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Escitalopram Erfahrungen - ausschleichen oder nehmen

C
Hallo ihr,
bin neu hier im Forum und fand es schon auf den ersten Blick super

Bei folgender Angelegenheit weiß ich nicht so recht, wie ich vorgehen soll: habe einige Wochen lang bis zu 40mg Citalopram genommen, hat aber nicht so recht gewirkt. Deshalb hat mein Arzt auf Escitalopram (Cipralex) umgestellt. Es ist ja quasi die Weiterentwicklung von Citalopram- worin bestehen die Unterschiede? Habe bis gestern noch Citalopram genommen und habe vergessen, meinen Arzt zu fragen, ob ich sofort mit der neuen Medikation beginnen soll, da ja Citalopram und Escitalopram ziemlich ähnlich sind. Kann ich das machen oder muss ich das Citalopram ausschleichen und noch warten?

Noch was anderes: wurde zum Psychiater wegen Verdacht auf Borderline, bipolare Komponenten und neurotische Persönlichkeitsstörung überwiesen- hat jemand eine Idee, was die letzten beiden Ausdrücke bedeuten/aussagen?

Schönes Wochenende

13.02.2009 20:21 • #1


B
Hallo coconut!

Erstmal herzlich Willkommen hier im Forum!

Bei Fragen bezüglich der Medikation würde ich mich aber immer an deinen Arzt wenden. Vielleicht belässt du bis Montag alles beim Alten und rufst dann deinen Arzt an!?

Liebe Grüße!

13.02.2009 20:24 • #2


A


Hallo coconut,

Escitalopram Erfahrungen - ausschleichen oder nehmen

x 3#3


S
Hallo coconut und herzlich willkommen hier in unserem Forum !

Möchte hier deinen Arzt nicht kritisieren, jedoch ist es für mich nicht wirklich nachvollziehbar, daß dir dieser bezüglich deiner Fragen, keine notwendigen Hinweise gegeben hat.
Die Ausklärung sollte dementsprechend bei dem Doc, der dich behandelt liegen, sollte es sich hierbei um einen verantwortungsbewußten Arzt handeln, um eine sinnvolle medikamentöse Begleittherapie durchzuführen.

Wenn ich jedoch deine Aussagen richtig interpretiere, bist du momentan nicht in fachärztlicher Behandlung, oder ? Auch ist deine Diagnose nicht ganz sicher gestellt.
Ich würde an deiner Stelle, schnellstmöglich einen Facharzt aufsuchen, um a) eine gesicherte Diagnose zu erhalten und b) darauf hin, eine adäquate Therapie einleiten zu können.

Es ist von dir richtig angeben, daß beide Antidepressiva selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer , kurz SSRI sind.

Generell sollten medikamentöse Einstellungen und die hierfür notwendigen Dosierungen, von einem Arzt angeordnet und ebenso von diesem überwacht / kontrolliert werden.

Meines Wissen, könnte man(n) oder frau, die Dosis vom Citalopram sogar noch erhöhen, um hierdurch evtl. eine positive Wirkung zu erzielen. Dies wird meiner Erfahrung in der Praxis öfters durchgeführt, vor überhaupt ein MediWechsel stattfindet.

Möchte dich hierdurch nicht verunsichern, noch deinen behandelnden Arzt negativ darstellen, jedoch kenne ich persönlich so eine Vorgehensweise nicht und ich bezweifle diese sogar.

Weiter möchte ich dich fragen, ob du uns nähere Details bezüglich deiner Symptomatik geben möchtest.

Liebe Grüße

sek

14.02.2009 00:41 • #3


C
Hallo ihr,

bis jetzt war ich bei einem Allgemeinarzt (mein Hausdoc) in Behandlung und er hat das auch mit der medikamentösen Therapie eingeleitet und mir auch einen Termin bei einem Psychiater gemacht, der Anfang März ist.
Die Verdachtsdiagnosen kommen von Psychotherapeuten, bei denen ich Vorgespräche hatte und sich mit meinem Arzt beraten hatten.
Das Citalopram hatte ich in 10er Schritten auf bis zu 40mg erhöht, hat aber nach 5 Wochen immer noch keine Wirkung gezeigt.

Zu der Symptomatik: mein Hauptproblem ist zwar momentan die schwere Depression, jedoch besteht Verdacht auf Borderline und/oder einer bipolaren Komponente, wie es die Ärzte nennen. Die meiste Zeit bin ich zwar depressiv, jedoch habe ich in regelmäßigen Abständen so Phasen, in denen ich hyperaktiv und nur noch am Arbeiten bin und schon fast größenwahnsinnig/narzisstisch werde. Dann kommt wieder eine schwere depressive Episode und diese Phasen bleiben wochen- bzw. monatelang, nicht wie bei Borderline. Seit über einem Jahr habe ich psychosomatische Symptome wie totale Müdigkeit und Antriebslosigkeit, Konzentrations- und Schlafstörungen, Appetitslosigkeit, Panik- und Angstanfälle aus dem Nichts heraus, tagelanges Zittern. Dazu kommen noch vor allem unkontrollierte Wutausbrüche mit Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen (Selbstbestrafungstendenzen), Identitätsstörung, Unruhe, enorme Stimmungsschwankungen, innere Leere, keinerlei Impulskontrolle, ständigen Grübeleien, Angst vorm Versagen und so weiter.

Uns ist aufgefallen, dass die Depression dann wirklich zum Vorschein kommt, wenn ich mal aufgrund von Erschöpfung und Konzentrationsproblemen nicht in der Lage bin, die hohen Erwartungen, die mir gestellt werden, zu erfüllen. Irgendwie resultieren Stimmungsschwankungen doch aus Enttäuschungen, Kritik, zu hohe Belastungen/Druck von außen und eskalieren dann fast immer bis hin zur Panik und totalen Dekompensation/Kontrollverlust.

Ich passe irgendwie in alle möglichen Symptombilder (Depression, Borderline, manisch-depressiv), dass mich mein Therapeut erstmal zu einem Psychiater zur Differentialdiagnose schickt.

Neurotische Persönlichkeitsstörung- keine Ahnung, was damit genau gemeint sein könnte

Viele Grüße,
coconut

14.02.2009 06:50 • #4


S
Hallo coconut,

sorry, daß ich mich erst jetzt wieder melde. Erst frage ich viel und dann gebe ich dir keine Antwort mehr ...

Wichtig für dich ist, daß du schnellstmöglich zu einem Facharzt kommst.
Dieser kann und wird eine Diagnose stellen. Es macht wenig Sinn nun selbst zu diagnostizieren und im Selbststudium eine Diagnose zu stellen.

Die Wartezeiten auf einen Therapieplatz / Facharzttermin sind leider oftmals sehr lange und fast jeder hier im Forum wird dir dies bestätigen.
Jedoch könntest du diese lange Wartezeit umgehen und deutlich verkürzen, wenn bei dir in der näheren Umgebung eine psychiatrische Klinik ist, welche eine Ambulanz besitzt. Dort hättest du die Möglichkeit dich ambulant vorzustellen, um eine Diagnose zu erhalten, damit eine adäquate Therapie begonnen werden kann.
Diese Ambulanzen vergeben oft kurzfristige Termine, oftmals auch ohne Voranmeldung.
Dies ist meine persönliche Erfahrung, denn ich selbst werde ambulant durch eine Uni-Klinik behandelt.

Streßsituationen und äußere belastende Umstände, können durchaus eine gewisse Starterfunktion besitzen und Einfluß aif die Krankheitssymptomatik nehmen, diese evtl. verschlechtern usw..., auch dieses Phänomen ist bekannt.

LG und dir einen schönen Sonntag

sek

15.02.2009 12:28 • #5


C
Hi! Vielen Dank für Deine Antwort.
Mein superlieber Hausarzt hat das mit der Psychiatrischen Institutsambulanz zunächst auch machen wollen, jedoch haben die mir den Termin diese Woche aufgrund von Personalmangel (Urlaub, Krankheiten oder was weiß ich) abgesagt und der nächste wäre in über 8 Wochen frei. Habe wochenlang gewartet und am Ende sagen die mir ab. Bin sofort zu meinem Arzt, der mich zum Psychiater überwiesen hat- wie gesagt, der Termin ist in knapp 2 1/2 Wochen.

Die ganzen Verdachtsdiagnosen stammen nicht von mir, sondern von Psychotherapeuten- mein jetztiger weiß selber nicht, was es jetzt denn genau bei mir ist und hat mich zum Psychiater geschickt. Als ich diese zum ersten Mal gehört habe, bin ich beim Arzt emotional eingebrochen und habe fast geweint, weil ich einfach total am Ende bin. Nicht Borderline oder so ist momentan das Problem, sondern wirklich diese Depression- sie frisst mich quasi von innen auf
Ein Tag ohne Panikanfall mit irgendwelchen Dummheiten (bis hin zu selbstschädigenden Verhalten) ist ein guter Tag... Wenn ich meine Notfallmedis nehme, nämlich Benzos, habe ich das Gefühl, dass die Panik zwar weniger wird, aber das Gefühl habe, aber danach stehe ich in derselben miesen Situation da... Mache mir Sorgen, dass ich von diesen Benzos und Zopiclon abhängig werde...

Grüße, coconut

15.02.2009 19:55 • #6


S
Hallo coconut,

2 1/2 Wochen können da schon sehr lange sein.
Sollte deine Situation für dich unerträglich werden, dann geh in die Klinikambulanz als Notfall.
Keine Angst vor diesen Schritt, dann kannst du dort ohne Termin und wochenlanges Warten vorstellig werden

Die Angst vor einer Abängigkeit ist durchaus berechtigt, also sei vorsichtig und halte dich an die vorgegebene Dosierung .
Vielleicht kann dir ja dein Psychologe helfen, die Zeit zu überbrücken und hier im Forum kannst du dich ja auch melden.
Weiterhin besteht ja noch die Hoffnung, daß dein Antidepressiva unterstützend wirkt.

Wie verbringst du deinen Tag, lebst du alleine, hast du Unterstützung von Menschen, die dich und deine Situation verstehen ?
Kannst du begründen, wann deine Panikattacken auftreten, oder durch was diese ausgelöst werden ?

LG und gute Nacht

sek

15.02.2009 20:14 • #7


C
Guten Abend! Danke vielmals für Deine Beiträge!!!
Ich habe zwar viele Freunde und Bekannte um mir, aber kaum einer weiß von meiner psychischen Problematik. Obgleich ich kurz vorm Zusammenbruch bin, gehe ich immer noch in die Schule bzw. ins Training, so weit ich kann- momentan bringe ich sowieso nichts auf die Reihe. Wenn es gar nicht mehr geht, lasse ich mich krankschreiben.
Mit zwei guten Bekannten habe ich über alles reden können- einer ist eine super Hilfe, der andere hat sich verplappert. Die einzige richtig verlässliche Größe ist momentan mein Hausarzt, der so eine Panikattacke mal live mitbekommen hat- er hat mir seine Handynummer gegeben und meinte, ich solle lieber zur Not anrufen, bevor ich irgendeinen Unsinn mache. Letzte Woche, als ich einen Hilferuf abgesetzt hatte, musste man mich quasi zur Praxis tragen (!), weil ich so dekompensiert war von der Panik.
Die Panikattacken sind so eine Sache- irgendwie kommen sie aus dem Nichts heraus, aber im Nachhinein merke ich, dass sie nach bestimmten Situationen auftreten, z.B. wenn ich total überfordert und enttäuscht bin, wenn ich mal wieder eine Blamage einstecken muss, wenn ich einfach nicht mehr weiterweiß und wie es weitergehen soll. Und je schlimmer es mit der Depression ist, desto häufiger kommt diese blöde Angst. Ich weiß nicht, wie man mit solchen Dingen umgehen kann/soll. Meinen Therapeuten kenne ich noch nicht so gut (hatte erst so 4 Sitzungen) und habe deshalb da noch wenig Vertrauen.

Ich kenne jemanden, der auch mal schwere Depressionen hatte und nachdem SSRIs wirkungslos waren, MAO-Hemmer nehmen musste... ich hoffe, dass das bei mir nicht so endet

Grüße, coconut

15.02.2009 21:16 • #8


M
ich stelle mir gerade massiv die frage, wie ich die einnahme von cipralex mit meinem kinderwunsch vereinbaren kann.
nehme seit gut 2 jahren das mittel und komme gut damit zurecht. habe schon einige absetzversuche gemacht und immer gescheitert. nun komme ich mir ein bisschen gefangen vor - wer ist schon gerne abhängig von mitteln?
ich würde gerne kinder bekommen. gibt es hier auch mütter, die antidepressiva nehmen? würde mich über erfahrungsaustausch sehr freuen.

17.02.2009 21:43 • #9


S
Hallo muffel und herzlich willkommen hier im Forum,

aus kindessicht ist es sicherlich vorteilhafter in Zeiten der Schwangerschaft und Stillzeit keine Medikamente einzunehmen, um den kindlichen Organismus und die gesamte Entwicklung nicht hierdurch zu gefährte.

Die Frage ist jedoch, ob die Zeit reif für ein Kind ist und einen nicht zusätzlich belastet. Ein Kind benötigt die volle Aufmerksamkeit ud Zuwendungn, egal wie es einen selbst persönlich geht und dies über viele Jahre hin. Weiter bringt der neue Erdenbürger auch sehr viele Veränderungen mit, die bedacht werden sollen.

Wie geht es dir persönlich gesundheitlich und warum nimmst du dieses Antidepressiva?
Hast du dies schon einmal mit deinem behandelnden Doc, oder evtl. Psychotherapeuten besprochen, wie diese die Situation einschätzen ?

Es kommt nicht alleinig auf die evtl. Einwirkungen und Gefahren an die durch eine AD-Einnahme begünstigt werden,bzw. negativ das Kind betreffen könnten, sondern auch, ob du als Mutter dem gewachsen bist.

Für deine spezielle Frage, schaue mal hier nach:
medikamente-antidepressiva-forum-f12.html , dies ist ein Forum, das sich alleinig mit diesem Thema beschäftigt.

Hier findest du weiterhin gute Kontakte / Anlaufstellen welche über einen großen wissenschaftlich Erfahrungsschatz u. a. bezüglich der AD-EinahmeRisiken auf die Entwicklung des Kindes geben können und fundiertes Wissen haben.

LG

sek

18.02.2009 00:13 • #10


P
Zitat von sek:
Hallo muffel und herzlich willkommen hier im Forum,

aus kindessicht ist es sicherlich vorteilhafter in Zeiten der Schwangerschaft und Stillzeit keine Medikamente einzunehmen, um den kindlichen Organismus und die gesamte Entwicklung nicht hierdurch zu gefährte.


Ich muß Sek an dieser Stelle leider mal kurz widersprechen. Ich hab in Medline gestöbert - möchte ja selbst auch gerne noch Kinder haben - und es findet sich kein Zusammenhang von Störungen für den kindlichen Organismus durch Einnahme von Antidepressivas durch die Mutter. Im Gegenteil kann es nach Absetzen des Antidepressivas eher zu einer Verschlimmerung des Zustandes der Mutter kommen nach der Geburt - und das ist eindeutig schädlich fürs Kind.

Im Zweifel bitte mit dem Arzt besprechen und nicht eigenmächtig absetzen!

LG
Petra

18.02.2009 08:16 • #11


S
Sehr gute Seite bezüglich der Medikation und spezieller Krankheitsbilder ist http://www.embryotox.de/


LG

sek

18.02.2009 09:04 • #12


P
Auf der Seite steht zu Cipralex: Eine stabil eingestellte Patientin sollte ihre Medikation unverändert fortsetzen, um keine für Mutter und Kind bedrohlichen Krisen zu provozieren.

LG
Petra

18.02.2009 13:45 • #13


S
Es ist sicherlich nicht ratsam die Medikation ohne ärztliche Beaufsichtigung abzusetzen, da gebe ich dir vollkommend Recht. Jedoch kann eine AD-Einnahme sehr wohl Einfluß auf die embryonale Entwicklung nehmen, die Gefahr hierfür ist in den ersten Schwangerschaftswochen sogar deutlich erhöht und nimmt zum Ende der SS hin ab.

LG

sek

18.02.2009 14:19 • #14


A


Hallo coconut,

x 4#15


P
Sek, was möchtest Du mit diesem Beitrag erreichen? Soll die Userin ihr Antidepressiva absetzen oder auf Kinder verzichten? Sie ist schon verunsichert genug, als das Du jetzt wissenschaftlich nicht abgesicherte Informationen einstellst.

18.02.2009 14:37 • #15

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