Ribba
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Ich fange sofort an:
Vor circa 2 Jahren ging es mir noch richtig gut. Ich konnte mich über Dinge erfreuen und habe mich leicht gefühlt und habe am Leben teilgenommen. Damals konnte ich, wenn ich ein Problem gehabt habe, es fokussiern, analysieren und lösen und auch dann auch das Erfolgserlebniss genießen und sehen. Ich war Handlungsfähig.
Ich hatte ein Selbstvertrauen zu mir. Ich wusste was ich kann und habe mir auch erfolgreich eine Ausbildung gesucht, die ich auch diesen Jahr sehr gut abgeschlossen habe. Ich hatte Spaß am Leben. Ich war auf einen guten Weg.
Jetzt, knapp 2 Jahre später kämpfe ich mit schweren Depressionen und habe Probleme, die sich wie eine Klotz an meinen Fuß haften und die sich nicht mehr lösen lassen. Ich bin nachtragender geworden, zerbreche mir den Kopf über Dinge, die Jahrelang zurückliegen und trauere plötzlich Sachen hinterher, die längst abgeschlossen waren oder mich damals nicht belastet haben. Ausserdem empfinde ich mamchmal einen enorme Wut, die mir jeglichen Bezug zur Realität raubt.
Wenn ich versuche die Probleme zu lösen verzettel ich mich innerlich ganz oft, die Probleme lassen sich nicht mehr lösen. Ich merke, ich habe meine Handlungsfähigkeit verloren.
Ich frage mich, was ich falsch mache, denn plötzlich mag ich mich nicht mehr. Lehne mich sogar komplett ab und empfinde einen riesen Selbstzweifel an allem. Teilweise empfinde ich auch ein Gefühl von Lebensmüdigkeit und gravierender Sinnlosigkeit. Ich frage mich tatsächlich ganz oft automatisch: was mache ich hier, warum bin ich hier? Das kenne ich von mir nicht.
Ich versuche meinem Leben immer wieder neue Impulse zu geben in denen ich regelmäßig Sport mache, neue Leute kennen lerne, mich den Gefühlen und Gedanken auch widme, die mich so belasten. Ich fahre auch in den Urlaub. Ich nehme am Leben teil.
Aber es stellt sich kein positiver Effekt ein. Einige Probleme bzw. Gefühle sind sogar stärker geworden, obwohl ich mich nicht aufgebe und nicht resigniere. Ich schaffe es auch neue Beziehungen zu knüpfen, die werden aber teilweise schwer von meiner Depression belastet und überschattet, ich kann es manchmal nicht verstecken. Manchmal habe ich das Gefühl Leute damit zu verschrecken und gehe auch nicht mehr so oft aus.
Seit einem Jahr habe ich auch viele Freunde verloren bzw. der Kontakt ist abgebrochen, obwohl ich versucht habe die Kontakte am Leben zu erhalten, weil sie mir wichtig waren. Mittlerweile habe ich kaum noch Freunde und ich weiß nicht warum. Ich fühle mich seitdem unfassbar einsam. Ich ziehe mich auch immer mehr zurück und werde antriebsloser. Ich mag auch nicht mehr raus gehen und wenn, dann ohne Ziel.
Seit 8 Monaten mache ich eine Psychotherapie, der Erfolg ist aber sehr zäh und lässt auf sich warten. Im Grunde genommen geht es mir sogar in einigen Bereichen noch schlechter. Mittlerweile habe ich auch Schlafstörungen.
Ich weiß, der Text ist schon sehr lang.
Aber wie ihr sieht mache ich sehr viel gegen meine Depression es wird aber nicht besser. Ganz im Gegenteil sogar und ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Ich habe manchmal das Gefühl es ist besser alles zu beenden. Ich bin nach meiner Ausbildung arbeitlos. Ich habe auch mittlerweile körperliche Beschwerden mit denen ich gerade nicht arbeiten kann, obwohl ich es gerne möchte.
Es stellen sich einfach keine positiven Effekte ein.
Ich bin 29 Jahre alt, habe Lust zu leben, aber die Depression macht mir einen Strich durch die Rechnung. Ich empfinde mittlweile eine unfassbare Hilfsolsigkeit.
Ich hoffe der Text ist nicht allzu schwer zu ertragen. Ich weiß nicht, ob mir das hier wirklich weiter hilft, aber ich habe das Gefühl, das alles mal mittzuteilen.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter, obwohl ich so viel gutes tue, geht es mir nicht besser.