Erschöpfung und Antriebsstörung oder eine Depression?

Anima
Und wie geht es jetzt weiter?

17.03.2012 19:07 • #16


C
Hallo Anima,
ich muss zugeben, deine Frage überfordert/erstaunt mich gerade etwas....
Was meinst du damit, wie es weiter gehen soll?

Ich nehme meine Tabletten, gehe zur Therapie, war beim Yoga, habe mich mit Freund/innen getroffen, arbeite an mir - was nicht immer leicht ist.

Freitag habe ich z.B.mal wieder keine Mittagspause gemacht, weil ich einfach keine Lust hat auf immer die gleichen Bistros bei uns und immer das gleiche Gerede.

Und gestern habe ich den Tag total durchgehangen und mir Gedanken gemacht wie ich meinen Ex endlich loslassen kann. Wir sehen uns ja so gut wie gar nicht (gelegentlich beim Eishockey, wir mögen die gleiche Mannschaft, aber dann reden wir nicht außer Hallo) und haben keinen, sehr wenig Kontakt (außer dass er immer der erste ist, der mir zum Geburststag gratuliert, an Silvester die erste SMS schickt....*seufz*, worauf ich dann nie reagiere).

Nichtsdestotrotz vergeht kein Tag, an dem ich nicht an ihn denke
Aber weniger sehnsüchtig, als solche Sachen wie was er wohl von der neuen Frisur hält, was er sagen würde, wenn er wüsste, dass ich meine Augen demnächst operieren lassen (wg. Kurzsichtigkeit). So ein Kram halt.

So und jetzt lasse ich meine Laune etwas von Robbie Williams aufbessern - nebenher läuft die Swing-DVD Robbie Williams Live at the Albert. Ich liebe diesen charismatischen, arroganten Kerl mit seinen wundervollen grünen Augen

Liebe Grüße
Clarice

18.03.2012 10:59 • #17


A


Hallo Clarice,

Erschöpfung und Antriebsstörung oder eine Depression?

x 3#3


Anima
Liebe Clarice,

- ich danke Dir für Deine Antwort. Dein Ex muss Dich sehr verletzt haben, dass er selbst nach einer solch langen Zeit, noch solchen Einfluss auf Dich hat. Was rät Dir denn Dein Therapeut?

Wie es weiter geht - mich interessiert auch, das Gespräch mit der Betriebspsychologin: Hat sie Dir Aufgaben mit gegeben, Ratschläge, die Du konkret umsetzen wirst? Manchmal klingt es gut, man sollte sich mehr zurück nehmen - wie könnte das bei Dir aus sehen?

18.03.2012 15:46 • #18


C
Hallo Anima,
es würde ausufern, das mit meinem Ex hier darzustellen - verletzt ja im Sinne von Fremdgehen (1x in den 6 Jahren).

Letztendlich lässt es sich, um es in kurze Worte zu fassen sagen, dass er sich nie richtig zu der Beziehung committed hat. Ich habe immer gegeben, Dinge aufgegeben, war auch bereit dies zu tun, ist für mich in einer Beziehung selbstverständlich, dass man Kompromisse eingeht, dazu war der Herr aber nie bereit.

Aber immer wenn ich es beenden wollte, ist er in Panik verfallen *seufz*

Ich habe ein grundsätzliches Muster dazu in meinen Beziehungen festgestellt. Ich bin ne echt coole Freundin - lasse den Kerlen viele Freiheiten und mecker nicht; aber anstatt es anzuerkennen krieg ich noch in den Ar. getreten und krieg nichts zurück, wenn ich mal was 'fordere'.

Als bei uns endlich Schluss war - ein Tag davor, kam mir zum ersten Mal (!) der Gedanke: bist du eigentlich eine coole Freundin oder bist du einfach nur selten dämlich? meine eigene Antwort war: selten dämlich.
Diese Selbsterkenntnis hat auch geschmerzt.

Nichtsdestotrotz habe ich ihn sehr geliebt, er war (ist?) meine große Liebe. Trotz all seiner Fehler: er war der Mensch, der während meiner schlimmsten Depressiven Phasen bei mir war und wirklich, richtig gut mit mir und der Erkrankung umgegangen ist.

Ich war ja letzte Woche erst das erste Mal seit 2 Jahren wieder bei dem Therapeuten. Von daher sind wir da noch nicht so in die Tiefe gegangen. Erst mal war es nur eine Ist-Aufnahme.

Und die Betriebspsychologin hat mir jetzt keine konkreten Aufgaben oder so gegeben. Das würde auch in dem Rahmen, in dem sie für meine Abteilung mit rund 65 Leuten da ist, sprengen. Ich habe da ja keinen regelmäßigen Termin.

Liebe Grüße
Clarice

19.03.2012 14:27 • #19


Anima
Liebe Clarice,

hinsichtlich Betriebspsychologin ist zwar eine Erkenntnis bestätigt worden, hilft Dir das so weiter?

Was Deinen Ex-Freund betrifft: Klingt nach Bindungsängstler. Ich denke nicht, dass Du da bei Dir suchen solltest.
Ich weiß, wovon ich schreibe, auch in mir steckt davon ein Teil. Immer schön unverbindlich, Angst vor den Gefühlen usw. So wird er jedenfalls keine dauerhafte Bindung zustande bringen.

Allerdings was Dein Muster angeht - sind es immer die gleichen menschlichen Typen? (Typ nicht abwertend gemeint).

19.03.2012 19:44 • #20


C
Liebe Anima,
bin mir noch nicht sicher, ob mir die Erkenntnis langfristig weiterhilft. Zunächst einmal in soweit, dass ich die Situation jetzt besser einschätzen kann und so vielleicht schon anders damit umgehen kann. werde das aber sicher auch mit meinem Therapeuten noch besprechen.

Vordergründig waren meine Freunde immer ganz unterschiedlich vom Typ. Aber so im nachhinein waren 3 von 4 doch in Teilen ähnlich, ja.
Jedenfalls was das Commitment für die Beziehung betraf und den Respekt und die Kompromissfähigkeit, die sie mir entgegenbrachten.

Ich kenne das mit der Bindungsangst gar nicht. Bin eher das Gegenteil und war bisher immer viel zu schnell dabei. Direkt von einer Beziehung in die nächste. Bloß nicht alleine sein. DAs hat sich zum Glück nach dem letzten geändert. Ich hatte ja Möglichkeiten, aber ich habe mir in mich verliebte, sehr nette Männer trotzdem nicht ans Bein gebunden, weil ich gemerkt habe, dass es nicht das richtige ist.



Liebe Grüße
Clarice

22.03.2012 16:44 • #21


Anima
ich fürchte, ich habe den letzten Satz leider nicht verstanden

22.03.2012 22:36 • #22


C
Na, ich meinte, dass ich mich nicht einfach auf eine Beziehung einlasse, nur damit ich nicht alleine bin.

Oh man, mir geht es schei...e...
Also ich muss nicht heulen (kann ich nach wie vor nicht),fühle mich nicht verzweifelt oder so. Aber ich habe sowas von null Antrieb.
Ich habe gestern den ganzen Tag auf der Couch gelegen und nichts gemacht. Ich habe nicht mal viel gegessen, weil ich zu faul bin, mir was zu machen.
Immerhin war ich abends mit Freundinnen unterwegs, obwohl auch da kurz vor der Absage stand.

Heute wollte ich mein Bad sauber machen, das hat es dringend nötig. Aber ich stand da, hab es mir 2 Minuten angeguckt und bin zurück auf die Couch.
Da habe ich wieder, trotz des tollen Wetters, den Tag verbracht, teilweise mit Ohropax im Ohr, um die Leute draußen nicht zu hören, die in ihren Gärten sind.

Jetzt koch ich Nudeln und hau mir ne Pesto-Sauce drauf. Zu mehr kann mich nicht aufraffen.

Es nervt mich, aber ich fühle mich so kraft- und willenslos. Und gleichgültig. Es ist mir gerade echt alles egal. Was interessiert mich das tolle Wetter und die Sonne? meine dreckige Wohnung? Was gesundes zu Essen?

seufz

25.03.2012 16:22 • #23


Anima
Hm- gefällt mir nicht! Hast Du einmal über den Aufenthalt in einer Tagesklinik nachgedacht? Medikamente alleine helfen ja bekanntlich nicht und manchmal reicht auch die ambulante Therapie nicht aus.

26.03.2012 22:22 • #24


C
Liebe Anima,
ich sehe mich im Moment nicht in täglicher Therapie und dem teilweise, äh, pille-palle einer Tagesklinik (Bewegungstherapie mit 80jährigen und 20jährigen in einer GRuppe ). Ich glaube auch, die würden mich schnell wieder rausschmeißen, weil es mir eigentlich nicht soo schlecht geht.

Vergangene Woche ist einiges passiert. Ich war Montag nicht arbeiten und die Last, endlich Heulen zu wollen ist immer größer geworden. Ich weiß ja inzwischen, was mein Problem war... ich hatte mir nach der endgültigen Trennung von meinem Ex verbotenje wieder eine Träne wg. ihm zu vergießen. Zu viel geheult wg. ihm, alles schon hundert mal durchgekaut, jetzt ist Schluss. Tja, aber es muss doch verarbeitet und betrauert werden, nicht wahr?

Ich habe also zu harten Maßnahmen gegriffen, mir Fotos aus guten Zeiten angeguckt... nichts.... völlig emotionslos... aber dann: liebe Postkarten und liebe Worte.... dann habe ich es geschafft, man was ne schwere Geburt, das zuzulassen. Waren auch nur so 10 Minuten und dann war alles versiegt. Da wusste ich noch nicht, wie ich mich fühlen sollte....

Dienstag morgen habe ich dann aber heulend im Bad gestanden, die Tränen sind ganz leicht einfach gelaufen und das war so erleichternd, dass ich dabei gelacht habe, weil ich so froh war.... wie bekloppt eigentlich, oder??

So, das war das eine Thema diese Woche....

Das andere: wieder mal die Kolleginnen...
Es wird immer mehr klar, dass vorallem eine Kollegin vollständig am Rad dreht und quasi jeden basht, der ihr nicht in den Kram passt. Die Mittagspause am Freitag war wieder ein einziges Geläster, Gezeter, Androhungen (die wird mich kennenlernen)....
3 andere Kolleginnen fallen dann regelmäßig mit ein. Die, die am lautestens krakelt zieht sie mit.

Ich bin kein Experte, aber m.E. geht es vorallem bei dem Gerede über eine Kollegin schon Richtung Mobbing.
Ich habe jetzt erstmal 1 Woche Urlaub und mein Chef zwei. Danach werde ich mit ihm reden. Diese Entwicklung ist ungut.
Er muss da ein Auge drauf haben, das geht so nicht! Obwohl ich natürlich auch Angst habe, dass dann rauskommt, dass ich beim Chef gepetzt habe (obwohl ich es natürlich schon allgemein halten will, was ich sage), und dann selbt in die Schusslinie gerate.

Und jetzt kann ich die nächsten 10 Tage aber hoffentlich mal davon abschalten.

Liebe Grüße
Clarice

01.04.2012 08:18 • #25


Cleofee
Zitat von Clarice:
Liebe Anima,
ich sehe mich im Moment nicht in täglicher Therapie und dem teilweise, äh, pille-palle einer Tagesklinik (Bewegungstherapie mit 80jährigen und 20jährigen in einer GRuppe ).


Also, das macht mich jetzt echt wütend. Entweder warst du noch nie in einer Tagesklinik oder du warst in der falschen. Ich habe schon mehmalige Aufenthalte in der Tagesklinik gehabt und das war immer harte Arbeit mit Gruppentherapie, Einzeltherapie, Ergotherapie, Soziales Kompetenstrainung etc. Und das von morgens um 8:00 Uhr bis nachmittags 16:00 Uhr. Pille-Palle war das nun wirklich nicht.

01.04.2012 13:53 • #26


C
Hallo Cleofee,
ich habe sowohl stationäre Aufenthalte, Tagesklinik als auch Reha hinter mir. Und ich erlaube mir zu sagen, dass es ein paar Dinge gibt, die ich persönlich nicht gut finde und die mir persönlich nichts bringen. Ich habe ja nicht gesagt, dass ich grundsätzlich eine Tagesklinik ablehne, im Gegenteil - ich finde diese Möglichkeit sogar sehr gut und würde es jederzeit wieder in Anspruch nehmen wenn nötig.

Mir persönlich bringt mit den Armen schlenkern und rückwärts im Kreis laufen allerdings leider gar nichts. Und das wird in der Klinik bei uns gemacht. Wie gesagt alle Altersklassen gemischt. Natürlich auch klar, dass da nicht alles geht. In der Reha wo ich war, gab es da schon deutlich bessere Sachen. Man konnte als Erwachsene endlich mal wieder einfach so Basketball, Brennball, Tischtennis spielen, etc. pp. Das hat sehr viel Spaß gemacht, mich gefordert und ausgepowert.

Musiktherapie finde ich genauso langweilig. Es bringt mir nichts planlos auf einem Xylophon zu klimpern und mich dem Flow der genauso planlosen Musizirerei der anderen hinzugeben.

Ergotherapie dagegen finde super und ich ich wünschte, es gäbe so etwas wie ein offenes Angebot, da würde ich regelmäßig hingehen. Ich habe dort zig wundervolle Sachen gebastelt, genäht, ausprobiert. Und in der Tagesklinik hatte ich die beste Therapeutin, die ich je hatte!

Konnte ich dir damit besser erklären, was ich mit pille-palle meine?
Ich hätte es allerdings bevorzugt, wenn du mir nicht gleich null Ahnung vorgworfen hättest.

Cheers,
Clarice

01.04.2012 14:52 • #27


Anima
Hallo Clarice,

ich war auch erst vor den Kopf gestoßen, um ganz ehrlich zu sein. Zumal ich den letzten Aufenthalt in der TK als verdammt anstrengend gesehen habe. Auch wenn es mit leichteren Therapien anfängt, wie z. B. Malen usw. - so war es z. T. in den Gruppen ganz schön hart, da sind Tränen geflossen.

Für die kommende Reha habe ich die Klinik mit ausgesucht, um die richtigen Ansätze weiter verfolgen zu können.

Im Augenblick erwecken Deine Worte den Anschein, als ginge es Dir besser? Also - stärker wieder? Wäre ja prima.

02.04.2012 22:45 • #28


Cleofee
Hallo Clarice,

ich wollte dir auf keinen Fall Unwissenheit unterstellen. Wenn es so bei dir angekommen ist, tut es mir Leid und ich entschuldige mich dafür. Habe nur versucht zu sagen, dass Tagesklinik für mich harte Arbeit war und ich jeden Abend erschöpft ins Bett gefallen bin.

L.G.

Cleofee

03.04.2012 15:05 • #29


A


Hallo Clarice,

x 4#15


C
Hallo Ihr zwei!

Vielleicht ist unsere Klinik hier auch wirklich etwas anders?
Die Gruppentherapie Depression oder auch die soz. Kompetenzgruppe habe ich auch eher als nicht soo anstrengend in Erinnerung wie ihr das beschreibt. Das war alles immer eher, wie soll ich sagen, allgemein gehalten und dann oft auch Themen, die ich halt schon kenne und wenig neue Impulse bringen. Da war meine Reha damals wirklich ganz was anderes.

Das bringt mich zur Frage: was sind das bei Euch für Kliniken? So steht es auf der Internetseite: ist eine moderne psychiatrische Akutklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Es gibt 3 Stationen (eine geschlossene), die Tagesklinik und die Institutsambulanz.

Für mich ist die TK dennoch wichtig, denn wenn es mir so schlecht geht, dass ich länger nicht arbeiten kann, gibt sie mir Struktur in den Tag, zwingt mich zum aufstehen, rausgehen, was machen.

Ja, mir geht es zur Zeit ganz gut. Aber ich habe a) auch Urlaub und b) mir einen großen Traum erfüllt: ich bin stark kurzsichtig und lasse mir diese Woche die Augen machen. Lasern geht bei mir nicht (das macht man bei so hohen Werten nicht), ich bekomme, um es laienhaft auszudrücken, DAuerkontaktlinsen eingesetzt. Das rechte Auge war gestern dran und ich sehe damit heute schon fast 100 %, morgen ist das Linke dran... d.h. Freitag das erste Mal aufwachen und den Wecker erkennen, ohne ran robben zu müssen.

Lieben Gruß
Clarice

03.04.2012 20:00 • #30

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