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Es muss doch mal besser werden

Freiflug
Mein erster Beitrag, danke für die Aufnahme. Ich bin 46 Jahre und männlich. Ich fang einfach mal an, ich weiß gar nicht, ob mein Beitrag in der richtigen Kategorie ist. Ich versuche mich auch kurz zu halten. Ich bin wieder in so einem komischen, matten Dasein und suche weitere Gleichgesinnte, um Erfahrungen zu sammeln und andere Hilfe zu bekommen, als ich schon in Anspruch nehme. Seit ca. 4 Monaten bin ich jetzt krank geschrieben und nach einem kompletten Check meines Körpers nach insgesamt 6 Wochen, kam man dann auf die Idee, mal in der Psyche zu forschen. Vom Glauben würd ich sagen, man fand keinen anderen Ausweg und schob meinen Zustand auf Depressionen. Mittlerweile denke ich, dass es wohl so ist. Glauben tu ichs halb / halb, weil man ja wirklich nichts anderes finden konnte, und aber, weil meine bisherigen Medikamente und meine Psychositzungen nichts geholfen haben. Ich habe nun meine zweite Psychotherapeutin, mit der ich sehr gut klar komme und mich wohlfühle. Medikamente nehme ich Johanniskraut Laif 900 und zum Schlafen Kytta Sedativum. Ich habe auch Antidepressiva da, aber möchte sie eigentlich nicht mehr nehmen. Ich war Dro.abhängig und bin trockener Alk.. Seit 2001 von dem Mist aber komplett weg. Als ich eine Antidepressiva genommen hatte, war ich am nächsten Tag entzügig, da hat es durch meinen damaligen, langen Dro.konsum wohl klick gemacht. Deshalb habe ich das gleich wieder sein lassen. Das Schlimmste an meiner jetzigen Krankheit (die Ärzte haben eine mittelschwere Depression festgestellt mit Abzweigungen und meine neue Psychotherapeutin meint, dass ich Ängste in mir habe, wo sie sicherlich nicht unrecht hat), auf jeden Fall, mir ist es relativ egal, ob schwer, leicht, mittelschwer und/ oder Ängste, meine dumpfen Gefühle, meine Energielosigkeit, oder eher Antriebslosigkeit und auch meine Kälte gegenüber meiner Frau und Familie, kotzen mich an. Es tut mir unendlich weh, meiner Frau nicht die Liebe momentan zu schenken, die sie mir schenkt. Sie hat es nicht verdient, so behandelt zu werden. Sie hält auch weiter zu mir, wir reden offen und ehrlich über alles, seit über 12 Jahren. Aber auch dieses dumpfe Gefühl in mir und um mich herum, dass nervt mich. Wie eine Mattscheibe die mich im Denken und Handeln ausbremst. Wenn ich mich gestresst fühle, kommt es, aber seit Neuestem auch, wenn ich einfach morgens aufwache, so wie heut. Ich sitze nun da, schreibe diesen Text und habe diese Mattscheibe vor mir, in mir. Dieser Mist kommt und geht auch wieder. Nach langem Überlegen, hatte ich das früher auch schon, aber konnte es nicht einordnen und dachte immer, ich werd krank, Grippe oder so ein Mist. Seit 4 Monaten ist es sehr häufig geworden, hält auch länger an, meist für ein paar Stunden bis zu einem halben / dreiviertelten Tag. Meine Psychotherapeutin verbindet es mit Ängsten, aber ich hatte heut morgen weder Ängste noch Stress. Leider, und nun komm ich auf den Punkt, hat uns die Zeit vorerst gefehlt, Lösungen zu finden, und deshalb würde ich mich unendlich freuen, wenn es hier Gleichgesinnte gibt, die das Gleiche fühlen. Ich freue mich natürlich nicht für euch, dass ihr auch in so einem Schlamassel seit, aber würde mich sehr freuen, wenn ihr Vorschläge, Lösungen für mich habt, wie ich damit umgehen kann, was ich tun kann. Bitte helft mir. Vielen Dank erstmal, wünsche trotz allen dunklen Wolken, eine helle Kerze heute am ersten Advent, die Euch ein bisschen Glanz in die Augen zaubert.

29.11.2020 13:29 • x 5 #1


djamila
Hallo Freiflug erst mal ein Herzliches Willkommen hier im Forum . Ich denke du wirst einen guten Austausch finden und Menschen mit Ähnlichen Symptomen . Es scheint so zu sein das du deine Ängste wohl nicht Klar wahrnehmen kannst , deshalb die Mattigkeit und das vernebelte . Verstehe ich es richtig das du seit Kurzem wieder eine Therapeutin hast ? Wenn es so ist dann lass dir Zeit mit Ihr gemeinsam rauszufinden wie und wann diese Ängste entstanden sind . Denn sonst ist es ja schwierig sie aufzulösen . Als kleiner Tipp versuche dich weiter zu Beobachten und schreib es auf . Das kann in Gesprächen mit deiner Thera. helfen .
Und eins noch wirklich Hut ab Dro. und Alkohl besiegt , das zeugt von einem Starken Lebenswillen .
LG Djami

29.11.2020 14:37 • x 5 #2


A


Hallo Freiflug,

Es muss doch mal besser werden

x 3#3


Freiflug
meine Ängste nicht klar wahrnehmen können das ist auf jeden Fall schon mal ein echt ineressanter Punkt. Weil ich manchmal echt nicht weiß, warum nu komische Gefühle da sind, und welche Angst oder Stresssituation das nun ausgelöst haben soll.
Ich schreibe seit Anfang November alles auf, so gut es geht, war aber noch nicht bereit, mein Tagebuch zu offenbaren.
Desweiteren habe ich nun eine neue Therapeutin. Erstmal war es ja so, dass es Wochen gedauert hat, bis man gemerkt hat, das ich psychische Probleme hatte, dann muss man ersteinmal, brauch ich hier ja eigentlich nicht erwähnen, das kennt hier bestimmt jeder, einen Termin und oder freien Platz bei einem Therapeuten finden. Ich war dann bei einem, der aber von vornherein meinte, dass er nur die 3 Kennenlernsitzungen mit mir machen kann. Also habe ich nebenbei dann weiter gesucht. Ich war dann bei ihm, leider bin ich mit ihm aber so gar nicht klar gekommen, ich habe ihn nicht verstanden, und irgendwie war es so aus dem Lehrbuch runter gerattert. Zeitgleich habe ich dann tatsächlich einen weiteren Termin bei einer Therapeutin bekommen, die allerdings erst 6 Wochen später einen Termin frei hatte. Aber auch gleich erwähnte, dass, wenn es passt, sie einen festen Platz für mich frei hat. Nach dem ersten Gespräch, ich fühlte mich sehr wohl, wusste ich, hier bin ich richtig. Hatte nun aber erst 2 Sitzungen.
Deswegen weiß ich auch, ich brauche mehr Geduld. Aber ich bin halt nun schon fast 4 Monate daheim, dass beschäftigt mich arg. War noch nie solange weg von der Arbeit.
Was meine Vergangenheit betrifft, sehe ich das wenig positiv, auch vor meiner Depression nicht. Ich sehe es eher als verschwendete Lebenszeit. Aber gut, vielleicht hilft diese Kraft und Energie, die ich damals ja irgendwie hatte, mich auch diesen neuen Herausforderungen erfolgreich zu stellen.

29.11.2020 19:28 • x 4 #3


O
Guten Abend!

Zitat von djamila:
Und eins noch wirklich Hut ab Dro. und Alkohl besiegt , das zeugt von einem Starken Lebenswillen .


Dem möchte ich mich anschließen. Da hast Du ja schon ordentlich was hinter Dir.

Was Depressionen betrifft, ist es leider so, dass der Wille gesund zu sein noch so groß sein kann und trotzdem braucht die Heilung seine Zeit. Das ist wohl das Allerschlimmste an dieser Krankheit. Ständig hat man das Gefühl mit dem Kopf gegen die Wand zu laufen und zusätzlich erlebt man die unerträglichsten Zustände. So habe ich das jedenfalls empfunden.

Und wie Du schon selbst schreibst:
Zitat von Freiflug:
Deswegen weiß ich auch, ich brauche mehr Geduld.


Es geht wohl in erster Linie darum, sich in Geduld zu üben. Jeden Tag aufs Neue.

Zitat von Freiflug:
Nach dem ersten Gespräch, ich fühlte mich sehr wohl, wusste ich, hier bin ich richtig.

Und wie es scheint, hast Du schon mal sehr viel Glück, eine passende Therapeutin gefunden zu haben.

Die Voraussetzungen, auch dass Du Dich Deiner Frau gegenüber so öffnen kannst, sind gut.

Jetzt gilt es Schritt für Schritt und ganz langsam zu machen. Achtsam und mit viel Selbstfürsorge. Ein oft steiniger und ermüdender Weg. Aber er führt zum Ziel. Nämlich zu Dir. Und dort bist Du dann auch wieder gesund. Alle guten Gefühle kommen wieder.

Das wünsche ich Dir!
Alles Gute!

29.11.2020 20:36 • x 4 #4


Freiflug
Vielen Dank, wie lange dauert es denn, bis man zum Beispiel wieder einigermaßen fit ist und arbeiten gehen kann? Ich hatte nun schon 4 Monate Geduld. Ich hab aber auch so das Gefühl, das kein einziges Prozent an Besserung eintritt, und mich das wieder an den Anfang zurück wirft, in dem ich mich fragte, was mit mir los ist. Hab ich ne Grippe, bin ich körperlich krank, alt? Oder was ist los mit mir? Wenn es wenigstens ab und an mal ne Besserung geben würde, dann könnte ich sagen, jo, es ist ne psychische Sache. Aber so, ohne jegliche Besserung ist es schwer, sehr schwer zu glauben.

30.11.2020 19:52 • #5


Psychosomatisch
Guten Morgen Freiflug,

Ich kenne das sehr gut, was du da beschreibst. Mir geht es seit Juni so. Ich kenne dieses Gefühl, welches in Wellen, Schüben kommt, sehr gut. Ich habe unfassbar viele Ärzte aufgesucht (komme aus der Medizin) und erst kürzlich habe ich akzeptiert, dass ich körperlich gesund bin, es ist die ANGST. Meine Therapeutin hat mir erst gesagt, dass wenn die Seele nicht mehr kann, der Körper reagiert. Rückblickend hatte ich in den Jahren davor schon einige Panikreaktionen, die ich jedoch als körperliche Krankheiten interpretiert habe. Die Zeichen waren schon vorher da. Ich habe sie ignoriert. Jeder der diese Zeichen noch deuten kann, sollte dringend eine Pause einlegen. Urlaub machen, Krank schreiben oder Sabbatical. Egal. Raus.

Ich habe nun für much entschieden in eine psychosomatische Klinik zu gehen, und dann fange ich von vorne an. Diese Hoffnung habe ich .

Ich nehme auch seit 15 Tagen laif900 . Ubd ergänzend dazu cbd Öl. Welches mir unglaublich hilft. Wirkt JK bei dir?

Mittlerweile sehe ich diesen Zusammenbruch als liebesbeweis der Psyche. Die mich nur warnt stop. So gehts nicht weiter. Das alles anzunehmen fällt mir noch schwer, aber ich weiß, dass das zur Heilung dazugehört, unten darunter sind wir alle rein .

Ich Wünsche dir einen guten Start in den Tag

01.12.2020 09:04 • x 4 #6


Freiflug
Ersteinmal vielen Dank.
Da ich mit meiner Frau sehr gerne für ein paar Tage verreise, einfach mal abschalten, würden wir das natürlich auch schon längst machen. Durch Corona leider zur Zeit absolut nicht möglich.
Muss aber auch gestehen, dass wir einmal übers Wochenende weg waren, als es möglich war, und es trotzdem, trotz das alles gepasst hat, nur bedingt geholfen hat.
Krank geschrieben bin ich ja schon seit knapp 4 Monaten, also die Zeit habe ich, mich um mich zu kümmern.
Laif 900 nehm ich jetzt seit ungefähr einen guten Monat, die Frage ob es hilft, kann ich leider nicht beantworten, weil ich eigentlich gar nicht weiß, was Laif eigentlich machen soll. Ich komm mit meinem Hirn einfach nicht in die Materie rein, um darüber nachzudenken. Und wenn ich an die Anfangszeiten vor 4 Monaten denke, muss ich sagen, es geht mal auf, aber zur Zeit wieder ab, trotz Laif. Also würd ich sagen, hilft es wahrscheinlich nur n bisserl bis gar nicht. Ich will es aber auch nicht absetzen, will nicht wissen wie es ohne ist. Und, kleiner Tipp vielleicht, falls mans noch nicht weiß, es gibt Laif 900 und es gibt Laif 900 Balance. Beide komplett identisch, nur auf einer steht Balance drauf, dass ist das, was man frei verkäuflich bekommt, also teuer. Das ohne Balance kriegt man verschrieben und kost nur 5 Euro Rezeptgebühr.
Sei mir nicht böse, aber ich frag mal direkt: Du nimmst CBD Öl, das dir unglaublich hilft!? Und trotzdem gehst du in eine psychosomatische Klinik? Versteh ich nicht, wie hilft dann das Öl, wenn du trotzdem in eine Klinik gehen willst. Ich mag momentan eher nicht weg, meine Frau gibt mir unglaublichen Halt und würde sie auch nach über 12 Jahren zu sehr vermissen, und sie mich auch.

Einen guten Start in den Tag hatte ich eigentlich, aber trotzdem spielt mein Körper verrückt.
Danke Dir, ebenfalls einen angenehmen Tag und bis bald.

01.12.2020 09:55 • #7


Mira13
Hallo Freiflug.
Ich verstehe, dass es gerade nicht leicht ist für dich. Ich glaube du identifizierst dich so langsam mit deiner Krankheit. Das fiel mir unglaublich schwer am Anfang... Einfach auch zu akzeptieren, dass ich Depressionen habe. Therapie ist ganz wichtig. Um herauszufinden, woher die Krankheit schürt. Psychotherapie od Klinik ist beides ideal dafür. Ich musste auch erst lernen damit umzugehen... Mich selber anzuschauen, lernen Nein zu sagen und anzunehmen, dass wenn es einmal besser geht, dass das nicht heißt die Krankheit ist weg... Akzeptieren finde ich ganz wichtig und hilft extrem auf dem Heilungsweg. Auch das Forum ist toll ich hoffe es hilft dir auch weiter. Jeder gibt sich hier große Mühe und man ist nicht allein mit seinen Problemen.
Auch bei dir gibt es sicherlich viel zu verarbeiten, bearbeiten, herauszufinden... Ich wünsche dir dabei alles Gute. Viel Mut, Geduld, Hoffnung und Zuversicht!
LG
Mira

01.12.2020 11:23 • x 3 #8


Psychosomatisch
Zitat von Freiflug:
Ersteinmal vielen Dank.
Da ich mit meiner Frau sehr gerne für ein paar Tage verreise, einfach mal abschalten, würden wir das natürlich auch schon längst machen. Durch Corona leider zur Zeit absolut nicht möglich.
Muss aber auch gestehen, dass wir einmal übers Wochenende weg waren, als es möglich war, und es trotzdem, trotz das alles gepasst hat, nur bedingt geholfen hat.
Krank geschrieben bin ich ja schon seit knapp 4 Monaten, also die Zeit habe ich, mich um mich zu kümmern.
Laif 900 nehm ich jetzt seit ungefähr einen guten Monat, die Frage ob es hilft, kann ich leider nicht beantworten, weil ich eigentlich gar nicht weiß, was Laif eigentlich machen soll. Ich komm mit meinem Hirn einfach nicht in die Materie rein, um darüber nachzudenken. Und wenn ich an die Anfangszeiten vor 4 Monaten denke, muss ich sagen, es geht mal auf, aber zur Zeit wieder ab, trotz Laif. Also würd ich sagen, hilft es wahrscheinlich nur n bisserl bis gar nicht. Ich will es aber auch nicht absetzen, will nicht wissen wie es ohne ist. Und, kleiner Tipp vielleicht, falls mans noch nicht weiß, es gibt Laif 900 und es gibt Laif 900 Balance. Beide komplett identisch, nur auf einer steht Balance drauf, dass ist das, was man frei verkäuflich bekommt, also teuer. Das ohne Balance kriegt man verschrieben und kost nur 5 Euro Rezeptgebühr.
Sei mir nicht böse, aber ich frag mal direkt: Du nimmst CBD Öl, das dir unglaublich hilft!? Und trotzdem gehst du in eine psychosomatische Klinik? Versteh ich nicht, wie hilft dann das Öl, wenn du trotzdem in eine Klinik gehen willst. Ich mag momentan eher nicht weg, meine Frau gibt mir unglaublichen Halt und würde sie auch nach über 12 Jahren zu sehr vermissen, und sie mich auch.

Einen guten Start in den Tag hatte ich eigentlich, aber trotzdem spielt mein Körper verrückt.
Danke Dir, ebenfalls einen angenehmen Tag und bis bald.


Hey Freiglug.

Ja, ich nehme cbd und seitdem habe ich keine einzige Panikattacke mehr gehabt. Es hilft mir gegen die starke Unruhe aber vor allem gegen meine Schmerzen.

Und ja , ich gehe ich in eine psychosomatische Klinik, diese Entscheidung habe ich ganz alleine für mich getroffen, denn ich möchte von Grund auf an mir arbeiten, was neben der Medikation das wichtigste ist. Ich möchte wieder Zugang zu meinem Körper, und zu mir selber, denn am allermeisten hat mein Körper gelitten. ich freue mich da auf Yogatherapie, Atemtherapie, intensive Einzelsitzungen (täglich) Gruppenarbeit, und ich hoffe ich finde Hilfe, um mein neues Leben von Grundauf neu zu strukturieren. Ich finde es ist ein großes Privileg, sich selbst Hilfe zu holen
Das hat nichts damit zu tun , dass das Öl wirkt, und das tut es. Antidepressiva helfen auch, indem du sie schluckst, an deinem Problem arbeiten , (Therapie etc) musst du
Dennoch, denn sonst besteht die Möglichkeit immer wieder in dieses Muster zu fallen.

Deshalb gehe ich das so an.

Das mit laif ist mir bekannt, uch bekomme das auf Rezept von der Neurologin

Dass du nicht weg möchtest verstehe ich. Ich war in zehn Jahren Beziehung nicht länger als 4 Tage von meinem Verlobten getrennt. Aber ich merke auch meine Angst vor dem allein sein . Verlustangst. Da muss ich gezielt ansetzen. Und ich möchte auch meinem Partner, der mein Grund und Boden ist, wenigstens auch eine Zeit einräumen, wo er sich mal nicht jeden Tag einen Kopf um mich machen muss, das ist kräftezehrend, auch für unsere Partner. Ich muss über Weihnachten und Silvester alleine sein. Keine Besuche, das wird Horror, aber ich in bereit zu kämpfen. Ich möchte mein Leben zurück.

Ich wünsche dir von Herzen Linderung.

01.12.2020 11:42 • x 2 #9


Freiflug
Ich denke, wie mir schon jetzt öfters geschrieben und gesagt wurde, ich muss akzeptieren, dass ich psychisch krank bin. Ich kriege das einfach noch nicht in meinen Kopf rein. Da bist du auf jeden Fall schon einen großen Schritt weiter. Ich hoffe einfach weiter darauf, dass meine Psychositzungen mir helfen, ich war gerade wieder dort, und muss sagen, die Zeit ist einfach zu kurz. Es gibt so viel zu tun und ich bin erst ganz am Anfang. Man kann nur so ein Punkt von gefühlt Millionen Punkten bearbeiten, und während man über diesen Punkt spricht, komme ja noch wieder welche dazu, ist die Stunde wieder vorbei. Manchmal gehts aber einfach nicht in meinem Kopf rein. Z.B. soll ich einfach mal 5 positive Dinge aufschreiben, jeden Tag. Ich hab mir echt Mühe gegeben. Ich schaffs nicht. Mein Arzt meinte, noch jedes so kleine positive Zeichen ist es wert, aufgeschrieben zu werden. Ich finde keinen Grund und keinen Reiz, ich verstehe nicht, warum ich aufschreiben soll, dass die Verkäuferin mir einen schönen Tag wünscht. Das macht sie bei jedem. Und mir isses Wurscht. Also hab ich das meiner Therapeutin erzählt, nun gab sie mir den Aufgabe, in den negativen Dingen das Positive zu finden dass geht mit kleinen belanglosen Dingen. Aber z.B. ich habe vor drei Tagen mal echt besch..... geschlafen, der Tag war mega im Ars... Wo bitte ist da was Positives? Und ich will da mir gar nicht den Kopf zerbrechen und was finden. Ich bin soooo ungeduldig. Und dann is auch die Stunde scho wieder rum und ich sitz gefühlt vor einem Mount Everest. Und komm nach Hause, sitz nu hier und schreib das hin, und merke, das ich mir nichts mehr merken kann und immer schlechter sehe. Und nu is der Tag wieder gelaufen, und alles prasselt wieder auf mich ein. Ich hab das Gefühl, oder ich würd sagen, ich glaub es sogar, ega, was ich mache, wie ich es mache, es wird nicht besser.

01.12.2020 15:41 • x 2 #10


Psychosomatisch
Das ist der Charakter dieser Krankheit. Unten drunter bist du REIN! Kannst du das verinnerlichen?

Akzeptanz ist schwer, aber sie gehört unbedingt dazu. Vuelleucht hast auch du gelernt, ich muss immer gute Miene zum bösen Spiel machen, (wie ich) ist es schwierig, dich zu bewegen, zuzugeben, dass es dir schlecht geht, weil deine Seele erkrankt ist. Depression kann jeden treffen, das ist keine Schwäche. Das ist die Macht der Illusion: Alles, was wir ablehnen, wird sehr mächtig. Alles, worüber wir eine festgelegte Meinung haben, gewinnt an Macht. Und diese Macht kann nur durch Akzeptanz entzogen werden. Was für ein Gefühl auch immer da ist, heiße es willkommen, ohne jede Vorstellung, ohne Meinung, ohne die Geschichte. Zuerst sagt dir der Verstand was nicht in Ordnung ist, und das ist eine Lüge. Und dann sagt er dir wie du es besser machen kannst, und auch das ist eine Lüge. Der Verstand will dich vor deinen Gefühlen retten. Die Situation wird sich aber erst dann verändern, wenn du fühlst was du fühlst, und nicht indem du über Strategien nachdenkst. Vergiss alle Empfehlungen und schreibe Deine eigene Bibel.

Es steht dir zu, gerade schwach zu sein. Ja, auch nach 4 Monaten. Ich lebe seit über 6 Monaten in diesem Zustand. Und es werden gewiss noch einige dazu kommen. Aber bitte geb die Hoffnung nicht auf, da wieder rauszufinden. Du tust schon viel, du kümmerst dich. Sei geduldig, mit dir und deiner Seele. Wie würdest du mit einem Freund umgehen? Du würdest ihm gut zusprechen und für ihn da sein. Behandele dich genauso. Dass wir grad nicht richtig klar sehen können , ist normal. Unser Gehirn findet immer leichter ins negative wie ins positive. Daran musst du was ändern. Ich kann dir dazu nur das Buch und den Podcast empfehlen. Fang am besten gleich damit an https://www.panikattacken-loswerden.de/...r-podcast/

Von Herz zu Herz .

01.12.2020 15:58 • x 3 #11


Jedi
@Freiflug !

Zitat von Freiflug:
Ich denke, wie mir schon jetzt öfters geschrieben und gesagt wurde, ich muss akzeptieren, dass ich psychisch krank bin.

Das Wort muss streiche erstmal !
Ich kann, auf Grund bestimter Symptome akzeptiere, dass ich Psychisch erkrankt bin !
Eine wohlwollender Selbst-Dialog ist für eine Akzeptanz sehr hilfreich.

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Ich kriege das einfach noch nicht in meinen Kopf rein.

Damit wäre doch auch schon geklärt, da Du in eine Therapie bist u. brauchst Dir keinen Kopf mehr darum machen.

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Zitat von Freiflug:
Es gibt so viel zu tun und ich bin erst ganz am Anfang.


Du hast Dich auf den Weg gemacht u. das finde ich gut
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Zitat von Freiflug:
Z.B. soll ich einfach mal 5 positive Dinge aufschreiben, jeden Tag. Ich hab mir echt Mühe gegeben. Ich schaffs nicht.


Villt. denkst Du zu groß - denk kleiner !
Morgens wach geworden sein u. aufgestanden - 1. pos.
Früstück gemacht - 2. pos.
Küche aufgeräumt - 3. pos.
Arzttermin erledigt - 4. pos.
Einkaufszettel gemacht - 5. pos.
Du siehst, es beginnt ganz klein.

Zitat von Freiflug:
Mein Arzt meinte, noch jedes so kleine positive Zeichen ist es wert, aufgeschrieben zu werden.


Genau stimmt !
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Zitat von Freiflug:
ich verstehe nicht, warum ich aufschreiben soll, dass die Verkäuferin mir einen schönen Tag wünscht.

Weil das Aufschreiben eine Verstärkung ist, um positves in unserem Hirn besser zu verankern !
Wir lernen nur aus pos. Erfahrungen unsere Emotionen besser zu trainieren.

Das macht sie bei jedem.

Ja stinmmt ! - aber auch eben bei Dir u. es könnte bei Dir eine andere Wirkung entfalten.
Und mir isses Wurscht.

Glaube nicht, dass es Dir Wurscht ist - Es ist uns allen nicht Wurscht u.
freuen uns, wenn die Verkäuferin freundlich zu uns war.


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Zitat von Freiflug:
Ich bin soooo ungeduldig. Und dann is auch die Stunde scho wieder rum und ich sitz gefühlt vor einem Mount Everest.


Reinhold Messner hat den Mount Everest auch nicht in einen Tag bestiegen u. so wirst Du noch einige Zeit durch den Prozess,
der Therapie gehen ! - u. das ist gut u. richtig so !
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Zitat von Freiflug:
z.B. ich habe vor drei Tagen mal echt besch..... geschlafen, der Tag war mega im Ars...
Wo bitte ist da was Positives?


Du lebst !

LG Jedi

01.12.2020 17:09 • x 3 #12


Freiflug
@ psychosomatisch
Unten drunter bin ich rein. Nein, sorry, dass kann ich nicht verinnerlichen. Und ich muss zugeben, dass ist eine Schiene, die ich irgendwie nicht fahren möchte, es hört sich so spirituell an. Des is so gar nich mein Ding.
Und ich bin auch nicht der Mensch, der immer Ja und Amen sagt, und es jedem Recht machen will. Ich möchte, dass meine Menschen um mich rum glücklich sind, und dafür tue ich sehr viel. Bin aber trotzdem eher direkt und ehrlich und vor allem offen meinem Mitmenschen gegenüber. Durch meine jahrelange Sucht und meiner anschließenden Therapie habe ich gelernt, offen mit der Suchtkrankheit um zu gehen. Man fühlt sich befreiter und nicht verkrampft und muss sich nicht entschuldigen. Das setze ich auch schon jetzt für meine Depressionen ein. Ich verheimliche es nicht. Da hab ich gar kein Bock drauf.
Die Podcasts höre ich mir trotzdem sehr gerne an, scheint sehr interessant zu sein, danke auch dafür.

02.12.2020 11:37 • x 2 #13


Psychosomatisch
Alles gute für dich.

02.12.2020 11:53 • #14


A


Hallo Freiflug,

x 4#15


Freiflug
@Jedi
Ich kann aber nicht akzeptieren, dass ich psychisch krank bin. Es ist wie die Globulis.
Es kann helfen, es könnte sein und und und.
Vielleicht ist es auch wie an Gott glauben, ich kann ihn nicht greifen, ich sehe ihn nicht, darum ist es so schwer.

ZU den 5 Beispielen möcht ich was schreiben, und möchte gleich von Anfang an sagen, das ich echt es schwierig finde 5 Punkte zu finden.
Morgens wach geworden sein u. aufgestanden - 1. pos. --- wo ist das positiv, das ich noch lebe? Wenn ich im Schlaf sterbe, merke ich es nicht. Hört sich krass an, aber klar ich könnte schreiben, Punkt 1 mein rechter Fuss hat den Boden berührt, Punkt 2 mein linker auch, Punkt 3 mein Hintern hat die KLobrille berührt, Punkt 4 ich seh mich im Spiegel, Punkt 5 das Licht geht noch.
Das hört sich etz echt blöd an, aber die 5 Punkte schreib ich dann jeden morgen auf? Wenn nicht, werd ich schnell keine 5 neuen Punkte finden. Ich verstehe den Sinn darin nicht, es will nicht in meinen Kopf, das ich sowas aufschreiben soll. Oder, ich bschreib dann solche Punkte wie deine weiteren auf.
Früstück gemacht - 2. pos. is nicht positiv, is nur mit Arbeit verbunden und die Spülmaschine nervt mich. Ich mach mir nie Frühstück
Küche aufgeräumt - 3. pos., also des is nichts positives, würde mich eher freuen wenn es mal mein Sohn machen würde
Arzttermin erledigt - 4. pos. ok, wäre aber auch froh, wenn ich gar ned hin müsste aber gut, das isn Positiver Punkt
Einkaufszettel gemacht - 5. pos. geh heut nich einkaufen.
Will des ned durchwühlen das Ganze, aber für mich sehr schwer, daran Gefallen zu finden und zu glauben, dass es mir hilft.
Und ich schreibe ja sehr viel auf in mein Depritagebuch.

Zur Verkäuferin muss ich dir wiedersprechen, mir ist es wirklich Wurscht.
Vielleicht warst du schon mal in Griechenland, vielleicht auch schon in Italien, und vielleicht sogar schon an der Ostsee.
Ich mag dieses ngespielte Freundliche Getue der Griechen nicht. Ich fühle, das sie hinten rum meckern, wenn man ohne was zu kaufen, den Laden wieder verlässt. Diese Freundlichkeit ist nicht echt. Italien, auch nette Leute, nicht ganz so extrem, aber hab auch schon das ein oder andere Mal erlebt, das die Bedienung sich weg drehte und die Augen rollte. Ich mag das nicht, es ist unehrlich. Und dnn gibt es noch die Ostsee. Nix freundlich, naja, doch, auf ihre Art. Jeder dort ist so, wie er ist. Trocken, freundlich, oder eben mal nicht, wenn man nen sch. Tag hat. Wir sind alle nur Menschen. Aber, genau das mag ich. Das ist echt und es macht Spass ihnen dann doch irgendwie ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Aber bei mir in Nürnbersch, wenn die Verkäuferin mir nen schönen Tag wünscht und mir ned mal dabei in die Augen schaut und schon beim nächsten Kunden is, brauch ich des ned. Das ist nicht echt, und ich schwöre bei meiner ziemlich kaputten Seele zur Zeit, es is mir Wurscht, ob sie mir nen schönen Tag wünscht oder gar nichts sagt.

02.12.2020 11:56 • x 1 #15

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