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Enttäuscht vom Hausarzt

sonnenbarke
Ich bin seit Jahren Patientin bei meinem Hausarzt und dachte, ich habe eine gute Wahl getroffen. Doch seit meinem Burnout zweifel ich daran. Nach 6 Wochen in der Erschöpfungsdepression machte er bereits Druck bezüglich des MDK. Daraufhin wechselte ich zu einem Psychiater.
Nun arbeite ich wieder seit Juli, Ende November bin ich mit dem Fuß umgeknickt, ich humpelte zu meinem Hausarzt und wurde bereits an der Tür von der Sprechstundenhilfe abgewimmelt, ich solle zum Orthopäden oder zum Unfallchirurgen gehen. Enttäuscht zog ich ab. Die Begründung war, sie hätten so viel mit Corona zu tun.
Heute rief ich in der Praxis an, da ich schon seit einer Woche Rückenschmerzen habe und nur mit Schmerzmitteln arbeiten kann. Da wollten sie mich wieder zum Orthopäden verweisen. Mein Orthopäde hat dummerweise die Praxis geschlossen; ich musste regelrecht insistieren, dass ich morgen kommen kann. Maulig sagte sie, ich kann morgen kommen, mit Wartezeit.
Ist das momentan normal wegen Corona?
Meine Therapeutin sagte mir, wenn mir alles zu viel wird soll ich mich lieber krank schreiben lassen. Ich weiß nicht, ob ich mich damit an meinen Hausarzt wenden kann.
Wie würdet ihr damit umgehen?
Gruß
Sonnenbarke

14.02.2022 10:53 • x 1 #1


A
Liebe @sonnenbarke ,
so einen Hausarzt habe ich leider auch. So lange der Arzt seine Praxis alleine führte, war alles ok. Seit einiger Zeit mischen aber drei Ärzte mit. Ich erlebe so manches Mal, dass mich die Sprechstundenhilfe abwimmelt.
Mir hat die einfache Frage sehr geholfen: Hat Dr. X die Anweisung gegeben, Patienten abzuwimmeln? Hätten Sie gerne eine Patientin weniger? Ich habe Gründe, warum ich diese Fragen stelle.
Mag sein, dass wegen Corona eine Menge zu tun ist.
Die Überlegungen, mir einen anderen HA zu suchen, sind noch nicht abgeschlossen.
Auch Probleme mit der Krankschreibung kenne ich. Einmal bin ich wegen Überlastung einfach daheimgeblieben und habe den Arzt später nur informiert, eine Krankmeldung zu benötigen. Die bekam ich dann auch. Bei einem anderen Mal habe ich mich hinter meine Thera gesteckt. Diese hat dann für mich beim Arzt angerufen und ein paar nötige Worte gesagt.
Du gehst ja nicht aus purem Vergnügen zu deinem HA, sondern du hast Schmerzen. Gute Besserung wünscht dir Anchi

14.02.2022 11:16 • x 4 #2


A


Hallo sonnenbarke,

Enttäuscht vom Hausarzt

x 3#3


hlena
Der Hausarzt sollte sich normal auch auskennen in der Therapie und zur Not kann er dich auch krank schreiben.

14.02.2022 11:23 • x 2 #3


Kitten
Hallo @sonnenbarke
Das klingt wirklich sehr unerfreulich! Gerade so, als wollten sie dich generell abwimmeln, könnte man meinen. Trotz Corona ist es doch die Aufgabe aller HA, die Patienten ernst zu nehmen und zu behandeln. Vorallem auch bei körperlichen Beschwerden. Auch ich habe leider vor ein paar Monaten unglücklicherweise den Fuss umgeknickt. Da ist es sehr wichtig, rasch durch Röntgen einen Bruch am Sprunggelenk auszuschliessen bzw zu identifizieren. Das gehört zum Repertoire der HA.
So würde ich auf dein Gefühl hören und ggf. einen Wechsel zu einem neuen HA in Betracht ziehen. Das Vetrauen zwischen Pat. und HA ist enorm wichtig. Viel Glück dabei und gute Besserung.

14.02.2022 11:25 • x 3 #4


Kitten
Zitat von Anchiwa4964:
Hat Dr. X die Anweisung gegeben, Patienten abzuwimmeln? Hätten Sie gerne eine Patientin weniger? Ich habe Gründe, warum ich diese Fragen stelle.

Ich finde es sehr mutig von dir, liebe Anchi, solche Fragen zu stellen. Aber auch zu 100% legitim. Ich wäre gerne schlagkräftiger und etwas resolut und wünschte mir, mehr für meine Rechte einstehen zu können (nicht beim HA, das passt bei mir).

14.02.2022 11:39 • x 2 #5


hlena
Ich finde das auch sehr mutig,aber ich glaube in der heutigen Zeit,verabschiedet sich eine Praxsis von dir.
Sie wissen doch,daß die nächsten schon warten.
Manch eine Praxis nimmt gar keine neuen Patienten auf.

14.02.2022 11:48 • #6


buddl1
... die Zeit ist reif!
als ich vor zwei Wochen beim HA war, nur um meine Medis verschreiben zu lassen,
die Ärztin hatte gerade erst ihre Sprechstunde bekommen,
sagte sie zu mir, dass sie eigentlich gleich wieder nach Hause wolle.
so sei es einfach nicht möglich zu arbeiten. Sie hatte gerade zwei Anrufe, bezüglich Corona, Krankschreibung mit oder ohne Symptome und musste sich von Patienten aufs ärgste beschimpfen (wohle ehr beleidigen) lassen.
Ja!
auch unsere Hausärzte haben nur die ein Belastungsgrenze und keine Götter in Weiß.
Sie arbeiten seit 2 Jahren, bemüht, jegliche neue (?) Anordnung, Weisung Seitens des Bundes, Landes oder Ärztekammer nachzukommen und sind letztlich für alles verantwortlich.
ich kenne meine nun schon über 30 Jahre, aber so ausgelaugt, für ihren Beruf sich hergebend...
wir haben immer eine Erwartungshaltung als Patient....
sich vorzustellen, sie fällt aus...sowie reih um so mancher mit weit weniger Belastung und dabei schließe ich mich selbst ein.

sicher man läuft nicht ohne Grund zum Arzt, kann es aber noch.
dort sind auch -nur Menschen- auch die Sprechstundehilfe in der Anmeldung, was dort berechtigt schon bearbeitet, geblockt oder anders entschieden wird.

es ist wahrlich keine angenehme Zeit für alle Rettungs- Pflegekräfte/ Ärzte/ Helfer jeglicher Art...
und ja der Hausarzt muss auf die zuständigen Fachbereiche verweisen, sie kann weder dein Rücken noch ein Fuß Röntgen. mit ner Salbe ist es doch nicht gleich getan.....
und ja es ist massig voll beim Durchgangs- bzw. Unfallarzt...

es gut hier seinen Unmut zu lassen, nicht noch dorthin zu tragen,
wo schon alle nur sich selbst sehen wollen...
ich habe mich auch in dieser Zeit sehr bedankt bei meiner HA,
weil ich weiß sie ist für Jeden da, wenn es auch schwer ist....
buddl1,

14.02.2022 11:51 • x 3 #7


sonnenbarke
Ich war im Dezember zum impfen beim Hausarzt, danach sollte ich mich noch 20 Min. ins Wartezimmer setzen. Das Wartezimmer war absolut leer, ich war die einzige Patientin dort. Die Ärzte scheinen also nicht alle so überlastet zu sein.
Als Hausarzt hat man gegenüber seinen Patienten eine Verantwortung, es ist ja eigentlich so vorgesehen, daß der Hausarzt gegebenenfalls an den Facharzt weiterleitet, falls nötig.
Vor Corona hieß es ja überall, man solle unbedingt erst zum Hausarzt gehen.
LG
Sonnenbarke

14.02.2022 13:25 • x 2 #8


A
Liebe @Kitten , es war Verzweiflung pur, als ich diese Frage stellte. Ich bin sonst auch überhaupt nicht mutig,

14.02.2022 13:48 • #9


hlena
Mein HA hat auch ein fast leeres Wartezimmer,das spricht doch dafür,daß gut organisiert wurde.
Normal sagt man : Erst zum HA,dann zum Facharzt,ist aber nicht zwingend,sofern man nicht am Hausarztmodell teilnimmt.

14.02.2022 13:54 • x 1 #10


T
Mein Mann stand auch vorletzte Woche an der Anmeldung seiner Hausärztin, da er nicht mehr auftreten konnte
und akut von der Firma zum Arzt geschickt wurde. Bei der Anmeldung wurde er dann auch gleich daraufhingewiesen
bei einem Facharzt vorstellig zu werden, damit er zum einen nicht umsonst auf ein Gespräch mit der Ärztin warten müsse, und zum anderen das sie ihn bei seinen Beschwerdebild nichts anderes machen können als ihn weitzuschicken, zum Facharzt. Ich fand das völlig korrekt von der Sprechstundenhilfe. So fuhr mein Mann zu einer niedergelassen Chirugenpraxis und konnte dort nach längeren warten behandelt werden.

Ich selbst gehe auch immer wenn ich mal zum Arzt gehe was eher selten ist , gleich zum Facharzt mit bestimmten Problemen ,denn mein Hausarzt kann nicht alles behandeln und würde mich sowieso weiterschicken. Ich hatte auch noch nie Probleme bei einem Facharzt wenn ich dort ohne Überweisung hinkam, das dieser mir gesagt hätte ; Na Sie hätten aber erstmal zum Hausarzt gehen müssen. Die Theorie mit erst Hausarzt und dann Überweisung ,die ist soweit ich weiß nicht mehr standard. Insofern verstehe ich schon wenn man weitergeschickt wird. Nur der Ton sollte dem Patienten
gegenüber natürlich freundlich bleiben.

In den Praxen unserer Hausärzte ist es im übrigen auch nie richtig voll,
was nicht heißt, das diese Ärzte evtl nicht viel zu tun haben könnten. Bei uns ist es so, das die Planung der Termine
stimmt und die bestellten Patienten ihre nötige Zeit bei ihrem Termin bekommen.

14.02.2022 15:12 • #11


hlena
Es ist völlig o.k.gleich zum Facharzt zu gehen.
Läßt man sich aber überweisen,muß der Facharzt einen Bericht an den HA schicken.

14.02.2022 15:30 • x 1 #12


T
Zitat von hlena:
Es ist völlig o.k.gleich zum Facharzt zu gehen. Läßt man sich aber überweisen,muß der Facharzt einen Bericht an den HA schicken.

Stimmt,
damit dieser dann in seinen Akten weiterführen kann, welch anderweitigen eventuelle Erkrankungen man hat.
Ganz einfach, das er oder sie als dein Hausarzt im Bilde über deinen Gesundheitszustand ist.

14.02.2022 15:35 • #13


sonnenbarke
Es gibt oft unterschiedliche Ursachen, welche zu bestimmten Schmerzen führen können. So können Nierensteine in den unteren Rücken ausstrahlen oder auch eine Endometriose. Nur mal so als Beispiel.
Ich wäre ja auch zum Orthopäden gegangen, die Praxis ist jedoch leider geschlossen.
War früher übrigens auch nie ein Problem, bei meinem HA vorstellig zu werden.
LG
Sonnenbarke

14.02.2022 16:25 • x 1 #14


buddl1
Zitat von sonnenbarke:
Ich war im Dezember zum impfen beim Hausarzt, danach sollte ich mich noch 20 Min. ins Wartezimmer setzen. Das Wartezimmer war absolut leer, ich war die einzige Patientin dort. Die Ärzte scheinen also nicht alle so überlastet zu sein.

Diese Impftermine, sie werden extra von den Ärzten eingerichtet, das heißt in dieser Zeit findet -keine- Sprechsunde, auch keine andere Behandlung statt.
Hier wird entweder reguläre oder ein zusätzliches Zeitfenster eingerichtet und ja nur bestellte Impfwillige geordert.
und dort kommt dann noch zu be- und unbegründeten Ausfällen von Impflingen, die sich zwischenzeitlich positiv testeten, sodass in den Praxen der Impfstoff verfällt. den der muss personengenau bestell und verimpft werden.
und ja, dann kann man allein seine Wartezeit zur Erstreaktion auf Impfung- die 20min- allein da sitzen muss....
Jedenfalls ist die hie beschriebe Art, Praxis und Realität. Zumal so mein HA, sie keine Impftermine generell mehr anbietet, die Nachfrage zu gering und der Verlust an Impfstoff, Zeit und ja auch Geld sich nicht mehr rechnet, als in einer normalen Sprechstunde, wo immer mit Wartezeit einzuplanen ist und das auch als Privatversicherter, was mir zeigt, dass alle von ihr gleichbehandelt werden. Was richtig ist!buddl1,

15.02.2022 08:48 • x 1 #15


A
Bei uns sind Impftermine während der normalen Sprechstundenzeiten. Die Spritze setzen die Labormitarbeiterinnen.

15.02.2022 08:54 • #16


buddl1
Zitat von Anchiwa4964:
Bei uns sind Impftermine während der normalen Sprechstundenzeiten. Die Spritze setzen die Labormitarbeiterinnen.

ich meinte ausschließlich die für oder gegen Corona.
alle anderen werden natürlich im Rahmen der Behandlung gegeben.
Hier in Berlin ist es kaum möglich seinen HA ohne lange Anfahrt zu wechseln man is froh einen zu haben.
mein Sohn hat keinen, weil er bisher kaum krank war und da kann es schon passieren, dass er mehrfach abgewiesen wird...


ich wollte auch keinen kritisieren,
hier ist immer Platz seinen Ärger Luft zu machen,
nur so können wir in der realen Welt gefasster und auch gelassener auf all das reagieren und
es muss auch nicht alles hingenommen werden muss,
was uns widerfährt.
buddl1,

15.02.2022 09:15 • #17


hlena
Ich bin auch beim HA geimpft worden gegen Corona und zwar von ihm persönlich und neben der üblichen Sprechstunde.

15.02.2022 09:31 • #18


sonnenbarke
Auch heute war die Praxis wieder leer. Ich wurde sofort ins Behandlungszimmer gesetzt und der Arzt kam auch schnell. Nett gründlich und korrekt, wie immer. Mein Mann sagte, ich solle ihn fragen, warum er für seine Patienten so schlecht erreichbar ist. Habe ich aber nicht gemacht, da das Praxisteam sowieso schon recht sparsam gestimmt zu sein schien und ich nicht als Quälgeist gelten möchte. Andererseits ist es bestimmt gut zu seinen Bedürfnissen zu stehen und sich mit seinen Anliegen auch mal durchzusetzen. Ich mache es viel zu lange schon praktisch und komfortabel für andere.
Ich bin übrigens von einer Mitarbeiterin in der Praxis gegen Corona geimpft worden, der Termin fand während der üblichen Sprechzeiten statt.
LG
Sonnenbarke

15.02.2022 10:29 • #19


hlena
Ich habe auch einen schlecht erreichbaren Facharzt.Was war ich deshalb schon genervt und habe mich aufgeregt.Da wird man einfach aus der Leitung geworfen.
Jetzt mache ich die alles per Mail.
Es klappt wunderbar,schont meine Nerven und man bekommt freundliche Antworten.

15.02.2022 10:38 • x 3 #20


sonnenbarke
Schlecht erreichbar im persönlichen Kontakt, meinte ich eigentlich. Bei einem Hausarzt finde ich es nicht ok, beim Anruf bereits ein Anliegen nennen zu sollen. Das möchte ich eigentlich mit dem Arzt besprechen und nicht mit der Sprechstundenhilfe.
Ich habe mal einen Termin per Mail abgesagt, da ich telefonisch nicht durch gekommen bin. Hat geklappt, auch ein gangbarer Weg aber für die schnelle Hilfe leider nichts und auch nicht Sinn und Zweck einer offenen Sprechstunde.

15.02.2022 11:20 • #21


hlena
Ich habe mich auch schon aufgeregt,wenn ich von der Sprechstundenhilfe nach meinem Grund gefragt werde.
Das hat aber den einfachen Hintergrund,daß man mein Anliegen einordnen kann,ob es dringend ist.
Außerdem stehen die ja auch unter Schweigepflicht.

15.02.2022 11:26 • #22


A


Hallo sonnenbarke,

x 4#23


Kitten
Zitat von hlena:
Ich habe mich auch schon aufgeregt,wenn ich von der Sprechstundenhilfe nach meinem Grund gefragt werde.

Das wird bei meinem Hausarzt auch immer abgefragt am Telefon und ich mag es auch nicht. Die med. Praxisassistentinnen haben ja sowieso Zugriff auf jede Krankenakte, da spielt es eigentlich keine Rolle Und ja, sie stehen natürlich unter Schweigepflicht!

15.02.2022 11:45 • #23

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