AngstfreiSteve
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das mit der Angst ist ja so ne Sache ne? Ich hatte 2 Jahre eine Angststörung mit Panikattacken. Seit dem habe ich sehr viel über Angst gelernt und auch, wie ich sie überwinden kann. Wichtig ist erstmal das Wissen, zu verstehen, was da eigentlich los ist.
Was ist Angst und wie entsteht sie?
Angst ist in erster Linie eine Energie im Körper, aber auch ein natürlicher Impuls, der dem Überleben dient. Bei einer Gefahr haben wir Angst, damit der Körper die Programme von Kampf, Flucht oder Todstellen im Körper aktiviert. Im Falle einer Gefahrensituation (und die ist für jeden sehr individuell) lernt der Körper sozusagen, dass bei dieser Situation Kampf, Flucht oder Todstellen angesagt ist. Beobachtet mal eure Symptome bei euren Situationen! Sie dienen immer entweder dem Kampf, der Flucht oder dem Todstellen oder alles zusammen
Die Angst entstand, als ich eine schlimme Erfahrung gemacht habe, sozusagen ein Konflikt, ein traumatisches Ereignis. Dieses Ereignis speichert der Körper in Moment des Geschehens mit allen Sinnen (Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen, Sehen) ab.
Dann wenn wieder eine ähnliche Situation kommt, auch wenn wir nur daran denken, dann aktiviert unser Körper wieder die Programme, die er bei der ursprünglichen Situation gelernt hat. Schon haben wir wieder Herzrasen (Körper fährt das ganze System hoch, um z. B. zu kämpfen), schwitzige Hände, meist müssen wir auf Klo, damit der Körper leichter wird, um besser zu rennen oder zu kämpfen, usw. Es sind alles im Grunde Archaische Programme, die uns Menschen schon seit sehr sehr langer Zeit dienen.
Wir dürfen wieder lernen mit diesen ganzen Dingen umzugehen! Das Problem sind auch unsere Gedanken. Oft sind Ängste nicht wirklich gerade in der Realität da, sondern nur in unserem Kopf. Dadurch, dass wir uns Dinge vorstellen lösen wir eben auch wieder die gleichen Programme im Körper aus, weil der Körper denkt, dass es schon wieder losgeht, obwohl real gar nichts los ist.
Der Schlüssel ist jetzt die erlebten Erfahrungen mit neuen positiven Erfahrungen im Gehirn zu überschreiben. Das schaffen wir, indem wir uns unseren Ängsten aussetzen und die Erfahrung machen, dass jetzt alles ok ist. Das kann manchmal Schritt für Schritt sein, manchmal auch mit der Holzhammer-Methode.
Depression ist letztendlich auch nur eine Diagnose für bestimmte Symptome. Wenn wir ständig Gefahrensituationen ausgesetzt sind (das kann auch der böse Nachbar sein oder der Chef), dann kommen wir ständig in diesem Angstkreislauf, weil wir Angst vor den Situationen haben, die vielleicht wieder kommen werden (böser Nachbar oder Chef), das ist dann die Angst vor der Angst. So sind wir immer mehr in Angst und werden depressiv, weil wir da nicht raus kommen und meinen es gibt keinen Ausweg.
Aber es gibt Wege daraus!
Angst ist eine Energie, die fließen möchte. Halten wir sie fest, indem wir sie nicht akzeptieren, so kann sie nicht fließen und bleibt im Körper.
1. Schritt ist also die Angst mit allem was dazu gehört anzunehmen, zu akzeptieren. Lass sie da sein, lass sie fließen. Alles darf sein!
2. Schritt: achte auf deinen Atem. Versuche bei Angst tief ein- und auszuatmen. Dabei geht es dir schon viel besser.
3. Schritt: fange an mit achtsamkeitsbasierter Meditation. Das muss nicht immer nur auf einem Meditationskissen sein, sondern kann auch einfach das sein, was du gerade tust! Wenn du im JETZT bist, das tust was du tust, ohne es zu bewerten oder zu analysieren, dann ist das auch eine Art Meditation. Wenn Gedanken oder Emotionen kommen, dann lass sie einfach kommen, beobachte sie nur und lass sie wieder gehen, danach konzentrierst du dich wieder auf deine Sache.
Das erstmal.
Ist das verständlich? Ich hoffe, ich habe es einigermaßen gut erklärt. Es sind auch meine Erfahrungen und meine Sichtweisen. Aber ich wollte es einfach hier mal loswerden und hoffe es hilft dem einen oder anderen.
Alles Liebe
Steffen