Hallo! Entschuldigt dass ich erst jetzt antworte - wie gesagt, es ist viel los und ich musste auch noch nachdenken...
... @Soulmate: Besonders hierüber, denn es ist bei mir schon so drin, über die beiden als der Mann und das Kind zu sprechen, dass ich erst mal überlegen musste, wo das eigentlich herkommt. Hier im Forum kann ich beide natürlich nicht mit Namen nennen, aber es gäbe schon Altrenativen , zB mein Mann oder C. oder mein Schatz - bzw. mein Kind, der kleine Schatz oder der kleine Bär (so nenne ich ihn tatsächlich immer ) ...
Zum Teil ist es ein Running Gag aus der Zeit, als ich ihn kennenlernte - da war ich sehr vorsichtig (8 Jahre Single, Mitte 30, viele schräge Rendez-Vous, gebranntes Kind usw.) und habe - bis ich ganz sicher war und mich eingelassen hatte - im Gespräch und Mails seinen Namen nicht verwendet.
... aber natürlich hast du recht, es war damals genau das, eine Maßnahme um Distanz und Abstand zu wahren. Und ein bisschen BIN ich auch einfach so - dass ich bei aller Liebe MEINEN Bereich brauche! Mein Mann beklagt sich da manchmal drüber - wohingegen ICH mich beklage, dass er nicht alleine sein kann und mich (und andere) allzu entgrenzt an allen seinen Gedanken und Gefühlen teilhaben lässt. Bei jedem Pups um Rat oder Hilfe fragt. Beim Kind (beim kleinen Bären) ist es etwas anders -der ist ja erst ein Jahr alt und ausserdem mein KIIND,der darf mich bei viel mehr in Anspruch nehmen .
... ach je, ich fürchte das alles klingt wirklich eiskalt und distanziert - und ein Stück weit BIN ich wirklich ein wenig so. Aber auf jeden Fall liebe ich alle beide heiss und innig und würde alles für sie tun, halt auf meine Art, die vielleicht ein bisschen arg sachlich und kopfig ist. Zb versuche ich gerade, mich um eine sehr interessante Fortbildung zu drücken, weil sie eine Woche dauert und 250 km weit weg stattfindet...
Naja, aber wenn ich es so reflektiere: Die Wut kommt schon daher, dass ich halt ein Leben hatte und immer haben wollte, das nur für mich alleine ist. Vor allem: mein Beruf - auch Weiterentwicklung - , mein Sport (Yoga, Taek Wan Do) - und ein Ehrenamt. Und all das ist im Moment beeinträchtigt und gefährdet oder findet gar nicht mehr statt, ich renn nur noch von der Arbeit nach Hause... und das müsste nicht so sein, wenn ER nicht...
Aber er tut's ja nicht mit Absicht, und arbeitet dran und es IST nun mal so und es ist es wert...
@ JeanLucca:
Zitat: Steinin hat geschrieben: Nur so diese hausfrauensachen nicht - das Augenaufhalten und Wahrnehmen, was noch getanw erden müsste, Wäsche wegräumen, Spüle leeren, Kühlschrank abtauen, Brot kaufen und so.
Wie war es denn bevor ihr Eltern wurdet?
Eigentlich schon genau so im Bereich Einkaufen und kochen war mir das recht - wegen einer Neigung zur Pummeligkeit und zum Frustfraß, und wegen einer vergangenen Ess-Störung, die ich zum Glück nicht mehr habe, habe ich es lieber im Griff, was so auf den tisch kommt...) Und auch bei Wäsche und Aufräumen habe ich es eine Weile sehr gern gemacht - habe ja mit ihm und Mitte 30 zum ersten Mal so was wie einen HAUSHALT gehabt, vorher nur WGs und winzige Singlewohnungen, das war eine schöne neue Erfahrung, und er ließ sich auch gerne versorgen.
Aber als das Kind da war - und besonders als ER dann in Elternzeit ging - und auch jetzt, wo er nur halb und ich ganz arbeite - jetzt find ich das absolut nicht mehr tragbar.
Zu dumm dass er gerade jetzt so bedürftig ist.
Aber da hat der Kleine eben Vorrang... Dass er mich gar nicht und den Zwerg nur teilweise stützen und tragen kann, kann ich noch auffangen, aber IHN noch umsorgen und stützen - und SEINE Aufgaben machen - so leid es mir tut, ich KANN nicht :(
Wenn ich denke ich kann nicht, bin ich traurig.
Wenn ich denke ich will nicht bin ich wütend.
Traurig ist besser, weil da ist mehr Akzeptanz drin, und ich kann ja eh nichts ändern.
Zum Glück habe ich scheints in den letzten Tagen ein bisschen akzeptiert dass es einfach so ist gerade und bin deshalb mehr traurig und weniger wütend. Wir waren auf einer Hochzeit am Wochenende - der Brautvater hielt eine Rede, in der er die Braut zitierte, sie habe über ihren Bräutigam gesagt Der Flori der kann alles und weiss alles, den kann ich alles fragen. Und da war ich traurig - nicht wütend - , denn so als Fels und starke Schulter empfinde ich ihn halt gar nicht, weder jetzt noch früher.
Nun denn... in ein, zwei Wochen wirken die Antidepressivas hoffentlich, und ich glaube, er hat sich dazu durchgerungen, seine krankmachende Arbeit zu kündigen. Das ist finanziell eher schlecht, aber so geht es ja nicht weiter.
Viele Grüße
S