bewilligen. Zeitlich befristet wird die EM Rente aber so oder so.

Im Grunde musst Du aber selbst einschätzen, wie der MD oder generell auch Gutachter der Rentenversicherung deine Erkrankung und Erwerbsfähigkeit einschätzen könnten, anhand von den Befunden, die Du schon hast und inwieweit Du Dich fähig siehst, eine Arbeit leisten zu können.

VG Dys

19.04.2023 10:10 • x 2 #7


Anneklatsche
Zitat von Freigeist:
@Anneklatsche danke für deine Nachricht. darf ich dich nach deinen Diagnosen fragen? Dir steht natürlich zu nein zu sagen. Das wäre ok für mich. Auch bringt es vermutlich wenig da es meiner Meinung nach und wie ich es einschätze viel mit dem Alter zu tun hat und natürlich auch mit der Dauer der Beschwerden usw. ...

Joo, bei mir spielen nicht nur die psychischen Faktoren eine Rolle, sondern auch körperliche.. und ich denke, die körperlichen Einschränkungen sind bei mir maßgebend gewesen, nicht die psychischen.. aber genau kann ich dir das auch nicht sagen, das Gutachten des ärztlichen Dienstes bestand aus zwei Sätzen orientiert an dem Entlassungsbericht der Reha-Klinik.

19.04.2023 10:18 • x 1 #8


K
@Freigeist Ich glaube, da kann wohl nicht wirklich Dir etwas raten. Die Bearbeitungszeiten sind von Land zu Land sehr unterschiedlich . Ich habe 1 Jahr und 7 Monate auf meinen Bescheid gewartet. Habe vorher alles durch. Reha, berufliche Reha, Therapien, Gutachter, e.t.c. und war auch schon lange ausgesteuert.Wenn Du das Gefühl hast, Du kannst nicht mehr arbeiten, dann stelle doch den Antrag auf EU Rente. Worauf willst Du denn noch warten ?

23.04.2023 10:35 • x 1 #9


F
@kobra danke für deine Nachricht.
Naja was ich denke und wie ich mich fühle interessiert doch im Endeffekt niemanden.

Es geht doch immer nur darum wie viele Ärzte geben eine Prognose ab Bzw. Wie schlecht sind die einzelnen Prognosen.

Auch mir ist klar das es nicht einfach ist „nur“ wegen meiner Kopfschmerzen und Migräne vom Neurologen eine Prognose für die EM Rente zu bekommen. Genauso wenig interessiert doch die Meinung eines Psychotherapeuten. (Bemühe mich aber nochmal um einen termin beim neuropsychater.

falls ihr versteht was ich meine…ich denke die Hürden sind fast unüberwindbar und nach über 1 Jahr Krankheit und eher Verschlechterung als Besserung kommen Ärzte zb. Von der Reha und geben relativ gute Zukunftspläne Prognosen nur damit der Patient nicht als totalausfall registriert wird.

ich weiß einfach nicht ob es nicht Zeitverschwendung wäre es jetzt schon zu tun. Ein langes wiederspruch verfahren oder klageverfahren brauche ich nicht.

24.04.2023 03:50 • x 2 #10


Dys
Zitat von Freigeist:
ich weiß einfach nicht ob es nicht Zeitverschwendung wäre es jetzt schon zu tun. Ein langes wiederspruch verfahren oder klageverfahren brauche ich nicht.

Stimmt, das weißt Du nicht. Ebenso wenig, ob Du eine Bewilligung auch ohne komplizierte Widerspruch oder Klage Verfahren bekommst. Das wirst Du aber auch nicht herausfinden, wenn Du keinen Antrag stellst.

Aber Du musst selbst entscheiden, ob es Dir die Mühe wert ist, einen Antrag zu stellen.

24.04.2023 05:58 • #11


K
Was ist da Zeitverschwändung ? Erstmal stellst Du den Antrag und dann muss man warten. Was hast Du denn zu verlieren. Bei mir war der Leidensdruck sooo groß, dass ich gar nicht lange überlegt habe und den Antrag gestellt habe. Wer sagt denn dass die Hürden unüberwindbar sind. Lass die nicht sowas eireden und höre nicht auf andere. Jeder hat eine andere Geschichte. Du tust gerade so, als wenn die Rente zu bekommen ein fünfer im Lotto ist. Natürlich kostet es viel Nerven.Für mich ist das Jammern auf hohem Niveu.

24.04.2023 08:25 • x 2 #12


F
Danke für eure Nachrichten. Ich werde es vermutlich jetzt beantragen. Jetzt ist auch das passiert was passieren musste…meine BU-Versicherung hat bisher die Leistung abgelehnt und nun hat natürlich meine krankentagegeldversicherung entschieden das ich Berufsunfähig bin. Somit muss diese nicht mehr bezahlen. Super Sache das die Versicherungen es sich so drehen können wie sie es brauchen.

25.04.2023 13:05 • x 1 #13


K
In der heuutigen Zeit geht es nur, und dreht sich alles um das Geld. Ein Amt schiebt den Fall zu dem nächste Amt, in der Hoffnung den Fall vom Tisch zu haben und nicht zahlen zu müssen..
Erst zahlt die Krankenkasse.... schiebt es dann weiter auf die DRV.
Man landet beim AA mit ALG 1, die schieben es wieder weiter zur DRV, um nicht zahlen zu müssen.
So geht es immer weiter, bis nur die DRV noch bleibt, die über den Antrag entscheidet. Im Schlimmsten Fall wird der Rentenantrag nicht bwilligt und man landet wieder dort wo man angefangen hat.

So funktioniert das in Deutschland und es ist normal, dass sich alle Ämter es sich so hindrehen.
Der Mensch zählt nicht.

Habe die Erfahrung machen müssen.

Na wenn ich jetzt nicht mit meinem Beitrag gelöscht werde ...... Aber mir ist es egal. Ich habe nach einem Jahr und 7 Monaten es endlich geschafft und habe ein super Leben und es geht mir so gut, wie nie.

Ich habe viele Erfahrungen in den Jahren der Beantragung gemacht und viel gelernt.

26.04.2023 19:16 • #14


A


Hallo Freigeist,

x 4#15


F
Hallo,

Ich habe nun den Bescheid der Agentur für Arbeit bekommen.

In diesem steht drin, dass meine Leistungsfähigkeit Sonweit gemindert ist, dass ich weniger als 15 Stunden Wöchentlich arbeiten kann…und das ich selbstverständlich eine Reha oder Teilhabe am Arbeitsleben beantragen soll.

Nun habe ich ja bereits im Februar bis märz eine Reha gemacht. Soll ich nun eine EM-Rente beantragen? Oder wie sollte ich nun vorgehen?

Danke schon einmal für eure Antworten.

Liebe Grüße

14.06.2023 07:20 • x 1 #15

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