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frauT
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Ihr Lieben,
das kingt ein wenig plakativ, und ich endschuldige mich dafür: Ich bin müde und mutlos.
Es bildet andererseits genau ab, wie ich mich fühle:
Meinem wiederkehrend winterdepressiven und grundlegend melancholischen Partner (44) wächst die aktuelle depressive Phase über den Kopf. (Dazu gibt es aus meiner Sicht einige hintergründige Ursachen, die bisher nicht verarbeitet wurden, sowie einen ganz aktuellen Auslöser: nebst den kürzer werdenden Tagen begleiten wir seit einem 3/4 Jahr seine schwer demenzkranke Mutter in den Tod.)
Ich erlebe seine Depression aber nicht - wie hier oft zu lesen, und selbst schon in leichter Form erfahren, als Rückzug, sondern überraschenderweise als das genaue Gegenteil: Ein absolutes Negieren der Schwere der Lage, striktes Ablehnen von (professioneller) Hilfe - außer von mir, die ich doch als langjährige Partnerin nach Möglichkeit alle Bedürfnisse nach aufbauender Komunikation, Zuspruch, körperlicher Nähe nächtlicher Aufbauarbeit zu leisten hätte. Daneben natürlich den Haushalt, die Kinderversorgung, den Betrieb klaglos zu managen habe. ('Wir schaffen das schon' - was dieses 'wir' bedeutet, wissen vermutlich alle hier)
Ich fühle mich .. erpresst, erschöpft, 'missbraucht' und sehe nicht, dass ich ihm im Erfüllen seiner Erwartungen etwas Gutes tue: ich sehe uns stattdessen in eine Abhängigkeitsspirale strudeln, die aus meiner Sicht höchst zerstörerisch ist: Er würde gerne auf mich zugreifen, wann immer es ihm nötig scheint - und Lasten bei mir abladen, die ich aus verschiedenen Gründen nicht handhaben kann.
Ich denke, dass ich im Gegenteil vielleicht durch Rückzug erst den Ernst der Lage veranschaulichen und seinen Selbstheilungswillen vllt wieder entflammen lassen kann? Was aber richte ich damit in unserer Beziehung an?
Ich wünsche mir Entlastung, Klarheit, Unterstützung - für ihn! Und muss damit wohl warten, bis er selbst dies sucht.
'Ich will Dich brauchen dürfen' höre ich.
Ich aber will kein Strohhalm sein.
frauT
das kingt ein wenig plakativ, und ich endschuldige mich dafür: Ich bin müde und mutlos.
Es bildet andererseits genau ab, wie ich mich fühle:
Meinem wiederkehrend winterdepressiven und grundlegend melancholischen Partner (44) wächst die aktuelle depressive Phase über den Kopf. (Dazu gibt es aus meiner Sicht einige hintergründige Ursachen, die bisher nicht verarbeitet wurden, sowie einen ganz aktuellen Auslöser: nebst den kürzer werdenden Tagen begleiten wir seit einem 3/4 Jahr seine schwer demenzkranke Mutter in den Tod.)
Ich erlebe seine Depression aber nicht - wie hier oft zu lesen, und selbst schon in leichter Form erfahren, als Rückzug, sondern überraschenderweise als das genaue Gegenteil: Ein absolutes Negieren der Schwere der Lage, striktes Ablehnen von (professioneller) Hilfe - außer von mir, die ich doch als langjährige Partnerin nach Möglichkeit alle Bedürfnisse nach aufbauender Komunikation, Zuspruch, körperlicher Nähe nächtlicher Aufbauarbeit zu leisten hätte. Daneben natürlich den Haushalt, die Kinderversorgung, den Betrieb klaglos zu managen habe. ('Wir schaffen das schon' - was dieses 'wir' bedeutet, wissen vermutlich alle hier)
Ich fühle mich .. erpresst, erschöpft, 'missbraucht' und sehe nicht, dass ich ihm im Erfüllen seiner Erwartungen etwas Gutes tue: ich sehe uns stattdessen in eine Abhängigkeitsspirale strudeln, die aus meiner Sicht höchst zerstörerisch ist: Er würde gerne auf mich zugreifen, wann immer es ihm nötig scheint - und Lasten bei mir abladen, die ich aus verschiedenen Gründen nicht handhaben kann.
Ich denke, dass ich im Gegenteil vielleicht durch Rückzug erst den Ernst der Lage veranschaulichen und seinen Selbstheilungswillen vllt wieder entflammen lassen kann? Was aber richte ich damit in unserer Beziehung an?
Ich wünsche mir Entlastung, Klarheit, Unterstützung - für ihn! Und muss damit wohl warten, bis er selbst dies sucht.
'Ich will Dich brauchen dürfen' höre ich.
Ich aber will kein Strohhalm sein.
frauT