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Erwartungen nicht erfüllen können - ich bin ein Blender

blackJoy
Hallo zusammen

vielen Dank, dass ich hier meine Sorgen und wirren Gedanken niederschreiben darf. Ich fange mal an und erkläre meine derzeitige Situation:

Seit Anfang des Jahres habe ich einen neuen Job. Ich (30) arbeite im (Online-)Marketing in einem Familienunternehmen.
Die Stelle ist sehr umfassend. Man könnte sie eher als Mädchen für Alles, was die Neuen Sozialen Medien betrifft, nennen. Zudem bin ich für die neue Website/Onlineshop zuständig. Auch sind schon Grafik-Aufgaben angefallen, wie einen Flyer für ein neues Konzept zu erstellen. Letzters war mir bei der Jobauswahl sehr wichtig: Nicht nur delegieren, sondern endlich selbst kreativ tätig zu sein bzw. selbst gestalten zu können. Das hat mir in meinen bisherigen Jobs sehr gefehlt.

Ich glaube, dass es bisher an ganz gut lief: Ich fühlte mich wohl, ich war super offen und kreativ. Gedanken, wie was denken die anderen? oder Erfülle ich die Erwartungen meines Chefs? kamen zwar auf. Ich konnte aber gut mit ihnen umgehen bzw. mir einreden, dass diese Gedanken unbegründet sind. Der Chef wird schon sagen, wenn ihm etwas nicht passt, dachte ich. Diese Einstellung tat mir gut und half mir nicht in negative Gedankensprialen abzudriften.

Jetzt, seit einigen Wochen habe ich das Problem, dass ich mich kaum noch konzentrieren kann und komplett blockiert bin. Ich komme mit manchen Aufgaben überhaupt nicht voran bzw. weiß schon gar nicht mehr was ich konkret tun soll. Ich bin wie in einer Schockstarre. Nachts im Bett liege ich wie ein Brett. Und heute habe ich mich krankgemeldet, weil ich Angst habe. Angst vor den Blicken der Kollegen und Angst vor der Ewartungshaltung meines Chefs. Denn müsste ich nicht gerade jetzt, als erfahrene Onlinerin, viele Ideen und Vorschläge einbringen.

Durch die Corona-Krise musste sich das Unternehmen nämlich vor zwei Wochen schlagartig umstellen und einen Lieferdienst anbieten. Die Situation ist für alle neu und erzwingt jeden Tag Änderungen und Optimierungen. Der geplante Marketing-Plan ist aufgrund der Situation nun auch hinfällig, sodass es für mich keine Struktur gibt.

Ich fühle mich schuldig, dass ich mit der neuen WebsiteOnlineshop nicht so schnell vorangekommen bin. Denn vielleicht hätte die neue Website alles erleichtert. Jetzt wurde der alte Onlineshop aufgestockt. Dies aber von den Söhnen meines Chefs. Damit hatte ich eigentlich nicht viel zu tun. Ich fühle mich irgendwie nutzlos. Als hätte ich sogar versagt.
Viele der Kollegen sind nun in Kurzarbeit, müssen täglich Waren zusammenstellen und arbeiten unter Druck. Ich bin die, die blöde Bildchen in den sozialen Netzwerken postet oder unsere Werbung umplant. Ich packe nicht so hart an, wie die anderen. Mein Job ist nicht so wichtig, und ich arbeite noch zu vollem Gehalt und dies wahrscheinlich überbezahlt.

Ich habe zugenommen, mache nicht mehr so fleißig Sport und fühle mich richtig unwohl. Ich halte diese Anspannung nicht mehr aus. Am liebsten würde ich einfach nichts tun wollen. Suizid-Gedanken kommen immer wieder auf, ist aber nichts was beunruhigen müsste.

Ich kenne dieses Gefühl der Hilflosigkeit und Starre von meinen bisherigen Jobs schon. Letztes Jahr war ziemlich durcheinander: Kündigungen, lange Krankschreibungen, Therapie, Arbeitslos, Fortbildung gemacht, etc.
Die Verhaltenstherapie hat mir sehr geholfen und war wichtig mich selbst und mein Verhalten besser zu verstehen. Ich fühlte mich wieder startklar und gut gerüstet für einen neuen Job, einen Job in den mir keiner reingeredet hat, den ich ganz für meine Bedürfnisse ausgesucht habe. Nur wenige Freunde wissen von ihm. Ich wollte es nämlich erst meiner Familie erzählen, wenn ich die Probezeit bestanden habe. Sie denken, dass ich noch in der vorherigen Firma bin.

Ich habe das Gefühl mich selbst immer in solche auswegslosen Situationen zu manövrieren. Das nervt und macht mich kaputt.

Vielleicht war von euch schon mal einer in einer ähnlichen Situration und kann mir irgendwie einen Tipp geben oder mir die Angst nehmen. Oder mir sagen, was ich falsch gemacht habe oder unbedingt ändern muss.

Liebe Grüße bleibt's gesund!

06.04.2020 14:29 • #1


Dani82a
Hey,

wenn ich deinen Beitrag so lese, stolpere ich über ein paar Begriffe, die mir zeigen, dass du sehr von dem abhängst, was das Außen von dir denkt/denken könnte.

Ich spüre hier so eine Art Angst, nicht gut genug zu sein bzw Erwartungen nicht erfüllen zu können.

Aber den Job hast du dir ausgesucht, nicht wahr?
Und anfangs war das auch okay für dich.
Dann kommt der Bruch durch das Corona und du stehst nun ohne Plan da.
Es läuft nicht so, wie es angedacht war - wie du es dir vorgestellt hast.

Natürlich ist da Frust, keine Frage.

Hast du denn bei der Erstellung des neuen Onlineshops um Unterstützung gebeten?
Oder musstest du das alleine machen?

Hast du Angst, dass wenn du dir und den anderen deine momentane Unsicherheit eingestehst, dein Job gekündigt wird?

Niemand kann für die momentane Lage etwas. So bitte laste dir nicht die Schuld für die Situation auf deine Schultern auf.
Wenn jemand sehr auf Pläne und Kontrolle bedacht ist, kann es auf jeden Fall zu Glatteis kommen, wenn man sich nicht zumutet außerhalb des Plans zu handeln/zu arbeiten.
Versuche dich auf die derzeitige Situation einzulassen.
Auch wenn du nur Bildchen online stellst oder so - momentan.
Bedeutet nicht, dass du deine Kompetenzen abgegeben hast.
Derzeit müssen sehr sehr viele ganz anders arbeiten und handeln, als sie es gewohnt sind.
Man muss in solch einer schwierigen Lage zusammenhalten und sich unter die Arme greifen.
Meinst du, deine Kollegen bzw deine Vorgesetzten würden deine Problem verstehen?

Ein Blender bist du meines Erachtens nicht.
Eher jemand, der gerade die Ruder nicht mehr in der Hand hat und auf dem offenen Meer vor sich hin treibt.
Daran kannst du in jedem Fall etwas ändern.
Suche den Kontakt zu deinen Vorgesetzten und biete dich an evtl noch bei anderen Kollegen zu helfen, wenn deine Kapazitäten derzeit nicht ausgeschöpft ist.

Kommunikation ist wichtig und die Akzeptanz, dass die Dinge gerade nicht so laufen, wie sie normalerweise laufen würden.

Zitat:
Denn müsste ich nicht gerade jetzt, als erfahrene Onlinerin, viele Ideen und Vorschläge einbringen.


Kleine Meetings mit Brainstorming sind effektiv, um Ideen gemeinsam zu sammeln. Gerade derzeit ist das eine prima Möglichkeit den Zusammenhalt zu fördern und den Kollegen das Gefühl von wir sitzen alle im selben Boot zu fördern.

Du allein bist nicht für das Unternehmen zuständig. Gemeinsame Entscheidungen müssen her, damit das Unternehmen nicht allzu geschwächt aus der Krise hervorgeht.

06.04.2020 18:03 • #2


A


Hallo blackJoy,

Erwartungen nicht erfüllen können - ich bin ein Blender

x 3#3


blackJoy
Hallo @Dani82a

vielen Dank für deine Antwort.
Du hast natürlich recht, dass ich nicht allein für das Unternehmen zuständig bin und ich nicht alleine irgendwas richten kann. Es ist jetzt wichtig zusammen das Beste aus der Situation rauszuholen und ggf. Gewohnheiten aufzugeben. Du hast auch richtig erkannt, dass ich mir mit der Kommunikation schwer tue und ich meine Unsicherheit oder meine Probleme nicht ehrlich
Ich habe gar keine Angst meinen Job zu verlieren, sondern einfach nur den Chef zu enttäuschen. Ihm das Gefühl zu geben, dass er sich in mir getäuscht hat.

Ich würde gerne Ideen einbringen, aber ich denke nach und denke nach und komme zu nix sinnvollem. Das macht mich wahnsinnig und zeigt mir einfach, dass ich keine Ahnung von irgendwas habe. Der Chef und seine Familie machen viel unter sich aus. Einerseits finde ich das blöd, andererseits weiß ich, dass wenn sie mich fragen würde, ich eh keine Ideen habe.

Ich habe so Angst morgen in die Arbeit zu fahren.
Ich werde aber versuchen deinen Rat befolgen und meinen Chef über meine Unsicherheiten informieren und Feedback von ihm einholen. Ich brauche auf alle Fälle klare Ansagen, sonst geh ich unter.

Noch kurz zur Website: Die habe ich soweit fertig aufgebaut. Jetzt fehlt nur noch die endgültige Umstellung. Das kann aber jetzt fatal sein, wenn wir einen Tag wegen Tests oder Bugs verlieren. Ich würde deswegen raten, dass nicht jetzt zu machen wo das Geschäft noch zu hat und der aktuelle Shop ja halbwegs läuft.

Hättest du noch einen Tipp wie ich mit den Blockaden umgehen soll? Einfach die vorübergehende Dummheit akzeptieren?

06.04.2020 19:29 • #3


Dani82a
Hey,

bitte, bitte!

Wenn du mit deinem Chef sprichst, dann kannst du deine Unsicherheit mit der aktuellen Lage in der Wirtschaft begründen. Das sich dadurch auch Abläufe verändern (siehe Strategie, die nun nicht gefahren werden kann), etc.
Natürlich möchtest du weiterhin dein Bestes geben und würdest dich über Informationen/Ideen zu gegenwärtigen Projekten (oder so) sehr freuen.
Das lässt dich dann nicht blöd dastehen.

Ideen entstehen immer am besten innerhalb einer Gruppe/eines Teams.
Brainstorming.
Viele Köpfchen können eine wunderbare Idee zu Tage fördern.
Weiß nicht, wie ihr das handhabt: ich würde mich mit dem Vorgesetzten zur dieser Idee abstimmen und dann alle mit einer genauen Fragestellung (vorab) für ein Meeting einberufen. Das Ganze für 15min. Kurz und effizient.

Mir helfen immer Notizen. Zu jedem Gedanken. Im Nachhinein konnte ich so etwas aufgreifen und doch noch was draus machen.

Inwiefern hast Du direkt mit dem Chef und seinen Verwandten zu tun?
Würdest Du die Informationen durch den Chef für gut und aktuell halten?
Wenig Information kann zu Unsicherheit führen.

Blockaden kommen immer wieder mal - und gehen auch.
Versuche dich nicht mehr selbst so zu beschimpfen, so streng zu dir zu sein.
Das würde die Sache etwas entkrampfen.
Wenn du dir immer sagst Mir fällt eh nichts ein - dann fällt dir auch nichts ein.
Mach eine Runde über den Flur (zwischendurch) oder geh eine Runde um den Block (in der Pause).
Wenn Du Druck spürst, mach kurz Pause und atme tief ein und aus.

Versuch es - und wenn es nicht gleich morgen klappt, bleib dran.
Die vorübergehende Dummheit verabschiedet sich, sobald du dir nicht die Last für alles aufbürdest und stattdessen schaust, was gerade benötigt wird, wie du helfen kannst, etc.

06.04.2020 19:41 • #4


blackJoy
Hey

ja, ich werde versuchen ihm das zu sagen.
Das würde mir sicher den Druck nehmen, den ich mir selbst mache.

Rausgehen oder tief ein und ausatmen muss ich unbedingt wieder öfter machen. Das hilft ja wirklich.

Aktuell ist es so, dass die Familie (Chef, Chefin + 2 Söhne) sich am Abend was überlegt und am nächsten Tag gibts dann irgendwelche News oder Änderungen und dann muss ich halt sehen wie ich damit umgehe. Die Infos sind mir manchmal schon zu ungenau bzw. kann ich oft nicht ableiten, was ich nun tun soll. Was von mir erwartet jetzt wird. Ich glaube mein Chef hat zu viel Vertrauen in mich und denkt ich brauche keine Ansagen. Aber dies führt bei mir zu Unsicherheiten und erst recht zu Starre.
Einer der Söhne sitzt mir aktuell nun gegenüber und teilt sich die Aufgaben mit mir bzgl. der Bestellungen, Produkte in den Shop stellen, etc. Gefühlt hat er aber gerade den besseren Überblick als ich oder macht mehr, obwohl er erst 18 ist.

Was mich aber neben den ganzen Job-Gedöns schrecklich deprimiert, ist dass ich nicht mehr die super schlanke und sportliche Frau bin. Ich habe richtige Heißhungerattakten und komm einfach nicht mehr auf mein Idealgewicht. Irgendwie habe ich einfach nichts mehr auf was ich stolz sein kann. Oh man, ich komme mir dabei echt dämlich vor so was zu schreiben. Aber ich fühle mich echt nicht gut damit.

06.04.2020 20:14 • #5


blackJoy
Leider habe ich es noch nicht geschafft mit meinem Chef zu sprechen. Es ist gerade viel zu viel los u und es herrscht Chaos.
Heute habe ich fast 2 Stunden gebraucht um aus dem Bett zu kommen. Ich musste mich richtig zwingen. In der Arbeit komme ich kaum voran und ich verliere dauernd den Faden. So kann ich einfach nicht arbeiten. Wenn ich meine Kollegen was frage, stotterte ich rum und habe teilweise sprachliche TotalAusfälle bzw. Wortfindungsstörungnen. Super peinlich.

In der Arbeit wurde ich nun sogar angesprochen, ob es mir gut gehe, weil ich traurig aussehe. Ich war ziemlich überrascht. Ich möchte nicht, dass die mir irgendwas ansehen.ich bin ja auch nicht traurig, ich bin einfach nur müde und fühl mich einfach nicht gut.

Soll ich wieder zu Antidepressiva greifen, damit ich mal wieder klar komme?
Ich hab sie vor ca. 1/2 Jahr abgesetzt, weil ich ziemlich lahmar***ig wurde. Aber zumindest war ich nicht mehr so zerstreut und angespannt.

08.04.2020 19:44 • #6


Dani82a
Hey

Ob du wieder zu den Medis greifen solltest, da würde ich mit deinem Psychiater drüber reden.
An sich, keine schlechte Idee.

Hast du die Medis selbständig abgesetzt oder in Absprache?

09.04.2020 08:27 • #7


blackJoy
Ich hab die damals selbst abgesetzt. Mir ging's dann wieder viel besser.
Und eigentlich will ich sie auch nicht mehr nehmen.
Ich muss diese Anspannung loswerden... und muss Sport machen. Das hilft ja doch immer ganz gut!

09.04.2020 12:45 • #8


A
Hallo!
Ich würde versuchen, mit Deinem Chef zu sprechen, das wolltest du ja noch machen. Und du warst ja nicht untätig, du hast sogar die Website fertig gebaut, das ist doch gut, oder?

09.04.2020 23:27 • #9


blackJoy
Wollte ich, ja. Irgendwie hab ich's nicht gepackt. Obwohl mein Chef schon bon sich aus gefragt hat, ob's mir gut gehe. Er mache sich Sorgen.
Ich war darüber so überrascht, dass ich abgewunken habe und meinte, dass alles OK ist. Icb hab aber auch gesagt dass ich gern mehr machen will, es aber irgendwie nicht geht... Er hat dann nur gemeint, dass es schon passt und ist gegangen. Hm.
Ich will dort nicht mehr sein. Ich schaff das glaub ich nicht.

10.04.2020 20:43 • #10


A
Zitat von blackJoy:
Er hat dann nur gemeint, dass es schon passt und ist gegangen.

Dann meint er es auch sicher so.
Was denkst du was dir helfen könnte damit du dich dort besser fühlst?

10.04.2020 22:07 • #11


kalle68
Hallo blackJoy,

schön, dass du hier her gefunden hast

Zitat:
Ich kenne dieses Gefühl der Hilflosigkeit und Starre von meinen bisherigen Jobs schon. Letztes Jahr war ziemlich durcheinander: Kündigungen, lange Krankschreibungen, Therapie, Arbeitslos, Fortbildung gemacht, etc.
Die Verhaltenstherapie hat mir sehr geholfen und war wichtig mich selbst und mein Verhalten besser zu verstehen. Ich fühlte mich wieder startklar und gut gerüstet für einen neuen Job


Du schreibst, dass du letztes Jahr so einiges durch gemacht hast. Hattest du letztes Jahr oder schon vorher einen Burnout erlebt ? Denn deine Beschreibungen wie, kaum Konzentration, Komplette Blockade, dass man sich mit Aufgaben überfordert fühlt, Schockstarre, Schlafstörungen, Angstzustände, soziale Isolation dh dass man Kollegen scheut, Schuldgefühle, Gewichtszunahme, Suizid Gedanken, Gefühl der Hilflosigkeit. All diese Beschreibung sind Merkmale eines fortgeschrittenen frischen Burnout.
Du schriebst dass du letztes Jahr Therapie hattest. Meinst du damit eine stationäre Reha, die du mal besucht hattest und hat sich das alles was du oben beschreibst mit Kündigungen, lange Krankschreibungen, Therapie, Arbeitslos, Fortbildung gemacht, etc inner halbe eines Jahres abgespielt ? das ist ganz schön heftig.
In der Verhaltenstherapie hast du gelernt wie man theoretisch mit Stresssituationen umgeht und fühlst dich danach wieder startklar. Hast du dich intensiv schon mal mit Burnout auseinander gesetzt, wenn nicht tue das bitte. Im Web wirst du reichlich Infos finden und es gibt such sehr gute YouTube Videos darüber.
So wie ich dich verstehe, hast mit fortgeschrittenen Burnout zu kämpfen und hattest eine Therapie, danach hast dich stark genug gefühlt , jedoch hast du weiter hin mit Burnout eine neue Stelle begonnen und dein Burnout kommt durch die Belastung wieder zum Vorschein.
Burnout ist kein Zustand, dass man mal mit einer Therapie auskuriert und gut ist es. Menschen mit Burnout sind nicht mehr so belastbar, wie vorher und müssen mit Gegenmaßnahmen leben. Dafür gibt es spezielle Reha Kliniken und Psychotherapien wo spezielle Techniken und Maßnehmen zu erlernen gibt und diese müssen langfristig umgesetzt werden und wahrscheinlich leben lang. Dein Problem ist, dass du eine neue Stelle mit alten wiederkehrenden Symptomen angenommen hast und das dich im Moment psychisch und physisch stark belastet.
Zu Gewichstzunahme muss du wissen, dass der Körper unter viel Stress auch viel Cortisol ausschüttet. Dieses Hormon blockiert dein Stoffwechsel so dass der Körper die Kalorien speichert anstatt sie zu verbrennen.
Es bringt dir nicht viel dich besser zu fühlen, dadurch werden die Symptome nicht verschwinden dh du muss (d)einen Psychiater aufsuchen und frag mal nach eine Therapie. Eine Auffrischung kann nicht schaden.

Bis auf Suizid Gedanken habe ich alles was du beschrieben hast durchlebt und warte seit über 6 Monaten auf einen Reha Termin und bin seit 13 Wochen krankgeschrieben. Vor mein Burnout war ich ein unermüdlicher Arbeitsmaschine und jetzt ist es so, dass ich schnell erschöpft werde und brauche öfter Erholungspausen. Auch ich muss damit leben, dass ich nach der Reha nicht mehr das sein werde, was ich war. Wenn ich zu meinen alten Arbeitsplatz zurückkehre, muss ich höllisch aufpassen, dass ich in mein alten Muster nicht zurückfalle, denn wer ein Burnout hatte kann ihn erneut haben.

Also Kopf hoch und versuche innerlich zu Ruhe zu kommen und bleib bitte gesund.
LG

10.04.2020 23:39 • x 2 #12


Dani82a
Zitat von kalle68:
Burnout ist kein Zustand, dass man mal mit einer Therapie auskuriert und gut ist es. Menschen mit Burnout sind nicht mehr so belastbar, wie vorher und müssen mit Gegenmaßnahmen leben. Dafür gibt es spezielle Reha Kliniken und Psychotherapien wo spezielle Techniken und Maßnehmen zu erlernen gibt und diese müssen langfristig umgesetzt werden und wahrscheinlich leben lang. Dein Problem ist, dass du eine neue Stelle mit alten wiederkehrenden Symptomen angenommen hast und das dich im Moment psychisch und physisch stark belastet.
Zu Gewichstzunahme muss du wissen, dass der Körper unter viel Stress auch viel Cortisol ausschüttet. Dieses Hormon blockiert dein Stoffwechsel so dass der Körper die Kalorien speichert anstatt sie zu verbrennen.
Es bringt dir nicht viel dich besser zu fühlen, dadurch werden die Symptome nicht verschwinden dh du muss (d)einen Psychiater aufsuchen und frag mal nach eine Therapie. Eine Auffrischung kann nicht schaden.


Kann ich so unterschreiben.
Mir ergeht es - wieder einmal - genau SO.

11.04.2020 07:08 • x 1 #13


blackJoy
Hallo @kalle68

erstmal vielen Dank für deine lange Nachricht.
Was ich durch deine Nachricht auf alle Fälle kapiert habe, ist, dass ich mich selbst wieder in einen Job manövriert habe, der mir einfach eine Nummer zu groß ist. Zu umfangreich. Ich kann nicht mehr viele unterschiedliche Aufgaben gleichzeitig koordinieren oder gar erledigen. Das hätte ich vor der Bewerbung bedenken müssen. Ich hätte darüber mit meiner Therapeutin sprechen und mir Rat einholen müssen. Ich habe oft das Problem, dass ich denke ich muss alles alleine schaffen.

Ich glaube ich hole an dieser Stelle kurz aus und starte meine Story nochmal neu. Ich versuche es halbwegs kurz zu halten. Ich glaube es hilft mir nochmal zu reflektieren was bei mir so los war/ist.

Im Frühjahr 2018 ging es los, dass ich sehr schlecht geschlafen habe und schlimme Träume hatte. Ein Traum der mir sehr in Erinnerung geblieben ist, als ich von dem Tod meiner Eltern geträumt habe und nachts mit Atemnot und einem Heulkrampf aufgewacht bin. Das war so intensiv und hat mich bisschen erschrocken. Bis zum Sommer hatte ich immer mal wieder mit Schlafstörungen zu kämpfen, aber hat mich aber nicht gestört. An den Wochenenden habe ich nie ausgeschlafen, weil ich immer das Gefühl hatte, ich muss Radfahren, Sport machen. Jetzt muss man dazu sagen, dass ich keine übergewichtige Person bin. Aktuell wiege ich 60 kg bei 173cm. Aber vor 3 Jahren war ich bei 55/56 kg: gut durchtrainiert und schön schlank. Bzw. habe ich mich so sehr wohl gefühlt. Ich war aber auch mit Freunden beim Feiern oder auf Festivals. Es war also nicht so, dass ich nur für mich rumgesportelt habe
In diesem Sommer habe ich mich dann auch anderweitig beworben. Das war an einem Sonntag eine Schnellschuß-Reaktion. Ich kann gar nicht mehr genau sagen, was der Auslöser war. Im alten Job habe ich einfach nur noch gerödelt und habe viele Überstunden gemacht, sodass ich irgendwann auch keine Kraft mehr hatte nach der Arbeit irgendwas zu machen. Das hat mich glaube ich ziemlich genervt. Die Bewerbung war nicht sonderlich gut, aber ich habe die Stelle bekommen. Also habe ich gekündigt und habe im November 18, die neue Stelle angetreten. Mit der Hoffnung, dass ich zur Ruhe komme, dass ich weniger arbeiten muss. In diesem Unternehmen hätte ich nämlich auch Überstunden ausgleichen können und insgesamt 2,5 Wochenstunden weniger zu arbeiten. Mehr Gehalt, mehr Urlaubstage. Also eigentlich alles super duper. Ein Karrieresprung.
Nach ca. 2 Wochen gings dann aber bergab und ich habe gemerkt, dass sich gar ncihts bessert. Dass es mir immer noch nicht besser geht. Ich nur noch mehr gestresst bin. Vorallem dieses Großraumbüro...Das war mir zu laut. Und so viele neue Leute...Ich fand das ziemlich anstrengend. Dann ging dass auch los mit den Essattacken. Und weil ich teilweise bis in die Nacht rein gegessen habe, konnte ich auch nicht schlafen. Am nächsten Tag war ich dann natürlich super träge und konnte mich zu gar nichts aufraffen.
An diesem Punkt habe ich mich dann dazu entschlossen zum Arzt zu gehen, aber eher weil ich dachte ich hätte irgenwas mit dem Magen. Also erste Krankschreibung....
Im Januar 19 wurde ich dann in der Probezeit gekündigt. Mittlereweile war ich wegen Depressionen oder ähnlichem krankgeschrieben und nahm erste Antidepressiva.Auf anraten meiner Ärztin habe ich eine Verhaltenstherapie angefangen. Gut war, dass ich recht schnell einen Termin bekam. In Therapie war ich regelmäßig bis Ende 2019.
Im März habe ich dann wieder bei meinem vorherigen Job angefangen. Mit 35 Stunden/Woche und nur noch einem Aufgabenbereich. Meine Therapeutin meinte es sei eine gute Übung, um das in der Theraphie gelernte anzuwenden. Ich dachte auch dass das alles eine gute Idee ist. Aber dann ging wieder alles von vorne los. Es hat einfach nicht geklappt. Es hat mich wieder alles so angestrengt und die Blockaden wurden schlimmer.
Im Mai gab es dann auch noch ein sehr aufreibendes Erlebnis mit meiner Mutter. Sie hat mir und meinen Geschwistern sehr gemeine Sachen an den Kopf geworfen. Es wurden sehr verletzende E-Mails verschickt und gemeine Sachen gesagt. Weil ich mich so hilflos fühlte und nicht mehr wusste wie ich es meiner Mama recht machen kann, hatte ich paar fiese Alk. und ich habe mich teilweise geritzt. Aber nicht schlimm. Ach, ich will gar nicht mehr daran denken. Ich vermute meine Mama ist auf alle Fälle depressiv und kann ihre Bedürfnisse nicht mitteilen (was ich teilweise selbst auch immer noch nicht so gut kann). Wenn ihr was nicht passt wird sie nur aggressiv und gemein. Meine Eltern haben sich damals sehr viel gestritten, teilweise sehr gewaltätig. Ich hatte schon immer die Rolle der Vermittlerin und Zuhörerin. Seis vermitteln zwischen Papa und Mama oder zwischen meiner Schwester und meiner Mama. Die haben ebenfalls ein seltsam schwieriges Verhältnis...

Im August wurde ich dann nach zwei Wochen Krankschreibung in der Probezeit gekündigt.
Ich habe das keinem erzählt, weil ich mich dafür immer noch schäne und nicht wollte, dass irgendwer das Gefühl hat er muss sich um mich kümmern. Obwohl das natürlich sau dumm war. Den September und Oktober habe ich viel zu Depressionen, etc. gelesen, habe ein JobCoaching vom Arbeitsamt gemacht. Ich habe mir Gedanken gemacht was mir beruflich Spaß machen würde, womit ich mich besser identifizieren kann, als dieses Projektmanagement. Deswegen habe ich dann eine ca. 1,5monatige Fortbildung im Bereich Mediendesign gemacht. Das war richtig gut. Ich wollte also in einen Job, in dem ich kreativ sein kann. In dieser Zeit wurde ich wieder viel entspannter und hab mich was den Sport betrifft auch nicht mehr so unter Druck gesetzt. Habe versucht mehr auf meinen Körper hören. Ich muss sagen, dass hat echt gut geklappt. Ich habe mich wieder mehr mit Freunden getroffen und wurde spontaner was irgendwelche Unternehmungen betrifft.
Deswegen war ich mir sicher, dass das mit dem neuen Job dieses Jahr sicher klappt. Ich bin sowas von well prepared, dachte ich.

Noch weiter zurück in meiner Vergangenhet und nur als Info: Mit 20/21 war ich zwei mal in der Geschlossenen, aber nur 1 oder 2 Tage. Das erste Mal bin ich betrunken auf die Autobahn. Das zweite Mal bin ich betrunken mit Paracetamol zu meinem damaligen Freund gefahren, der dann irgendwann den Notarzt gerufen hat, weil ich mich so oft übergeben habe.
Mein damaliges Problem war, dass ich meinen Körper gehasst habe: ich hatte so Angst vor S.; ich habe mich so geschämt für meinen Mini-Busen; ich wusste nicht wie ich darüber jemals reden kann; ich wusste nicht wie ich es ändern kann; Ich wollte so nicht sein und wusste dann keinen anderen Ausweg. Zu der Zeit wollte ich einfach nicht mehr da sein.
Vor ca. 5 Jahren habe ich mir dann meine Brüste auf eine normale Größe vergrößern lassen. Da gab es einen Moment, in dem ich wusste ich muss das jetzt ändern. Dieser Schritt hat mir und meinem Selbstbewusstsein sehr gut getan.

Oh man...Ich könnte noch paar Zeilen tippen, aber ich höre jetzt auf...

Bitte fühlt euch nicht gezwungen irgenwas dazu zu sagen. Und das meine ich ernst

Schöne Osterfeiertage auf alle Fälle die hier mitlesen!

11.04.2020 11:31 • x 2 #14


kalle68
Hi blackJoy,

herzlichen Dank für die vielen wertvollen Zeilen über dein Leben

Zitat:
ich mich selbst wieder in einen Job manövriert habe, der mir einfach eine Nummer zu groß ist. Zu umfangreich


Es geht nicht darum, dass der neuer Job für dich eine Nummer zu groß ist sondern, du muss verstehen, was der Wesen des Burnout ist und was es für dich bedeutet. Auch ein Job, was weniger umfangreich ist, wird dich an deine Grenzen führen, weil du dich mit dem eigentlichen Problem auseinander setzen muss.

Denn, wie du selbst schreibst
Zitat:
Ich kann nicht mehr viele unterschiedliche Aufgaben gleichzeitig koordinieren oder gar erledigen

ohne strategische Hilfe und dauerhafte Maßnahmen wirst du immer wieder zu Erschöpfung und Energielosigkeit zurückgeworfen.

Zitat:
Ich hätte darüber mit meiner Therapeutin sprechen und mir Rat einholen müssen. Ich habe oft das Problem, dass ich denke ich muss alles alleine schaffen.


Dass man nicht um Hilfe bittet und möglichst die Dinge selber erledigen möchte basiert leider auf Burnout Symptome, weil Menschen unter dem Einfluss von Burnout sich anders verhalten als die ohne. In diesem Fall ist dein bester Freund oder Freundin ist die Psychiater(in) und Therapeut(in). An denen muss du dich festklammern, denn die verstehen was in dir vorgeht und die wissen, wie man dir auf schnellstem Weg gezielt helfen kann.
Wenn du das Gefühl hast dass du Hilfe benötigst, rauf dich zusammen und konsultiere die beiden Helfer, weil niemand ansonsten Gedanken lesen kann, ob jemand Hilfe braucht oder nicht.

Also aus dem was ich gelesen habe und zwar vor dem neuen Job entnehme ich, dass es sich nicht nur um einen fortgeschrittenen Burnout handelt, sondern auch dass du auf Grund unglückliche Lebensumstände unter Depressionen leidest. In den Fachkreisen wird Burnout nicht als Depression bezeichnet sondern wird als arbeitsbedingte Erschöpfungszustand eingegliedert. In deinem Fall hast du sowohl die Merkmale des Burnout und der Depressionen.

Ich denke dass dein Arzt und Therapeut wissen was zu tun ist. Mit 30 ist man noch relativ jung und man möchte so gern noch die Welt erobern und noch so vieles schönes machen und tun. Ich möchte dir dein Leben nicht schön reden und sagen mach du dir kein Kopp es wird alles gut. So ist es leide nicht. Deine Seele und Körper werden dich nicht in Ruhe lassen, so lange du dich nicht mit ihre Nöte auseinander gesetzt hast.

Bedenke bitte es gibt viele Jobs die kommen und gehen aber du hast nur ein kostbares Leben. Aus den Gründen, dass du sowohl an wiederkehrenden Burnout als auch Depressionen leidest, solltest du dein Leben ernst nehmen aber auch wertschätzen, so dass du Suizid aus den Vokabular wegradierst. Wenn du gelernt hast wirklich zu Ruhe zu kommen, dann wirst du tief in deinen Herzen viele Erinnerungen finden, die dir Freude schenken werden. Das wird deine Kraftquelle sein und daran kann man sich fest halten.

Zitat:
Bitte fühlt euch nicht gezwungen irgenwas dazu zu sagen. Und das meine ich ernst


Ich habe dir gern geschrieben und wünsche dir viel Ruhe und Gesundheit

Frohe Ostern
LG

11.04.2020 14:17 • x 1 #15


blackJoy
Vielen Dank für deine Zeilen @kalle68
Vieles was du schreibst, gibt mir sehr zum Nachdenken. Ich werde nach Ostern meine Psychotherapeutin kontaktieren. Auch sollte ich mir eine Strategie wegen meinem Job überlegen.
Und du hast vollkommen recht: keiner kann Gedanken lesen und es ist ok, sich Hilfe zu holen Ich tu mir damit einfach immer und immer wieder so schwer. Überhaupt über Probleme, Fehler, etc. zu sprechen...

Ach, ich bin heute übrigens Tante geworden. Meine ältere Schwester hat ein kleines Mädchen zur Welt gebracht. Das lässt mich gerade alles andere vergessen...

Frohe Ostern
LG

11.04.2020 20:02 • x 1 #16


blackJoy
Hallo @Annaleen Irgendwie habe ich ganz vergessen dir zu antworten...sorry dafür.
Ganz ehrlich, weiß ich nicht was mir helfen würde. Ich grübel schon die ganze Zeit darüber, welche Lösung ich benötige...Ich merke nur, dass ich klare Anweisungen für mein Tun benötige. Also man muss mir sagen was ich tun soll. Ich mach das dann und dann ist das gut. Sobald es aber an irgendwelche Analysen oder Konzepte/Lösungsfindungen geht, komme ich nicht mehr klar.

Ich fühle mich seit gestern Abend so unwohl, so beschissen (sorry für den Ausdruck). Auch weil ich viel zu viel Osterschoki verdrückt habe. Außerdem komme ich heute gar nicht aus dem Bett. Als wäre ich aus Beton. Ich habe mir aber nun den Laptop hergeholt und will ein paar Zeilen an meine Therapeutin aufsetzen...

Ich hoffe es ist okay, wenn ich noch kurz meine aktuellen Gedanken abtippe. Das muss raus um mich bisschen zu ordnen:
Ich schäme mich aktuell sehr für meinen Körper. Es ekelt mich. Ich spüre regelrecht das Fett, dass sich durch die gestrige Schoki angesetzt hat. Ich schaffe es nicht, die Nachrichten von Freunden zu lesen. Ich will einfach nicht oder finde es zu anstrengend. Ich schiebe das alles vor mich hin. Ich kann nicht ehrlich sagen, ich habe keine Lust auf telefonieren. Mein Kopf ist leer. Ich sollte mir ein Geschenk für meine Schwester und ihr Neugeborenes überlegen. Aber nicht mal das macht mir gerade Spaß zu recherchieren. Wenn ich an meine Schwester denke empfinde ich sogar Neid und dafür schäme ich mich. Sie hat einfach keinen fetten Ar. so wie ich, obwohl sie noch vor kurzem schwanger war. Sie hat eine Familie gegründet und ich schaffe es nicht mal einen Freund zu haben. Ich möchte einfach nichts mehr tun. Ich überlege wie ich am besten verschwinden kann. Ich sehe keine Zukunft für mich. Ich scheitere schon wieder. Ich habe keine Ziele im Leben. Ich habe immer vor irgendwas Angst. Wieso fällt mir alles so schwer? Wieso kann ich mich nicht zusammenreißen? Wieso bin ich so wie ich bin?
...

13.04.2020 14:56 • #17


kalle68
Hi blackJoy,

ich habe gerade deine Zeilen an Annaleen gelesen und möchte dir noch Paar Sachen schreiben.

Zitat:
Ganz ehrlich, weiß ich nicht was mir helfen würde.

Zitat:
...Ich merke nur, dass ich klare Anweisungen für mein Tun benötige.


Ich arbeite seit 18 Jahren im Bereich Bildung und Lehre und habe viel mit Studenten und Dozenten zutun. Bis auf Bachelor und Master Betreuungen dh Studenten bei Ihrer Arbeit unterstützen kann der Rest der Arbeit als Routine bezeichnet werden. Zudem Zeitpunkt wusste ich nicht, wie meine Seele auf schnelle Veränderungen später reagieren würde. Ältere Kollegen gingen in die Rente und wir wurden weniger und die Arbeit nahm massiv zu . Ich wusste immer was zu tun war durch Erfahrung und Routine bis mein Bereich von einem der Dozenten in die Hand genommen wurde und so landetet ich in kurze Zeit in den Burnout. Was ist passiert ? Dieser Mensch hat eine Arbeit nach der anderen aus dem Boden gestampft und brachte auf die schnelle zu viele Veränderungen, was bei mir in der Seele Überforderung und einen Kurzschluss verursachte. Das ist ungefähr wenn der Chef zum Busfahrer sagt Ab heute fliegst du Hubschrauber mach dich schlau. Mehr Arbeit und Belastung passiert kontinuierlich so hat man das immer hingenommen und gar nicht gemerkt in welchem Teufelskreis man reingerutscht ist, weil man nicht gelernt hat nein zu sagen und sich zu wehren.Ich arbeitete die doppelte Menge bei gleicher Besoldung, nur weil gewisse Individuen der Meinung sind es muss mehr getan werden.

Du hast vollkommen recht und du weiß was dir hilf nämlich klare konkrete Anweisungen.

Zitat:
Ich schaffe es nicht, die Nachrichten von Freunden zu lesen. Ich will einfach nicht oder finde es zu anstrengend. Ich schiebe das alles vor mich hin. Ich kann nicht ehrlich sagen, ich habe keine Lust auf telefonieren. Mein Kopf ist leer.


Das sind die Symptome von Burnout und Depression, deswegen darfst du dich nicht verdammen und auch nicht hassen. Du darf dich nicht mit da Draußen Normalzustand vergleichen.

Zitat:
Ich möchte einfach nichts mehr tun. Ich überlege wie ich am besten verschwinden kann. Ich sehe keine Zukunft für mich. Ich scheitere schon wieder. Ich habe keine Ziele im Leben. Ich habe immer vor irgendwas Angst. Wieso fällt mir alles so schwer? Wieso kann ich mich nicht zusammenreißen? Wieso bin ich so wie ich bin?


Wenn ich zurück denke was ich alles an Trauer und negative Emotionen erlebt habe. Eltern haben sich scheiden lassen und gingen in Streit und Zorn auseinander, da waren wir noch sehr jung. Um die Scheidung zu verhindern hat meine Schwester Suizid Versuch begangen. Sie hatte auch Probleme mit unserer Mutter und hatte auch viele Therapien und Sitzungen hinter sich. Heute ist sie wegen ihrer Gesundheit frühberentet und bedingt belastungsfähig aber sie kann lachen. Sie hat Freude im Leben und versucht Dank der Therapien im Positiven zu bleiben.
Dass du nichts tun möchtest ist in Ordnung aber du tust niemanden nicht mal dir selbst einen Gefallen, wenn du verschwinden möchtest. Durch Burnout und Depressionen hat man einen verzerrten Blick im Leben und daher siehst du euch keine Zukunft. Was die Ziele betrift, da brauchst du erst mal Hilfe von deine Therapeutin, um einen Weg zu entdecken, was frei von Scherben und Steinen ist. Burnout Menschen ohne gezielte Therapie Maßnahmen fallen schnellen in den alten Muster zurück, daher ärgerst du dich, weil du denkst, dass du dich nicht zusammenreißen kannst. Bei YouTube habe ich einen sehr interessanten Psychologen entdeckt. Seine Worte werden dich beruhigen. Er hat viele Videos schau dir seine Videos über Burnout und Depression an es wird dir gefallen.
https://www.youtube.com/results?search_...obert+betz

Bleib gesund
LG

13.04.2020 16:23 • #18


mrsrobot
Also, ich habe einen ähnlichen Weg gerade hinter mir, Stellenwechsel, Stellenwechsel, Überlastung, Überlastung,... Seit meinem Burnout vor vier Jahren rödle ich immer mehr in diesem Hamsterrad. Jetzt habe ich einen Rehaantrag vor mir liegen, weil ich einfach nicht aus dieser Schleife komme, auch nicht mit 2wöchiger Therapie. Ich werde Montag zum Therapeuten gehen und ich gehe davon aus, weiter mich krankschreiben zu lassen. Das Arbeitsvolumen bei meinem Arbeitgeber, was immer mehr wurde, die sich stundenmäßig ändernden Prioritäten, die fehlende geäußerte Wertschätzung, mein Nichtinteresse für diese Aufgabe, das Rumgezanke mit meiner Psychokollegin, die sich immer einmischt, das Nicht-Auflösen der ungeregelten Strukturen, die fehlende Vertretung und das fehlende Teamgefühl, sind für mich nicht mehr machbar. Ich gehe arbeiten, zack, kommt was, bin ich wieder mit kreisenden Gedanken zuhause. Das geht jetzt auch über diese Stelle hinaus seit Jahren so und ist immer stärker geworden. Insofern, werde ich das mit dem Psychiater besprechen und mich um mich kümmern.

Denk an Dich:) liebe Dich selbst und gebe Deiner Gesundheit mehr Raum. Sie ist wichtiger als alles, was Du denkst.

29.04.2020 13:44 • x 1 #19


blackJoy
Liebe @mrsrobot,

es ist sehr stark sich Hilfe zu holen und sich auch einzugestehen, dass man es wohl alleine nicht mehr schafft.
Mir hilft meine Therapeutin auch sehr. Nur ab und an habe ich das Gefühl, dass man sich auch in die ganze Sache ziemlich reinsteigern kann und dadurch irgendwie noch mehr Ängste entwickelt und sich noch weniger zutraut. Zumindest geht es mir gerade so. Und diese Krankschreibungen machen es ansich irgendwie auch nicht besser. Oder wie geht es dir damit?

Du schreibst, dass neben der zu vielen Arbeit und der ungenügenden Wertschätzung auch dein Nicht-Interesse an einer Aufgabe, dazu führen, dass du nicht mehr kannst/willst. Sind es nur einige Aufgaben, die dich an deiner Arbeit stören oder ist es der ganze Beruf bzw. das Themengebiet?
Bei mir ist es aktuell so, dass es hauptsächlich ein Aufgabenbereich in meinem Job (Projektmanagement) ist, der mich stresst und überfordert. Ich habe davor einen heiden Respekt, aber auch das Gefühl, dass ich es mir nicht liegt bzw. mich überfordert, auch wenn ich es so gerne könnte. Und egal wie viel ich mich in die Materie einlese oder mich selbstständig fortbilde, es wird nicht besser. Ich glaube ich habe schon eine grundsätzliche Abneigung dagegen, weswegen mich dann dieser Teilbereich meines Jobs super stresst.

02.05.2020 11:37 • #20


mrsrobot
Ja, es tatsächlich so, der Job macht mir auf der Basis dessen, was zu tun ist, keinen Spaß beziehungsweise ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Es ist das Themengebiet, was mich nicht interessiert, bzw. es fehlt die Zeit um sich mit Kollegen zusammenzusetzen und da mehr im Teamarbeit draus zu machen. Na und es ist viel zu viel zu tun, ich schaffe die Arbeit nicht mehr. Es ist immer mehr geworden und da ist die Krankschreibung mittel zum Zweck, da ich überlastet bin, um Entspannung zu schaffen.

03.05.2020 13:56 • #21


mrsrobot
Betreffend der Krankschreibung, ich habe jetzt einen Rehaantraag fertig gemacht, da ich mich nicht in der Lage sehe, so immer weiter zu machen. Ich werde immer wieder krank und habe keine Kraft und auch Lust mehr dazu. Das geht seit über 20 Jahren so. Ich möchte mich mit der Kernproblematik auseinandersetzen und sehen, was geht und was nicht. Eine 2wöchige Therapie reicht da nicht. Hast Du das immer mit dem Job oder nur jetzt?

03.05.2020 14:00 • #22


blackJoy
Zitat von mrsrobot:
Ja, es tatsächlich so, der Job macht mir auf der Basis dessen, was zu tun ist, keinen Spaß beziehungsweise ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Es ist das Themengebiet, was mich nicht interessiert, bzw. es fehlt die Zeit um sich mit Kollegen zusammenzusetzen und da mehr im Teamarbeit draus zu machen. Na und es ist viel zu viel zu tun, ich schaffe die Arbeit nicht mehr. Es ist immer mehr geworden und da ist die Krankschreibung mittel zum Zweck, da ich überlastet bin, um Entspannung zu schaffen.


Ich kann das total nachvollziehen, dass man erst einmal wieder klarkommen muss und sich aus dem Zu-Viel in der Arbeit rausholen muss. Mal wieder körperlich und vorallem geistlich zur Ruhe kommen muss. Und das dauert erstaunlicherweise doch seine Zeit. Und die sollte man sich auch geben.

Ich glaube aber auch, dass sich die Erschöpfung verstärkt, wenn man in seinem Tun keinen richtigen Sinn sieht geschweige denn Spaß daran hat. Das kommt dann sozusagen on Top zum Arbeitsvolumen dazu.

03.05.2020 14:41 • x 1 #23


blackJoy
Zitat von mrsrobot:
Betreffend der Krankschreibung, ich habe jetzt einen Rehaantraag fertig gemacht, da ich mich nicht in der Lage sehe, so immer weiter zu machen. Ich werde immer wieder krank und habe keine Kraft und auch Lust mehr dazu. Das geht seit über 20 Jahren so. Ich möchte mich mit der Kernproblematik auseinandersetzen und sehen, was geht und was nicht. Eine 2wöchige Therapie reicht da nicht. Hast Du das immer mit dem Job oder nur jetzt?


Ich kenne mich da nicht aus, aber stellt man den Rehaantrag bei seiner Krankenkasse, oder? Ich hoffe aber auf alle Fälle, dass das für dich klappt

Also ich bin jetzt insgesamt an die 5/6 Jahre im Berufsleben. Meine erste Stelle habe ich nach 1,5 Jahren gewechselt, weil ich schon gemerkt habe, dass das nicht so meins ist. Dann war ich 3 Jahre bei einem anderen Arbeitgeber. Und da gings dann das letzte halbe Jahr bevor ich gekündigt habe los, dass ich schlechter geschlafen habe, dass ich nur noch für die Arbeit gelebt habe. Und alles was mit Freizeit zu tun hatte wurde zur Pflicht. Also ich war in einem Du MUSST doch noch das und dies und jenes tun-Teufelskreis. Und irgendwie ging mir dann die Kraft aus. Ich glaube ich hatte das insgeheim gespürt und dachte das beste sei den Job zu wechseln. Also habe ich mich spontan beworben und sofort eine neue Stelle bekommen. Also alten Job gekündigt und nach zwei Wochen Resturlaub im neuen Job angefangen. Ich war so darauf fixiert, dass jetzt wieder alles besser wird, dass ich wieder zu Kräften komme und ich wieder mehr Freude habe, aber dem war nicht so. Und da war das erste Mal Schicht im Schacht. Ich wurde dann in der Probezeit gekündigt.
Danach hat mich mein alter Chef nochmal angehauen, ob ich nicht zurückkommen möchte. In der Zwischenzeit habe ich mich auch dazu durchgerungen eine Therapie zu beginnen. Und in Absprache mit meiner Therapeutin war es eine gute Idee und gute Lösung wieder in den alten Job mit bekannten Aufgaben und Kollegen zurückzukehren. Auch mit weniger Wochenstunden, etc. Aber leider hat das dann nach ca. 3 Monaten auch nicht mehr geklappt. Also wieder Kündigung. Danach habe ich erstmal ein Jobcoaching und eine ca. 2-monatige Fortbildung gemacht. Und während dieser Zeit habe ich mich neu beworben und den Job angenommen, den ich Anfang des Jahres angefangen habe.
Anfangs lief alles super: ich war mega motiviert, hab höchsten Einsatz gezeigt und habe glaube ich echt viel gemacht und mich zusammengerissen, um ja selbstbewusst und stark aufzutreten. Ich wollte jedem gerecht werden und ja nicht meinen Chef enttäsuchen. Ich muss dem Gehalt und allem ja gerecht werden. Ich habe schon gemerkt, dass mir schon wieder bissl die Puste ausgeht und ich wieder auf nichts Lust habe. Aber ich habe es verdrängt. Dann kam diese ganze Corona-Sache, die natürlich auch dazubeigetragen, dass nicht nur bei mir weiterer Stress aufkam sondern im ganzen Unternehmen. Ab da war ich dann nur noch blockiert. Ich habe nichts mehr zustande bekommen. Also wirklich nichts mehr. Dann gabs noch eine Mini-Auseinandersetzung mit meiner Mutter und ab da hat dann bei mir nicht nur der Kopf gestreikt sondern auch mein Körper.

Jetzt bin ich seit 3 Wochen krankgeschrieben und weiß nicht so recht weiter. Soll ich im Job bleiben? Was will ich sonst machen? Was kann ich denn überhaupt? Wird es in einem anderen Job wirklich besser? Liegt alles nur an meiner Einstellung und an meinem zu geringen Selbstbewusstsein? etc.
Ich weiß, dass mich bestimmte Bereiche in meinem Job ziemlich überfordern und mich ängstigen. Kann ich diese Angst jemals ablegen und sicherer in meinem Tun werden? Ich weiß es gerade wirklich nicht...
Mein Chef steht aktuell noch zu mir und hat gesagt, ich soll mir Zeit nehmen und mir helfen lassen. Das schätze ich wirklich sehr an ihm. Solche verständnisvollen Chefs gibt es sicher nicht wie Sand am Meer. Aber trotzdem habe ich solche Angst seinen Erwartungen einfach nicht gerecht werden zu können...

Seit wann bist du denn bei deinem aktuellen Arbeitgeber?

03.05.2020 15:03 • x 1 #24


mrsrobot
Das könnte ich geschrieben haben, uff
Erstaunlich. Ich bin seit über einem Jahr bei dem Arbeitgeber, das war nicht meine erste Wahl, dachte aber, vielleicht kann ich daran arbeiten und sehen, was zum Ausfall führt. Und dafür erfüllt es seinen Zweck. Es ist nicht so, dass ich die Arbeit schlecht mache, dass was man dort machen kann, mache ich. Es geht im ganzen auch nicht um die Arbeit alleine, bedingt durch corona hatte ich mehr Kontakt mit meinen Eltern und das löst bei mir zusätzlich Stress aus. Letztendlich musst Du Dich auf das, was Dein Chef sagt, verlassen. Meiner lügt mir so ins Gesicht, indem er sagt, im Team gibt es keine Kurzarbeit und ich habe 2 Kollegen, die Kurzarbeit machen. Ok, gehe ich mit um, aber dann heute morgen hüh, mittags holt, dann wieder andersrum, die Kollegin, die immer sich einmischt, mischt sich weiter ein,... Das ist zuviel.
Wie häufig machst Di Therapie?

03.05.2020 16:14 • #25


mrsrobot
Den Rehaantraag habe ich an die gesetzliche Rentenversicherung ausgestellt. Ich denke auch, dass wenn ich Deine Geschichte lese, es aufgrund der viel tieferen Konflikte mit Deiner Familie zu der Problematik auf der Arbeit kommt. Ganz aktuell habe ich auch den Eindruck, mir hat die letzten Jahre die Zeit gefehlt zum einen, mich mit mit meinen Eltern und ihrer Art zum einen auszusöhnen und zum anderen einen Umgang zu finden. Zusätzlich habe ich auch keinen Umgang mit Menschen gefunden, die so sind, was im Arbeitsalltag nicht einfach ist.

Was sagt denn Deine Therapeutin zu dem Gedanken einer Reha oder Dein Psychiater?

03.05.2020 16:35 • #26


blackJoy
Zitat von mrsrobot:
Das könnte ich geschrieben haben, uff
Erstaunlich. Ich bin seit über einem Jahr bei dem Arbeitgeber, das war nicht meine erste Wahl, dachte aber, vielleicht kann ich daran arbeiten und sehen, was zum Ausfall führt. Und dafür erfüllt es seinen Zweck. Es ist nicht so, dass ich die Arbeit schlecht mache, dass was man dort machen kann, mache ich. Es geht im ganzen auch nicht um die Arbeit alleine, bedingt durch corona hatte ich mehr Kontakt mit meinen Eltern und das löst bei mir zusätzlich Stress aus. Letztendlich musst Du Dich auf das, was Dein Chef sagt, verlassen. Meiner lügt mir so ins Gesicht, indem er sagt, im Team gibt es keine Kurzarbeit und ich habe 2 Kollegen, die Kurzarbeit machen. Ok, gehe ich mit um, aber dann heute morgen hüh, mittags holt, dann wieder andersrum, die Kollegin, die immer sich einmischt, mischt sich weiter ein,... Das ist zuviel.
Wie häufig machst Di Therapie?


Es ist einfach zu viel bei dir. Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Man will sich nur nicht eingestehen, dass es zu viel ist. Die anderen schaffen das ja auch alle. So denke ich oft. Aber das ist ein falscher Gedanke.
Bei mir in der Arbeit sind die meisten auch auf Kurzarbeit, ich aber nicht. Und das hat bei mir auch ein ganz schlechtes Gefühl ausgelöst. Ich, die Neue, mit ihrem Quatsch-Medien-Job, muss nicht in Kurzarbeit und muss nicht Pakete packen und schufften. Die kann am PC arbeiten,etc. Das hat bei mir zu noch mehr Unbehagen im Büro geführt...

Ich war letztes Jahr von Januar bis ca. November wöchentlich in Therapie. Dann gabs irgendwann den Punkt wo ich nicht mehr wusste was ich erzählen soll und deswegen haben wir dann pausiert. Jetzt bin ich seit kurz nach Ostern wieder dort.

Wie ist das bei dir?

04.05.2020 11:04 • #27


blackJoy
Zitat von mrsrobot:
Den Rehaantraag habe ich an die gesetzliche Rentenversicherung ausgestellt. Ich denke auch, dass wenn ich Deine Geschichte lese, es aufgrund der viel tieferen Konflikte mit Deiner Familie zu der Problematik auf der Arbeit kommt. Ganz aktuell habe ich auch den Eindruck, mir hat die letzten Jahre die Zeit gefehlt zum einen, mich mit mit meinen Eltern und ihrer Art zum einen auszusöhnen und zum anderen einen Umgang zu finden. Zusätzlich habe ich auch keinen Umgang mit Menschen gefunden, die so sind, was im Arbeitsalltag nicht einfach ist.

Was sagt denn Deine Therapeutin zu dem Gedanken einer Reha oder Dein Psychiater?


Ich lese gerade die Bücher von Josef Giger-Bütler und die helfen mir gerade sehr, meine Kindheit zu reflektieren und mein Verhalten irgendwie zu greifen und zu verstehen. Wenn du deine aktuellen Probleme auch in der Familie entstanden siehst, dann würde ich dir das Buch Depression ist keine Krankheit empfehlen. Der Titel ist zwar etwas gewagt und natürlich muss man das ganze kritisch betrachten, aber ich habe darin viele Anhaltspunkte und Verhaltensmuster, die auf mich zutreffen und mir gerade bisschen helfen, mir mein eigenes Verhalten zu verzeihen.

An eine Reha oder einem Psychiater habe ich noch nie gedacht und es auch noch nie in der Therapie angesprochen. Weißt du ungefähr wie so etwas abläuft und was das Ziel einer Reha ist? Bzw. hast du dazu schon genauere Infos? Helfen die mir mich umzuprogrammieren und normal zu werden?

04.05.2020 11:10 • x 1 #28


A


Hallo blackJoy,

x 4#29


mrsrobot
Therapie habe ich alle zwei Wochen, teilweise hat sich das aber auch Ende des Jahres auf mehr als vier Wochen gestreckt. Das war dann schon viel und da reicht eine Stunde nicht, um das zu reflektieren.

Den Psychiater sehe ich als Facharzt, der mich bei Krankschreibung und anderem unterstützt, der ist schon mehr im medizinischen drinne, als der Therapeut. Ich glaube, der kann Dich nicht umprogrammieren, wenn das so einfach wäre;)

Reha funktioniert intensiver als eine wöchentliche Therapie, insbesondere kümmert man sich auch um die Arbeitsthemen, soweit ich das jetzt verstanden habe. Du bist ja erst mal für ca. vier Wochen aus dem Alltag raus.
Danke für den Büchertipp, werde ich mal sehen, ob ich das über die Bücherei bekomme. Nur bin ich immer so ein Mensch, ich lese viel, höre viel, kann es aber nicht leben, da fehlt mir der praktische Ansatz. Mehr hat es mir gebracht mit anderen Betroffenen sich in einer Selbsthilfegruppe auszutauschen.

04.05.2020 16:43 • x 1 #29

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