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Erfahrung mit stationärer psychosomatische Klinik bei Burnout

Mas83

11.06.2019 11:14 • #1


PaulaBaumann
Hallo liebe Mas,

ich war nur in der Tagesklinik, aber bitte gehe den Schritt und gehe im Juli in die Klinik. Es ist ganz normal, dass Du jetzt Angst davor hast, aber es ist wichtig für Dich. Wir hier drücken Dir alle die Daumen, Du schaffst das.

Sei ganz lieb umarmt von Paula

11.06.2019 12:18 • x 1 #2


A


Hallo Mas83,

Erfahrung mit stationärer psychosomatische Klinik bei Burnout

x 3#3


Tequilla
Hallo,
Ich gehe morgen in eine psychosomatische Klinik und freue mich darauf. Bin gespannt was da auf mich zukommt.

11.06.2019 12:21 • x 1 #3


PaulaBaumann
Hallo,
ich wünsche Dir alles, alles Liebe und viel Kraft, gib Dir die Zeit zur Eingewöhnung, ab und zu zwei Schritte vor, einer zurück.

Liebe Grüße Paula

11.06.2019 12:25 • x 1 #4


Mas83
Liebe Paula, deine liebe Beitrag hat mir zum Weinen gebracht, danke. Ich werde es auf jeden Fall durchziehen.

Liebe Tequilla, viel Kraft, Ruhe und Spaß wünsche ich dir!

11.06.2019 12:30 • x 1 #5


Hoffnung21
Hallo Maß
Es ist ganz normal, dass es sich mulmig anfühlt je näher der Zeitpunkt rückt. Aber du wirst gestärkt von deinem Aufenthalt heimkehren und auch deine Tochter wird davon profitieren, auch wenn der Abschied natürlich schwer sein wird. Aber mein Arzt hat mir auf mein Entsetzen, dass die Reha (War bei mir Reha, nicht Klinik) so lange dauert gemeint, dass es jetzt sehr lang erscheint, aber im Nachhinein nur eine ganz ganz kleine Zeitspanne ist.

Alles Gute
Eis

12.06.2019 14:49 • x 2 #6


Hoffnung21
Blöde Rechtschreibkorrektur @mas natürlich, nicht Maß

12.06.2019 15:13 • x 1 #7


Mas83
Danke schön, liebe Eis. Das was dein Arzt gesagt hat, hört sich gut an. Hoffentlich kann ich mich selber davon auch überzeugen.

Wie war deine Reha? Wie sah der Tag so aus?

12.06.2019 18:10 • #8


Hoffnung21
Das was der Arzt gesagt hat war auch tatsächlich so. Im Nachhinein meiner mittlerweile seit 2 Jahren andauernden Depression waren die 6 Wochen sehr kurz und ich möchte sie nicht missen. Sie haben mich erheblich weitergebracht. Allerdings bin ich auch offen für alles dort hingegangen. Ausprobieren ist alles, was nicht guttut wird dann wieder reduziert oder gestrichen.

Man hat am Anfang eine Eingangsuntersuchung und dann war eine Führung durchs Haus, wo man schon ein paar andere Neuankömmlinge kennenlernen kann. Dann bekommt man ein Wochenprogramm, das sich aber mitunter mehrmals ändert. Dort sind dann alle Termine eingetragen wie Visite, Gesprächstherapien einzeln und in der Gruppe, Sporteinheiten, Ergotherapie mit Basteln, Malen, Flechten, oder was immer halt vor Ort angeboten wird. Es gibt Vorträge und manchmal ein Abendprogramm, was aber nix für mich war. Manchmal werden an den Wochenenden oder Abenden freiwillig noch Zusatzkurse oder Ausflüge angeboten. Ansonsten war bei uns ab Samstag Mittag kein offizielles Programm mehr. Manche sind am Wochenende heimgefahren, das musste aber mit dem Chefarzt abgeklärt werden, es war nicht so gern gesehen. Das ist auch von Klinik zu Klinik unterschiedlich. Bei uns war Rauchverbot außer draußen in der Räucherkammer, ab 10 Uhr abends mussten wir in der Klinik sein und die Patientenzimmer waren für alle anderen Patienten ein absolutes Tabu. Das war erst mal komisch, hat sich aber als sehr vorteilhaft herausgestellt, da es der eigene Rückzugsort war, in den niemand eindringen durfte. Beim Essen hatten wir 4er-Tische mit festen Plätzen zugewiesen bekommen, aber wir haben dann immer sobald ein Platz frei wurde selbst unsere Tischpartner bestimmt, das Personal war da sehr entgegenkommend.

Soweit die Eindrücke von meiner Reha.

Nimm deine Ohrstöpseln mit, ich bin am Anfang beim Essen fast durchgedreht, weil es mir zu viele Leute waren und es irre laut war. Bin dann anfangs immer etwas zeitversetzt essen gegangen.

LG Eis

12.06.2019 18:28 • x 2 #9


Mas83
Liebe Eis, danke für dein ausführliche Bericht. Vielleicht wird es bei mir ein so ähnliches Programm geben.
Ich werde die Ohrstöpfsel auf jeden Fall mitbringen, danke. Ich habe nämlich genau Angst für dem, was du geschildert hast bei dem Essen.

Heute bin ich nochmal mehr überzeugt davon, dass die Aufenthalt gut für mich wird. Ich habe nämlich heute eigentlich viel zu viel gemacht und als ich meinem Mann dann sagte, ich ziehe mich zurück, sagte er, er konnte sich heute doch mal zurück ziehen, weil er soviel gemacht hat. Und er macht echt viel. Und er ist sehr lieb. Aber er versteht es glaube ich wirklich nicht (wie auch?). Ich glaube, es wird gut sein, wenn ich mal raus bin.

15.06.2019 18:59 • #10


Hoffnung21
Es ist schwer für jemanden, der noch keine Depression hatte, nachzuvollziehen, wie es dir geht. Das war bei mir nicht anders. Ich hab dann meinen Mann mit zu einem Vortrag über Depressionen genommen. Das war organisiert vom Landratsamt/Gesundheitsamt und wurde von einer Psychotherapeutin gehalten für Patienten, Angehörige und Interessierte. Das war sehr gut, mein Mann meinte danach, wenn er das früher gewußt hätte wären bei ihm die Alarmglocken viel früher losgegangen. Denn so Sachen wie Interesselosigkeit (hatte keine Lust mehr auf meine Hobbys, dachte aber immer, meine Hobbys haben sich halt geändert), ständige Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Unausgeglichenheit, usw. Das hatte ich schon sehr lange. Hab es halt lange kaschiert und mich hingelegt wenn mein Mann nicht da war, kurz bevor er kam hab ich denn schnell ein paar Sachen aufgeräumt, so dass man nichts merkt.
Wer kann schon verstehen, dass man nur ein paar Minuten am PC sitzen kann, oder dass man nach dem Kochen eine Pause braucht, oder dass man beim Putzen, sofern man sich dazu aufraffen kann, nach spätestens ner halben Stunde eine Pause braucht.
Ich hatte auch mal mit meinem Chef eine Diskussion, weil ich nach etwa 1h Autofahren eine (lange) Pause , idealer Weise mit schlafen, brauche. Er hat das einfach nicht verstanden, bis ich gesagt habe, es ist nicht so, dass ich nicht möchte oder ein bisschen müde bin, sondern mir platzt da schier der Schädel, wenn ich auch nur einen Meter weiter fahre. Erst durch diese Deutlichkeit hat er erkannt, dass das einfach im Moment eine Einschränkung ist, mit der wir leben müssen. Das ist kurzfristig nicht zu ändern.
Vielleicht schaust Du mal, ob bei dir in der Nähe so ein Vortrag angeboten wird. Dann wird dich dein Mann besser verstehen.
Alles Gute Eis

15.06.2019 19:59 • x 2 #11


CeHaEn
Moin @Mas83

ich war dreieinhalb Monate stationär und mein Klinikaufenthalt war ähnlich wie die Reha von @Eis .
Die Zeit war nicht durchweg einfach, aber ingesamt habe ich die Therapie als sehr positiv empfunden; mir ging es dort ziemlich gut und gerade am Anfang freute ich mich an Wochenenden regelrecht wieder auf meine Station, bzw. meine Mitpatienten und das Personal. In beiderlei Hinsicht hatte ich großes Glück.

15.06.2019 20:26 • x 2 #12


Mas83
Zitat von Eis:
bis ich gesagt habe, es ist nicht so, dass ich nicht möchte oder ein bisschen müde bin, sondern mir platzt da schier der Schädel, wenn ich auch nur einen Meter weiter fahre.


Oh Eis, genauso ist es! Ich hatte das nicht besser beschreiben können. Echt genauso! Mit dem Vortrag wäre ein gute Idee. Oder vielleicht lass ich meinen Mann auch mal mit meinen Psychologe reden (die offiziell gar keine Therapie anbietet, aber nur Beratung, weil sie ein Vertrag hat mit meiner Arbeit, aber mich nicht gehen lassen konnte).

@CeHaEn
Vielen Dank, das macht mir Mut!

15.06.2019 20:35 • x 1 #13


Hoffnung21
Meine Psychologin hat auch angeboten, dass mein Mann mitkommt, aber das wollte er auf gar keinen Fall. Aber es ist definitiv eine gute Idee.

15.06.2019 20:39 • x 1 #14


CeHaEn
Solche Angehörigengespräche können sehr sinnvoll sein. Einerseits hat man als Patient eine Art moralische Unterstützung dabei; das kann dabei helfen, manche Dinge dem Angehörigen gegenüber übberhaupt einmal deutlich auszusprechen. Andererseits ist der Therapeut selbst jemand mit einem nüchternen Blick von außen und kann dem Angehörigen manchmal besser vermitteln, was los ist.
Die Möglichkeit dazu dürfte es auch in der Klinik geben.

15.06.2019 21:10 • x 2 #15


Mas83
Ich habe gestern einen Anruf bekommen, dass ich Montag schon aufgenommen werden kann. Bin soooooooooo nervös! Ich werde meine Tochter und meinen Mann so vermissen! Aber es wird bestimmt gut werden.

Danke hier an allen, da das Forum mir sehr geholfen hat. Ich glaube, dass man sein Handy offiziell nicht an haben darf während des Aufenthalt und werde deswegen ab Montag nicht mehr soviel mitlesen. Ich wünsche euch alle schöne, sommerliche Tage!

22.06.2019 14:07 • x 2 #16


PaulaBaumann
Ich wünsche Dir alles, alles Liebe.

22.06.2019 14:14 • x 2 #17


Hoffnung21
Alles Gute

LG Eis

22.06.2019 21:27 • x 1 #18


CeHaEn
Dann wünsche ich dir eine schöne und vor allem erholsame Zeit, auch wenn sie manchmal anstrengend sein möge!

23.06.2019 15:50 • x 1 #19


NiciST
Bei mir geht es ab Mittwoch los mit einem stationären Aufenthalt, nach gerade mal einer Woche Wartezeit, das geht alles so schnell das ich mich kaum darauf vorbereiten kann erstmal sind 3 Wochen geplant , der Arzt meinte aber gleich das ich in den 3 Wochen noch keinen Erfolg erwarten soll.

Mir wird ja immer von vielen gesagt das ich mir die Angst und den Stress selbst mache durch meine Gedanken, das stimmt vielleicht zum Teil aber der Auslöser dafür ist ja real , den kann man sich nicht selber erdenken und das macht mich dann immer so wütend , weil die Schuld für meine Situation dann praktisch auf mich geschoben wird , kennt ihr sowas ?

23.06.2019 16:56 • x 2 #20


Mas83
Danke, ihr Lieben. Es ist schon sehr anstrengend hier, aber alle Leute sind richtig nett. Ich vermisse meine Tochter sehr und möchte am liebsten sofort nach Hause. Ist das normal? Die Klinik hat leider nur Zweibettzimmer und jetzt merke ich erst, wie sehr ich eine eigene Ort, an dem ich mich zurückziehen kann, brauche. Die andere Frau hat heute Mittag geschlafen und ganz laut geschnarzt und das kann ich gar nicht abhaben. Als ich gerade wieder ins Zimmer kann, lag sie wieder da und schlief. Ich bin raus und sitze jetzt im Park. Ist soviel Heimwee am Anfang normal? Es zieht mich momentan nur mehr runter als sonst was.

Aber das Essen ist gut, die Leute sind bis jetzt freundlich und vielleicht muss ich mich daran gewöhnen. Ich weiß nicht.

Zitat von NiciST:
Mir wird ja immer von vielen gesagt das ich mir die Angst und den Stress selbst mache durch meine Gedanken, das stimmt vielleicht zum Teil aber der Auslöser dafür ist ja real , den kann man sich nicht selber erdenken und das macht mich dann immer so wütend , weil die Schuld für meine Situation dann praktisch auf mich geschoben wird , kennt ihr sowas ?


Erst mal schön, daß du so schnell weiter geholfen werden kannst! Vielleicht gibt dir das ganz viel gute Gefühle.

Aber ich verstehe was du meinst. alsob man nur mit positiven Gedanken alles erreichen kann. Natürlich hilft es, zu trainieren positiver zu denken, aber das heißt dann nicht, dass man sofort geheild is.
Ich wünsche dir einen schönen Aufenthalt!

25.06.2019 17:51 • x 1 #21


Hoffnung21
Hallo Mas,

Das mit den Zweibettzimmern ist natürlich nicht schön. Und Heimweh am Anfang ist auch normal, weil es ja ein paar Tage dauert bis sich alles einspielt. Kannst du vielleicht mit deiner Tochter über Video telefonieren? Wie alt ist sie?
Gib der Therapie eine Chance und lenk dich am Anfang ein bisschen ab. Vielleicht erkundest du ein bisschen die Gegend, du kannst auch Tagebuch führen. Oder kauf dir ein gutes Buch. Hast du Kopfhörer, damut du Musik hören kannst, das lenkt auch (vom schnarchen) ab.

Viele liebe Grüße
Eis

25.06.2019 22:38 • x 1 #22


B

29.02.2020 16:48 • #23


Mo1901
Hallo, lieber Binooo!

Ich habe gerade Deinen Beitrag gelesen und möchte Dich beruhigen:
Auch wenn Dir es zur Zeit nicht gut geht, bitte verzweifel nicht!
Klar geht Dir einiges durch den Kopf, bist verunsichert was in der Klinik auf Dich zukommt.
Aber:
Du hast den richtigen Weg gewählt und brauchst Hilfe. Hab bitte keine Angst vorm Tagesablauf in der Klinik.
Wichtig ist, dass Du dich dort mitteilst wie es Dir geht. Das Klinikpersonal ist darauf geschult mit Patienten mit Deiner Krankengeschichte einzugehen!
Gönn Dir bitte Ruhe ,die Deine Psyche und Körper braucht!
Versuche zu Entspannen und sei neugierig auf das was Du in der Klinik neues erleben wirst!

Kopf hoch alles wird gut!

Mo1901

29.02.2020 17:25 • x 1 #24


A


Hallo Mas83,

x 4#25


Mas83
Hallo Binooo, wie du lesen konntest, habe ich mich auch ganz komisch gefühlt und hier um Hilfe gefragt. Es war aber am Ende echt gut. Für mich war vielleicht noch das Beste, dass alle etwas hatten und du nie komisch angeguckt worden bist. Die Zusammenhalt sorgt dafür, dass du dich nicht alleine fühlst.

Für mich war es ein richtige Auffangbecken, mann sollte aber vielleicht nicht erwarten, dass danach alles wieder ganz gut sei. Aber helfen wird es! Alles Gute!

20.03.2020 17:17 • #25

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