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Erstgespräche stehen an

Ziva
Zitat von Lost111:
Da hast du mir was voraus. Ich bin halt alt.

Quatsch mit Soße. Du brauchst es in deinem Beruf eben nicht. Das ist ein Unterschied.

Zitat von Lost111:
Wie weit musst du fahren bis zu deiner Therapeutin?

Mit dem Auto sind es nur 5 Minuten und mit dem Rad ca. 10 Minuten.
Wir wohnen noch recht stadtnah. Ich brauche nur 2 große Straßen halb zu fahren und bin schon da.

11.05.2023 22:04 • x 2 #46


Lost111
Zitat von Ziva:
Mit dem Auto sind es nur 5 Minuten und mit dem Rad ca. 10 Minuten.
Wir wohnen noch recht stadtnah. Ich brauche nur 2 große Straßen halb zu fahren und bin schon da.

Super.

11.05.2023 22:07 • x 1 #47


A


Hallo Lost111,

Erstgespräche stehen an

x 3#3


Ziva
Ach Lost... ich muss dich einfach mal drücken.

11.05.2023 22:11 • x 1 #48


Lost111
Zitat von Ziva:
Ach Lost... ich muss dich einfach mal drücken.

Und ich drück dich ganz dolle zurück! Wir beide schaffen das, oder? Da kommen sie wieder: die Zweifel; als ob sie in einer Ecke gewartet hätten und nun hervorspringen, um mir das Leben schwer zu machen. Weißt du, ich denke so oft, dass ich es einfach nicht mehr wert bin. Dass Andere (nicht du oder irgendwer hier!) es eher verdient hätten, Hilfe zu bekommen. Ist das doof oder ist das doof?!

11.05.2023 22:15 • x 2 #49


Ziva
Kommt mir sehr bekannt vor.


Mhn.. ich habe letztens etwas Schönes gelesen:

Eine Therapie verdient man sich nicht, ist auch kein Luxus und auch kein Geschenk, was man einfach so erhält. Therapie ist eine Chance, die man ganz unterschiedlich nutzen kann, kann eine Bereicherung sein, ist aber auch mit einer Menge Arbeit, Geduld und Aufwand von deiner Seite aus verbunden.

Im besten Fall lernt man einen stimmigeren Umgang, vielleicht sogar eine neue Herangehensweise mit und an die Welt, wird freier und flexibler in seinem Handeln, Denken und Fühlen, ist weniger an festgefahrene Verhaltens-/Interpretations-/Denk-/Fühl- Muster gebunden und kann damit unbefangener auf Menschen und Situationen reagieren.

Für deinen Therapeuten bestand heute sicher kein Zweifel daran, dass du eine Berechtigung zur Therapie hast.
Wieder nur für dich - weil dein Selbstwert irgendwo an einem kleinen Zweig unten im Abgrund hängt, wo sich auch meiner befindet - übrigens.

11.05.2023 22:49 • x 2 #50


L
Ich mag euren Dialog und die Art und Weise, wie ihr euch gegenseitig aufbaut und Mut zusprecht!

11.05.2023 22:57 • x 6 #51


Lost111
Zitat von Ziva:
Mhn.. ich habe letztens etwas Schönes gelesen:

Das trifft es auf den Punkt! Danke dafür! Denn: wer wünscht sich nicht ein leichteres Leben? Mit Glücksmomenten?
Alles versinkt im Sumpf der Depression (ich rede natürlich nur von mir). Ich kann das Positive - so wenig es auch vorkommt - zwar sehen, aber es bleibt nicht hängen. Das Negative überwiegt bei weitem. Gefangen in mir selbst.

Zitat von Ziva:
Für deinen Therapeuten bestand heute sicher kein Zweifel daran, dass du eine Berechtigung zur Therapie hast.

Das kann ich schwer einschätzen.

Trigger

Er fragte auch, ob ich bereits Versuche hinter mir habe. Ich spielte das runter; tatsächlich hatte ich es mal halbherzig versucht... Und dann war da noch eine andere Sache...Es war aber nicht schlimm für mich. Wirklich nicht.
Da meinte er: vielleicht würde er das anders sehen.



Am Ende merkte er noch an, dass ich vieles runter spielen würde und nicht als so schlimm ansehen würde. Ist das so?
Das hat mir zu denken gegeben. Vielleicht will ich nicht, dass das Jemand merkt? Oder sitzt die Maske (noch) zu gut?

11.05.2023 23:00 • x 1 #52


Lost111
Zitat von LuTze:
Ich mag euren Dialog und die Art und Weise, wie ihr euch gegenseitig aufbaut und Mut zusprecht!

Du kannst dich gerne beteiligen, wenn du magst.

11.05.2023 23:01 • x 1 #53


Ziva
Zitat von Lost111:
wer wünscht sich nicht ein leichteres Leben? Mit Glücksmomenten?


Zitat von Lost111:
Ich kann das Positive - so wenig es auch vorkommt - zwar sehen, aber es bleibt nicht hängen. Das Negative überwiegt bei weitem.


Über Leichtigkeit im Leben und über Glücksmomente denke ich auch oft nach.
Ist bei mir wie bei dir. Positives sehe ich als etwas Gutes oft nicht an. Glück und Freude prallen an meiner Körperhülle ab, berühren mich nicht innerlich, berühren nicht mein Herz, ich fühle das nicht. Ich sehe es und dann ist es aber auch schon wieder fort. Das Negative nehme ich ganz anders wahr, das trifft mich wie ein Stein und klebt wochenlang an mir.

Fürchterlich furchtbar.

Trigger

Ich kann mir gut vorstellen, dass er das anders sehen würde. Ich übrigens auch. In dem Moment, in dem du deine Gedanken auslebst - es vorhast oder auch versuchst, .. in dem Moment ist es schlimm. Da kannst du noch so viel dagegen sagen, dass du es nicht als schlimm empfunden hast. Sich etwas antun zu wollen ist schlimm.



Zitat von Lost111:
Am Ende merkte er noch an, dass ich vieles runter spielen würde und nicht als so schlimm ansehen würde. Ist das so? Sitzt die Maske (noch) zu gut?

Die Maske sitzt einwandfrei meine Liebe.
Beispiele? Hab ich:

Weißt du, ich denke so oft, dass ich es einfach nicht mehr wert bin. Dass Andere (nicht du oder irgendwer hier!) es eher verdient hätten, Hilfe zu bekommen.

Noch im Auto habe ich überlegt, ob ich absage.

Ich hätte da noch ein paar mehr auf Lager, aber die poste ich hier nicht.


Die Maske schützt dich.
Ich bin mir fast sicher, dass du sie lüften kannst, wenn du dich bei einem Therapeuten sicher und gut aufgehoben fühlst.

11.05.2023 23:24 • x 1 #54


Lost111
Zitat von Ziva:
Ist bei mir wie bei dir. Positives sehe ich als etwas Gutes oft nicht an. Glück und Freude prallen an meiner Körperhülle ab, berühren mich nicht innerlich, berühren nicht mein Herz, ich fühle das nicht. Ich sehe es und dann ist es aber auch schon wieder fort. Das Negative nehme ich ganz anders wahr, das trifft mich wie ein Stein und klebt wochenlang an mir.

Das könnte ich genauso geschrieben haben! In dem einen kurzen Moment macht es vielleicht ein gutes Gefühl, eine positive innerliche Regung, aber genauso schnell ist es wieder weg. Wie ein Windhauch.
Aber warum klebt negatives so lange an uns? Weil wir selber alles zu negativ sehen? Das wäre zu einfach, denke ich.
Bei mir ist es oft so: ich sehe etwas entweder schwarz oder weiß. Ein dazwischen gibt es nur selten bis gar nicht.
Trigger

Da kannst du noch so viel dagegen sagen, dass du es nicht als schlimm empfunden hast. Sich etwas antun zu wollen ist schlimm.
Irgendwie ist meine Denke da etwas anders. Aber ich verstehe, wie du es meinst. Ich schätze deine Ehrlichkeit!



Zitat von Ziva:
Weißt du, ich denke so oft, dass ich es einfach nicht mehr wert bin. Dass Andere (nicht du oder irgendwer hier!) es eher verdient hätten, Hilfe zu bekommen.

Noch im Auto habe ich überlegt, ob ich absage.

Ich hätte da noch ein paar mehr auf Lager, aber die poste ich hier nicht.

Ok, ok. Das sind alles Abwehrmechanismen, mich nicht stellen zu müssen. Nicht hinter meine Fassade blicken zu lassen.

Zitat von Ziva:
Die Maske schützt dich.
Ich bin mir fast sicher, dass du sie lüften kannst, wenn du dich bei einem Therapeuten sicher und gut aufgehoben fühlst.

Ja. Aber manchmal wünschte ich mir auch, ALLES sagen zu können, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.
Aber ich stehe mir selbst im Weg, da ich nur schwer Vertrauen fassen kann.
Heute stand auch sowas wie soziale Phobie im Raum. Er deutete es nur an, und ich konnte nur nicken...

11.05.2023 23:36 • x 1 #55


Ziva
Ich nicke bei der Flut der ganzen Diagnosen im Moment auch nur noch..
Und zu Hause lese ich in Ruhe dann alles nach.. und bin immer wieder erschreckt und überrascht zugleich.


Trigger

Meine Ehrlichkeit war übrigens nicht böse gemeint und ich wollte dir damit auch nicht vor den Kopf stoßen. Ich habe durch das Schreiben mit dir zunehmend besser verstanden, warum du dem Druck ab und zu nicht standhalten kannst. Für mich ist das schlimm, weil ich dich mag. Wir schreiben nun schon so lang, wir verstehen uns, können uns gegenseitig stützen, aufbauen, helfen, sogar miteinander lachen - auch wenn es durch die Mails eher zeitversetzt ist. Aber ich mag dich. Du bist eine Freundin für mich und aus dem Grund ist auch schon nur dein Versuch schlimm für mich.




Zitat von Lost111:
Ja. Aber manchmal wünschte ich mir auch, ALLES sagen zu können, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.

Welche Konsequenzen stehen denn im Raum?
Kannst du die benennen?

Zitat von Lost111:
Aber ich stehe mir selbst im Weg, da ich nur schwer Vertrauen fassen kann.

Das braucht Zeit, unbedingt. Ja. Verstehe ich gut.

12.05.2023 00:01 • #56


Lost111
Trigger

Meine Ehrlichkeit war übrigens nicht böse gemeint und ich wollte dir damit auch nicht vor den Kopf stoßen. Ich habe durch das Schreiben mit dir zunehmend besser verstanden, warum du dem Druck ab und zu nicht standhalten kannst. Für mich ist das schlimm, weil ich dich mag.
Das weiß ich doch! Und es ist für Andere sicherlich auch nicht einfach, sowas zu hören. Wenn es dir zu viel ist, sag es bitte! Ich verstehe das!



Zitat von Ziva:
Welche Konsequenzen stehen denn im Raum?
Kannst du die benennen?

Wenn ich - gerade, wenn es mir sehr schlecht geht - ernst genommen werde und alles sage, werde ich vielleicht eingewiesen. Das ist ein große Angst von mir. Ich war bislang ein WE lang in einer Geschlossenen. Das wünsche ich niemandem.
Andererseits ist Ehrlichkeit natürlich wichtig, das ist mir bewusst. Deshalb muss ich schauen, wie ich es dosiere.

12.05.2023 00:09 • x 1 #57


Ziva
Zitat von Lost111:
Trigger

Nö. Alles oke. (:
Ich wollte das nur erklären.

Zitat von Lost111:
Wenn ich - gerade, wenn es mir sehr schlecht geht - ernst genommen werde und alles sage, werde ich vielleicht eingewiesen.

Ah, oke. Also aus einer schlechten Erfahrung heraus.
Ich würde das vielleicht irgendwann doch mal ansprechen, wenn du dich wirklich sicher bei jemandem fühlst.
Aber das kannst nur du für dich entscheiden und ich möchte dich auch nicht zu etwas überreden oder drängen oder so.

12.05.2023 00:19 • #58


Lost111
Zitat von Ziva:
Nö. Alles oke. (:
Ich wollte das nur erklären.

Alles gut.

Zitat von Ziva:
Ah, oke. Also aus einer schlechten Erfahrung heraus.

Genau. Und das war damals echt heftig (obwohl ich in der Klinik war zu der Zeit), denn ich stand total neben mir.
Na ja, wenigstens war die Geschlossene gleich in der Nähe. *Ironieaus*

Zitat von Ziva:
Ich würde das vielleicht irgendwann doch mal ansprechen, wenn du dich wirklich sicher bei jemandem fühlst.
Aber das kannst nur du für dich entscheiden und ich möchte dich auch nicht zu etwas überreden oder drängen oder so.

Wenn ich es abschätzen kann, wird das niemals geschehen. Aber wenn ich nicht mehr anders kann, werde ich es raushauen.
Ich bin sonst gar nicht impulsiv, aber es gibt Ausnahmesituationen. Die ich niemandem wünsche.

Nee, alles ok, du drängst mich zu nichts.

12.05.2023 00:24 • x 1 #59


A


Hallo Lost111,

x 4#15


Catalie
Ich kenne es auch so genau, dass Gefühl, dass die (wenigen) Glücksmomente zu schnell weg sind oder ich sie nicht wirklich fühlen kann. Ich denke zwar, das ist schön aber ich spüre es eher kognitiv als auf der Gefühlsebene. Oder denke, andere würde das bestimmt glücklich machen. Mit Entspannung geht es mir genau so. Ich kann davon auch nicht zerren, in dem Moment und wenn ich mich sehr konzentriere, kann ich vielleicht etwas wie Glück fühlen, aber es ist auch sofort wieder weg und ich kann es einen Moment später schon nicht mehr nachempfinden. Ich habe schon immer das Gefühl, dass mir Glücksmomente oder Entspannung nichts nutzen, weil sie sowieso direkt wieder verschwunden sind. Und das war dann zustaötzlich damit verbunden, dass mir eh alles zu anstrengend ist, ich mich zu allem zwingen muss, auch zu schönem und dann war es eh umsonst, also wofür der Aufwand? Meine Therapeutin hat mir dann erklärt, dass ich es mir wie ein Glückskonto vorstellen soll, durch die Depression ist das Konto zur Zeit im Minus, aber alle noch so kleinen Glücksmomente, die ich einzahle, sind nicht wertlos, sondern schieben den Kontostand ganz langsam ins Plus. Klingt ein bisschen kitschig, aber mir hilft es gerade sehr, zum einen auch winzig-kurze Glücksmomente im Alltag überhaupt wahrzunehmen und diese dann bewusst auf mein Glückskonto einzuzahlen und besonders die Vorstellung, dass diese Momente eben nicht sinnlos sind sondern helfen in kleinen Schritten Richtung Glücks-plus zu gelangen...

12.05.2023 08:57 • x 7 #60

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