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EM-Rente beantragt, nun Aufforderung der Krankenkasse zur Reha

Greta
Hallo lieber Forumer*innen,

ich brauche mal euren Rat.

Mitte Mai diesen Jahres habe ich bei der DRV einen Antrag auf Erwerbsminderungrente gestellt und warte noch auf den Bescheid.
Zuvor war mir im Januar 2020 ein Reha-Antrag seitens der DRV trotz Widerspruch abgelehnt worden.

Heute nun erhielt ich von meiner Krankenkasse die Aufforderung, bis zum 16.10.2021 bei der Rentenversicherungen einen Reha-Antrag zu stellen.

Wenn ich jetzt noch einen Reha-Antrag stelle, ist das nicht irgendwie doppeltgemoppelt, da ja schon der Rentenantrag läuft?
Wird die DRV dann wohlmöglich meinen Rentenantrag als hinfällig betrachten?
Schickt mich die DRV im Zuge eines Rentenantrags nicht ohnehin zunächst zur Reha?

Wie verhalte ich mich jetzt richtig bzw. was muss ich nun tun?

Danke vorab!
Greta

06.08.2021 11:30 • #1


Albarracin
Experte

06.08.2021 12:38 • x 1 #2


A


Hallo Greta,

EM-Rente beantragt, nun Aufforderung der Krankenkasse zur Reha

x 3#3


Greta
Danke, lieber @Albarracin.

Ich habe die Krankenkasse über meinen Rentenantrag informiert.
Nun bittet man um einen entsprechenden Nachweis.
Dazu habe ich die ersten beiden Seiten der Zusammenfassung meines Rentenantrags an die Sachbearbeiterin geschickt, auf dem es ganz unten heißt: Antrag wurde rechtsgültig gestellt.
Ich hoffe, das reicht der Krankenkasse aus, denn der Rest des Rentenantrags enthält ja viele persönliche Daten, die die Krankenkasse nicht unbedingt was angehen.

Was mich ein bisschen wundert: Setzt die DRV sich nicht ohnehin mit der Krankenkasse in Verbindung bezgl. AU-Zeiten etc.?
Zumindest steht auf der zweiten Seite der Zusammenfassung u.a. folgender Passus:

Ich nehme zur Kenntnis, dass - meine Krankenkasse dem Rentenversicherungsträger sämtliche Arbeitsunfähigkeitszeiten und die dazugehörigen Diagnosen (einschließlich der Angaben zu Krankenhausaufenthalten bzw. Rehabilitationsaufenthalten) der letzten 3 Jahre übermittelt (AUD-Beleg).

Liebe Grüße
Greta

11.08.2021 11:43 • #3


Greta
Ratzfatz kam die Antwort der Krankenkasse per Mail:
Die Aufforderung zum Reha-Antrag hat sich mit dem Nachweis des Renten-Antrags erübrigt.

Reicht das so?
Oder soll ich nochmal um was Schriftliches per Post bitten?

11.08.2021 12:08 • #4


Albarracin
Experte

11.08.2021 14:52 • x 1 #5


michi2879
Nicht jeder weiß was mit Datum gemeint ist. .... Also nicht das Datum des Tages ist gemeint sondern die Einzahl von Daten.

gruß michi

(ist tatsächich eine der paar Fragen die ich in meiner SAP Prüfung versemmelt hatte )

11.08.2021 16:00 • #6


Greta
Super! Gerade hier geschrieben und schwupps, ist der komplette Text weg

Also neuer Versuch ...
Heute kam ein Schreiben der DRV.
Ich darf zum Gutachter!
Klar, damit habe ich gerechnet. Und dennoch bin ich gerade ganz zittrig.
Meine Gutachter-Erfahrungen sind bisher nicht die besten ... Abarbeiten des Fragenkatalogs, Antworten in den Mund legen, Black-out bei mir ...
Ich habe Angst, dass mir das wieder so ergeht. Ich bin da einfach nicht cool genug und weiß in entscheidenen Momenten nicht das richtige zu sagen.

Dummerweise auch noch den Gutachter gegoogelt und auf einen Haufen supermieser Bewertungen gestoßen.
So kann man sich das Leben schwer machen.

Ich will mich gründlich vorbereiten.
Eine Aufstellung über meine Symptome und Einschränkungen habe ich längst.
Ebenso hatte ich vor einigen Monaten mal einen Text verfasst, der in groben Zügen meine Lebensgeschichte mit all ihren Traumen und Belastungen beschreibt.
Damit mache ich mich echt nackig, vor einem fremden Menschen zudem, aber falscher Stolz ist hier wohl nicht der richtige Weg.

Hier im Forum hatte ich schon mal von Fragebögen gelesen, die für den Gutachter-Termin ausgefüllt werden mussten. Derartiges habe ich bisher nicht bekommen, fände das aber sehr hilfreich.
Weiß jemand, wo ich sowas finden kann?

Im Schreiben der DRV heißt es u.a.:
damit wir darüber entscheiden können, ob Ihnen - weiterhin - Rente zusteht, benötigen wir eine medizinische Beurteilung Ihres Gesundheitszustandes.
Ist das eigentlich ein gutes Zeichen?
Die DRV könnte mich ja auch erstmal zur Reha schicken. Von dieser Möglichkeit ist im Schreiben aber gar keine Rede.

Kann jemand meine Fragen beantworten?
Hat jemand positive Erfahrungen mit DRV-Gutachtern?
Oder wer macht mir einfach nur ein bisschen Mut?

Danke!
Greta

14.08.2021 12:05 • #7


bones
Nun es wurde ja nicht abgelehnt die Rente. Das dafür ein Gutachten von der DRV gefordert wird, finde ich zumindest nicht schlimm. Man darf gute Dinge sein, dass es weiterhin reicht um Rente zu bekommen.

Das mit dem googeln wegen Gutachter finde ich selber, solltest du sein lassen. Denn das die Leute mehr negative Bewertungen schreiben liegt darin, dass die meisten einfach sich nicht genau detailliert beschreiben mit ihrer Erkrankung und allen drum und dran. Ach ist die Frage , wie sie sich präsentiert haben. Da spielen viele Faktoren zusammen. Sei einfach du selbst und erzähl genau wo der Schuh drückt. Mehr kannst du eh nix machen. Sich verstellen, bringt nix. Die meisten Gutachter, gerade die von der DRV merken das, das kann nur negativ für dich auswirken.

Ich hatte gute Erfahrung mit einen von der DRV Gutachter gemacht. Es ging natürlich um was anderes, aber im Prinzip eigentlich das gleiche Ziel. Wenn man authentisch rüber kommt, dann ist die halbe Miete getan. Klar wird mit Fragen gelöchert. Aber da solltest du versuchen nicht in Panik zu geraten. Sondern Bedacht antworten.

14.08.2021 18:30 • x 1 #8


Greta
Danke lieber @bones für deine Antwort
Zitat von bones:
Das dafür ein Gutachten von der DRV gefordert wird, finde ich zumindest nicht schlimm

Mir ja klar, dass ich irgendwann zum Gutachter muss, aber schlimm finde ich es trotzdem.
Einem fremden Arzt meine ganze Geschichte aufzudröseln, das macht mir Angst.

Zitat von bones:
Sich verstellen, bringt nix

Das kann ich ohnehin nicht; im Gegenteil, denn ...
Zitat von bones:
Aber da solltest du versuchen nicht in Panik zu geraten. Sondern Bedacht antworten

... genau das könnte mir passieren. Panik. Und mit Bedacht funktioniert dann gar nichts mehr.

Gestern kam die Einladung vom Gutachter. Termin am 31.08.
Zur Begutachtung soll ich eine Vielzahl von Fragen beantworten .... zur Familie und deren Erkrankungen .... zu meinen Vorerkrankungen ... sämtliche aktuelle Beschwerden, Medikamente, Behandlungen ... Familiengeschichte, Beruf der Eltern, Beziehung zu Eltern und Geschwistern, Kindheit und Jugend .... zu Partnerbeziehungen ... zu meinen Kindern ... aktuelle soziale Situation .... Tagesablauf ... Schulentwicklung, beruflicher Werdegang ... jetzige Tätigkeit und Arbeitsatmosphäre ... und vieles mehr.
Leider gibt es kein Formular mit den Fragen, was ich einfach ausfüllen könnte. Sondern ich muss alles frei aufschreiben. Das wird die reinste Biographie!
1. Wenn ich das schaffe, wird mir das wohlmöglich negativ ausgelegt, weil ich das noch kann?
2. Liest der Gutachter das wirklich alles?
Zitat von Greta:
Eine Aufstellung über meine Symptome und Einschränkungen habe ich längst.
Ebenso hatte ich vor einigen Monaten mal einen Text verfasst, der in groben Zügen meine Lebensgeschichte mit all ihren Traumen und Belastungen beschreibt.

Das ergibt insgesamt 18 Schreibmaschinenseiten!

Vielleicht sollte ich das, was ich bereits fertig habe, schon mal im Vorfeld zum Gutachter schicken?
Macht das Sinn?

17.08.2021 07:44 • #9


Greta
Gestern war mein Gutachter-Termin, über den ich nun kurz berichten möchte.

Wir groß meine Aufregung im Vorfeld war, muss ich wohl nicht weiter beschreiben.

Der Gutachter war freundlich und zugewandt, aber auch sehr direkt.
Er war sehr interessiert an all meinen schriftlichen Aufzeichnungen; hat sogar mein Wiedereingliederungstagebuch zu den Akten genommen.
Zunächst ist er mit mir meine Antworten auf die im Vorfeld gestellten Fragen durchgegangen.
Er hat direkt die wunden Punkte gefunden ... die Kindheitstraumen ... mein Ehetrauma ... obwohl ich beides nur ganz kurz angedeutet hatte.
Allerdings: Die Befunde der Ärzte reichen nicht aus. Dauertherapie und Medikamente, damit sind noch längst nicht alle Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft, meint er.
Und was es denn noch zu besprechen gäbe nach so vielen Jahren Psychotherapie.
Zudem fehlen Untersuchungsberichte wie z.B. EKG, Blutuntersuchungen etc.
Auch, wer mir denn zum Rentenantrag geraten hätte, wollte er wissen. Das sei doch noch viel zu früh, denn so einen Antrag würde man frühestens drei Monate vor Aussteuerung stellen.
Dabei meinten Therapeut und Ärzte, ich solle den Antrag frühzeitig stellen, damit das Thema durch ist, wenn das Krankengeld ausläuft.
Da war ich wohl wirklich schlecht beraten. Aber verdammt, worauf soll man sich denn noch verlassen? Der eine sagt so, der andere so.
Und der Hammer:
Die Frage der DRV, ob meine Leistungsfähigkeit wieder hergestellt werden könne, beantwortete die Hausärztin mit JA, die Neurologin gar nicht und mein Therapeut mit Weiß ich nicht
Da erzählen mir alle, die EM-Rente wäre die beste Lösung für mich... und dann sowas!
Ich war echt fassungslos!
Der Gutachter meinte, er verstehe meine Situation und sehe auch, dass ich krank sei.
Aber mit den mageren Befunden und im Hinblick darauf, dass noch nicht alle Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft seien, könne er eine Rente nicht befürworten bzw. würde die DRV sie auch nicht genehmigen.
Er riet mir zu einem Klinikaufenthalt mit anschließender Reha.
Die Idee meiner Neurologin, mich nach Bad Neustadt in die Klinik zu schicken, mit der sie zusammenarbeitet, fand der Gutachter unglaublich. Man kann doch einen Depressiven nicht mit dem Koffer durch halb Deutschland schicken, sagte er.
Fazit: Gutachter super. Ich fühle mich verstanden.
Von Ärzten und Therapeut enttäuscht, verraten, haben mich ins offene Messer laufen lassen.
Nun muss ich runterkommen und dann sehen, wie's weitergeht.

01.09.2021 09:38 • x 1 #10


Greta
Hat jemand hier eine Idee, was ich jetzt tun kann?

Bescheid der DRV abwarten und dann mit neuen Befunden in Widerspruch gehen?

Muss ich wirklich erst in eine Tagesklinik/Reha, damit alle Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind?
(Therapie seit 1995 reicht offenbar nicht). Und kann man mich dazu zwingen? Ich fürchte mich vor den alten Themen, die dann hochkommen und vor einer Retraumatisierung.

02.09.2021 06:49 • #11


T
Hallo Greta,
die Hürden bei der EM-Rente sind leider etwas hoch. Warst du denn zuvor bei einem Rentenberater? Wenn der zum Widerspruch rät würde ich das machen, sonst nicht.
Zwingen kann man dich zu gar nichts. Aber wenn der Gutachter meint, dass du zuerst in Reha sollst, dann wird da kaum ein Weg dran vorbeiführen um weiterzukommen. Im Prinzip ist Reha ja auch nichts schlechtes, vielleicht gehts dir danach ja auch besser.
Grüße
Träumer59

02.09.2021 07:04 • x 1 #12


Greta
Hallo @Träumer59

vielen Dank für deine Antwort.

Wegen Corona hatte ich lediglich einen Telefontermin mit der Rentenberatung, den ich aber dennoch recht gut fand.
Dort hat man mir aufgedröselt, welche Möglichkeiten ich habe und abschließend gemeint, die EM-Rente sei für mich der beste Weg.
Den Antrag habe ich dann allerdings alleine gemacht; beim VdK sagte man mir, sie steigen erst ein, wenn es um Widerspruch etc. geht.
Ich habe alle Befunde, die mir vorliegen, eingereicht und darauf vertraut, dass die DRV den Rest bei meinen Ärzten anfordert. Hat sie ja auch gemacht; nur die Ärzte scheinen sich mit dem Thema nicht wirklich auszukennen und haben nur spärlich Auskunft gegeben.

Meine Neurologin, bei der ich heute war, meinte, wir sollten jetzt erstmal abwarten, was der Gutachter schreibt und dann weitersehen.
Dennoch habe ich bei meiner Hausärztin jetzt nochmal Befunde angefordert und ihr explizit eine Liste gemacht mit allem, was notwendig ist. Sie glaubt ja ernsthaft, der Gutachter würde sich bei ihr melden, wenn er noch was braucht

Eine Reha wurde mir übrigens Anfang 2020 abgelehnt. Hätte ich die damals schon bekommen, würde es mir heute vermutlich besser gehen und der endgültige Zusammenbruch im November wäre nicht passiert.
Heute weiß ich nicht mal, ob ich eine Reha durchhalten kann. Allein die Fahrt dahin. Und dann den ganzen Tag Programm.
Ich bin ja schon erledigt, wenn ich nur mal eben zum Einkaufen war.

Ich glaube, ich habe in all den Jahren zuwenig gejammert und zuviel versucht, die Arbeit irgendwie zu schaffen.
So schön die Flexibilität im Job ist ... wenn man krank ist, hält sie einen bei der Stange, weil man eben später anfangen, früher gehen, sich die Arbeit einteilen kann und das dann auch macht, anstatt sich krankschreiben zu lassen.

Liebe Grüße
Greta

02.09.2021 11:17 • #13


sundancere20j
Zitat von Greta:
Bescheid der DRV abwarten und dann mit neuen Befunden in Widerspruch gehen?

So ist die Vorgehensweise. Solange Du das Ergebnis nicht kennst, ist ein Widerspruch nicht möglich. Jetzt heißt es warten, bis der Bescheid eintrudelt.

Im Übrigen gilt der Leitsatz Reha vor Rente nicht in jedem Fall.

Die Ausführungen Deines Gutachters sehe ich eher als Versuch, Dich zu verunsichern, um zu testen, ob Du nicht simulierst und er Dir etwas entlocken kann, um Dich zu überführen.

Als ich beim Gutachter war, hat er seine Fragen gestellt, jede Menge mitgeschrieben und nur dann und wann mal eine Anmerkung fallen lassen, bzgl. der häufigen Begutachtungen seitens der Krankenkasse und der Therapie. An der ein oder anderen Stelle waren da auch versteckte Spitzen, die ich jedoch ignoriert habe. Ansonsten keine Kommentierung, oder Besserwisserei wegen nicht in Anspruch genommener Möglichkeiten, bzw. der laufenden Behandlung. Sein Ergebnis hat mich nicht interessiert. Danach habe ich auch nicht gefragt. Verabschiedet hat er mich mit den Worten, dass er das Gutachten kurzfristig an die DRV schickt.

In Reha war ich nie.

Und doch habe ich, wenn auch erstmal nur befristet, eine teilweise Erwerbsminderung zugesprochen bekommen und gehe in Teilzeit weiter arbeiten.

Hat 3 Wochen bis zum Bescheid gebraucht, nachdem ich beim Gutachter war.

Ich war insgesamt knapp 78 Wochen Arbeitsunfähigkeit, inkl. der Wiedereingliederung, die über 5 Monate lief.

Meine Ärzte habe ich übrigens im Vorfeld nicht darüber informiert, dass ich den Rentenantrag stelle. Die sollten vorbehaltlos an die Sache rangehen. Den Antrag habe ich übrigens erst während der lfd. Wiedereingliederung gestellt, als feststand, dass ich Vollzeit nicht mehr arbeiten können werde und möchte.

Ich drücke die Daumen, dass das Ergebnis anders ausfällt, als Du es Dir jetzt gerade ausmalst.

02.09.2021 19:12 • x 1 #14


A


Hallo Greta,

x 4#15


E
@Greta
Das war eine riesen Sauerei von denen , und ja es stimmt ,sie haben dich ins offene Messer laufen lassen

02.09.2021 19:47 • #15

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