Juneli
- 15
- 4
- 13
Zu mir: Bin Mitte 20 und arbeite seit 8 Jahren bei meinem Arbeitgeber (sozialer Bereich). Ich begann eine Ausbildung und konnte zum mindest die Helferausbildung erfolgreich beenden. Danach habe ich aus körperlichen und psychischen Gründen den Bereich gewechselt. Vor einigen Monaten konnte ich in eine höhere Position wechseln. Bereits seit meiner Kindheit leide ich unter Depressionen, Angststörungen usw.
Seit ich nun diesen Job habe geht es mir täglich schlechter. Verstärkte Depressionen, teilweise den Wunsch zu sterben, Erschöpfung, massiver Leistungsabfall, Konzentrationsprobleme. Ich schlafe 12 Stunden tägliche, quäle mich morgens erschöpft auf die Arbeit, wenn ich heim komme lege ich mich bis zum schlafen ins Bett und beschäftige mich am Handy oder liege nur rum. Teilweise konnte ich digitale Uhren nicht mehr lesen, einige Wörter nicht mehr schreiben usw. Meine Angststörung hat sich in eine Phobie gegenüber Fremder entwickelt. Praktisch lebe ich jeden Tag in Unlust, Erschöpfung und Angst. Dazu kommen körperliche Beschwerden (Magen, Darm, Rückenschmerzen). Mein Mann muss sich leider alleine um beinahe alles kümmern. Seit Monaten war ich nicht mehr beim einkaufen dabei. - Ich habe für nichts mehr Kraft.
Ich bin seit einigen Wochen in Therapie (1x pro Woche) und nehme Medikamente (Bupropion 150mg 2x1 tägl.)
Dennoch geht es mir nicht besser. Ich leide unter Blackouts, habe dauernd Angst und Schuldgefühle.
Meine Angst wird auf der Arbeit meist verstärkt, da meine Kollegen und ich die Deppen vom Dienst sind. Wir erhalten keinerlei Wertschätzung und werden scharf kritisiert.
Mein Mann (der ebenfalls eine Angststörung und Depression hat) bat mich, mich endlich krankschreiben zu lassen. Und ich würde so gerne! Ich spüre das ich nicht mehr kann. Ich sehe, dass es kein Leben ist nur zu arbeiten, Angst zu haben und ansonsten ausschließlich im Bett zu liegen. In meine Arbeit investiere ich all meine Energie. Danach bleibt nichts mehr. Und dennoch kann ich kaum mehr etwas auf der Arbeit leisten - noch ein Zeichen dass es jetzt beendet werden muss.
Aber: ich habe Angst. Angst vor den Folgen. Angst vor Verurteilung meiner Chefs. Angst vor den Konsequenzen und Angst vor Veränderung. Ich habe nie woanders gearbeitet und fühle mich dort eigentlich sehr wohl. Eigentlich. Zudem wüsste ich gerade garnicht was ich sonst machen soll. Ich würde derzeit keine neue Ausbildung schaffen. Und dann ist ja noch der Punkt Geld. Wir brauchen das Geld um alles zu zahlen.
Ich würde gerne zum Neurologen und mich sofort krank schreiben lassen. Würde gerne in eine Tagesklinik, da ich alleine nicht mehr da raus komme. Und wieder gesund werden. Danach würde ich gerne woanders einen neuen Job anfangen.
Aber:
Wie bekomme ich meine Chefs dazu einen Aufhebungsvertrag zu unterschreiben? Bzw kann ich kündigen und trotzdem nicht für ALG 1 gesperrt werden? Könnte mein Arzt mir z.B. Ausstellen, dass ich auf dieser Arbeitsstelle nicht mehr arbeiten kann? Wie könnte ich aus dem Arbeitsvertrag rauskommen ohne eine Sperre zu bekommen?
Versteht mich nicht falsch. Mir geht es nicht darum beim Amt zu schmarotzen. Ich will nur nie wieder auf diese Arbeitsstelle. Und ich will erst mal gesund werden, ich bin dabei aber auf das Krankengeld und später ALG1 angewiesen. Ich möchte dann ganz schnell auch wieder arbeiten. Aber die Zeit muss ja erst mal überbrückt werden.
- Was würdet ihr tun? Wäre es ein Fehler den Arbeitsvertrag zu beenden?
- Und wie komme ich ohne Nachteile aus dieser Situation raus.