Ich kenne es auch so genau, dass Gefühl, dass die (wenigen) Glücksmomente zu schnell weg sind oder ich sie nicht wirklich fühlen kann. Ich denke zwar, das ist schön aber ich spüre es eher kognitiv als auf der Gefühlsebene. Oder denke, andere würde das bestimmt glücklich machen. Mit Entspannung geht es mir genau so. Ich kann davon auch nicht zerren, in dem Moment und wenn ich mich sehr konzentriere, kann ich vielleicht etwas wie Glück fühlen, aber es ist auch sofort wieder weg und ich kann es einen Moment später schon nicht mehr nachempfinden. Ich habe schon immer das Gefühl, dass mir Glücksmomente oder Entspannung nichts nutzen, weil sie sowieso direkt wieder verschwunden sind. Und das war dann zustaötzlich damit verbunden, dass mir eh alles zu anstrengend ist, ich mich zu allem zwingen muss, auch zu schönem und dann war es eh umsonst, also wofür der Aufwand? Meine Therapeutin hat mir dann erklärt, dass ich es mir wie ein Glückskonto vorstellen soll, durch die Depression ist das Konto zur Zeit im Minus, aber alle noch so kleinen Glücksmomente, die ich einzahle, sind nicht wertlos, sondern schieben den Kontostand ganz langsam ins Plus. Klingt ein bisschen kitschig, aber mir hilft es gerade sehr, zum einen auch winzig-kurze Glücksmomente im Alltag überhaupt wahrzunehmen und diese dann bewusst auf mein Glückskonto einzuzahlen und besonders die Vorstellung, dass diese Momente eben nicht sinnlos sind sondern helfen in kleinen Schritten Richtung Glücks-plus zu gelangen...
12.05.2023 08:57 •
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