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Entzugssymptome von Antidepressiva mit bleibenden Schäden

L
Guten Tag,

mein Name ist Luca, ich bin 22 Jahre alt und leide an einer Angststörung.
Ich habe in den letzen Jahren sämtliche Antidepressiva geschluckt: Sertralin, Venlafaxin, Citalopram, Duloxetin und Mirtazapin. Das einzige Medikament was mir ein wenig geholfen hat ist das Mirtazapin was ich zurzeit immer noch nehme (30mg abends)
Nach vielen fehlgeschlagenen Versuchen kam mein Hausarzt nach Absprache mit einem Psychiater auf die Idee mir Amisulprid zu verschreiben.
Ich nahm die erste Woche 50 mg, die zweite Woche anfangs 100 und dann 200. Als ich nach 2 Wochen bei 200mg angekommen war bemerkte ich die Entwicklung einer krankhafte Unruhe. Nach Absprache mit meinem Hausarzt setzte ich das Medikamente sofort ab.
Also wie erwähnt habe ich das Medikament 2 Wochen lang eingenommen. (Mitte Februar- Ende Februar)
2 Wochen nach dem Absetzen habe ich Zuckungen in den Beinen bekommen. Hinzu kamen permanente Missempfindungen, Kribbeln, teilweise auch Schmerzen in den Beinen.
Diese Entzugserscheinungen halten bis heute noch an. Denkt ihr das geht weg oder weil ich es einfach kalt abgesetzt habe habe ich jetzt einen dauerhaften Schaden verursacht ?

Ich danke schon mal im Voraus

01.04.2019 12:44 • x 2 #1


Alexandra2
Hallo Luca,
Deine Frage kann ich nicht beantworten. Aber von anderen Neuroleptika// Antidepressiva ist es bekannt, sie sehr langsam abzusetzen. Wenn man das nicht macht, können sehr unangenehme Symptome auftreten. Und es kann lange dauern, bis sie wieder weg sind. Das könnte auch auf Dich zutreffen.
Liebe Grüße
Alexandra

01.04.2019 14:03 • x 1 #2


A


Hallo luke37,

Entzugssymptome von Antidepressiva mit bleibenden Schäden

x 3#3


L
Okay , danke für die Antwort.
Ich hoffe das es irgendwann aufhört

02.04.2019 08:14 • x 1 #3


Z
Hallo luke37,
Ich kenne zwar deine psychischen Probleme nicht ausführlich, aber du beschreibst deine Hauptbeschwerden als
Angststörung. Dieses Medikament ist ein Neuroleptikum, beschrieben für akute und/oder chronische Schizophrenie.
Finde ich seltsam. Nun klagst du über neue Beschwerden. Deute ich auch klar zu den Absetzsymptomen.
Da noch nicht viel Zeit vom Kaltentzugsbeginn vergangen ist, wäre eine geringe Eindosierung möglich, um langsam
in sehr kleinen Schritten ausschleichen zu können. Frage bitte dazu deinen Facharzt.
Ich selbst habe mache einen Kaltentzug, der schon im letzten Mai begann. Ab September machten sich die ersten
Absetzsymptome bemerkbar, die bis heute aktiv sind. Ich habe keine Möglichkeit mehr gering aufzudosieren. Ist zu lange
her. Ob Schäden entstanden sind kann wohl noch kein Wissenschaftler beweisen.
Ich hoffe für dich, das deine Beschwerden dich nicht mehr quälen. Ich kann deine einzelnen beschriebene Symptome
sehr gut nachempfinden. Die Hoffnung ist auf jeden Fall gegeben, sprich diese Symptome gehen vorüber.
So berichten Menschen zu diesem Thema.
Viel Kraft und Mut für dich

liebe Grüße
Martin

02.04.2019 13:59 • x 2 #4


Leonore
Nur so eine Frage: hast Du in letzter Zeit noch andere Medikamente genommen?

Lg und Alles Gute für Dich

02.04.2019 16:54 • x 1 #5


L
Ich Danke für eure Antworten und werde mal meinen Arzt darauf ansprechen.
Ich nehme bei Bedarf einen halben Milligramm Lorazepam.

02.04.2019 17:00 • x 1 #6


Z
Hallo Leonore,

ist deine Frage an mich gerichtet?

02.04.2019 18:01 • x 1 #7


Leonore
Nein, Entschuldigung, wenn das mißverständlich war, ich meinte schon Luca.

02.04.2019 18:28 • x 1 #8


M
Hallo Luca,

kann auch nur bestätigen, dass es Absetzsymptome sind. Befinde mich seit ca. 4 Jahren im
Langzeitentzug, obwohl ich schon so lange auf 0 bin.
Habe immer noch Symptome.
Da du das Medikament nicht lange genommen hast, sollten die Symptome zügig nachlassen.
Aber ich habe gelesen, dass Du schon Einiges an verschiedenen Medikamenten durch hast.

Da das Gehirn bei jedem Medikament umgebaut wird, dauert es eine zeitlang bis es sich wieder erholt hat.

Solltest Du mehr Infos brauchen, dann kannst Du dich gerne belesen im ADFD-Forum zum Absetzen von Antidepressiva.
Wenn ich dieses Forum damals nicht gefunden hätte, wüsste ich nicht wo ich heute wäre.

LG sybsilon

03.04.2019 20:21 • x 1 #9


L
Mein Arzt meinte es wären keine Entzugserscheinungen vom Amisulprid und hat mich zum Neurologen geschickt, der nichts feststellen konnte.
Jetzt weiß ich nicht genau was ich machen soll. Ob ich eigenständig eine geringe Dosis Amisulprid nehmen soll um zu sehen ob das was bringt oder einfach warten bis die Symptome von alleine abklingen? Ich habe Angst das ich ein Restless Legs Syndrom entwickelt habe was ich nicht mehr loswerde.

08.04.2019 17:57 • x 1 #10


L
Und wäre es noch früh genug um wieder eine geringe Dosis zu nehmen ? Es ist bisschen mehr als ein Monat vergangen als ich das Medikament abgesetzt habe.

08.04.2019 18:13 • x 1 #11


Z
Hallo luke37,
genau so war es bei mir. Manchmal frage ich mich, ob Psychiater nicht mehr weiter auf dem neusten Stand sind,
oder es gewollt ist, Absetzprobleme zu verharmlosen, zwecks Unruhe zu minimieren. Meine Neurologin konnte auch
keine Symptome feststellen, stattdessen wäre es halt alles der Grunderkrankung zuzuordnen. Es ist nicht mehr zu leugnen,das es Absetzsymptome gibt, die schwer, ab doch zu unterscheiden sind. Ich selbst erkenne diese eindeutig.

Ich denke, in deinem Fall ist es noch nicht zu spät leicht einzudosieren, um wieder ausschleichen zu können.
Es wurde schon das Forum ADFD genannt. Habe dort mir Rat geholt und es brachte mehr Ruhe in die Sache.
Ich kann dieses Forum sehr empfehlen.
besten Gruß
Martin

08.04.2019 18:51 • x 2 #12


M
Hallo Luke,

die Grenze um wieder einzudosieren liegt laut Forum bei ca. 6 Wochen.
Aber bitte dosiere nur eine kleine Menge wieder ein.
Nicht wieder die gesamte Menge wie vor Deinem Absetzen.

Und nach der kurzen Zeit brauchst Du keine Angst zu haben vor bleibenden Schäden.

Leider ist meine Erfahrung nach meiner langen Entzugsphase, dass so gut wie keine Ärzte, egal welche Fachrichtung
Ahnung von den Absetzerscheinungen haben.
Lass dich da nicht verunsichern.

LG Marienkäfer

08.04.2019 19:12 • x 1 #13


M
Nutzt Du eigentlich auch den Chat hier?
Wäre doch schön, dann kann man sich direkt austauschen.

08.04.2019 19:22 • x 1 #14


L
Guten Tag,
ich habe nicht wieder eindosiert und habe gehofft das es aufhört. Wir haben jetzt fast Juli und die Symptome sind sogar stärker geworden und es sind inzwischen auch Arme, Hände und Gesicht stark betroffen. Ich nehme schon ewig keine Medikamente mehr ein. Denkt ihr es könnte auch psychisch bedingt sein, aber wenns so sein sollte ich kenne niemanden der psychische Probleme hat und solche Symptome hat.

29.06.2019 12:26 • x 2 #15


Alexandra2
Hallo luke, schau Dich mal hier um
https://adfd.org/austausch/
Liebe Grüße Alexandra

29.06.2019 14:45 • #16


L
Hallo Luke
Ich denke Du solltest nochmals alles abklären lassen bei einem Internisten. Schilddrüse, Cortisol, Nebennierenfunktion, Infektionen wie Borreliose etc. ausschliessen lassen. Erst dann kann man an Absetzsymptomatik denken. Hast Du Fieber ab und zu? Hast Du Appetit? Isst Du normal vielfältig? Hast Du Schmerzen irgendwo?
Ich hoffe, es geht bald einfach von selbst weg! Versuche, Dich nicht zu überanstrengen und wenig aber regelmässig an der frischen Luft Dich zu bewegen.
Liebe Grüsse Lisa

29.06.2019 17:02 • x 1 #17


L
Hallo Lisa,

ich war in 2 verschiedenen Krankenhäusern und habe alles 2 mal untersuchen lassen. Es wurde gar nichts festgestellt. Ich bin gesund.
Fieber habe ich auch nie, Appetit ist bei mir immer wechselhaft und Schmerzen habe ich dauerhaft in den Beinen und sonst halt schmerzhafte Missempfindungen fast am ganzen Körper.
Ich bin ratlos und weiß nicht mehr was ich tun soll. Die Schmerzen quälen mich den ganzen Tag. Nur Bewegung lindert ein wenig, aber nur in dem Moment wo ich mich bewege. Sobald ich stehen bleibe fängt es sofort wieder an.
Restless Legs habe ich auch nicht , da diese dopaminhaltigen Medikamente keine Wirkung gezeigt haben. Selbst Opiate wie Tilidin haben meine Schmerzen nicht gelindert.
In 3 Wochen werde ich in einer Tagesklinik in Behandlung sein. Das ist meine letzte Hoffnung.

29.06.2019 17:12 • x 1 #18


Dakota
Deine Fragen kann hier niemand beantworten und ehrlich gesagt, fände ich es auch grob fahrlässig, wenn es jetzt weiterginge mit Ratschlägen, Tipss etc. Wir sind ja keine Ärzte hier und was Du beschreibst sind ernste, komplexe Dinge.
Ich drücke Dir die Daumen, dass Du bald besser Bescheid weisst und Hilfe findest.

01.07.2019 11:17 • x 1 #19


L
Das ist das Problem an der ganzen Geschichte. Es gibt keine logische Erklärung und keine Lösung. Kein Arzt nimmt mich ernst. Würde ich als Arzt auch nicht tun, wenn alle Untersuchungen belegen das der Patient gesund ist. Traurig aber leider wahr

01.07.2019 15:55 • x 1 #20


L
Hallo Luke
Jetzt erinnere ich mich, dass ich das unter Temesta und dann in der Abbauphase oft hatte, es ging erst nach einem Jahr weg.
Mir hat tief durchatmen sehr geholfen, Wechselduschen auch.
Ich hoffe es geht bald vorbei bei Dir. Du könntest auch zu einem Osteopathen gehen die wissen oft mehr als Ärzte. Lies mal bei Mayke hier im Forum, sie hat sehr viel Hilfe so bekommen.
Liebe Grüsse Lisa

01.07.2019 16:13 • #21


ZeroOne
Hi luke37!

Atypische Neuroleptika mit niedriger neuroleptischer Potenz (wie Amisulprid) haben - nach meiner Erinnerung - stärkere vegetative Wirkung, weshalb mit stärkeren Entzugserscheinungen (auch in der Motorik) zu rechnen ist. Daher schleicht man über längere Zeit langsam aus. Aber du hast ja nicht sehr lange eingenommen und das Absetzen ist schon ewig her. Wirklich interessant! Aber wie oben schon geschrieben wurde, gibt es hier keine Profis, die dir kompetent aus der Ferne weiterhelfen könnten.

Zitat von luke37:
In 3 Wochen werde ich in einer Tagesklinik in Behandlung sein.


Ist das eine psychosomatische Tagesklinik? Dann bist du dort sicher gut aufgehoben und man wird dir helfen können! Wenn das eine gute Klinik ist, wo interdisziplinär gearbeitet wird, dann kommen die der Ursache bestimmt schnell auf den Grund.

Alles Gute weiterhin für dich!

LG
ZeroOne

01.07.2019 16:50 • x 1 #22


L
Zitat von Lisa1962:
Hallo Luke
Jetzt erinnere ich mich, dass ich das unter Temesta und dann in der Abbauphase oft hatte, es ging erst nach einem Jahr weg.
Mir hat tief durchatmen sehr geholfen, Wechselduschen auch.
Ich hoffe es geht bald vorbei bei Dir. Du könntest auch zu einem Osteopathen gehen die wissen oft mehr als Ärzte. Lies mal bei Mayke hier im Forum, sie hat sehr viel Hilfe so bekommen.
Liebe Grüsse Lisa



Okay das mit dem Osteopathen werde ich mal machen.
Wo finde das mit der Mayke im Forum ?

01.07.2019 17:48 • #23


L
Zitat von ZeroOne:
Hi luke37!

Atypische Neuroleptika mit niedriger neuroleptischer Poten. (wie Amisulprid) haben - nach meiner Erinnerung - stärkere vegetative Wirkung, weshalb mit stärkeren Entzugserscheinungen (auch in der Motorik) zu rechnen ist. Daher schleicht man über längere Zeit langsam aus. Aber du hast ja nicht sehr lange eingenommen und das Absetzen ist schon ewig her. Wirklich interessant! Aber wie oben schon geschrieben wurde, gibt es hier keine Profis, die dir kompetent aus der Ferne weiterhelfen könnten.



Ist das eine psychosomatische Tagesklinik? Dann bist du dort sicher gut aufgehoben und man wird dir helfen können! Wenn das eine gute Klinik ist, wo interdisziplinär gearbeitet wird, dann kommen die der Ursache bestimmt schnell auf den Grund.

Alles Gute weiterhin für dich!

LG
ZeroOne


Ja es ist eine psychosomatische Tagesklinik. Ich hoffe die können mit meinen Symptomen was anfangen und vor allem das es bis dahin nicht noch schlimmer wird, denn es ist jetzt schon unglaublich schwierig auszuhalten

01.07.2019 17:56 • #24


L
Thread Mauern überwinden auf meinem Weg. Sie hat eine andere Krankheit, aber ich finde, der Osteopath hat alles gut überschaut. Sorry in Eile Liss

01.07.2019 18:44 • #25


A
Hallo Luke, du findest meine letzten Tagebucheinträge im Bereich Tagebücher, Stimmungen Gedanken und hier Mauern überwinden auf meinem täglichen Weg. Ich bin habe bisher zwei von sechs osteopathische Behandlungen hinter mir und stelle verblüffende Veränderungen fest. Ein gut ausgebildeter Therapeut sieht sehr viel mehr als nur die akuten Beschwerden, kann verständlich erklären und lässt dem Körper Zeit zum Arbeiten. Mir jedenfalls ist bei jeder bisherigen Stunde das redensartliche Licht aufgegangen, weil ich an SOLCHE Zusammenhänge nie gedacht hätte.
Viele Grüße von Mayke

01.07.2019 20:04 • x 2 #26


Z
Hallo luke 37,

So wie ich erlesen habe, bist du im Kaltentzug und hast stark spürbare Absetzsymptome. Mich selbst betrachtet ähnelt
deine Geschichte der meinen. Ich habe acht Jahre verschiedene Psychopharmaka regelmäßig eingenommen und kalt
abgesetzt. Auch ich habe mich durch machbare medizinische Kontrolluntersuchungen abgesichert. Daraus kann ich
Absetzsymptome festmachen. Abgesetzt habe ich im Frühjahr 2018 und erst im Herbst 2018 begannen die Symtome,
die bis heute aktiv sind. Kribbeln, Kältegefühl, Kopfschmerz, Muskelschmerz, Gefühl eine Grippe zu bekommen, Tinitus,
Suizidgedanken, starke Unruhe.
Auch wenn diese erst ein halbes Jahr kamen, so ist das nicht ungewöhnlich. Ich bemerke, das diese ``Schübe``
im Abstand weniger werden, sprich die Pausen werden länger. Ob ich jemals frei werde oder es chronisch bleibt kann
wohl niemand sagen.
Für mich ein Armutszeugnis der Medizin im 21ten Jhd diese ``neurologische Missempfindungen `` nicht lokalisieren zu können. Habe einige Neurologen und Psychiater durch. Keiner war fachlich kompetent und wie so oft, wird es der Grunderkrankung zu getragen. Lieber eine bemannte Marsreise finanzieren, als in die Hirnforschung angemessen zu investieren. meine Meinung
Lieber luke, du bist nicht alleine und deine Zeit ohne Medikamente ist noch nicht ewig. Ich kann dir spürbar sagen,
Die Beschwerden werden besser und schwinden!
Halte durch! es lohnt sich. Viele positive Berichte auch im ADFD sind nachzulesen.

Wünsche dir das du dort würdevoll Gehör findest.
Alle Kraft der Welt für dich
Martin

01.07.2019 21:38 • x 2 #27


L
Ich danke euch für die netten Ratschläge. Das gibt mir wieder ein wenig Hoffnung um durchzuhalten.

02.07.2019 12:16 • x 2 #28


A


Hallo luke37,

x 4#29


Hoffnung21
Hallo Luke
Wurde deine Wirbelsäule untersucht? Ich hatte Missempfindungen im Bereich Kopf und Arme durch eine Neuroforamenstenose in der HWS. Bekam es durch Physiotherapie und Osteopathie wieder in den Griff.

LG Eis

12.07.2019 08:19 • x 2 #29

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