Es geht mir wieder schlechter

Zitat von Uerdinger:

Du solltest am Dienstag zum Arzt gehen, o h n e schlechtes Gewissen!

Das sagst du so einfach. Und du hast damit auch grundsätzlich recht. Trotzdem fällt es mir so verdammt schwer!

Hallo Lost111,

Es geht mir wieder schlechter

Hallo Lost111,
ich kann Dich gut nachvollziehen! Es ist doppelt frustrierend, wenn man als Teilzeitkraft ein volles Pensum aufgedrückt kriegt. Und dann noch gefragt wird, warum man es nicht schafft.
Ich arbeite selbst Teilzeit und das aus mehreren Gründen (habe auch 2 Kinder…) und auch von mir wird dann über Monate Mehrarbeit verlangt.
Ich finde du kannst wirklich ohne schlechtes Gewissen zum Arzt und dir eine Auszeit nehmen..!
Gesundheit geht vor und Arbeitgeber sollten lieber an der Personalsituation schrauben statt seine Arbeitnehmer zu verheizen.
Ich stelle übrigens in solchen Situationen Überlastungsanzeigen, damit ich im Falle von Verzug nicht mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen muss. Sicher ist sicher.
Lg
Myrra

Ich bin echt fertig mit der Welt heute!
Ich war wieder 7.15 Uhr im Dienst. Pflichtbewusst, wie ich bin, wollte ich alles vom Tisch haben, bevor ich mittags gehe. Das hat auch gut geklappt. Weniger gut war die Reaktion meiner netten Kollegin, als ich ihr sagte, das ich heute zum Arzt gehe. Aber das war zu erwarten gewesen. Sie meinte nur: Ich und meine Darmgeschichte und überhaupt....
Ich ließ das an mir vorbei rauschen. Leider - und dafür könnte ich mich im nachhinein ohrfeigen! - habe ich, als ich ging, zu ihr gesagt, dass es mir leid tut. Bin ich blöd oder bin ich blöd?! Was hat mich da geritten?!
Ihre Reaktion darauf: Tja, Lost111, dann ist das so. Wir werden uns jetzt wohl wieder eine längere Zeit nicht sehen. Ich kann verstehen, dass sie nicht in Begeisterungsrufe ausbricht, aber manche Menschen sind einfach null empathisch und verständnislos.
Aber wie gesagt, ich kenne das von ihr, und ich messe dem auch keine wirkliche Bedeutung zu. Ändern kann ich ihre Denke eh nicht.

Leider ging der gestrige Abend nicht ohne Spannungsabbau vonstatten. Und auch in der Arbeit habe ich dem Druck nicht standhalten können und wieder was blödes gemacht, was nachmittags dann von meinem HA versorgt werden musste (war aber nichts schlimmes!). Er kennt mich einfach zu gut und fragt gezielt danach...
Der Termin an sich war gut, er nahm sich etwas Zeit und so konnte ich doch ein ganz kleines bisschen Last loswerden.
Die Krankschreibung war auch kein Problem. So kann ich für den Rest des Monats erstmal durchatmen und zur Ruhe kommen. Am 29.04. habe ich dann nochmal einen Termin.

Jetzt sitze ich hier und kann gar nicht wirklich beschreiben, wie ich mich fühle. Erleichtert? Schon irgendwie.
Aber auch leer. Wie eine Hülle. Unwirklich. Ist das gerade die Realität, in der ich bin? Verwirrende Gedanken und Gefühle.
Ich will einfach gar nichts mehr. Ich muss sagen, ich bin ziemlich durcheinander.

Und ich falle immer tiefer
Und niemand hört mich schreien
Und ich falle immer schneller in die Dunkelheit
Allein, oh allein

Wir hören zu.
Du bist nicht allein.

Sorge gut für Dich!

Du hast Dich übernommen und jetzt dauert's, bis Du wieder heil bist.

Zitat von ohneFunktion:

Sorge gut für Dich!
Du hast Dich übernommen und jetzt dauert's, bis Du wieder heil bist.

Selbstfürsorge fällt mir sooo schwer.
Aber weißt du, was mir gerade für ein Gedanke kam? Vielleicht stelle ich mich einfach nur an und kann doch arbeiten gehen.
Völlig gaga, oder? Ich bin definitiv durcheinander heute.

Zitat von Uerdinger:

Ab ins Bett!
Und gute Besserung!

Leider kann ich noch nicht schlafen, so kaputt ich auch bin. Ich muss noch weiter runter kommen. Aber danke dir!

It hurts to be alive!

Ich lag bis nachmittags im Bett.
Müll + Altpapier rausbringen war alles, was ich heute geschafft habe. Ich bin so unendlich müde und erschöpft.
Meine Seele weint. Und in diesen Tagen vermisse ich wieder so sehr mein Flöckchen und meine Luna!
Es tut einfach nur weh.

Wann hört das endlich auf?

Wie viel kann ich noch ertragen?
Wie lang kann ich noch kämpfen?

Ein weiterer sinnloser Tag/Abend neigt sich dem Ende. Nichts getan, nichts gemacht, nur zu viel nachgedacht.
Ich finde kaum noch Halt. Der seidene Faden, an dem mein kleines Leben hängt, wird immer dünner.
Die Dunkelheit rückt immer näher. Und ich empfange sie mit offenen Armen. Ich kann einfach nicht mehr kämpfen.
Aber es wird ein Morgen geben. Und damit wieder die gnadenlose Realität. Und ich zerbreche ein weiteres Mal.

Guten Morgen Lost111,
nichts getan und nichts gemacht ... kann man nicht auch sagen, du hast deinem Körper Ruhe gegeben, die er so dringend braucht.
Um dem vielen Nachdenken entgegenzuwirken kannst du vielleicht eine Beschäftigung finden, die dich zwingt dich darauf zu konzentrieren? Z.B. stricken oder häkeln, ausmalen oder irgendetwas anderes Kreatives. Damit habe ich wirklich gute Erfahrungen gemacht.
Gib dem Tag eine Chance .... dafür wünsche ich dir viel Kraft.

Hallo!

Vertraue darauf, dass diese Zustände vorüber gehen.

Ich kann meinem Vorredner nur zustimmen. Einen Weg finden, der den Kopf entlastet.
Irgendwas mit den Händen: Töpfern, Klopfen, Malen, ...

Viele von uns kennen diese (Un-)Gefühle...

Wir überleben! Schritt für Schritt. Ganz langsam.
Auch Du!

Fühl Dich gedrückt!

Hallo Lost111,

@Rahel @ohneFunktion

Danke für eure Tipps.
Ich habe mir tatsächlich bereits ein Malbuch und Stifte besorgt, konnte mich aber noch nicht dazu aufraffen. Auch lesen fällt mir aktuell sehr schwer, da ich mich schwer konzentrieren kann; dabei bin ich eine Leseratte. Dafür habe ich Tagebuch geschrieben. Das gelingt mir gut, da ich so viele Gedanken im Kopf habe, die ich zu Papier bringen will. Das erleichtert zumindest etwas.

Zitat:

nichts getan und nichts gemacht ... kann man nicht auch sagen, du hast deinem Körper Ruhe gegeben, die er so dringend braucht.

Ja, ich sollte es wohl so sehen. Ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

LG Lost111