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Familie mit depressiven Mann, weiß nicht weiter

MauMama
Also kurz worum es geht. Mein Mann ist depressiv und soziophob. Er hat eine sehr schwere Kindheit gehabt
Trigger

Gewalt


,
Trigger

S. Missbrauch


,
Trigger

Alk. der Eltern


und das sind nur die groben Trigger. Dafür schlägt er sich wirklich richtig gut. Er geht arbeiten und verdient auch gut. Er managed den Papierkram zu Hause (Wohngeld, Finanzen) und ich bin zu Hause (starte bald eine Ausbildung zum Erzieher, bin gelernte Masseurin aber kann leider nicht mehr als diese arbeiten, da ich schmerzhafte Hände habe) und kümmere mich um unsere Kinder. Der älteste ist 18, dennoch hat er seine erzieherischen Baustellen. Meine große Tochter ist 16. Pubertät. Aber sie ist fleißig und hilft mir gerne. Allerdings ist sie nicht sehr gut in der Schule, das bedeutet oft Streit in der Familie. Meine kleine Tochter ist 6 und kommt jetzt im Sommer in die Schule. Mein kleinster ist 2 und geht in die Kita. Die kleinen haben bis jetzt die geringsten Sorgen Ich kümmere mich um Essen, die Kinder, den Haushalt (reinigen, Einkaufen) und Versuche mich im Planen von Events. Kann ich aber irgendwie nicht gut. Später mehr.

Das Streitthema mit meinem Mann: ich. Schon während ich aufzähle, was meine Aufgaben zu Hause gerade sind, schäme ich mich schon und denke, die werden sich denken, viel ist es nicht. Aber es fühlt sich viel an. Alle lassen Mal was stehen oder liegen. Ich habe zwar Strukturen, wie die Kinder aufräumen, aber an manchen Tagen ist es eben nicht ordentlich. Ehrlich gesagt, was soll's. Aber mein Mann fühlt sich durch Unordnung getriggert an seine Kindheit. Da war es immer unsauber und schimmelig (ist es bei mir nicht!). Er ist oft genervt, weil irgendwas nicht richtig ist. Sein Lieblingssatz ist: du bist den ganzen Tag zu Hause und dann. (Ist es nicht ordentlich, gibt es so ein billiges Essen, hättest du Mal Schrank x ausräumen können, hättest du Mal die Dokumente scannen und benennen können, hättest du dir Zeit für dich selbst nehmen können. ) Die Liste ist endlich, was da danach kommen kann. Aber wenn ich den Tag beginne, ist eigentlich IMMER was zutun. Entweder bringe ich meinen Mann zur Arbeit oder die Kinder in die Kita (zwei Kitas da wir umgezogen sind), gehe mit den Hunden raus (einer gehört meinem 18jährigen) oder ich kaufe ein bis zweimal die Woche ein. Mache die Wäsche alle zwei Tage, koche fast täglich essen. Dann hole ich den Kleinen und meinen Mann (meine 6jährige holt mein großer Sohn). Dann gibt es Abendbrot und dann mit den Kindern noch ca 30 Minuten Mal spielen. Das muss einfach sein . Kinder bettfertig machen. Dann evt die Küche fix aufräumen und dann ist es spät und ich bin müde. Meistens schaffe ich nicht Mal was richtig zu putzen. Dafür nehme ich mir dann mal den einen oder anderen Tag.

Ich selbst bin schwerbehindert (90). Mein Mann schafft es kaum 30 Minuten mit den Kindern, wirft mir aber Spitzen entgegen, warum ich die Kinder so früh ins Bett bringe . wenn er Grad nen Schub hat . und auch sonst würdigt er meine Arbeit nicht. Er bemerkt immer nur wenn ich Fehler mache und sagt das natürlich, aber ich bekomme kein positives Feedback. Wenn ich Frage, will ich seiner Meinung nach nur Honig ums Maul. Aber er merkt gar nicht, wie anspruchsvoll es ist zu Hause diese Dinge zu tun. Oft kommt was herablassendes. Wie oben beschrieben. Andere Frauen schaffen es auch und gehen sogar arbeiten und sowas. Aber er macht nichts weiter. Er kümmert sich um unsere Technik, das alles klappt (Internet, PC Updates am Arbeitstisch bzw bei den Kindern) und eben Papierkram. Und dafür mag er auch Anerkennung hören. Ich sage auch danke das er arbeiten geht, weil ich weiß, wie schwer es ihm fällt. Aber ich bleibe auf der Strecke mit Anerkennung. Nur Fehler werden gesagt. Die großen beschweren sich bei ihm über mich, wenn denen was nicht passt. Und er partizipiert sie auch, wenne er von mir genervt ist . das macht mich oft fertig. Manchmal bin ich richtig müde davon. Was denkt ihr darüber?
Versteht mich nicht falsch, ich verdanke meinem Mann viel und das weiß ich auch. Er verdient unser ganzes Geld. Und das wirft er mir auch oft vorm ich fühle mich manchmal wertlos, weil er meint er ist was besonderes weil er Geld verdient...

02.03.2023 18:30 • x 1 #1


Dys
Vielleicht wäre eine Paar-Therapie eine Option.
Ansonsten ist es schwer, etwas zu Antworten, weil es halt Deine Sicht der Dinge ist und die ist nunmal subjektiv. Depression und Sozialphobie und Arbeiten gehen ist auch nicht unbedingt einfach. Vier Kinder sind sicher eine Herausforderung und bedeuten auch Arbeit, aber dass ein Kind eine gewisse Verantwortung bedeutet, weiß man in der Regel schon beim ersten.

02.03.2023 21:17 • #2


A


Hallo MauMama,

Familie mit depressiven Mann, weiß nicht weiter

x 3#3


Ziva
Sorry @Dys, aber..
Zitat von Dys:
Vier Kinder sind sicher eine Herausforderung und bedeuten auch Arbeit, aber dass ein Kind eine gewisse Verantwortung bedeutet, weiß man in der Regel schon beim ersten.

^ der Satz hilft nicht.

Liebe @MauMama
willkommen hier bei uns und schön, dass du dich geöffnet hast. Ich sehe, du hast eine Menge zu tun.
Du klingst wie ein Mensch, der immer für die anderen da ist und sich dabei oft mal vergisst. Damit bist du hier nicht allein.

Hast du vielleicht deinem Mann schon mal ganz bewusst gesagt, wie du dich fühlst?

Natürlich - arbeiten gehen mit einer Erkrankung - das ist hart. Aber du darfst nicht vergessen, dass das, was du den Tag über leistest, auch Arbeit ist - allerdings unbezahlte. Und du schreibst oben, dass du auch nicht gesund bist. Deine Arbeit ist nicht weniger wert - nur weil sie nicht bezahlt wird. Ich lese dich so, wenn du nicht da wärst oder vielleicht mal wegen Krankheit ausfällst und im Bett bleiben müsstest, dann wäre deine Familie verloren.

Du stehst jeden Morgen auf und du kümmerst dich täglich darum, dass es bei euch zu Hause rund läuft. Dass hier und da mal der Fußboden klebt oder etwas nicht aufgeräumt ist, ist doch oke, findest du nicht? Mir fällt dazu ein:

Gute Mütter haben verstaubte Regale, volle Wäschekörbe, schmutzige Fenster glückliche Kinder. (o:

Also, ich finde, dein Mann hat es doch recht gut. Du hast eh schon viel an den Backen, du kutschierst ihn aber auch noch zur Arbeit und holst ihn ab. Fährt kein Bus? Ich weiß, sowas ist schwer anzusprechen - aber du hättest mehr Zeit für andere Dinge, wenn er in dieser Sache mehr selbständig wäre. Er darf sich um die Dinge im Haus kümmern, die er vermutlich auch noch gern macht. PC, Fernsehen.. Und du machst aber eben auch Dinge, die du vielleicht gar nicht magst. Es bleibt aber an dir kleben, weil es kein anderer macht.

Versuche, dich nicht unter den Scheffel stellen zu lassen. Dein Tag, der mit all diesen kleinen und wichtigen und auch großen Dingen gefüllt ist, ist anstrengend! Sehr anstrengend! Vergiss das nicht.

Vielleicht ist deinem Mann gar nicht bewusst, welche Gefühle er in dir auslöst, indem er dich und dein Handeln nicht wertschätzt. Es ist nicht fair, dass er Wertschätzung verlangt, sie dir aber nicht gibt / geben kann. Mhn.. Da kann man nur reden, reden, reden. Erklären, wie man sich als Partner dabei fühlt....

Wichtig ist eben auch, dass du gut für dich sorgst. Finde Zeiten, in denen du nur für dich da bist. Wenn das am Anfang auch nur zwei Minuten sind, die du in der Sonne sitzt, dann ist das oke. Vielleicht kannst du auch 15 Minuten eher aufstehen, für dich ganz in Ruhe im Tag ankommen, einen Tee trinken und dann erst die Familie wecken. Die Arbeit zu schaffen, die du leistest, dafür sollte es dir gut gehen. Sonst wächst dir irgendwann alles über den Kopf.

Du bist eine starke Frau. Du bist nicht auf der Welt, um es allen recht zu machen. Denk auch mal an dich.

Liebe Grüße,
Ziva*

02.03.2023 21:55 • x 3 #3


Nuance
Zitat von MauMama:
Die großen beschweren sich bei ihm über mich, wenn denen was nicht passt. Und er partizipiert sie auch,

Was genau meinst Du damit? Hast Du Beispiele. Und was meinst Du mit partizipieren?

Diese 3 Trigger - ich sehe sie nicht. Kann man es vielleicht abgekürzt schreiben?

Zunächst möchte ich auch sagen, dass Ratschläge oder eine Beurteilung der Situation schwierig ist.
Aufgrund des Beitrags bekommt man einen Eindruck. Der könnte jedoch völlig anders ausfallen, wäre man vor Ort.

Trotzdem wage ich es mal...

Eine schwere Kindheit entschuldigt nicht alles und jedes Verhalten.
Er soll unter einer Sozialphobie leiden. Nun ja, was immer er hat oder haben soll - es hält ihn nicht davon ab, innerhalb der Ehe Macht auszuüben und Dich klein zu halten.

Evt. bedient er sich dazu der Kinder. Bzw. die Kids spüren Deine Schwäche, Verunsicherung und nutzen es aus...
Sie schwärzen Dich darüber hinaus bei ihm an. Unschön...

Zitat von MauMama:
Er ist oft genervt, weil irgendwas nicht richtig ist. Sein Lieblingssatz ist: du bist den ganzen Tag zu Hause und dann. (Ist es nicht ordentlich, gibt es so ein billiges Essen, hättest du Mal Schrank x ausräumen können, hättest du Mal die Dokumente scannen und benennen können, hättest du dir Zeit für dich selbst nehmen können.


Ich nehme an, er macht das vor den Kindern.

Für mich hört es sich so an, als seist Du - für ihn und 2 Kids - schlichtweg vor allem eine Putze.

Ich könnte verstehen, wenn Du unterdrückte Wut hinaus schreien würdest...
So nicht! Nicht mit mir!

Davor kann man natürlich Gespräche führen. Mit Deinem Mann alleine. Mit den älteren Kids alleine - und alle zusammen.
Aber ich ahne, sie wären nicht auf Augenhöhe. Aber da musst Du hin. Mehr Selbstbewusstsein. Weniger Angst vor seiner schweren Kindheit...

Deinem Mann fällt ein Zacken aus der Krone, wenn er was im Haushalt machen soll? Er macht grundsätzlich nie was?
Und verbitte Dir diese ständigen Nörgeleien.
Sollte sein Kindheits-Trauma hochkommen, soll er sich behandeln lassen. Männer, die putzen und aufräumen - glaube mir - es wird sie nicht traumatisieren - es könnte könnte heilsame Wirkung entfalten.

Andererseits: Ich bin nicht vor Ort. Ich frage mich, ob es Zustände gäbe, wo selbst ich meinen Unmut äussern würde? Ausschließen kann ich es nicht. Doch würde ich ein richtiges Gespräch einfordern - früh, wenn mich was extrem ärgert. Ich würde mich öffnen. Versuchen, zu erklären, was in mir vorgeht, warum es mich auf die Palme bringt. Warum es mir wichtig ist. Und dass es mir deshalb sehr schlecht geht. Und fragen, wie man es lösen kann. Ob man gemeinsam eine - möglichst endgültige - Lösung finden kann.
Harmonisch, friedlich...

Und wenn ich mich in Dich hineinversetze: Beim nächsten Nörgeln sofort reagieren. Ein Gespräch führen. Ich wollte schon bitten schreiben... Nein, das forderst Du, das beginnst Du. Und versuchst zu beschreiben, wie Du Dich fühlst. Dass Du Dich gegängelt, verletzt, missachtet, klein, minderwertig fühlst. Dass Dich das krank macht.
Dass das sofort aufhören muss. Dass ihr eine gemeinsame Lösung finden müsst.


Sein Job endet abends - Deiner geht quasi 24/7 weiter.
Auch Du hättest einen freien Tag verdient.
Den könnten sie Dir doch schenken.

Gerne wäre ich dabei, wenn er Lob einfordert...
Wahnsinn, welches zu erwarten und selbst damit zu geizen.

Liebt ihr Euch überhaupt noch?
Respektiert er Dich überhaupt?
Seid ihr noch glücklich?

Was schätzt ihr aneinander?

Ich gönne Dir jedenfalls ein Wellness-WE bzw. Woche ohne Familie. Damit Du das Mutter und Ehefrau-Dasein mal für einige Tage abstreifen kannst und Du einfach nur Mensch/Frau sein kannst.
Und wenn er sich auch so etwas wünschen würde...

So traurig - dieser Alltag, in dem man funktionieren muss. Leistung bringen muss... Neid entsteht und man dem anderen nichts (mehr?) gönnen kann.

Ich finde den Verdacht schlimm, dass er will, dass Du Dich so schlecht und minderwertig fühlst. Das wäre grausam...

02.03.2023 22:28 • #4

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