Solange ich mich erinnern kann, hatte ich immer wieder mit Depressionen, Ängste und Panikattacken zu kämpfen. Schon als Jugendliche, nur wusste man damals noch nicht, dass es Depressionen waren. Heute mit 54 Jahren habe ich in vielen Therapien einiges verstanden, aber nichts wirklich verändern können. Ich habe Probleme Verantwortung zu übernehmen, obwohl ich das viele Jahre in meinem Job sehr gut hinbekommen habe, leider nur im Job. Innerhalb von Beziehungen bin ich entweder immer ganz schnell in emotionale Abhängigkeit geraten, oder ich habe die Beziehung beendet, weil ich zuviel Nähe nicht ertragen konnte. Schon gar nicht von Männern, die gut zu mir waren, um die ich nicht kämpfen musste. Um die Zuneigung vom Vater meiner Tochter habe ich lange gekämpft, er hat mich immer wieder verlassen und ich bin in tiefe Depressionen gefallen. Irgendwann habe ich es dann doch geschafft, dass wir zusammen gekommen sind. Ich hatte mir doch immer eine Familie gewünscht. Als unsere Tochter zur Welt kam, war ich erst total happy, weil jetzt waren wir eine Familie, doch dann bekam ich schlimme Depressionen, wollte mein Kind nicht mehr. Meine Familie, speziell meine Mutter und mein Lebensgefährte machten mir das Leben schwer, indem sie mir das Gefühl gaben, mit dem Kind nichts richtig zu machen. Mein Selbstwert war auf dem Tiefpunkt. Mein Lebensgefährte hatte mich auch immer mal wieder geschlagen, mich gedemütigt wo er konnte und mir das Gefühl gegeben ein Nichts zu sein. Irgendwann hatte ich es dann doch geschafft, diese für mich fatale Beziehung zu beenden, es bestand dann aber immer noch eine Abhängigkeit von meinen Eltern. Ich hatte immer wieder das Gefühl, das alles alleine nicht zu schaffen. Ich machte Therapie, die mich aber nicht weiterbrachte, weil ich überhaupt nicht verstand, was Therapie überhaupt bedeutete.
Es dauerte lange, bis ich wieder auf eigenen Beinen stand, wobei ich immer wieder eine Bezugsperson suchte. Ich fand dann einen Job, der mich wirklich ausfüllte. Ich arbeitete dort mehr als eigentlich wirklich nötig gewesen wäre. Das gab mir wieder Selbstvertrauen, wie ich jedoch später feststellen musste, war dies auch nur oberflächlich.
Ich bin dann wieder in einer Abhängigkeitsbeziehung mit einem Mann gelandet. Über 10 Jahre habe ich gekämpft und dann aufgegeben.
Jetzt hänge ich wieder in einer Depression fest, weil ich zum einen die Beziehung beendet und das Gefühl habe, den Halt komplett verloren zu haben und zum anderen auch den Job gewechselt habe, weil mein alter Arbeitgeber mich nicht mehr bezahlen konnte und dieser neue Job mir eigentlich nicht gefällt, aber in meinem Alter muss ich froh sein, überhaupt eine Arbeit zu finden.
Ich weiß eigentlich gar nicht mehr so richtig wer ich bin, da ich mich immer wieder verbogen habe, um es anderen Menschen recht zu machen und damit man mich mag. Dies hat in meiner Psyche und in meinem Körper Spuren hinterlassen in Form von massiven Rückenproblemen, Angstzuständen und Albträumen, von Aggressionen ganz zu schweigen.
Meine Therapeutin sagte mir, ich solle endlich erwachsen werden .....
Wenn ich nur wüsste wie?
19.11.2013 20:33 •
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