Hallo Stefano,
ich denke mal dein Beitrag gehört in den Bereich über chemische Medikamente. Es könnte also sein, dass dein Beitag dorthin verschoben wird.
Trotzdem hier ein paar Erfahrungen mit Lithium von mir. Dass heißt, zuerst ein paar Fragen an dich. Leidest du an rein depressiven Phasen oder handelt es sich bei dir um eine bipolare Störung?
Ich habe ebenfalls seit Jahren Depressionen, kenne aber nur die depressiven Phasen, nicht aber die überaktiven Hochphasen. Trotzdem wird meine Depression oft als bipolar eingestuft, weil sie mehrmals im Jahr auftritt.
Lithium hat sich zur Phasenprofilaxe seit Jahren klinisch bewährt. So hat meine Psychiaterin es bei mir dann vor 3 Jahren auch angesetzt. Für mich hatte das fatale Folgen. Ich bin gar nicht mehr aus dem Loch herausgekommen, bekam chronichen Durchfall und war für 11 Monate krankgeschrieben. Nach einem Jahr Lithium habe ich mich in der Klinik dann vehement gegen die Einnahme gewehrt. Das war alles andere als leicht. Ich habe dann angefangen wissenschaftliche Bücher und Artike zu diesem Thema zu lesen. Letztlich führte es zu dem Ergebnis, dass ich das Lithium wieder absetzen durfte, trotz eine massiven depressiven Phase.
Ich habe herausgefunden, dass Lithium hauptsächlich zur Dämpfung von Hochphasen erfolgreich eingesetzt wird. Weiter habe ich mich mit meinen Schilddrüsenwerten befasst, die sich unter Lithium deutlich verändert hatten. Natürlich lagen sie nach wie vor im Referenzbereich, sodass die Ärzte nichts daran auszusetzen hatten. Dennoch habe ich erfahren, dass meine veränderten Werte ein Depressionstief fördern können. Inzwischen weiß ich auch, dass es sowas wie einen persönlichen Schilddrüsenwohlfühlwert gibt und der liegt bei mir halt an der unteren Grenze des Referenzbereichs. Leider ist der Wohlfühlwert in der Schulmedizin bislang noch nicht allgemein anerkannt.
Nach meinem Lithiumjahr bekam ich dann Lamotrigin als Phasenprofilaxe und nehme es bis heute. Es mildert die depressiven Phasen deutlich ab und verkürzt sie. Damit geht es mir natürlich viel besser.
Also ich denke es hängt von vielen persönlichen Faktoren ab, ob Lithium für dich geeignet ist. Du solltest das noch mal ausführlich mit deinem Arzt besprechen und ich würde auch unbedingt auf die Schilddrüsenwerte achten. Ich wünsche dir gutes Gelingen.
Liebe Grüße, Kie
06.01.2010 13:41 •
#12